CP 88 oder Fantom-08 für Coverband

Hallo zusammen,
Bin mir nicht sicher, wo das hingehört, also gern verschieben:

Ich spiele in einer hobbymäßigen Coverband (inzwischen etwa 2-4 Auftritte p.a.) und verwende bislang zwei Boards: ein Yamaha P-105 für Klavier- und E-Piano-Sachen (z.B. Seal Kiss From a Rose) und ein Korg Kingkorg für Synthie-Sounds und Sonstige (Narcotic, Titanium, Numb). Das Yamaha hatte ich bereits vor der Band fürs Üben angeschafft. Nun spielen wir zwar nicht sooo viele Auftritte, aber ich hätte inzwischen gern ein Gerät für alles. Am Kingkorg nervt mich auch die billige Tastatur bisweilen.

Also hatte ich an ein Stagepiano oder eine Workstation gedacht, mit wenigstens 73 Tasten, lieber sind mir 88 Tasten mit Hammermechanik. Preislich sollte es Mittelklasse sein, so bis etwa 2.000 Piepen. Mir gefallen das Yamaha CP-88 und das Roland Fantom-08. Da ich ganz gerne auch an Sounds schraube oder Sounds der Originale nachbaue (was am Kingkorg ganz gut klappt), tendiere ich eher zum Fantom-08. Eine breite Palette und Editiermöglichkeiten ist mir wichtiger als der Zehnte Flügelsound. Wie sehr ihr das? Fallen euch Alternativen ein? Danke vorab!
 
Hey! Ich hab ein CP88 und bin ziemlich zufrieden damit.

Was ich gut finde, ist die generell super Verarbeitungsqualität und auch die Hammermechanik. Es spielt sich wirklich toll damit. Wir hatten hier mal einen Thread, wo wir versucht hatten, möglichst alle MIDI Signale zwischen 0 und 128 mittels dosiertem Tastenanschlags zu treffen und da machte es wirklich keine Probleme, da vergleichsweise feinfühlig Noten und vor allem auch das ganze Spektrum anzuspielen. Gerade einige Synthesizer hatten da so ihre Probleme, und haben ganze Bereiche komplett ausgelassen.

Was man sagen kann, ist dass das Stage Piano seine Stärken vor allem bei den Pianosounds hat. Die E-Piano und Orgel Sounds zB finde ich nicht so atemberaubend. Dafür gibts dann zB reface und YC.

Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Am besten man hört sich die Sounds mal an. Findet man ja bei YouTube problemlos.

Gelungen finde ich zB auch das Delay. Das setz ich gern ein. Auch das Reverb kann man für vergleichsweise kurze Nachhallzeiten gut gebrauchen. Ein Space Echo ist es aber nicht :)

Synthsounds gibts zwar ein paar, sind aber eher pro Forma dabei. Wirklich glücklich wird man damit eher nicht, wenn man einmal an einem richtigen Synth gesessen hat. Ein paar Bearbeitungsmöglichkeiten hat man zwar auch. Aber das ist auch eher marginal gehalten.

Dafür kann man supereinfach und schnell, Sounds layern, selektiv Effekte drauf setzen usw. Das macht echt Spaß, da dran rumzufrickeln! Was sicher auch an dem super Inferface liegt. Verarbeitung und Zugänglichkeit 1A!.

Ach, Aftertouch gibts leider nicht. Sowas würde die von der Konzeption her, da schon nicht reinbauen.

Den Tipp, sich das Nord Stage 3 (gebraucht) mal anzusehen, würde ich an deiner Stelle unbedingt mal nachgehen. Was da an Synthmöglichkeiten dabei sind, da ist das CP88 ziemlich weit entfernt davon. (Ein Synth will es aber auch gar nicht sein.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Nords sind teuer und können wenig. Hatte ein NS3. Lächerlich wenig für das Geld. Ich spiele sehr viel live und rate zu einer Workstation. Welche auch immer. Wenn es NS ähnlich sein soll, dann würde ich zum Yamaha YC greifen. Ich spiele Kurzweil, aber das ist Geschmackssache. Wenn Dir der Fantom gefällt, prima, bekommst du mit dem garantiert mehr Kilometer abgedeckt als mit einem Nord. Und du hast dazu noch nen vernünftigen Synthesizer und Sampling, loops, Sequencing.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist sicher auch ein wenig eine grundsätzliche Frage. Fantom, aber zB auch Montage oder MODX haben halt unendliche Möglicheiten, an Sounds zu arbeiten. Aber eben auch ein nicht so einfach zu bedienendes Interface im Vergleich zu reinen Stage Pianos.

Und ich mag zB die Kunststoffkisten im allgemein nicht so sehr und finde da CP, YC oder auch die Nords sehr viel angenehmer und robuster.
 
Die tolle Verarbeitung des CP88 ist mir in diversen Tests auch positiv aufgefallen. Das ist schon ein Argument für die Bühne. Ich muss mir die Kisten vermutlich mal live im Laden ansehen, hilft alles nix.
 
Wenn du Pop Stücke spielen möchtest wo auch mal 3 oder mehr Synth Sounds gefragt sind ist so ein Stage Piano halt sehr schnell überfordert. Mit dem Fantom kannst du einen ganzen Gig bestreiten, beim CP wirst du über kurz oder lang ein zweites Board dazu stellen.
 
Ach ja: Stichwort Titanium: der Fantom hat keinen Sidechain Compressor, diesen typischen pumpenden Flächensound kann man damit nicht überzeugend rüberbringen. Yamaha MODX kann das, ich glaube Korg Nautilus auch. Kurzweil mal wieder nur mit nerdigen Tricks und Workarounds.
 
Ich erhebe Einspruch: "Nerdige Tricks" bei Kurzweil sind keine Regel (wie Du das klingen lässt), sondern eine Möglichkeit mehr zu machen als andere zulassen. Es ist ein Aufbruch von Grenzen, wo es bei anderen Instrumenten nicht mehr weitergeht. Man kann überdurchschnittlich viele Dinge genau an seine Wünsche anpassen. Aber man muss halt wissen wie. Ansonsten ist es sehr einfach und schnell Splits und Layers für Songs zusammenzustellen. Aber mit Sicherheit sind die Dinger nix für jedermann.
Ansonsten stimme ich voll zu: Stagepianos sind in der Regel nicht potent genug um gleichzeitig ausreichend Sounds darzustellen, die man öfter mal bei Coversongs braucht. Bestes Beispiel ist der NStage3. Gleichzeitig gehen 2 Pianos (wer braucht das?), 2 Synth, 2 Orgeln. Sobald man ein Sample benutzt, ist ein Synth weg. Spiltpoints sind VORGEGEBEN, man kann nicht nach eigenem Gutdünken Zonen verteilen. Wenn man als Keyboarder in der Band den Anspruch hat Songs einigermaßen authetisch mit "das muss da hin"-Sounds darzustellen, läuft man ständig am Anschlag der Möglichkeiten des Instruments und überlegt wie man was doch noch noch irgendwie hinbekommt. Die Szene unterhält sich derweil über die Nuancen ihres Lieblingspianosamples.
Das reicht wirklich nur wenn man seinen Schwerpunkt tatsächlich auf "Piano" legt, und Synth "ab und zu" ein Beifang sind. Leider funktioniert modere Popmusik nur selten nach den Regeln.
Wenn man tatsächlich nur mit einem Keyboard auskommen will, muss da etwas her, das flexibler ist und vor allem in der Lage mehr Sounds gleichzeitig darzustellen. Das geht in der Regel nur mit Workstations. Oder wie es immer mehr üblich wird: Ein Masterkeyboard und ein Computer mit Mainstage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gebe zu, dass mein Verhältnis zu meinem Kurzweil durchaus ambivalent ist. Ja, da geht echt ne Menge mit und das weiß ich zu schätzen, aber alter Verwalter, was für ein Brainfuck teilweise.
Ansonsten gilt: Für Funk, Soul, Blues und Hardrock is so ein Nord Stage eine echte Offenbarung. Für 80ies Pop ist der Fantom unschlagbar mit seinem IMHO unübertroffenen Roland VA-Sound. Für Moderneres kann der MODX mehr, ist aber bei den Analogsounds nicht so stark bzw auf Samples angewiesen. Korg Nautilus war bei mir aus der Auswahl rausgeflogen, weil ich oft zwischendurch mal mich für 5 Minuten ans Keyboard setze, um mal eben einen Part zu üben. Das tut's nicht, wenn der Synth 2,5 Minuten zum hochfahren braucht.
Gekauft habe ich dann letzlich einen Kurzweil, nicht zuletzt wegen der Tastatur (ich wollt eine 76er Synthtaste mit Aftertouch). Kann irgendwie alles, aber siehe oben.
 
Welcher Kurzweil hat eine 76er Synthtastatur? (Ja ich weiß das schweift vom Thema ab. Ich frage nur weil ich kein Modell kenne, und ich glaube ich kenne sie alle).
 
Also ich brauche definitiv mehr „Andere“ Sounds, vor allem Synthetisch , als „Piano“. Und oft als Split , ne Fläche links und ein Lead rechts oder ähnliches.
 
Also ich brauche definitiv mehr „Andere“ Sounds, vor allem Synthetisch , als „Piano“. Und oft als Split , ne Fläche links und ein Lead rechts oder ähnliches.
Dann bist du denke ich mit einer Mittelklasse-Workstation (Fantom 08, MODX, Nautilus) gut bedient.
Forte 7 deckt alles ab und hat ne 76 Tasten Hammermechanik - ist aber schwer zu ergattern
Ja, aber der TE hätte gerne 88 Tasten.
Welcher Kurzweil hat eine 76er Synthtastatur? (Ja ich weiß das schweift vom Thema ab. Ich frage nur weil ich kein Modell kenne, und ich glaube ich kenne sie alle).
Für mich fällt das PC4-7 unter Synthtastatur.
 
Für mich fällt das PC4-7 unter Synthtastatur.
Aaaaaahh, neee. Für mich läuft das unter "klapprige, leichtgewichtete pseudo Pianotastatur". Auch ohne Blick auf die zweifelhafte Qualität, alleine schon die Form der Tasten ist Piano - eckig, nicht abgerundet, schwarze Tasten mit hohem Profil, langer Hub. Bestenfalls die Gewichtung könnte noch unter "Synth" fallen, das war´s aber auch schon. Das Ding versucht von der Haptik her eindeutig ein Piano nachzuahmen. Ich bin da sehr picky und quäle mich mit dem Ding seit 2 Jahren. Schnelle Synthlinien/Leads sind eine Qual für nicht-Pianisten, und versuche mal einen ordentlichen Schmierer mit einem Hammondsound zu machen. Entweder reißt Du Dir die Haut von den Fingern oder Tasten aus dem Gelenk.
Manche mögen´s aber das sind eher Pianisten. Das ist keine Synthesizertastatur. Die Waterfall-Fatar vom Nordstage3 compact ist da näher dran als das Teil.
Bin aber ´dran eine große "echte Synth-" Fatar einzubauen. Mal sehen.
Ja, ich weiß, das schweift ab, ich bin sehr engagiert was das Thema angeht. Beschäftigt mich schon lange. Denn eigentlich mag ich die Synthengine vom Kurzweil. Aber das... ist eine für mich eine... Abomination... so wie es jetzt ist.
 
Also ich brauche definitiv mehr „Andere“ Sounds, vor allem Synthetisch , als „Piano“. Und oft als Split , ne Fläche links und ein Lead rechts oder ähnliches.

Interessant. Warum hättest du denn gerne eine Hammermechanik, wenn du eigentlich mehr "andere" Sounds spielen möchtest?
 
Also ich brauche definitiv mehr „Andere“ Sounds, vor allem Synthetisch , als „Piano“. Und oft als Split , ne Fläche links und ein Lead rechts oder ähnliches.

Weiß nicht, wieviel "mehr" genau ist. Aber das CP88 kann gerade das ziemlich gut. Sounds layern, mit unterschiedlichen Effekten, die 3 Sektionen Piano, E-Piano, Sub mit variablen Splitpunkten übereinander oder nebeneinander legen. Oktaven verschieben. Und das alles auch noch mit Midi.

Und am Ende alles in Programme speichern.

Wie gesagt: Youtube: "CP88 all sounds". Da sollte sich einiges finden.
 
Weiß nicht, wieviel "mehr" genau ist. Aber das CP88 kann gerade das ziemlich gut. Sounds layern, mit unterschiedlichen Effekten, die 3 Sektionen Piano, E-Piano, Sub mit variablen Splitpunkten übereinander oder nebeneinander legen. Oktaven verschieben. Und das alles auch noch mit Midi.

Und am Ende alles in Programme speichern.

Wie gesagt: Youtube: "CP88 all sounds". Da sollte sich einiges finden.
Das ist bestimmt cool, finde das Instrument auch sehr interessant. Aber ein wenig schrauben und eigene Sounds programmieren (um nah ans Original zu kommen) wäre noch besser.

Tendiere aufgrund eurer Antworten zu einer Workstation. Aber muss die mal anspielen im Laden, das schaffe ich aber erst Mitte September…
 
So, inzwischen bin ich stolzer und bis jetzt sehr zufriedener Besitzer eines Yamaha MODX+7. Beim Anspielen im Laden gefielen mir einfach die gesampelten Sounds viel besser als im Fantom-0. Die Klaviatur ist für mich sehr gut, bietet trotz Leichtgewichtung einen gut definierten Druckpunkt und ermöglicht differenziertes Spielen. Das der Sequenzer eher rudimentär ist, stört mich im Bandkontext nicht. Das Instrument ist ein ziemlich ausgewogenes und sehr fähiges Keyboard.
 


News

Zurück
Oben