Fader ersetzen: ALPS oder BOURNS?

F

fabbsen

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Hallo in die Runde,

ich hab n Sony MXP-21 Mischpult SEHR günstig erstanden und überlege mir die Fader zu tauschen, weil die sehr störrisch laufen und teilweise vom x-ten Vorbesitzer gegen irgendwelche anderen ausgetauscht wurden.

Es geht hierbei um 60mm Fader - 10kOhm log. Die ALPS liegen so bei 5 Euro das Stück - weiß nich ob sich das bei dem Pult lohnt (auch wenn die EQs echt gut sind, obwohl die Potis "kratzen").
Kann mir jemand sagen was der Unterschied zwischen ALPS und BOURNS Fadern ist? Bzw, gibt es einen? Hat jemand Erfahrung mit BOURNS?

Die sind nämlich so knapp um die Hälfte rum zu haben. Bin auch für andere Vorschläge offen.

Danke im Voraus und Grüße,
Fab
 
Vergleich mal die Datenblätter.

Wichtige Punkte sind zum Beispiel Operating life XXX cycles. Also die Lebensdauer.

Ansonsten sind beide Firmen seit knapp 70 Jahren am Markt. Wird nicht ohne Grund so sein.

Wenn du dir das allerdings schon antust, wäre es nützlich wenn du die Potis auch angehst.
Sonst zerlegst du wieder und wenn es nach dem Fader tausch Probleme gibt (Geräusche, Ausfälle, Phasenfehler) ärgert es einem unötig.

Natürlich ist das wieder etwas mehr an Kosten, aber mußt du entscheiden wie die Kostennutzenrechnung
ist.

Beim Bestellen schauen, ob es sich nicht auszahlt etwas mehr zu kaufen (VPE, 20, 50, 100). Ein paar in Reserve sich nützlich und können den Gesamtpreis reduzieren.
 
Super Tipps, danke!
Die Potis fühlen sich beim Drehen richtig satt an ... man könnte auch "smooth" sagen. Denen versuche ich erstmal mit Tunerspray beizukommen. Sollte das nix bringen, werde ich es wohl lassen. Pro Kanal 5-7 Potis tauschen lohnt sich vermutlich nicht. Mal schauen ;-)

Life-Cycle is bei beiden mit 15.000 angegeben. Gibt es sonst noch nen nennenswerten Parameter den ich beachten könnte/müsste? Die Bourns kosten sogar weniger als die Hälfte :roll:
 
Was mir jetzt noch einfällt, evt. kann man die Potis zerlegen und reinigen, wäre die Top Lösung.

Tunerspray
Für Potis und Fader, wird hier immer folgendes empfohlen,
oder mal nach Poti reinigen suchen. In der Wiki gibt von Moogulator auch Links für reinigen und Reparaturen.

fanwander schrieb:
Ohne mich auf der Chemischen Seite wirklich so auszukennen wir Monsieur Lammfromm (ich bin bereits in der ersten Anorgank Klausur gescheitert), darf ich einwerfen, dass die Caig Sachen, die einzigen sind, die von der Herstellerseite empfohlen werden (hier ist immer wieder Rane zu nennen, die wohl den größten Basis-Knowhow Fundus auf Ihrer unendlichen Webseite bereithalten. Aber auch SSL oder Mackie empfehlen Caig). Meine Empfehlung geht dahin: DeoxIt für Schalter, Faderlube F5 fürs Reinigen danach F100 fürs versiegeln. F5 ohne F100 kann man sich sparen.

Dabei sollte man auch noch folgende Grundüberlegung einbeziehen: Was ist knistern und Rauschen bei Fadern? Es ist eine unregelmäßge Änderung des Widerstands. Diese kann hervorgerufen werden durch:
Bedeckung der Kontakt- oder Widerstandsbahn durch Staub oder eine Oxidschicht.
Beschädigung der Oberfläche der Kontakt- oder Widerstandsbahn (Kerbe).

Meist ist es so, dass Staub auf der Widerstandsbahn letzlich auch zu mechanischen Beschädigungen zur Folge hat. Eine Reinigungsspray (F5 oder Tuner600) löst nur den Staub, repariert aber mechanische Beschädigungen nicht. FL100 hingegen (oder angeblich auch Ballistol) überzieht die Widerstandsbahn mit einem minimal leitfähigen "Schmierfilm", der dafür sorgt, dass eine mechanische Mikrobeschädigung der Kontaktfläche überbrückt wird. Dieser Überbrückungs Effekt ist bei FL5 auch kurzzeitig gegeben, aber auf Dauer geht das auch wieder weg.

Und dann der zweite Hinweis: das Zeugs klebt. Staub der drauffällt bleibtb kleben. Wir bekommen also dort, wo sich Sprühnebelreste ablagern eine durchaus leitfähige Staubfilmschicht, die an der jeweiligen Stelle definitiv nichts zu suchen hat. Wer also mit Sprays in Elektronik arbeitet, sollte beim sprayen unbedingt auf sorgfältige Abdeckung der gesamten Umgebung achten!

Die erste Reparatur-Methode sollte aber immer die mechanische Reinigung (gerne im Ultraschallbad) oder einfach der Tausch des Potis sein.
 
ich glaube das Pult war einfach ewig nicht in Betrieb. Ich hab die Potis intensiv hin und her gedreht - da knackst aktuell gar nix mehr.

Jetzt mal noch ne Frage: Ich würde evtl. - weil das Pult eh schon offen is - ein paar opamps tauschen. Macht es eher Sinn die EQ-opamps zu tauschen, oder die auf der Summiererplatine? Und was ist ein guter, aber erschwinglicher Ersatz für NJM4560D opamps?

Greetz, Fab
 
fabbsen schrieb:
Macht es eher Sinn die EQ-opamps zu tauschen, oder die auf der Summiererplatine? Und was ist ein guter, aber erschwinglicher Ersatz für NJM4560D opamps?
Die Frage ist da, wieviel der OpAmp zum Klang beiträgt. Der "nächst bessere" wäre wohl der NE5532, kostet bei mouser ca 40 % mehr als der 4560. Der hat die doppelte Slewrate - das kann auch dazu führen, dass das Pult zwar Präsensenzen-reicher wird, aber gefühlt "kälter" klingt.

PS: den 4560 gibts ja auch in der SIL bauform; wenn die eingesetzt ist, dann könnte es mit besserem Ersatz schwierig werden.
 
Danke schonmal :supi:

Nun ja, ich bin dem Lötkolben einigermaßen versiert und lese immer wieder davon OpAmps "upzugraden".

Wenn du von "kälter" sprichst: Heißt das im Umkehrschluss, dass das was man als "warm" bezeichnet auf billige opamps zurückzuführen ist?!

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich da absoluter Laie bin. Ich dachte ich könnte vielleicht den Headroom des Pultes am Summierer etwas "verbessern", oder das ein oder andere (subjektiv/klanglich) "verbessern" - da ich das Pult ja eh schon geöffnet habe. Nach kurzem einlesen habe ich einigermaßen verstanden was die "Slewrate" ist. Ist sie das entscheidende Qualitätsmerkmal bei OpAmps? Wie unterscheiden sich denn die einzelnen OpAmps klanglich? z.B. ein NJM4560D von einem NE5532 von einem OPA1642 von einem xxxx von einem xxxx?
 
fabbsen schrieb:
Nun ja, ich bin dem Lötkolben einigermaßen versiert und lese immer wieder davon OpAmps "upzugraden".

Das kann halt jeder, der weiß auf welcher Seite der Lötkolben warm wird.
Der Rest ist dann Freude am basteln und Placebo.
 
Morbid schrieb:
Ist das ernst gemeint?
Der Snakeoil-Sprech ist natürlich auf die HiFi-Fetisch-Gemeinde gemünzt. Die Api-Fans schwören auf diskret aufgebaute Operationsverstärker; und was ich bisher mit Api-Pulten zu tun hatte (wenig), machte schon einen sehr guten Eindruck. Liegt aber vielleicht daran, dass in den entsprechenden Studios halt auch auf alle möglichen anderen Faktoren geachtet wird (gute Mikros, super Akustik, ...)
 
humax5600 schrieb:
@ fabbsen
Gugst du hier :

Klingt interessant! Ich les mir das mal durch. Hab erstmal das erste PDF durch. Allerdings werde ich sicher keine 35 Euro bei dem Pult pro OpAmp ausgeben :D
Danke für eure Infos!
 


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