Braucht man gute Synth, wenn man gute Effekte hat?

Aber ist das nicht komplett egal, wenn die Musik gut ist?

Musik kann aber mit schlechten Instrumenten auch gut sein.

zB Indie Musik mit bended Casios vs Ralph Siegel Schlager aus dem Synclavier. Da bevorzuge ich musikalisch persönlich erstere, wobei mir das Instrument vom Siegel besser gefällt ;-)
 
Musik kann aber mit schlechten Instrumenten auch gut sein.

zB Indie Musik mit bended Casios vs Ralph Siegel Schlager aus dem Synclavier. Da bevorzuge ich musikalisch persönlich erstere, wobei mir das Instrument vom Siegel besser gefällt ;-)
Point taken. Aber ich nehme dann trotzdem lieber die guten Instrumente und die eher schlechten Effektgeräte als umgekehrt.

Als wir mit unserer damaligen Band 1993 unsere erste CD aufgenommen haben, hatten wir einen Alesis Microverb III als einziges Effektgerät. Und wenn ich den Kram heute höre, klingt das alte Alesis-Teil für mich tatsächlich besser als 90% der vielen Reverb-Plug-Ins, die ich heute habe ;-) ...

Es ist nur alles viel zu leise gemastert, das war dann 1994 viel besser bei unserer nächsten "Produktion", denn da hatte ich noch einen billigen Stereo-Compressor von dbx dazu.

Sachen wie Verzerrer- und Fuzz-Pedale sowie die Spring-Reverbs in den Amps zähle ich übrigens nicht als "Effekte" in diesem Zusammenhang.
 
Wie du einen richtig tiefen Hall erzeugen willst indem du ein bißchen weiter weg vom Mikro gehst ist mir schleierhaft🤔
Indem ich den Verstärker in eine Kirche stelle ... zum Beispiel. Wir haben im Dorf eine sehr gut klingende, die ist nicht mal sehr groß ;-) ... Da ich in der Gemeinde engagiert bin, habe ich Zugang. :)

Das mit VErstärkerstufen übersteuern leuchtet mir ein ,aber wie du damit z.B. einen bitcrusher emulieren willst is mir auch schleierhft!
Ich will keinen Bitcrusher emulieren. Diesen Effekt finde ich grauenhaft.

Kompressor und EQ ,Saturation etc. gehören auch zu Effekten mit denen man
ein Tonsignal aufwerten kann bzw. es geht ja eigentlich nur darum es noch weiter zu verändern um etwas eigenes zu schaffen je nach kombination. Die Möglichkeiten Sind grenzenlos.
Natürlich verwende ich dauernd Kompressoren und EQs. Daran geht in der Aufnahmetechnik kein Weg vorbei. Ich sehe die aber eher als notwendige Werkzeuge zur Nachbearbeitung von Aufnahmen - meist akustischer Natur - denn als "Effekt" im eigentlichen Sinne.

Ich wollte ein bisschen provozieren. Bitte nimm es mir nicht übel. Eigentlich geht es mir darum, dass ein Synthesizer ein Musikinstrument ist und ein Effektgerät "nur" irgendein Werkzeug. Zu meinen Lieblings-Synthesizern habe ich eine emotionale Beziehung, zu meinen Effektgeräten oder entsprechenden Plug-Ins nicht. Ich hätte gedacht, dass das in diesem Forum im Grunde jedem so gehen müsste. Offenbar war das ein Fehlschluss.
 
Ein High-End-Synth durch einen billigen Schepperhall klingt sicher besch…eidener als eine GM-Dose durch einen High-End Fx.
Feiner Hall muß nicht teuer sein. Hi End klingt oft laangweilig und versnobbt.
Und wenn ich ohne Know How die Einstellung vermurxe, klingt es auch nicht.
ja klar, um einen Hall einzustellen ist schon ne Sache da braucht man richtig viel know how. :mrgreen: oder übersehe ich das was ?🤔
dass da jeder anderer Meinung sein darf. :)
hier in Deutschland ja ;-)
 
Eigentlich geht es mir darum, dass ein Synthesizer ein Musikinstrument ist und ein Effektgerät "nur" irgendein Werkzeug. Zu meinen Lieblings-Synthesizern habe ich eine emotionale Beziehung, zu meinen Effektgeräten oder entsprechenden Plug-Ins nicht. Ich hätte gedacht, dass das in diesem Forum im Grunde jedem so gehen müsste. Offenbar war das ein Fehlschluss.
Aber sowas von Fehlschuss! So manches Effektgerät führt mich zu ganz anderen musikalischen Ergebnissen. Ich habe Bodentreter in dreistelliger Anzahl. Neben partieller Sammelwut gibt es ein paar Dutzend Maschinchen, die mir ganz markante Sounds liefern und die ich nicht missen möchte. Ein paar davon ergeben quasi meinen Signature-Sound auf der Bühne.
 
Hat man nur schlechte Synths UND nur schlechte Effektgeräte, kann man trotzdem Musik machen, die gut klingt.
Naja, wie kann man denn "schlecht" definieren. Aber mir ist klar daß jemand der es Hifi haben will einen Poly800 verschmäht. Umgel´kehrt wohl auch. Wenn man es gerne trashig mag und trotzdem "Elektrisch", dann ist der Poly800 aber doch schon ne abgefahrene Socke. Er klingt sehr direkt finde ich. Oder was ist eigentlich mit 8Bit oder 12 Bit Drumcomputern. Die Leute schwärmen davon weil es leicht crispy ist. Von daher kann es doch auch Sinn machen einen Synthesizersound ein wenig "Lofi" zu machen. Am schönsten finde ich ja wenn "Lofi" und "Hifi" und "Mifi" zusammentreffen und fachsimpeln ;-) Es geht doch nichts über Kontraste in einem Ensemble.
 
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ja klar, um einen Hall einzustellen ist schon ne Sache da braucht man richtig viel know how. :mrgreen: oder übersehe ich das was ?
Bei Presets sollte das ja auch unfallfrei funktionieren, dann klingt man halt auch nur wie alle anderen Preset User.

Hall ist nicht nur Nachhallzeit justieren und Wet/Dry anpassen, sondern hat viel mehr zu bieten, pre-Delay, Diffusion, Eq des FX Signals…etc pp.
Also viel zum kaputtmachen.
 
Hall ist nicht nur Nachhallzeit justieren und Wet/Dry anpassen, sondern hat viel mehr zu bieten, pre-Delay, Diffusion, Eq des FX Signals…etc pp.
Also viel zum kaputtmachen.
klar, ich habe z.B. den Valhalla vintage Reverb und der hat einiges zum einstellen. Aber geht schon. Ein Studium brauche ich nicht dafür damit es ich sag mal "in Ordnung für mich" klingt.
Ich verlasse mich halt auf mein Gehör :dunno: ...und das muß man auch. Ich wette niemand kann direkt und präzise in wenigen Sekunden die perfekte Einstellungen zu einem frisch geschraubten Sound machen.
Zudem muß es ja auch noch zum Song passen in den es sich einfügen soll. Klar muß man wissen welcher Regler was bewirkt, aber letztendlich ist das immer ein offenes Experriment in dem es auch viele
Möglichkeiten gibt.
 
Bei unzähligen Electro-Minimal-Wave Kapellen und Künstlen ist doch z.B. das Roland Space Echo geradezu hauptverantwortlich für die spezielle Soundästhetik.
Angewendet auf deren Synths, Vocals und z.B. Kr-55 wird mit dem Effekt auf Augenhöhe mit den Sounderzeugern intensiv "gespielt" und so entstanden genreprägende
Sounds.
Oder Kraut-/Progrock - Schulte Compact Phasing A...
 
Hm. Als E-Gitarrist muss ich sagen, dass die meisten meiner "Helden" dieses Instruments eher sparsam mit Effekten umgegangen sind.
Schön, dass du die E-Gitarre erwähnst. Das ist für mich das Paradebeispiel für die Symbiose aus Instrument und Effekt, wo mir als nicht Gitarrist das Instrument etwa gleich wichtig erscheint wie die Effekte. Gerade bei der E-Gitarre hat ja der durch die verwendeten Effekte erzielte Sound ganze Musikgenres geprägt oder sogar definiert.
 
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Schön, dass du die E-Gitarre erwähnst. Das ist für mich das Paradebeispiel für die Symbiose aus Instrument und Effekt, wo mir als nicht Gitarrist das Instrument etwa gleich wichtig erscheint wie die Effekte. Gerade bei der E-Gitatre hat ja der durch die verwendeten Effekte erzielte Sound ganze Musikgenres geprägt oder sogar definiert.
Das stimmt nicht. Oder nur dann, wenn du "Verzerrer" als "Effekt" betrachtest. "Verzerrer" sind aber nur bewusst überfahrene Verstärkerstufen. Das ist in dem Sinne kein "Effekt", sondern Teil des Instruments. 100% des Tons aus einer E-Gitarre und ihrem Verstärker kommt mitsamt der Verzerrung nur aus den Händen des Spielers. Ich kann selbst den höchst verzerrtest eingestellten Marshall-Turm komplett clean spielen, wenn ich nur die Lautstärke der Gitarre zurückdrehe und entsprechend dezent mit meinen Händen spiele.

Alle wirklichen "Effekte" im Kontext der Gitarre - Reverb, Delay, Chorus, Phaser - spielen für die Musikgenres nur eine untergeordnete Rolle. Mit Ausnahme vielleicht des "Tape-Echos" für die Surf-Musik.
 
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Verzerrer oder Distortion war für mich bisher immer ein unabhängiger Effekt, den kann ich beim Synth oder der Panflöte ja auch einsetzen.
Und es gibt ja sehr verschieden klingende Verzerrer.
Aber, dass das was beim Verzerrer rauskommt sehr direkt mit der Spielweise zusammenhängt meinte ich ja weiter oben mit Symbiose.
Man kann ja viele berühmte Gitarristen sofort an ihrem Sound erkennen, das ist bei vielen anderen Instrument imho nicht so ausgeprägt.
 
Man kann ja viele berühmte Gitarristen sofort an ihrem Sound erkennen, das ist bei vielen anderen Instrument imho nicht so ausgeprägt.
Da stimme ich natürlich sofort zu. Aber "Verzerrung" ist kein "Effekt", sondern eine - manchmal gewünschte und manchmal ungewollte - Eigenart der Verstärkungskette der E-Gitarre. Gute Gitarristen haben gelernt, sie für "ihren" Sound zu nutzen - in etwa so wie gute Synthesizer-Spieler die Eigenarten der Filter-Resonanz eines bestimmten Synthesizers nutzen können.
 
Das tut ja direkt weh, das zu lesen. Verzerrer, Overdrive, Fuzz - sind alles Effekte, egal wie du dir das hier für dich zurechtstrickst. Natürlich sind das Verstärkerstufen, aber für welchen Zweck? Für einen Effekt.
Nein!

Das ist weder historisch richtig, noch technisch so zu belegen.

Ein Verzerrer ist nur ein Verstärker. Nichts anderes. Historisch geht die "Verzerrung" auf Unzulänglichkeiten dieses Verstärkers zurück, die man dann ab Mitte der 60er-Jahre musikalisch absichtlich nutzte.

Einer der Unterschiede zu einem herkömmlichen "Effekt" ist, dass Du den Verstärker als Teil des Instruments musikalisch "von Hand" nutzt. Dass Du selbst bei extremster Einstellung immer von Hand bestimmst, ob eine Verzerrung stattfindet oder nicht.

Das ist grundsätzlich anders als die Entscheidung, zum Beispiel das Signal durch eine Hall-Spirale zu schicken oder mit einem Modulations-Effekt zu bearbeiten.

Ich bitte darum, hier einmal in Ruhe nachzudenken. Ansonsten mache ich in den nächsten Tagen ein Video, um den grundlegenden Unterschied zu demonstrieren, der in diesem Forum eigentlich jedem klar sein sollte.
 
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Das hat keinen Sinn. Marshall, Mesa Boogie und Co. haben also nur Verstärkerstufen gebaut, keinen gezielten Overdrivesound im Sinn gehabt. So liest sich das, was du schreibst.

Du hast deine exklusive Überzeugung und Philosophie. Die teile ich in keiner Weise und werde sie auch so nicht übernehmen.
 
Das hat keinen Sinn. Marshall, Mesa Boogie und Co. haben also nur Verstärkerstufen gebaut, keinen gezielten Overdrivesound im Sinn gehabt. So liest sich das, was du schreibst.

Du hast deine exklusive Überzeugung und Philosophie. Die teile ich in keiner Weise und werde sie auch so nicht übernehmen.
Jim Marshall hat tatsächlich ursprünglich keinen gezielten Overdrive-Sound im Sinn gehabt, sondern nur versucht, die in England nicht verfügbaren Fender-Verstärker mit den in England erhältlichen, vergleichsweise unzulänglichen Röhren nachzubauen (EL34 statt 6L6GC).

Bei Mesa Boogie lag der Fall dann natürlich anders, da zu diesem Zeitpunkt der "missbräuchliche" Gebrauch der Verstärkerstufen ja längst etabliert war.

Trotzdem kann ich mit meinen Händen entscheiden, diese Verstärker selbst in ihren Extremeinstellungen total clean zu spielen. Ich muss der Gitarre nur verweigern, einen Signalpegel zu erreichen, der die Verstärkerstufen übersättigt.

Ich weiß hier wirklich, wovon ich spreche und meine das auch nicht provokativ, lieber @Pepe ...
 
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Da habe ich mehrere analoge Verzerrerpedale in petto, die das nicht ermöglichen, sondern immer verzerren. Beispiel: BOSS FZ-2 Hyper Fuzz. Sind das dann vielleicht doch "Effekte" für dich?

Und spätere JCM-800, JCM-900 und Co. waren doch allesamt nicht mehr eine unzulängliche Kopie der amerikanischen Amps, ich bitte dich!
 
Und spätere JCM-800, JCM-900 und Co. waren doch allesamt nicht mehr eine unzulängliche Kopie der amerikanischen Amps, ich bitte dich!
Da reden wir ja von Zeiten, als Verzerrung längst als musikalisches Mittel etabliert war. Ich sprach von den Anfängen der Firma Marshall.

Tja, und ich habe nicht nur haufenweise Pedale, sondern habe auch schon welche gebastelt, insofern glaube ich auch, einen Teil der Weisheit gepachtet zu haben.
Trotzdem sind Verzerrer aus meiner Sicht keine "Effekte" im gleichen Sinne wie Modulations-Effekte oder Reverb/Delay. Das ist Teil der Verstärkungs-Kette und die ist bei E-Gitarren Teil des Instruments und von Hand beeinflussbar.

So sehe ich das jedenfalls. Peace?
 
Da reden wir ja von Zeiten, als Verzerrung längst als musikalisches Mittel etabliert war. Ich sprach von den Anfängen der Firma Marshall.
Wir sprachen von Verzerrung allgemein. Am Anfang war jeder Amp-Hersteller ganz anders drauf. Später ging es speziell um den Verzerrer oder Overdrive. Ich sage: das ist ein Effekt. Du sagst was anderes. Wir kommen da nicht zusammen und sollten die Diskussion beenden.
 
Wir sprachen von Verzerrung allgemein. Am Anfang war jeder Amp-Hersteller ganz anders drauf. Später ging es speziell um den Verzerrer oder Overdrive. Ich sage: das ist ein Effekt. Du sagst was anderes. Wir kommen da nicht zusammen und sollten die Diskussion beenden.
Okay.

Ein letzter Versuch aber noch: Für mich ist "Verzerrung" deshalb kein "Effekt", weil es nichts ist, das ich zwangsläufig "einschalte" und das ich dann nur über bestimmte Parameter kontrollieren kann, sondern weil es stets etwas ist, das ich von Hand als Spieler unter Kontrolle habe. Es bedarf auch nicht zwingend zusätzlicher Geräte, sondern ggf. nur der Extremeinstellung der ohnehin vorhandenen Signalkette.
 
Oh je :/ wenn wir jetzt noch feststellen, dass auch ein Plektrum auf einer Gitarrensaite irgendwie im Vergleich zu Fingern einen Effekt erzeugt, obwohl da gar nicht Effekt drauf steht. :sumo:Wie nennen wir out-of-phase geschaltete Pickups? Wohin packen wir den Vibrato-Arm? Ist es ein Effekt, wenn ich meine E-Gitarre mit einem Bogen spiele? Mit einem E-Bow? Mit einer Braun-Zahnbürste? Mit einer Ratte? Ich weiß nicht, ob ich heute schlafen kann.
 
wie kann man denn "schlecht" definieren.
Keine Ahnung wer "man" ist. Auch nicht der "man" im Threadtitel. Du hast vollkommen recht: Wer weiss schon, was "man braucht" (Poly800 oder Gaia 2 oder PS 3300FS) oder was ein schlechter oder "guter Effekt" ist (Dimension D oder Eventide 9000).
Das muss jeder selber wissen, was hinreichend ist.

Ich glaube, es sind hier, neben Meinungen über den Einsatz von Effekten generell vor allem individuelle Bespiele von Forumsteilnehmern gesucht, wie Effektgeräte musikalischer eingestzt werden als Synthesizer. Oder eben nicht.
Wie das Bsp. von Trentemoeller, das belegt, dass damit sogar ein eigener Style oder wiedererkennbar Sound machbar ist.

Für den berühmten Chorsound von 10CC wurde aus einem Mischpult und einer Bandmaschine ein Mellotron (Synth) mit Enveloper/Freezedelay (Effekt) gemacht. Die brauchten gar keinen Synth und gar kein Effektgerät.
Die haben auch nicht an Knöbbchen rumgespielt und gehofft, dass die Circuits nen interessanten Effekt oder sonstwas rauspusten. Die hatten eine Vorstellung von Klang und diese kreativ umgesetzt.
Die hatten es halt drauf.

Es ist am Ende echt wurscht, wie mans macht. Also wie ein Klang ikonisch wird. Auch, wenn es hinterher interessant ist, zu erfahren, wie manches gemacht wurde.
 
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Okay, @kernelkid überzeugt mich, noch einen kleinen Beitrag zur Debatte zu leisten. @Horn Tut mir total leid. Du weißt natürlich wovon du sprichst.

Beispiel Rival Consoles. Nun ist das kein schlechter Synth. Aber seine Musik entsteht mehr durch Effekteinsatz, als dass die Synth-Auswahl der bestimmende Faktor wäre (timestamp 0:50min):



Und noch so etwas auf die Ohren:

 


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