Ein Modularsystem für Tangerine Dream

Endlich mal was Gescheites auf AMAZONA.

In den letzten Jahren war ich einfach nicht mehr schmerzbefreit genug, die... ähem, inhaltlich doch eher fragwürdigen journalistischen Ergüsse von irgendwelchen Profilneurotikern auszuhalten.

Die Stubenrauchstraße ist also Geschichte? Dann habe ich mich da ja ganz umsonst ablichten lassen vor den ehemaligen Werkstoren.

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Die Paragon-Studioräumlichkeiten von Peter Baumann waren übrigens direkt nebenan.

Stephen
 
Die Stubenrauchstraße ist also Geschichte? Dann habe ich mich da ja ganz umsonst ablichten lassen vor den ehemaligen Werkstoren.

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Die Paragon-Studioräumlichkeiten von Peter Baumann waren übrigens direkt nebenan.

Stephen

Der Boden hat Schlagseite. Masse und Raumkrümmung.

Je had jezelf wat verder in het midden kunnen plaatsen zodat de foto niet scheef gaat staan.
 
Der Boden hat Schlagseite. Masse und Raumkrümmung.

Je had jezelf wat verder in het midden kunnen plaatsen zodat de foto niet scheef gaat staan.

Schuin en scheef is Engels, en Engels is modern.

Ich bin halt Mann von Format, kann ich auch nichts für.

Wollen wir jetzt weiter dummes Zeug austauschen oder zur Sache palavern?

Stephen
 
Endlich mal was Gescheites auf AMAZONA.

In den letzten Jahren war ich einfach nicht mehr schmerzbefreit genug, die... ähem, inhaltlich doch eher fragwürdigen journalistischen Ergüsse von irgendwelchen Profilneurotikern auszuhalten.

Die Stubenrauchstraße ist also Geschichte? Dann habe ich mich da ja ganz umsonst ablichten lassen vor den ehemaligen Werkstoren.

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Die Paragon-Studioräumlichkeiten von Peter Baumann waren übrigens direkt nebenan.

Stephen
Klappt es nicht mit der musikalischen Kariere geht immer noch die Türsteher-Nummer. Zukunft also rosig…
 
Ich denke jeder der versucht hat auf einem Moog Sequencer eine brauchbare Notenfolge einzustellen wird den Wunsch gehabt haben, die Programmierung über Oktave- und Intervall-Schalter zu realisieren. Also so, wie es in dem Beitrag auch besprochen wurde. War das nicht in dem für Kraftwerk gebauten Sequencer nicht auch so Umgesetzt worden?
 
Ich denke jeder der versucht hat auf einem Moog Sequencer eine brauchbare Notenfolge einzustellen wird den Wunsch gehabt haben, die Programmierung über Oktave- und Intervall-Schalter zu realisieren. Also so, wie es in dem Beitrag auch besprochen wurde. War das nicht in dem für Kraftwerk gebauten Sequencer nicht auch so Umgesetzt worden?
Das war der Wunsch von Ralf Hütter.
 
Ich denke jeder der versucht hat auf einem Moog Sequencer eine brauchbare Notenfolge einzustellen wird den Wunsch gehabt haben, die Programmierung über Oktave- und Intervall-Schalter zu realisieren. Also so, wie es in dem Beitrag auch besprochen wurde. War das nicht in dem für Kraftwerk gebauten Sequencer nicht auch so Umgesetzt worden?
Das war der Wunsch von Ralf Hütter.
Laut dieser Beschreibung des Synthanorma Modell 316 stammt das Instrument aus dem Jahr 1976. Aus dem Dokument:
"Der Synthanorma Sequenzer 316 verfügt mit der Einheit "Intervallomat" als erster Sequenzer über die Möglichkeit, Halbtonschritte über den gesamten musikalischen Bereich per Stufenschalter mit Zahlenanzeige einzustellen."

Leider wird aus dem Interview mit Hartmut Heinze nicht klar, wann Projekt Elektronik die Schalter für die Transponierung in Oktaven und Halbtönen mit welchem Gerät umgesetzt haben:
"Der große Unterschied war: Wir haben gleich feste Schalter eingeführt, so dass sie einstellen konnten, eine Oktave höher, zwei Oktaven höher. Die waren genau eingestellt, sonst hätten sie immer diese – wie soll ich sagen – schlechte Stimmung gehabt. Dadurch, dass wir diese festen Schritte eingeführt haben – einmal für die 12 Halbtöne und dann für die 5 Oktaven – war es praktisch möglich, dass sie live auf der Bühne während des Spielens eingreifen konnten und sie schieben einfach mal einen Ton eine Oktave höher."

Aus dem Rest des Interviews schließe ich, dass das wohl zuerst in der VSU (Voltage Store Unit) der Fall gewesen sein könnte. Aber wann diese gebaut worden ist, kann ich nicht erkennen. Bitte, weiß jemand da mehr?

Weitere Fragen in diesem Zusammenhang:
Wann erschien der ursprüngliche Synthanorma Sequencer?
Wann erschien die erste Version des ARP 1601?
 
Der erste Synthanorma Sequencer war eine Auftragsarbeit von Klaus Schulze im Jahr 1974, das Album Timewind erschien 1975. Der ARP Sequencer 1976.

Interessant, Du musst es ja am besten wissen. Hier steht nämlich, dass Klaus Schulze den Prototypen vom Synthanorma SQ312 auf der Musikmesse Februar 1975 gesehen und gekauft hat: https://amsynths.co.uk/category/sequencer/ Also hatte er ihn schon vorher bei Euch bestellt?
 
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Endlich mal was Gescheites auf AMAZONA.

In den letzten Jahren war ich einfach nicht mehr schmerzbefreit genug, die... ähem, inhaltlich doch eher fragwürdigen journalistischen Ergüsse von irgendwelchen Profilneurotikern auszuhalten.

Die Stubenrauchstraße ist also Geschichte? Dann habe ich mich da ja ganz umsonst ablichten lassen vor den ehemaligen Werkstoren.

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Die Paragon-Studioräumlichkeiten von Peter Baumann waren übrigens direkt nebenan.

Stephen

Ja, und jetzt tanzt mein Kind da Ballett.
 
Ich sehe gerade, dass der Text von AMSynths wahrscheinlich nur halb richtig ist in Bezug auf das, was Schulze auf der Musikmesse gesehen hat: https://www.elektropolis.de/ssb_vorgeschichte2.htm
Der Kontakt und der Auftrag kam auf der Musikmesse zustande (das wäre dann vermutlich die Musikmesse 1975 gewesen? Oder 1974?) und daraufhin wurde ein erster Synthanorma 312 gebaut, der auf der Timewind genutzt wurde. Aber auf der Musikmesse gab es keinen Prototypen, vermute ich mal? Oder nur ein Vorführmodell?
 
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Interessant, Du musst es ja am besten wissen. Hier steht nämlich, dass Klaus Schulze den Prototypen vom Synthanorma SQ312 auf der Musikmesse Februar 1975 gesehen und gekauft hat: https://amsynths.co.uk/category/sequencer/ Also hatte er ihn schon vorher bei Euch bestellt?
1975 ist richtig, danke für den Hinweis, hatte mich vertan. Den Prototypen konnte er auf der Musikmesse nicht sehen, da dieser erst nach dem zufälligen Zusammentreffen mit Klaus Schulze auf der Musikmesse in Auftrag gegeben wurde. Die Entwicklung dauerte dann mehrere Monate.
 
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Ich finde es spannend, dass die Entwicklung der Instrumente wirklich von faktisch einer Band und deren Umfeld abhing. Eigentlich könnte man auch fragen wie viel das heute ist. Mehr Ingenieur oder mehr Musiker oder dazwischen. Oder liegt das am Preis, weil sicher die ersten Modelle nicht super billig sein können und andere dann später davon profitieren, wenn das Gerät in Serie ist, was für diese beiden Firmen sicher eher nicht gilt, weil eher Handarbeit. Kann man Rückschlüsse auf heute ziehen und bestimmte Firmen?
 
Das haben wir bei Michel Geiss und Jean-Michel Jarre auch. Geiss baute nach dem Erfolg von Oxygene für Jarre den Matrisequencer bzw. später den Digisequencer auf Basis eines Atari ST. Dass einzelne Musiker sich Sachen nach ihren Bedürfnissen bauen oder anpassen lassen, ist sicherlich nicht ungewöhnlich. Vangelis hatte ja auch sein speziell entwickeltes Setup, was seinem Workflow entsprach.

Allerdings gehen solche Sachen häufig nicht in Serie, weil sie eben speziell sind und spezielle Problemstellungen adressieren.
 
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Ich finde es spannend, dass die Entwicklung der Instrumente wirklich von faktisch einer Band und deren Umfeld abhing. Eigentlich könnte man auch fragen wie viel das heute ist. Mehr Ingenieur oder mehr Musiker oder dazwischen. Oder liegt das am Preis, weil sicher die ersten Modelle nicht super billig sein können und andere dann später davon profitieren, wenn das Gerät in Serie ist, was für diese beiden Firmen sicher eher nicht gilt, weil eher Handarbeit. Kann man Rückschlüsse auf heute ziehen und bestimmte Firmen?
Ich weiß, dass TD gerne mit der „Industrie“ zusammengearbeitet hat, dann später aber zunehmend genervt war, weil nichts zurück kam. Sie waren auch Cubase Anwender der ersten Stunde und es gab da eine enge Zusammenarbeit. Kann mich gut an ein Treffen mit Edgar Froese erinnern, wo er mir eine Liste an Verbesserungswünschen geben wollte.
 
1975 ist richtig, danke für den Hinweis, hatte mich vertan. Den Prototypen konnte er auf der Musikmesse nicht sehen, da dieser erst nach dem zufälligen Zusammentreffen mit Klaus Schulze auf der Musikmesse in Auftrag gegeben wurde. Die Entwicklung dauerte dann mehrere Monate.
Das wäre aber ein recht straffer Ritt gewesen:
- Treffen mit Schulze und Auftragsvergabe für den Synthanorma auf der Musikmesse Februar 1975
- mehrere Monate Entwicklung
- Aufnahme der zwei Stücke auf der "Timewind": März und Juni 1975
Demnach hätte der Synthanorma nur auf dem Stück zum Einsatz gekommen sein können, das im Juni 1975 aufgenommen worden ist – und das müsste dann das in einem Rutsch eingespielt worden seiende "Bayreuth Return" gewesen sein, auf dem der Sequencer ja das prägende Element ist.

Bei dieser Version der Ereignisse hätte die Entwicklung des Synthanorma maximal drei Monate gedauert haben dürfen, und Schulze hätte damit gleich nach Erhalt – gleichsam "aus dem Stand" – das Stück "Bayreuth Return" eingespielt haben müssen.

Und auf dem anderen Stück der LP – "Wahnfried 1883" –, das demnach im März entstanden wäre, dürfte sich kein Sequencer-Einsatz finden.

Nun habe ich dieses Stück nicht mehr im Ohr, aber zumindest in der auf der LP-Rückseite abgedruckten "Partitur" ist vom Einsatz eines Sequencers am ARP2600 auf Spur 2 zu lesen. Wenn der Synthanorma der erste Sequencer war, den Schulze sein eigen nennen konnte, muss er den Synthanorma also bereits im März 1975 gehabt haben.

Das wiederum würde dafür sprechen, dass das Treffen mit Schulze und die Auftragsvergabe doch bereits auf der Musikmesse 1974 stattgefunden haben muss – so wie es auch in der Klaus-Schulze-Biographie "Violinen wachsen nicht auf Bäumen" von Olaf Lux (Minden 2020) auf Seite 92 zu lesen ist.

timewind-p-image-122607-grande.jpg
 
Klaus Schulze und der Synthanorma Sequencer

1974 besuchte ich die Frankfurter Musikmesse und habe dort den europäischen Importeur für ARP Synthesizer MCH angesprochen, worauf sich eine Zusamenarbeit ab Sommer 1974 ergab. Mir wurde dazu ein ARP 2600 kostenlos zur Verfügung gestellt. Von Ludwig Rehberg erhielt ich die Adresse von Hajo Wiechers in Bonn, er war wohl auch auf der Musikmesse gewesen und hatte ein generelles Interesse an Synthesizern. Hajo Wiechers besuchte mich in meiner elterlichen Wohnung, montierte die Hallspirale im ARP 2600 auf die Unterseite, um Erschütterungen zu vermeiden. Daraus ergab sich ein sporadischer Kontakt, er war Zauberkünstler, ich hatte Kontakt zu Conny Plank, Ralf Hütter und Florian Schneider, dem Elektronischen Studio, dem Tontrickstudio und dem Hörspielstudio, alles im WDR Köln, weiterhin zu den ehemaligen Mitgliedern des Stockhausen Ensembles. Hajo wollte eine Wersi Orgel bauen, die aber nie fertiggestellt wurde. Er lag mir immer in den Ohren, dass er einen Sequencer bauen wollte, eigentlich nichts Neues, denn das gab es ja schon von ARP und Moog in deren Studiosystemen. Sequencer waren für mich ein No-go, warum sollte man eine Tonfolge wiederholen, die gab es ja schon. Stockhausen lag mir näher. Hajo wohnte bei seiner berufstätigen Mutter und fing an, einen Sequencer zu entwickeln. Hajo fragte mich, welche Abmessungen der Sequencer haben sollte und mein Vorschlag war, dass er in der Breite dem ARP 2600 entsprechen sollte. Das geschah auf dem Küchentisch und immer wenn seine Mutter von der Arbeit nach Hause kam, musste alles weggeräumt werden. Mein BWL Studium interessierte mich nicht besonders, sodass ich ihm die ganze Zeit Gesellschaft leistete.1975 nahm ich ihn dann mit meinem VW Käfer mit zur Musikmesse und gleich auf dem ersten Gang lief uns Klaus Schulze über den Weg. Ich frage ihn, was er von einem Sequencer halte, um das Thema bei Hajo endgültig zu begraben. Schulze wurde hellhörig und fragte nach dem Preis und wann denn so ein eigener Sequencer fertig sei. Daraus wurde ein Auftrag per Handschlag. Erfolg und Misserfolg lagen nahe bei einander. Als der Sequencer endlich einigermaßen zuverlässig lief, packten wir ihn in meinen VW Käfer und fuhren nach Berlin. Damals benötigte man noch für den Grenzübergang in Helmstedt einen Reisepass, Hajo hatte keinen. Wir riefen Schulze an und baten ihn, uns ein Telegramm zu schicken: "Oma plötzlich verstorben, bitte sofort nach Berlin kommen." Damit klappte der Grenzübertritt. Das Holzgehäuse war noch nicht lackiert, der Rückseite noch nicht verschraubt, das wurde dann in Berlin, Schwäbische Str 7b nachts erledigt. Am nächsten Tag holte uns Klaus D. Müller zum Frühstück in einem Cafe ab, da gab es 2 Eier im Glas und ich musste dabei an Emil und die Detektive von Erich Kästner denken, wo der Herr mit dem steifen Hut das gegessen hat, vorher fragte uns Klaus D. Müller noch, ob wir für Edgar Fröse auch einen Sequencer bauen wollten, schellte bei Schwäbische Str. und Edgar empfing uns in seinem Wohnzimmer. Aber das ist noch eine andere Geschichte. Mein Engagement war ehrenamtlich, Hajo Wiechers bezahlte die Bauteile, strich aber auch die Einnahmen ein. Er zauberte und ich verfolgte weiterhin mein musiklisches und kaufmännisches Interesse, bis wir letztendlich zu einer Vereinbarung kamen, in der Rückschau der größte Fehler meines Lebens.
 
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...irgendwas mit "kraftwerk" und wen ich noch so alles wichtiges kenn...

ach ne, zu spät, war ja schon. :P


Der hier ist lustig:

"Musiker hören so etwas heraus, ob das eine Quarte oder Quinte ist"


aber das klärt sich dann später ja auf, und genau das folgende ist die essenz aus dem meisten dieser geschichten, die zwischen 1950 und 1980 stattfanden:

"Und zur Geburt dieser Sache gehören zwei: Einer der mit dem Lötkolben und den Bauteilen kommt und einer, der mir erklärt, was eine Quarte ist."

guter satz, genau so ist es.

später übernahmen dann die patenttrolle die "weiterentwicklung" von technik, interdisziplinär arbeiten ging plötzlich auch ohne team und kostenlos sein wissen geteilt hat auch kaum noch jemand.
 
Klaus Schulze und der Synthanorma Sequencer

1974 war ich auf der Frankfurter Musikmesse und habe dort den europäischen Importeur für ARP Synthesizer MCH angesprochen, worauf sich eine Zusamenarbeit ab Sommer 1974 ergab. Mir wurde dazu ein ARP 2600 kostenlos zur Verfügung gestellt. Von Ludwig Rehberg erhielt ich die Adresse von Hajo Wiechers in Bonn, er hatte Rehberg wohl angeschrieben oder war wohl auch auf der Musikmesse gewesen und hatte ein generelles Interesse an Synthesizern. Hajo Wiechers besuchte mich in meiner elterlichen Wohnung, montierte die Hallspirale im ARP 2600 auf die Unterseite, um Erschütterungen zu vermeiden. Daraus ergab sich ein sporadischer Kontakt, er war Zauberkünstler, ich hatte Kontakt zu Conny Plank, Ralf Hütter und Florian Schneider, dem Elektronischen Studio, dem Tontrickstudio und dem Hörspielstudio, alles im WDR Köln, weiterhin zu den ehemaligen Mitgliedern des Stockhausen Ensembles. Hajo wollte eine Wersi Orgel bauen, die aber nie fertiggestellt wurde. Er lag mir immer in den Ohren, dass er einen Sequencer bauen wollte, eigentlich nichts Neues, denn das gab es ja schon von ARP und Moog in deren Studiosystemen. Sequencer waren für mich ein No-go, warum sollte man eine Tonfolge wiederholen, die gab es ja schon. Stockhausen lag mir näher. Hajo wohnte bei seiner berufstätigen Mutter und fing an, einen Sequencer zu entwickeln. Hajo fragte mich, welche Abmessungen der Sequencer haben sollte und mein Vorschlag war, dass er in der Breite dem ARP 2600 entsprechen sollte. Das geschah auf dem Küchentisch und immer wenn seine Mutter von der Arbeit nach Hause kam, musste alles weggeräumt werden. Mein BWL Studium interessierte mich nicht besonders, sodass ich ihm die ganze Zeit Gesellschaft leistete. Erfolg und Misserfolg lagen nahe bei einander und als Hajo endlich nach langer Zeit, nach meiner Erinnerung müssten das mehrere Monate gewesen sein. 1975 nahm ich ihn dann mit meinem VW Käfer mit zur Musikmesse und gleich auf dem ersten Gang lief uns Klaus Schulze über den Weg. Ich frage ihn, was er von einem Sequencer halte, um das Thema bei Hajo endgültig zu begraben. Schulze wurde hellhörig und fragte nach dem Preis und wann denn so ein eigener Sequencer fertig sei. Daraus wurde ein Auftrag per Handschlag. Als der Sequencer endlich einigermaßen zuverlässig lief, packten wir ihn in meinen VW Käfer und fuhren nach Berlin. Damals benötigte man noch für den Grenzübergang in Helmstedt einen Reisepass, Hajo hatte keinen. Wir riefen Schulze an und baten ihn, uns ein Telegramm zu schicken: "Oma plötzlich verstorben, bitte sofort nach Berlin kommen." Damit klappte der Grenzübertritt. Das Holzgehäuse war noch nicht lackiert, der Rückseite noch nicht verschraubt, das wurde dann in Berlin, Schwäbische Str 7b nachts erledigt. Am nächsten Tag holte uns Klaus D. Müller zum Frühstück in einem Cafe ab, da gab es 2 Eier im Glas und ich musste dabei an Emil und die Detektive von Erich Kästner denken, wo der Herr mit dem steifen Hut das gegessen hat, vorher fragte uns Klaus D. Müller noch, ob wir für Edgar Fröse auch einen Sequencer bauen wollten, schellte bei Schwäbische Str. und Edgar empfing uns in seinem Wohnzimmer. Aber das ist noch eine andere Geschichte. Mein Engagement war ehrenamtlich, Hajo Wiechers bezahlte die Bauteile, strich aber auch die Einnahmen ein. Er zauberte und ich verfolgte weiterhin mein musiklisches und kaufmännisches Interesse, bis wir letztendlich zu einer Vereinbarung kamen, in der Rückschau der größte Fehler meines Lebens.
Ich bin noch einmal in mich gegangen und versucht, den zeitlichen Ablauf in die richtige Reihenfolge zu bringen. So muss es wohl gewesen sein. Der Prototyp war definitiv auf der Frankfurter Messer noch nicht fertiggestellt, das dauerte dann noch einige Zeit.
 


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