eigentlich nur auf den schwarzen tasten

Gefällt mir gut - hat eine innere spannung und imaginäre gestalt.

Was mich einwenig stört ist, das die klangwelt mich zu sehr an traditionelle electronische musik erinnert - das lenkt mich etwas ab.

Viele gruesse, Peter
 
gefällt mir sehr. Superklänge. Vor allem diese Saitenklänge. Man meint wirklich Fred Frith spiele mit, mit echten Saiten, die mit allerlei Gegenständen bearbeitet werden. Aber auch vom Kompositorischen her grandios.
 
                                                                                                                                                                         sehr geil :supi:
 
Peter Uertz schrieb:
Gefällt mir gut - hat eine innere spannung und imaginäre gestalt.

Was mich einwenig stört ist, das die klangwelt mich zu sehr an traditionelle electronische musik erinnert - das lenkt mich etwas ab.

Viele gruesse, Peter

Hallo Peter!
kann deinen Einwand gut nachvollziehen, war beim Patchen auch immer zwischen der "Klassischen Neuen Musik" und dem eher free-jazzigem Improvisieren hin und her gerissen und der Track ist nun dabei rausgekommen.
Ich sehe stärker in der Klangfülle das Problem.


Phil999 schrieb:
gefällt mir sehr. Superklänge. Vor allem diese Saitenklänge. Man meint wirklich Fred Frith spiele mit, mit echten Saiten, die mit allerlei Gegenständen bearbeitet werden. Aber auch vom Kompositorischen her grandios.

Danke Phil999,
Fred Frith würde ich wirklich auch gerne in meine Band aufnehmen (vielleicht dann noch Ikue Mori am Schlagzeug dazu)!!!!
Die Seitenklänge sind mit dem AFG als einzigem OSC und in enger Verbindung mit dem TripleWaveFolder dann durch FreqSteiner und LPG entstanden.
Mit dieser Kombination und entsprechendem Feedbackpatching lassen sich unglaublich aggressive seitenähnliche Klänge erstellen.
 
vielen Dank für die Beschreibung, danach wollte ich eigentlich auch fragen. Wenn es nichts ausmacht, hätte ich gerne noch ein paar Details dazu. Also welcher Hersteller von AFG, TripleWaveFolder, FreqSteiner, und LPG. Eigentlich nur die Art der Module, was jedoch wohl eher umständlicher ist zum erklären. Aber nur wenn Du Lust hast, ist ja schliesslich auch eine Art Betriebsgeheimnis, was ich vollkommen verstehe.

Ich möchte mir eine zusammenklappbare Box zulegen für Liveauftritte, und bin noch unschlüssig ob ich ein Gemisch im Eurorack oder ein Buchla 200e oder "nur" ein Easel kaufen soll. Spezialmodule einfach, die das Spektrum erweitern. Für so wenig Geld wie möglich auch. Ist ein wenig schwierig vom Schiff aus zu eruieren, welches Spezialmodul wohl was machen könnte, daher sind Beispiele mit Modulaufzählung besonders interessant. Und wenn das Beispiel noch von solcher Qualität ist, dann ist meine Aufmerksamkeit auf Hochtouren.

Frith tritt offenbar noch ab und zu mit diversen Leuten auf. Gerade las ich von Auftritten mit einem TouchDesigner-Mann. Habe das nicht gesehen, aber ist vermutlich recht modern. Und in dem Dokumentarfilm über den Schlagzeuger Fritz Hauser kam Frith auch plötzlich vor. Dort sagte er übrigens, dass er gerne mit Improvisatoren zusammenarbeite, die wie er auch komponieren. Hauser ist auch Komponist, so kam dieses Treffen wohl leicht zustande.

Ich lese in Deinem Profil dass Du keine Auftritte machst. Falls Du mal eine unwiderstehliche Sache hast, versuch doch einfach, den Agenten von Frith zu kontaktieren.


Edit: den AFG scheine ich schon gefunden zu haben. Livewire heisst die Firma.

afg.jpg



Und der TripleWaveFolder ist ein Waveshaper von toppobrillo, offenbar.

http://www.toppobrillo.com/TWF/TWF.html

LPG ist wohl ein A-101-2 Vactrol Low Pass Gate von Doepfer.


Tja, damit ist meine Frage schon so gut wie beantwortet. Habe natürlich schon vorher recherchiert, habe aber nichts gefunden. Erst mit dem Zusatzsuchwort "Eurorack" klappte es. Und ein Waveshaper habe ich schon (A-116 WP), Vactrolfilter und grosser VCO noch nicht. Bin jetzt schon einiges schlauer geworden. Besten Dank nochmals.
 
Phil999 schrieb:
vielen Dank für die Beschreibung, danach wollte ich eigentlich auch fragen. Wenn es nichts ausmacht, hätte ich gerne noch ein paar Details dazu. Also welcher Hersteller von AFG, TripleWaveFolder, FreqSteiner, und LPG. Eigentlich nur die Art der Module, was jedoch wohl eher umständlicher ist zum erklären. Aber nur wenn Du Lust hast, ist ja schliesslich auch eine Art Betriebsgeheimnis, was ich vollkommen verstehe.

Also die Seitenähnlichen Klänge werden, wie du schon rausgefunden hast, vom Livewire AFG erzeugt
(lange Zeit stand der bei mir auf der "Rausschraubliste", da ich ihn so gut wie gar nicht benutzt habe, denn mich hatten buchlaeske FM Modulationen beschäftigt und dafür ist der AFG in meinen Ohren nicht so richtig gut. Dafür viel besser geeignet zB. meine beiden PlanB M15 (Buchla 258 Nachbau).
Was die Wavesharpings betrifft, verhält es sich genau umgekehrt.
Bleiben wir bei meiner gepatchten Wavefolder/sharper-Sektion:
Der Klang entsteht maßgeblich durch Modulatrionen/Feedback. Also zB
AFG Sin out - VCA - TripleWaveFolder In
AFG sub Saw out - TripleWaveFolder In
AFG Harmonic out - TripleWaveFolder CV In
AFG Animated Pluse out - FreqSteiner Filter In
TWF out - AFG Fm In
TWF out - FreqSteiner CV in (Filter FM)
TWF out - Analogue Systems Multimode Filter In, AS Multimode High out - TWF In
TWF wir zusätzlich noch durch Cyclebox moduliert (nicht unbedingt notwendig)
Die Ausgänge beider Filter (in Mixer (hier wäre ein Überblendmodul was ich nicht besitze super um seicht durch unterschiedlichste Klänge zu fahren)
Dann in Makenoise QMMG LPG In (würde dir raten anstelle des A101-2 ein Makenoise Optomix zu verwenden)
Die klassische ADSR Hüllkurve von Analogue Systems (im Wescoastpatch werden eigentlich AD Hüllkurven wie Mathe oder Quadra verwendet) öffnet das LPG.
Wollte mein Keyboard wieder stärker in die Musik integrieren und bin damit wieder ein bisschen Richtung Osten gezogen.
Auf die Tasten geschlagen und ständig an den ADSRs rumgedreht. Auch die meine ADSRs standen auf der "Rausschraubliste", habe aber gerade wieder einige unverzichtbare und spielbare Funktionen entdeckt, zB Gated Repead.



Wie du, war ich auf der Suche nach einem Instrument, total inspiriert von Charles Cohens Buchla-Esel-Performance, oder Morton Subotnik. Hielt es aber für merkwürdig mit einem Buchla einzusteigen, den man noch nie zuvor angefasst, es sei denn ausprobiert hat. Heute bin ich heilfroh, denn mittlerweile empfinde ich die meisten Buchlaproduktionen, die in den Foren gepostet werden, als überwiegend ziemlich hilflos und fast schon austauschbar (es gibt Ausnahmen). Bleibt also nur das Designkonzept, aber das ist für mich bisher ungeschlagen. Aber das wichtigste ist natürlich immer der Musiker.
Ein transportables Case wird auch mein nächster Schritt sein, versuche gerade festzustellen, was ich dafür unbedingt brauche und in wie weit der Computer integriert sein wird etc. und denke über ein gemeinsames Musizieren nach.
 
Was auch klasse ist -

Es klingt weder gebastelt oder gar improvisiert (obwohl ich das annehme) und es klingt auch nicht experimentell!

Respekt!

Peter

ps: Du hast recht mit deinen seitenklängen - muss ja nicht immer alles BongoBongoBuchla sein :)
 
Hmm, schöne Klänge, ja...

Aber, ohne jetzt bashen zu wollen, wo ist denn da ein Track? Ist das komponiert? Klingt und wirkt eher wie ein paar nette
Sounds, irgendwie aneinander geklebt. Sampleset - schneid Dir raus was Du brauchst, und mach was draus...
Aber ein Track? Gibts ne kognitive Schwelle die man erreicht haben muss, um diese Art von Musik zu verstehen?

Also nix für ungut, ich wills nur endlich mal verstehen...derlei "Tracks" sind schon gelegentlich hier aufgetaucht, und
jedes Mal wenn sowas gefeiert wird, verstehe ich einfach nix :? Heut, dacht ich, frag doch mal einfach...
 
herzlichen Dank für die Modul- und Patchbeschreibung. Das ist erstklassige Information.

Sentimentalist schrieb:
Wie du, war ich auf der Suche nach einem Instrument, total inspiriert von Charles Cohens Buchla-Esel-Performance, oder Morton Subotnik. Hielt es aber für merkwürdig mit einem Buchla einzusteigen, den man noch nie zuvor angefasst, es sei denn ausprobiert hat.
ja genau so geht es mir. Nicht nur mit Buchla, auch mit anderen exotischen Modulen. Ich kann zwar wenn ich einen Synthieklang höre mir den Patch recht genau vorstellen, aber eben nur mit klassischen Modulen, da ich nichts anderes kenne, und auch keinen Kollegen kenne, bei dem ich neue Module angucken könnte.

Schön zu hören, dass Du mit einer mobilen Variante liebäugelst. Finde das macht Sinn heute. Nicht nur wegen der riesigen Auswahl an interessanten Modulen, auch weil es so viel gute Controller gibt mittlerweile. Und ein Instrument, das man beherrscht, live spielen, ist doch eine tolle Sache. Bin da gespannt, wie Dein Case bestückt sein wird.


Und wegen Kunst und so ... ich verstehe das mit der Schwelle. So einfach zum hören ist schon etwas für Liebhaber. Wenn man jedoch an einem Konzert ein Mensch mit einem Kistchen sieht, und mit solchen seltsam bekannten, aber eben doch nicht echten Klängen konfrontiert wird, macht das schon mehr Sinn. Man muss einfach staunen, was man mit Schaltkreisen so alles machen kann. Kommt da noch ein akustisches oder elektrisch verstärktes Instrument dazu, oder Stimme (die ja auch ins Modularsystem eingespeist werden kann), dann kann das sogar enorm spannend sein. Der Synthesiser als Instrument, nicht nur als Begleitautomat wie man es üblicherweise kennt. Der Synthesiserspieler der wie andere Musiker ein feines Vibrato halt eine kleine Drehung am Modulationseingang macht, mit demselben Timing, derselben Intensität. Oder eben moderne bzw. vergessene (Theremin) Steuermethoden einbringen wie Touchpanels, Infrarot- und Kamerasachen, etc.

Elektronische Musik steht für mich noch in den Anfängen. Was es bisher Gutes gibt ist relativ dürftig. Das liegt womöglich daran, dass synthetische Klänge sich generell nicht so eignen als Solostimme. Es ist doch eher umständlich, per Keyboard virtuos und dynamisch wie ein Blasinstrument zu intonieren. Geht schon mit dem nötigen Aufwand und Übung. Sobald aber etwas Natürliches dazukommt, ist dieses Manko ausgeglichen scheint mir.
 
freidimensional schrieb:
Also nix für ungut, ich wills nur endlich mal verstehen...derlei "Tracks" sind schon gelegentlich hier aufgetaucht, und
jedes Mal wenn sowas gefeiert wird, verstehe ich einfach nix :? Heut, dacht ich, frag doch mal einfach...
Von alleine wirst du auch nie verstehen, das Internet bietet dir aber unzaehlige Zugaenge und Moeglichkeiten deinen Horizont zu erweitern. Vorausgesetzt du waerst dazu bereit deine eigenen Hoergewohnheiten und dein bisheriges Wissen infrage zu stellen.

Grossartiger Stueck Musik uebrigens!
 
freidimensional schrieb:
Hmm, schöne Klänge, ja...

Aber, ohne jetzt bashen zu wollen, wo ist denn da ein Track? Ist das komponiert? Klingt und wirkt eher wie ein paar nette
Sounds, irgendwie aneinander geklebt. Sampleset - schneid Dir raus was Du brauchst, und mach was draus...
Aber ein Track? Gibts ne kognitive Schwelle die man erreicht haben muss, um diese Art von Musik zu verstehen?

Also nix für ungut, ich wills nur endlich mal verstehen...derlei "Tracks" sind schon gelegentlich hier aufgetaucht, und
jedes Mal wenn sowas gefeiert wird, verstehe ich einfach nix :? Heut, dacht ich, frag doch mal einfach...

Ich möchte Dir gerne empfehlen mal in folgende bücher reinzuschauen:
Roland Barthes "Im Reich der Zeichen" oder von ihm "Cy Twombly) (Merve Verlag) - (Sehr lesensleicht!)

Gruesse, P
 
Phil999 schrieb:
... ich verstehe das mit der Schwelle. So einfach zum hören ist schon etwas für Liebhaber. Wenn man jedoch an einem Konzert ein Mensch mit einem Kistchen sieht, und mit solchen seltsam bekannten, aber eben doch nicht echten Klängen konfrontiert wird, macht das schon mehr Sinn. Man muss einfach staunen, was man mit Schaltkreisen so alles machen kann. Kommt da noch ein akustisches oder elektrisch verstärktes Instrument dazu, oder Stimme (die ja auch ins Modularsystem eingespeist werden kann), dann kann das sogar enorm spannend sein. Der Synthesiser als Instrument, nicht nur als Begleitautomat wie man es üblicherweise kennt. Der Synthesiserspieler der wie andere Musiker ein feines Vibrato halt eine kleine Drehung am Modulationseingang macht, mit demselben Timing, derselben Intensität. Oder eben moderne bzw. vergessene (Theremin) Steuermethoden einbringen wie Touchpanels, Infrarot- und Kamerasachen, etc.

Ok danke, das hilft mir weiter. So höre ich das in einem etwas anderem Licht, ein Track ist es für mich dennoch nicht. Naja, Definitionssache vielleicht...
Ist auch meiner Meinung nach eine Frage der Reproduzierbarkeit vs. Random-Modulation. Wenn das alles so gewollt und getimt ist, und bewusst repdoduziert werden kann,
würdige ich das noch weit mehr, also über die echt gute Soundgestaltung hinaus.


snowcrash schrieb:
[
Von alleine wirst du auch nie verstehen, das Internet bietet dir aber unzaehlige Zugaenge und Moeglichkeiten deinen Horizont zu erweitern. Vorausgesetzt du waerst dazu bereit deine eigenen Hoergewohnheiten und dein bisheriges Wissen infrage zu stellen.

Na versucht hab ichs jedenfalls, alleine bei dem Stück schon 5 mal heute :) deswegen kam ich ja in Versuchung, einfach mal zu fragen.
Aber da ich ja nun schon ein Stückchen weiter bin, klink ich mich mal wieder aus hier. Ich will ja auch kein Threadjacking betreiben.

Also, danke für die Aufklärung und Anstöße, und immer schön am Ball bleiben Männers :phat:
 
Danke für eure Kommentare.
@freidimensional, für deine Bemühungen den Track gleich fünf mal durchzuhören: :phat: :phat:
Wie du schon schreibst, ob Track oder nicht ist Definitionssache, vielleicht ist es auch einfach nur Teilchen auf der Suche nach dem Stück.
 


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