Firmware für Matriarch

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nickthequick

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hallo guten Tag

habe gestern gelesen dass für den moog matriarch hat eine neue Firmware verfügbar sei. Dies verwirrt mich sehr da ich dachte dass es sich um einen hundertprozentigen analog synth handelt und man keine Software benötigt.

Was genau wird da geupdatet welche Teile sind betroffen und wo befindet sich diese Speicher überhaupt??

Bitte klärt mich umfassend auf weil ich weil dies auf meine Kaufentscheidung einwirkt ich bin kurz davor vom Kauf dieses synthies abzusehen weil er eine Firmware besitzt.

verstehe ich da irgendwas falsch oder haben analog Synthesizer grundsätzlich keine firmware?
 
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Der Synth hat MIDI und einen Sequenzer. Beides kann nur durch einen Mikroprozessor realisiert werden. Und die Software des Prozessors ist die Firmware.
Die klangerzeugung ist 100% analog.

Was stört dich an einer Firmware?
 
Insbesondere möchte ich, dass die knobs direkt die Baugruppen modulieren, ohne Umweg über einen prozessor.

Was ist zb mit der adsr? Ist die dann 100% analog oder wird das auch digital processed ?


Evtl. Latenz, ausserdem das Gefühl einen Computer zu bedienen statt ein Instrument zu spielen... wenn es "nur" um den sequencer geht, na gut, aber wenn die Software noch weitergehend eingreift, würde mich das stören
 
Zuletzt bearbeitet:
…das sind jetzt eher so Dinge die sich in Deinem Kopf/Deiner Gedankenwelt abspielen - da hilft es womöglich einfach mal auszuprobieren…

…setz Dich an den Synthesizer, und wenn es sich nicht richtig anfühlt ist er halt nix für Dich…

…wie die envelopes realisiert sind habe ich auf die Schnelle nicht ergooglen können - das kannst Du aber sicher auch selbst…falls das tatsächlich wichtig ist…die reviews die ich gefunden habe äußern sich alle sehr positiv zum Matriarch…
 
Danke für deine Antwort aber wenn z.b. die hüllkurve oder andere zentrale Bauteile digital realisiert sind würde ich mir eher einen digitalen kaufen und keinen analogen der womöglich noch eine Viertelstunde Aufwärmen muss
 
und ich dachte immer das der Sound die Musik macht ...

Schreib doch Moog selber an und teile mit denen deine Fragen/Bedenken. Ansonsten gibt es zum Matriarch auf YouTube viele Deep Videos.

Und ein paar Minuten sollte man jeden analogen geben. Schadet dem Sound sicher nicht.
 
Der Synth hat MIDI und einen Sequenzer. Beides kann nur durch einen Mikroprozessor realisiert werden. Und die Software des Prozessors ist die Firmware.
Die klangerzeugung ist 100% analog.

Genau so ist das... und es geht auch noch ein kleines Bisschen weiter:
- Das Keyboard muss auch digital abgefragt werden, anders wäre die (optionale) Paraphonie nicht realisierbar.
- Die Koordination/Priorisierung der verschiedenen Takt-Signale (MIDI-Clock, interne oder ext. analog Clock).
- Das Handling der "Global Parameter".

Release Notes zum Update 1.2.0 findet man da https://api.moogmusic.com/sites/default/files/2020-09/Matriarch_V1.2.0_Firmware_Notes.pdf
Das aktuelle (1.2.3) ist wohl nur ein "minor update" mit Fixes, die anscheinend keine Änderung irgendeiner dokumentierten Funktion bewirken.

wenn z.b. die hüllkurve oder andere zentrale Bauteile digital realisiert sind

Ich habe den Matriarch und sehe da keine Indizien dafür, dass irgendwas im Signalweg digital realisiert ist (im Gegensatz z.B. zum UDO Super6, wo ich diverse "digitale Schmutzeffekte" deutlich wahrgenommen habe).

würde ich mir eher einen digitalen kaufen und keinen analogen

Wenn du das semimodulare Konzept nicht zu schätzen weißt oder nicht zu benötigen meinst, dann ist ein Digitaler mit Sicherheit die bessere Wahl.
Ich habe neben dem Matriarch einen ASM Hydrasynth stehen und in Sachen "value for money" schlägt der den Martiarch um Längen.
ABER: Der macht eben auch wirklich verschiedene "digitale Schmutzeffekte" (andere als der UDO Super6).
Und die Eurorack-Integration ist da auch nicht so der Knaller.

der womöglich noch eine Viertelstunde Aufwärmen muss

Aufwärmzeit ist mir bisher (im wohltemperierten Wohnraum) nicht aufgefallen. Meiner ist einigermaßen stimmstabil.
Mag sein, dass es da Exemplarstreuungen gibt, daber ich würde bei den aktuellen Moog-Baureihen eher davon ausgehen, dass sie die Temperaturkompensation nun nach 50 Jahren wirklich im Griff haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Und die Eurorack-Integration ist da auch nicht so der Knaller.
Anderes Thema, aber was ist daran NICHT so der Knaller? Man weiss ja im Grunde von vornherein, dass man Patchbuchsen für die Modulation (rein und raus, glaube ich) hat. Natürlich geht da nicht so viel, wie bei der Matriarch. Oder meinst du etwas anderes?
 
Man weiss ja im Grunde von vornherein

Man weiß Vieles von vornherein, aber nicht immer ist man sich der Konsequenzen bewusst.

Natürlich geht da nicht so viel, wie bei der Matriarch. Oder meinst du etwas anderes?

Die Quantität hat an der Stelle eine andere Qualität. :opa:
Dadurch dass der Matriarch für jede MOD-Source und jedes mögliche Target eine eigene Buchse hat, ist natürlich das Ändern der Modulation total intuitiv und einfach zu machen, das kannst du mit etwas Übung im laufenden Spiel.
... und durch die 3 frei verwendbaren und per CV steuerbaren Attenuverter ist auch die "Mod-Matrix" an sich super leicht modulierbar.
Da fühle ich mich geradezu zum Live-Patchen animiert.
Einziges Manko (in meinen Augen) ist die Tatsache, dass einige Buchsen auf der Rückseite sind ... aber das werde ich bei meinem "Moog-Modular-Flightcase" beheben! :cool:

Wenn ich hingegen (wie beim Hydrasynth) nur 2 Universal-MOD-Eingänge und 2 Ausgänge habe, die ich erstmal irgendwo in einer MOD-Matrix raussuchen und zuweisen muss, dann ist das was, was ich eher beim Preset-Design mache und nicht im laufenden Spiel.
Das läuft (zumindest bei mir) auf eine ganz andere Art des Umgangs mit dem Instrument hinaus.

Beides hat seine Vor- und Nachteile ... und glücklicherweise muss ich mich nicht entscheiden. :mrgreen:

( Ärzteorchester ), die würden einen Synthesizer egal ob analog, digital oder sonst, nicht unbedingt als Instrument bezeichnen.

Das sagt ziemlich wenig über Synthesizer, sondern weckt eher den Eindruck, als hätten die Ärzte 50 Jahre Musik(instrumente)geschichte verschlafen.

Evtl. Latenz, ausserdem das Gefühl einen Computer zu bedienen statt ein Instrument zu spielen.

Dieses Gefühl kommt bei mir eigentlich nur dann auf, wenn ich einem Gerät beim booten zugucken und warten muss ... und da ist der Martiarch echt schnell, dauert keine 2 Sekunden nach dem Einschalten, dann ist der da (der Hydrasynth braucht 10s, ein Kurzweil PC3K mit allen Erweiterungen 25s).
... oder bei Latenzen oder typischen Qunatisierungs-Problemen, aber die gibt es beim Matriarch prinzipbedingt nicht und die Anderen geben sich da auch keine Blöße.
Im Gegenteil, gerade mit Anschlagsdynamik, Aftertouch, Modwheel und all den anderen Knöpfen fühlt sich für mich der Matriarch (und erst recht der Hydrasynth) viel "instrumentig-virtuoser" an als z.B. ein ordinäres Klavier, dem auch niemand den Status als Instrument absprechen würde.

Das einzige Gerät in meinem Bestand, bei dem ich echt das Gefühl habe, mehr Computer als Instrument zu benutzen, das ist das Akai MPC ... aber das ist wieder eine andere Geschichte...
 
OK, so gesehen einleuchtend, und einer der Gründe, warum ich endlich genug Platz für den Matriarch hier schaffen muss. Einziges Manko: ich glaube, ich komme von dem Instrument dann nicht mehr los, junkiemässig.
 
Einziges Manko: ich glaube, ich komme von dem Instrument dann nicht mehr los, junkiemässig.

Es gibt noch ein zweites Manko: Wenn man einmal ein richtig schönes Patch gefunden hat, dann fällt es mir total schwer, mich wieder davon zu trennen.
Meiner steht jetzt schon seit mehreren Wochen mit den gleichen Einstellungen + Patchkabeln, weil ich es einfach nicht übers Herz bringe, das "kaputt zu machen" und zu faul bin, es ordentlich zu dokumentieren.
 
Oh, ich habe schon einige kaputtgemacht, die ich geil fand. Fotos und Soundscnipsel, das bekommt man wieder hin, so ungefähr. Jarresounds sind auch nicht 1:1 exakt (bei Liveauftritten), das ist doch aber gerade der Reiz finde ich.

Vermisst du eigentlich nicht den Federhall der Grandmother? (Einer der Gründe, warum ich die auch nach Kauf der Matriarch behalten werde, glaube ich.)
 
Es gibt noch ein zweites Manko: Wenn man einmal ein richtig schönes Patch gefunden hat, dann fällt es mir total schwer, mich wieder davon zu trennen.
Meiner steht jetzt schon seit mehreren Wochen mit den gleichen Einstellungen + Patchkabeln, weil ich es einfach nicht übers Herz bringe, das "kaputt zu machen" und zu faul bin, es ordentlich zu dokumentieren.
Mach doch einfach ein Photo und schreib dir Wichtiges dazu auf.
 
Mach doch einfach ein Photo und schreib dir Wichtiges dazu auf.
Medienbruch, immer nicht so schön, wenn die Infos "verteilt sind".

Eigentlich braüchte man dafür, um stilecht zu bleiben, Patch-Sets aus Pappe, mit Buchsen und "Kabeln" aus Pappe zum immer aufheben oder an die Wand pinnen und Frau-in-den-Wahnsinn-Treiben. ;-)
 
Vermisst du eigentlich nicht den Federhall der Grandmother?

Ich hab die Grandmother nie gehabt und selbst wenn, dann würde ich den Federhall garantiert nicht vermissen, weil ich den Klang von Federhall hasse. Das klingt für mich derartig nach billigem 60er-Jahre-Kompromiss...
Das Stereo-BBD-Delay vom Matriarch ist OK (vor Allem aufgrund der Modulations-Möglichkeiten), auch wenn ich diesen BBD-Fetisch eben so wenig nachvollziehen kann.
Ist ja auch irgendwie eine Notlösung von vorvorgestern, die nur deshalb so "beliebt" ist, weils halt mit dem gleichen verkorksten Klang in beliebten Klassikern vorkam und dadurch Wiedererkennungswert hat.

Mach doch einfach ein Photo und schreib dir Wichtiges dazu auf.

Wenn es nur den Matriarch beträfe, dann wäre das tatsächlich eine Möglichkeit.
Aber ich hab ja da noch Subharmonicon+DFAM+Mother32 mit rein verkabelt und die Sequenzer (auch den des DFAM) mühsam auf korrekte Halbtöne einer Zigeunertonleiter getrimmt.
Da nun allerdings der Einbau des gesamten Racks in meine selbstgebaute Kiste ( https://www.sequencer.de/synthesize...s-baut-ihr-denn-so.5412/page-130#post-2297032 ) bevor seht, muss ich das wohl eh zerreißen.
Ich werde wohl mal ein Video davon machen müssen... oder ich bereite mir aus dem Anlass mal ein Patch-Template für die Komplett-Installation vor.
 
Danke für deine Antwort aber wenn z.b. die hüllkurve oder andere zentrale Bauteile digital realisiert sind würde ich mir eher einen digitalen kaufen und keinen analogen der womöglich noch eine Viertelstunde Aufwärmen muss
Ob die Oszillatoren oder Filter analog oder digital sind hört man deutlich einfacher raus, als einen digitalen LFO oder Hüllkurven. Grundsätzlich sind eigentlich alle VCOs temperaturabhängig. Je nach Gerätetemperatur vor dem Anschalten kann es durchaus einige Minuten dauern, bis die Tonhöhe stabil ist. Aber ein kalte Gitarre kann man auch nicht aus dem Auto nehmen und im warmen Wohnzimmer dann sofort sauber gestimmt spielen.

Wenn ein LFO per MIDI Clock nicht nur retriggert (leider wird das manchmal auch sync genannt) sondern sich genau per externen MIDI CLock Tempo steuern lässt, so ist er wohl eher digital als analog.

Und übrigens: Sogar beim Moog Minimoog Reissue gibt es software. Irgendwie muss die moderne nicht spannungssteuernde Dioden-Tastatur ja die Steuerspannungen erzeugen. Das kann man leider beim Reissue im im Vergleich leider an einem kleinen Glide hören. Dieser Glide ist nicht vom Glide Poti, sondern ist eine Glättung hinter dem D/A Wandler der Tastaturspannung.

Aber ganz analog mit Steuerspannungs-Teilung-Tastatur gibt es wohl nur noch selten. Bei Fatar gibt es so was nicht (mehr). Auch bei Dot.com Modular ist das so. Habe leider noch keine Moog Tastatur für die Modular-Nachbauten diesbezüglich testen können. Ich ahne da aber was ...
 
Das sagt ziemlich wenig über Synthesizer, sondern weckt eher den Eindruck, als hätten die Ärzte 50 Jahre Musik(instrumente)geschichte verschlafen.

Da möcht ich nicht widersprechen, auch die zeitliche Einschätzung kommt ganz gut hin. “Verschlafen“, nein, eher nicht zu schätzen gewußt.
Hat aber wirklich viel Spaß gemacht, Frau und ich an den Synthies und die „Ärzte“ an Ihren Streichinstrumenten … natürlich Bach!

Übrigens, der bunte Matriarch steht bei mir ganz oben auf der Wunschliste …

😉
 


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