Elektronenmusik Oskar Sala und das Trautonium + Google

Nein. Was frühes, in alten Patentschriften gefundenes, so Pianola-Style. Angestrichen wurde mittels ineinander geschachtelter Zellophan-Hütchen. [...]

Was aber konzeptionell von Godley, Creme und Newman für das Gizmotron übernommen wurde, nur mit Gummi statt Zellophan.

Hat damals nicht funktioniert, und davor hatte es sich auch nicht durchgesetzt.

Stephen
 
Man hatte offenbar gegen das Teil von Hupfeld keine Chance. Geige ist aber auch echt gemein. Selbst humanoide Spieler bekommen da oft nur ein klägliches Gekratze heraus.

Das Gizmotron hatte keine Chance gegen gar nichts.

Ich habe einmal eins in der Hand gehabt und benutzen dürfen. Dagegen sind Spielwaren von Mattel noch High-End in der Verarbeitungsqualität.

Stephen
 
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Erhellung verspricht dieser Artikel:
L. HECK/FR. BÜRCK, Klänge im Schmelztiegel (Über die technische Realisation von Poesie pour pouvoir), in: Melos 25, 1958, 320-329
Es gibt was passendes Online:

Frequenzumsetzer
Grundsätzlich dient ein Frequenzumsetzer dazu, die Frequenz eines (Primär-) Tones um einen bestimmten Betrag zu verschieben; der Ton wird also höher oder tiefer – eine Art Transposition. Dazu werden der Ton und eine feste Zusatzfrequenz auf die beiden Eingänge des Umsetzers gegeben; im selben Moment entsteht am Ausgang des Umsetzers entweder die Summe oder die Differenz beider Frequenzen (Abbildung 13); bei den einfacheren Geräten (Ringmodulatoren) erhält man beides zugleich als Gemisch.

Wendet man das Verfahren der Frequenzumsetzung auf einen „musikalischen Ton“, d. h. auf einen Klang aus Grundton und Obertönen an, zeigt sich ein wesentlicher Unterschied zu einer Transposition im herkömmlichen musikalischen Sinne: Der Frequenzumsetzer verschiebt jeden einzelnen Teilton um denselben Betrag – dadurch werden die ursprünglichen Verhältnisse zwischen den Teiltonfrequenzen gestört. Ein Beispiel: Der ursprünglich harmonisch aufgebaute Klang mit den Teiltönen 100, 200, 300 und 400 Hz (Obertonreihe!) mutiert bei einer Verschiebung um +30 Hz zu einem geräuschhaften Gebilde, denn die neuen Frequenzen 130, 230, 330 und 430 Hz stehen nicht mehr in einfachen Zahlenverhältnissen zueinander; die ursprünglichen Binnenintervalle, nämlich Oktave (2:1), Quinte (3:2) und Quarte (4:3) sind nach der Anwendung des Frequenzumsetzers verstimmt (hier: verkleinert) bzw. gehen verloren.

[...]

Ein einfaches derartiges Gerät aus der Nachrichtentechnik ist der sog. Ringmodulator [285], mit dem im Bereich elektronischer Musik gerne experimentiert wurde. Er hat aber den gravierenden Nachteil, dass am Ausgang stets ein Signalgemisch aus dem Summen- und dem Differenzspektrum entsteht, aus dem der gewünschte Anteil nicht immer (durch Filter) isoliert werden kann. Für die feinfühlige und kontinuierliche Verschiebung eines Klangspektrums ist der einfache Ringmodulator deshalb nur bedingt geeignet. Erst die Kombination von zwei hintereinander geschalteten Ringmodulatoren und verschiedenen Filtern ergibt einen Frequenzumsetzer mit den oben beschriebenen (Ideal-) Eigenschaften. Der Frequenzumsetzer des Siemens-Studios ist in diesem Sinne konstruiert. [286]

[285] Eimert betrachtet „Ringmodulator“ und „Frequenzumsetzer“ als Synonyme, siehe: Herbert Eimert und Hans Ulrich Humpert: Das Lexikon der elektronischen Musik, Regensburg 21981, S. 289/110. Dagegen ist bei ihm das Gerät, das im Siemens-Studio „Frequenzumsetzer“ hieß, als „Klangumwandler“ mit eigenem Artikel dargestellt, ebenda, S. 164.

[286] Als Aggregat aus Einzelgeräten wurde das Verfahren auch im Kölner WDR-Studio erprobt. Vgl. Eimert/Humpert (Lexikon), S. 164; sowie Hugh Davies: A Simple RingModulator. Musics, Nr. 6, Feb./März 1976 (S. 3–5), S.3.

Also ist das hier der von Boulez verwendete Apparat und offenbar handelt es sich um einen Frequency Shifter. Diese Entwicklung (1958 Aufführung in Donaueschingen) liegt zeitlich vor 1964, was als Entstehungsjahr des Gerätes von Bode angegeben wird.

Bode selber erklärt Timeline und Unterschiede in der Technik hier:
 
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