Frage an die Experten zum ARP 2600

Der ARP 2600 mit 3604 Keyboard verfügt leider nicht über die üblichen Pitch- und Mod-Spielhilfen. Erst die Version mit 3620 Keyboard hat diese und einen im Keyboard eingebauten LFO für entsprechende Modulationen.

Es geht nun darum, die Version mit 3604 Keyboard auch mit Pitch und Modwheel zu spielen.
Dazu stelle ich mir zwei Wege vor:

a) Midi-Keyboard mit Kenton Solo Mdi-Interface (hat separaten LFO).
b) Ansteuerung über DSI Pro 2. Braucht man dazu noch einen zusätzlichen LFO, z.B. Eurorack?

Bin für Rat und Tat sehr dankbar!
 
Unimoog 2 schrieb:
Der ARP 2600 mit 3604 Keyboard verfügt leider nicht über die üblichen Pitch- und Mod-Spielhilfen. Erst die Version mit 3620 Keyboard hat diese und einen im Keyboard eingebauten LFO für entsprechende Modulationen.

Es geht nun darum, die Version mit 3604 Keyboard auch mit Pitch und Modwheel zu spielen.
Dazu stelle ich mir zwei Wege vor:

a) Midi-Keyboard mit Kenton Solo Mdi-Interface (hat separaten LFO).
b) Ansteuerung über DSI Pro 2. Braucht man dazu noch einen zusätzlichen LFO, z.B. Eurorack?

Bin für Rat und Tat sehr dankbar!

Für mich scheint Variante a sinnstiftender, da praktikabler, ohne erst auf Umwegen in die Brust schießen zu müssen.

Die Limitierungen des frühen Keyboards ohne LFO zwingen den Spieler allerdings auch zu einer bestimmten Spieltechnik, um den Limitierungen ein Schnippchen zu schlagen. Das führt dann auch zu bestimmten Ergebnissen, die für das Gerät typisch sind, genauso, wie das Einschwingvibrato beim duophonen Keyboard mit LFO. Ob das mit MIDI-Steuerung dann genauso klingt, sei mal dahingestellt.

Stephen
 
Danke!

Mir liegt allerdings sehr an diesem "Einschwingvibrato", sprich mein Ideal ist die Spielweise von Joe Zawinul bei den frühen Weatherreport.

Kann man nicht einen LFO aus dem Pro 2 auf die CV outs routen? (Ich habe - noch - keinen Pro 2...)
 
Die Frage kann ich Dir nicht beantworten, weil ich mich noch nie mit der MIDI-Problematik auseinandergesetzt habe und mich mit den Interfaces gar nicht auskenne.

Zawinul sieht man überall schon mit dem 3620 abgebildet.

Stephen
 
Mir ist kein MIDI-to-CV-Interface bekannt, dass mit einem LFO Delay bzw Fade-In ausgestattet ist, vielleicht lerne ich durch eine Antwort noch so eins kennen.
Eventuell wäre eine praktikable Lösung ein kleines Eurorack mit sinnvollen Helferlein für den 2600.
Z.B. genügen in diesem Fall ein LFO, ein Hüllkurvengenerator (AR reicht zu diesem Zweck) und ein spannungssteuerbarer Abschwächer, um das LFO Fade-In der 3620-Tastatatur zu generieren und mittels Multiple jeweils einem CV-Eingang der benutzten Oszillatoren zuzuführen. Natürlich muss dass Gate-Signal der Tastatur (am 2600 abnehmbar) den Hüllkurvengenerator im Eurorack starten, aber das ist sicherlich bekannt.
Das kleine Eurorack hätte zudem den charmanten Vorteil, dass man es mit weiteren Funktionen ausstatten kann, die am 2600 nicht zu finden sind.
Spontan fällt mir ein Hochpassfilter ein, aber der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, nur der Größe des Euroracks.
 
Eurorack habe ich mal bewußt ausgeklammert, weil die Frage ja gezielt in Richtung MIDI ging -- Axels Vorschlag entspricht aber exakt meiner Herangehensweise: Ein paar externe Module, die einem helfen, die konzeptionellen Lücken des 2600 zu schließen (Filter, VCA, Hüllkurven, LFO etc.).

Stephen
 
Fade in kenne ich in der Weise auch nicht, vermutlich ist ja dein "Problem", dass du keinen LFO hast ohne das Key. Was dir fehlt ist sowas wie eine Steuerung der Steuerung durch den LFO und das ist leider nur durch Bastel machbar. Einfach weil die Intensität da nicht passt könntest du ja einen Abschwächer machen und den LFO vom Kenton voll aufdrehen. Ggf geht das mit sehr wenig Aufwand.

Der 2600 hat eigentlich keinen LFO und nutzt die VCOs im LF Modus als LFOs - ansonsten extern ankoppeln ..


https://www.youtube.com/watch?v=y06j4cGCLm0

1:02:00 und auch an anderen Stellen noch wo LFO für PWM genutzt wird nochmal zu hören & sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moogulator schrieb:
Fade in kenne ich in der Weise auch nicht, vermutlich ist ja dein "Problem", dass du keinen LFO hast ohne das Key. Was dir fehlt ist sowas wie eine Steuerung der Steuerung durch den LFO und das ist leider nur durch Bastel machbar. Einfach weil die Intensität da nicht passt könntest du ja einen Abschwächer machen und den LFO vom Kenton voll aufdrehen. Ggf geht das mit sehr wenig Aufwand.

Ich wäre schon glücklich, wenn ich die einfache "Modwheel-LFO-Modulation" hätte. Es geht mir nur um die Spielhilfe. Zawinuls Solo in "Black Market" von Weather Report ist hier das Vorbild. Das 3604 Keyboard hat weder den LFO (ist im 3620 eingebaut) noch ein Rad oder sonst was. Es müsste eigentlich mit dem DSI Pro 2 über CV Out möglich sein. Ich hoffe es zumindest. Oder mit Kenton solo oder mit einem separten LFO aus dem Eurorack-Sortiment. Genau weiß ich es aber leider nicht...
 
Ja, das ist denkbar, aber es ist doch etwas viel Aufwand einen kompletten Synth dafür zu kaufen.
Ich dachte eher an ein Poti als Abschwächer. Könntest du billiger wegkommen mit. Vielleicht braucht man da noch einen Puffer oder so dahinter. Die Technerds wie nordcore können da sicher Auskunft geben.
 
Ich würde die Eurorack-Variante bevorzugen, um zum Einen nicht am 2600 rumzulöten, um dann doch nur diese spezielle Funktion zu implementieren, und zum Anderen die Funktionalität auch anderweitig noch zu erweitern.
Ich habe in einem früheren Teil meines Lebens viel Eurorack/2600 gemeinsam gemacht.
Die Frage nach der Option, ob der DSI Pro2 das von Dir gewünschte überhaupt kann, würde ich mal in einem extra Thread posten. Nicht jeder will etwas vom 2600 wissen und liest das hier. Ich weiß es nicht, weil ich keinen DSI habe.
Es gibt aber genug Besitzer hier, die das eigentlich beantworten können sollten.
 
Ich denke, dass die Menge der Bauteile so gering ist, dass man das ohne große Spuren in den 2600 einbauen könnte. Man bräuchte halt ein Poti dafür LFO Amount bzw wäre das ein VCA / Abschwächer. Im Zweifel also nur ein Poti.
 
Moogulator schrieb:
Ich denke, dass die Menge der Bauteile so gering ist, dass man das ohne große Spuren in den 2600 einbauen könnte. Man bräuchte halt ein Poti dafür LFO Amount bzw wäre das ein VCA / Abschwächer. Im Zweifel also nur ein Poti.

An einem Gerät herumzubasteln, das gut und gerne 8-10.000 Euro wert ist, halte ich für ausgemachten Schwachsinn.

Ich halte auch nichts von den Modifikationen, die Phil Cirocco dem 2600 anstelle der Lautsprecher angedeihen läßt -- sinnstiftend oder nicht.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Moogulator schrieb:
Ich denke, dass die Menge der Bauteile so gering ist, dass man das ohne große Spuren in den 2600 einbauen könnte. Man bräuchte halt ein Poti dafür LFO Amount bzw wäre das ein VCA / Abschwächer. Im Zweifel also nur ein Poti.

An einem Gerät herumzubasteln, das gut und gerne 8-10.000 Euro wert ist, halte ich für ausgemachten Schwachsinn.

Ich halte auch nichts von den Modifikationen, die Phil Cirocco dem 2600 anstelle der Lautsprecher angedeihen läßt -- sinnstiftend oder nicht.

Stephen

die mods von cirocco werten das gerät allemal auf - natürlich nicht aus sicht des puristen. der wiederverkaufswert eines cirocco arp 2600 dürfte tatasächlich um 10.000 euro und evtl. höher liegen.

das ist so wie ein lintronics advanced memorymoog zu sehen. das non plus ultra.
 
Könnte sein, dass die Spannung nicht reicht für Gate/Trigger. Der ARP braucht mehr als 5V. meiner will 9 V - das Pro Solo mk2 kann das und macht das gut.
 
Moogulator schrieb:
Könnte sein, dass die Spannung nicht reicht für Gate/Trigger. Der ARP braucht mehr als 5V.
Der ARP braucht relativ genau 10V. (Anderes funktioniert irgendwie, die Spannung geht aber in das exakte Verhalten der Hüllkurven ein. )
Ein heute übliches 5V Signal ist genau (genug) die Hälfte, man kommt "modular" (oder gebastelt) perfekt mit einem x2 Verstärker dahin.
Man kann Gate und Trigger aus der selben Quelle speisen (Y-Kabel reicht). Wie üblich, muss die Quelle dann dieses Signal für ein paar ms weg nehmen, um einen neuer Trigger auszulösen, wenn die Hüllkurven auch bei gebunden gespieltem Notenwechsel neu starten sollen.
 
Ich sehe das genauso wie Mic, denn auch ein ARP 2600 ist in erster Linie ein Musikinstrument und kein Sammelstück für die Vitrine.
Eine sinnvolle Modifikation macht also durchaus Sinn, sie sollte allerdings professionell und anständig durchgeführt werden.
Ein Memorymoog mit LAMM ist ja auch komplett gemoddded, sie macht den Memo überhaupt erst zum zuverlässigen und stimmstabilen Synthie.
Auch mein EMS AKS wurde mal erweitert, um ein paar alte Macken zu eliminieren.
Für den LFO ist immer Platz und der Poti im Keyboard stört nicht weiter, das kann man durchaus auch "schön" machen.
 
Ich danke euch!

Aber wer könnte einen Modulations-LFO in das Keyboard einbauen?
Überhaupt: Nachdem Achim Lenzgen die alten Kisten nicht mehr anfasst,
wer kennt sich mit Wartung, Kondensatortausch etc. aus?
Raum Ruhrgebiet/ Düsseldorf

Den Schaltplan gibt es m.W. sogar.
 
Unimoog 2 schrieb:
Ich danke euch!

Aber wer könnte einen Modulations-LFO in das Keyboard einbauen?
Überhaupt: Nachdem Achim Lenzgen die alten Kisten nicht mehr anfasst,
wer kennt sich mit Wartung, Kondensatortausch etc. aus?
Raum Ruhrgebiet/ Düsseldorf

Den Schaltplan gibt es m.W. sogar.

Der EInbau mitsamt Schaltungsdesign/-nachbau und passender Frontplatte könnte richtig teuer werden, und ob's dann gut aussieht, sei einmal dahingestellt (und wie lange das dann wohl dauern mag...?). Da empfiehlt sich m. E. eher die bereits von Axel vorgeschlagene Eurorack-Lösung.

Frag doch mal bei dem Erbauer der TMSS-Systeme nach oder wende Dich an Georg Mahr, den berühmten Erfinder? Marc Cox in der Nähe von Nijmegen vielleicht? Fischbach und Synthtaste werden wahrscheinlich weitere Nominierungen sein...

Stephen
 
Herzlichen Dank!

Ich bin über den Tipp Marc Cox auf einen LFO-Expander gestoßen. Das scheint genau das zu sein, was ich gesucht habe.

Wunderbar.
 
Unimoog 2 schrieb:
Herzlichen Dank!

Ich bin über den Tipp Marc Cox auf einen LFO-Expander gestoßen. Das scheint genau das zu sein, was ich gesucht habe.

Wunderbar.

:supi:

Marc ist supernett und ein äußerst fähiger Techniker -- der traut sich sogar ohne zu zögern an einen CS80.

Stephen
 
Moogulator schrieb:
Ja, das ist denkbar, aber es ist doch etwas viel Aufwand einen kompletten Synth dafür zu kaufen.
Ich dachte eher an ein Poti als Abschwächer. Könntest du billiger wegkommen mit. Vielleicht braucht man da noch einen Puffer oder so dahinter. Die Technerds wie nordcore können da sicher Auskunft geben.

hardwaretechnisch wird eigentlich nur ein simpler EnvelopeGenerator (AS), ein ebenso simpler VCA und ein LFO benötigt. BME hatte das damals am Keyboard als "Transientengenerator" vereinigt (2 Knöppe) und das gleich in die Keyboard-elektronik integriert.
Das macht sich sehr gut für Sounds die nicht gleich von Beginn an sehr präzise sind, für Solo-Bläser Sounds zum Beispiel. Man kann das natürlich beliebig "aufblasen" wenn man dieses "Einschwingen" nicht nur in der Intensität per Voreinstellung haben will sondern auch noch die Frequenz während des Einschwingens ändern will. Das ist dann schon ein eigenes Patch und benötigt neben einem spannungssteuerbaren LFO und dem VCA auch 2 Envelopes mit Attack-Sustain (wobei Sustain immer exakt 100% sein muss)
 


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