Frage zu Midi-Kabel

Macht es einen unterschied, ob ich ein billiges Midi-Kabel verwende, oder ein teureres?

Hab bald daheim den Rm1x, die Jomox Mbase 11, und eine x0xb0x.
Will die natürlich per Midi verbinden, deswegen frage ich ;-)

Welche würdet ihr empfehlen? Sind die SSSNAKE von Thomann ausreichend??


Danke
 
Ich benutze die Cordial-MIDI-Kabel von Thomann: https://www.thomann.de/de/cordial_cfd_18_aa.htm
Zum einen sind die Steckergehäuse aus Metall, ich kann sie also mit einem CD-Permanent-Marker beschriften und mit Alkohol die Beschriftung wieder problemlos entfernen,
zum anderen sind die Metallgehäuse deutlich schmaler als Plastikgehäuse anderer Kabel, daher passen die Dinger auch ohne Schnitzarbeiten durch etwas engere Gehäuseöffnungen.

Falls Dir das nicht wichtig ist, solltest Du zumindest drauf achten, dass nur 3 der 5 Pole des DIN-Steckers verbunden sind.
Das ist bei den Cordial-Kabeln der Fall, bei den Sssnake-Kabeln sind dagegen alle 5 Pole belegt, was zu Brummproblemen führen kann.
 
serge schrieb:
Falls Dir das nicht wichtig ist, solltest Du zumindest drauf achten, dass nur 3 der 5 Pole des DIN-Steckers verbunden sind.
Das ist bei den Cordial-Kabeln der Fall, bei den Sssnake-Kabeln sind dagegen alle 5 Pole belegt, was zu Brummproblemen führen kann.

Wie kann das Brummen? Sind doch alles Digitalsignale.
 
Vollbelegte MIDI-Kabel können – je nach angeschlossenem Gerät – eine weitere Masseverbindung bilden, schon kann es im Audiosignal brummen.

Was die Preise betrifft: Cordial-MIDI-Kabel sind rund ein Drittel teurer als vergleichbare Sssnake-MIDI-Kabel.

[EDIT: Satzteil fehlte]
 
Naja, bei aktuellen Geraeten ist mir das noch nie passiert, also Brummschleife ueber Midi... zudem hat ja auch ein 3 Poliges Midi-Kabel eine Masseverbindung. Denke dass das eher ein spezielles Problem der Geraetekombination war, aber gut zu wissen wenn mal so ein Problem auftritt.
 
Das Schlüsselwort ist "vernünftig": Wenn man MIDI-Geräte verbindet, bei denen unvernünftigerweise Pin 1 oder 3 einer MIDI-Buchse auf Masse liegen, hat man mit fünfpoligen Kabeln ein Brummproblem.

Übrigens wird auch in der von Dir verlinkten (danke dafür) Spezifikation der MIDI Manufacturer Association darauf hingewiesen, dass geschirmte, zweiadrig verdrillte Kabel verwendet werden sollen, wie sie für eine dreipolige Verbindung notwendig sind.

Warum Sssnake trotzdem fünfpolige Kabel (vier Adern plus Schirm) anbietet, vermag ich nicht zu sagen.
 
Aja, ein Freund von mir hat mir vor zig jahren mal eine Midithru-Box gebaut, ebenfalls mit Optokopplern, er meinte alles andere wuerde Probleme machen.
 
serge schrieb:
Das Schlüsselwort ist "vernünftig": Wenn man MIDI-Geräte verbindet, bei denen unvernünftigerweise Pin 1 oder 3 einer MIDI-Buchse auf Masse liegen, hat man mit fünfpoligen Kabeln ein Brummproblem.
Was für ein Gerät wäre das denn? Mir ist offengestanden noch nie ein Gerät unter die Finger gekommen, das die Hardwareanforderungen der MIDI-Norm nicht korrekt befolgt hätte.

Warum Sssnake trotzdem fünfpolige Kabel (vier Adern plus Schirm) anbietet, vermag ich nicht zu sagen.
Weil die millionenfach produziert werden. Ssssnake produziert ja nicht selbst, sondern vergibt labeling-Aufträge an "Weissware"-Hersteller.
 
florian_anwander schrieb:
Was für ein Gerät wäre das denn? Mir ist offengestanden noch nie ein Gerät unter die Finger gekommen, das die Hardwareanforderungen der MIDI-Norm nicht korrekt befolgt hätte.
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hatte ich in einem Verbund aus Atari 1040, Waldorf MicroWave 1, Oberheim Xpander, Waldorf MIDIBay, Roland R-8, Yamaha SPX-900 und Yamaha KX5 mit Brummproblemen aufgrund fünfpoliger Kabel zu tun. Welches Gerät da nun die Hardware-Anforderungen nicht befolgt haben mag, kann ich allerdings nicht mehr sagen.

Aufgrund dieser Erfahrung möchte ich meine Hand nicht dafür in's Feuer legen wollen, dass jedes jemals produzierte MIDI-kompatible Gerät in allen Revisionen die MIDI-Hardware-Anforderungen erfüllt hat.

Weil die millionenfach produziert werden. Ssssnake produziert ja nicht selbst, sondern vergibt labeling-Aufträge an "Weissware"-Hersteller.
Wie aus den MIDI-Spezifikationen hervorgeht, sind dreipolige Kabel spezifikationsgerecht. Sssnake könnte auch dreipolige Kabel millionenfach produzieren, warum man stattdessen millionenfach nicht-spezifikationsgerechte fünfpolige Kabel produziert, weiss ich nicht.

Ausgangspunkt dieses Threads war ja die Frage, ob Sssnake-MIDI-Kabel empfehlenswert seien. Ich halte sie nicht für empfehlenswert, da sie nicht der Spezifikation entsprechen.
 
serge schrieb:
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hatte ich in einem Verbund aus Atari 1040
Aaah, da haben wir es. Das waren diese grausamen hintenreinsteckfreinhandgelötet-MIDI-Portextender. Ja, die konnten sowas.


Wie aus den MIDI-Spezifikationen hervorgeht, sind dreipolige Kabel spezifikationsgerecht. Sssnake könnte auch dreipolige Kabel millionenfach produzieren, warum man stattdessen millionenfach nicht-spezifikationsgerechte fünfpolige Kabel produziert, weiss ich nicht.
Weil es da auch nach 40 Jahren Cinch in der Hifi-Industrie immer noch um Millionen Stereo Hifi-Kabel geht, und nicht um MIDI-Kabel. Die Anwendung für MIDI ist nur ein lustiger Sondereinsatz.


Ausgangspunkt dieses Threads war ja die Frage, ob Sssnake-MIDI-Kabel empfehlenswert seien. Ich halte sie nicht für empfehlenswert, da sie nicht der Spezifikation entsprechen.
Ich kann dazu nur sagen: ich verwende NUR 5polige HiFi-Kabel vom "elektronikfachmarkt des tiefsten Preises". Ich verwende diese mit einer Länge bis zu 15 Metern. Wenn ich mal auf eines drauftrete, dann geht ein 2,40Euro Kabel kaputt und und kein Cordial-Kabel mti Rean-Steckern für 6 Euro. Ganz davon abgesehen, dass ich die Cordialkabel aus einem einfachen Grund für anfälliger halte:
1.) die Rean-Stecker muss man mit der Hand löten -> Fehlerquelle Mensch.
2.) die Zugentlastung bei den Reansteckern ist deutlich schlechter als bei den vergossenen kabeln
3.) Bei Querbelastung, bricht der Reanstecker die Buchse aus der Platine -> Gerät kaputt (ich hatte erst vor zwei Wochen so einen Fall auf der Werkbank). Beim vergossenen Massenwarekabel knickt das Kabel ein. Ist dann zwar kaputt, aber das Gerät ist noch heil.

Grund 4: bei 5-poligen Kabeln muss ich mir keine Gedanken machen, ob ich das Kabel auch für DIN-Sync verwenden kann, oder nicht.
 
Die übliche Brummschleife wird *nicht* durch 5 polige Kabel verursacht, sondern dadurch, das Pin 2 in der Midi In Buchse normwidrig mit Masse Verbunden ist.
In den Kabeln ist Pin 2 (normgerecht) beidseitig an den Schirm angeschlossen. (Und zwar bei allen Kabeln)

Als Midi für PCs gerade aufkam und über den 15 poligen Game-Port und einen Adapter gemacht wurde, waren viele dieser Adapter fehlerhaft: die hatten die Masse auch an Pin 2 von Midi in. Ich halte es für völlig denkbar, das seinerzeit speziellen Midi-Kabel verkauft wurden, die Pin 2 gar nicht oder nur einseitig aufgelegt hatten. *Die* können dann ohne weiteres Brumm eliminieren.

Der Atari ST hatte eine nicht normgerechte Midi-Out Buchse, da lag auf den eigentlich unbeschalteten Pins 1 und 3 der Midi-Thru an. Die würden mit einem 5 poligen Kabel, auf die (normgerecht unbeschalteten) Pins des Midi-In vom angesteuerten Gerät gehen. *Wenn* dieses Gerät diese Eingänge dann auch normwidrig belegt, dann kann das komische Effekte geben.
Allerdings wüsste ich nicht, wie man es da (ohne Boshaftigkeit) zu Brumm bringen kann.
 
florian_anwander schrieb:
Aaah, da haben wir es. Das waren diese grausamen hintenreinsteckfreinhandgelötet-MIDI-Portextender. Ja, die konnten sowas.
Danke, dann hat sich dieses Rätsel aufgeklärt.

Weil es da auch nach 40 Jahren Cinch in der Hifi-Industrie immer noch um Millionen Stereo Hifi-Kabel geht, und nicht um MIDI-Kabel. Die Anwendung für MIDI ist nur ein lustiger Sondereinsatz.
Sicher ist der Markt für MIDI-Kabel im Vergleich zu dem der HiFi-Kabel eine kuschlige kleine Nische, aber dass im HiFi-Bereich immer noch in der Mehrzahl vieradrige geschirmte Kabel (geschweige denn mit fünfpoligen DIN-Steckern) zum Einsatz kommen sollen, würde mich überraschen. Reden wir da nicht eher über aparte Dinosaurier wie Grundig-HiFi-Anlagen aus den frühen 80er Jahren?

Wenn ich mal auf eines drauftrete, dann geht ein 2,40Euro Kabel kaputt und und kein Cordial-Kabel mti Rean-Steckern für 6 Euro. (…) die Rean-Stecker muss man mit der Hand löten -> Fehlerquelle Mensch.
Dafür kann man sie reparieren.

Bei Querbelastung, bricht der Reanstecker die Buchse aus der Platine -> Gerät kaputt (ich hatte erst vor zwei Wochen so einen Fall auf der Werkbank). Beim vergossenen Massenwarekabel knickt das Kabel ein.
Das ist in der Tat eklig. Aber was meinst Du mit "Kabel knickt ein"? Reisst Dir denn bei genügend hoher Querbelastung (Stolperfalle auf der Bühne) nicht auch ein vergossenes Kabel mit seiner besseren Zugentlastung die Buchse aus?

Grund 4: bei 5-poligen Kabeln muss ich mir keine Gedanken machen, ob ich das Kabel auch für DIN-Sync verwenden kann, oder nicht.
Isch abe gar kein DIN-Sünk.
 
Heinz Schnackensiel schrieb:
Der Atari ST hatte eine nicht normgerechte Midi-Out Buchse, da lag auf den eigentlich unbeschalteten Pins 1 und 3 der Midi-Thru an. Die würden mit einem 5 poligen Kabel, auf die (normgerecht unbeschalteten) Pins des Midi-In vom angesteuerten Gerät gehen. *Wenn* dieses Gerät diese Eingänge dann auch normwidrig belegt, dann kann das komische Effekte geben.
Allerdings wüsste ich nicht, wie man es da (ohne Boshaftigkeit) zu Brumm bringen kann.
Ich war nie boshaft zu meinen Instrumenten. Trotzdem gab es damals Brummen, das durch normgerechte dreipolige Kabel verschwand.
 
serge schrieb:
...das durch normgerechte dreipolige Kabel verschwand.
Hattest du die selber gelötet oder mal nachgemessen?
Das zwei Geräte die - eigentlich unbeschalteten - Pins 1 und 3 auf Masse legen halte ich für seltsam, während "aufgetrennte Masse" im speziell verkauften Midi-Kabel einfach eher plausibel ist. (Wie gesagt, eine Menge der PC-Adapter waren da fehlerhaft, da wären die echte Problemlöser gewesen. )


Die Boshaftigkeit bezog sich auf die Gerätekonstruktion - der Midi-Thru hat 220 Ohm in jeder Leitung, damit bekommt man keinen Brumm hin, wenn man nicht gerade einen Audio-Eingang (oder etwas ähnlich dusseliges) auf die Pins legt.
 
Heinz Schnackensiel schrieb:
Hattest du die selber gelötet oder mal nachgemessen?
Nein, ich habe damals wirklich nur per Zufall herausgefunden, dass ich mit den "Überspielkabeln" aus der Schublade mir den Brumm hole, mit den – damals sündteuren – "richtigen" MIDI-Kabeln dagegen nicht.
 
serge schrieb:
Ausgangspunkt dieses Threads war ja die Frage, ob Sssnake-MIDI-Kabel empfehlenswert seien. Ich halte sie nicht für empfehlenswert, da sie nicht der Spezifikation entsprechen.

Nur, weil sie 5polige Stecker haben? Hier wird die ganze Zeit von 5poligen Kabeln geredet - Seid ihr denn sicher, daß da auch wirklich 5 pole beschaltet sind und nicht nur 3 davon?

Ich hab mir alle meine MIDI-Kabel vor 20 Jahren aus einem Restposten Projektorsteuerkabel (2adrig abgeschirmt) gebaut, und die tun noch heute, während ich meine Eigenbau-Audiokabel inzwischen alle gegen Cordials ausgetauscht habe.
 
Heinz Schnackensiel schrieb:
Wie gesagt, eine Menge der PC-Adapter waren da fehlerhaft, da wären die echte Problemlöser gewesen.

Die ersten MIDI Adapter fuer den PC Joystickport verwendeten keine Opto Koppler, funktionierten an neueren Soundkarten dann auch nur noch in eine Richtung. Ich duerfte irgendwo auch noch so ein Teil rumliegen haben.
 
Ich hatte nie ein Brummproblem via MIDI, aber gut zu wissen, das es sowas geben kann, hilft vielleicht mal bei der Fehlersuche.
Früher hab ich manchmal aus der Not heraus alte Hi-Fi Kabel für Midikram genutzt, das funktionierte auch nicht immer richtig. Seit Jahren setze ich Multicores ein und spezielle Midi-Kabel, allerdings auch immer nur die billigen. Bin so immer gut gefahren.
 
microbug schrieb:
Seid ihr denn sicher, daß da auch wirklich 5 pole beschaltet sind und nicht nur 3 davon?
Ja. Fünfpolige Stecker haben alle MIDI-Kabel, bei den Sssnake-Kabeln ist auf der Thomann-Produktseite ausdrücklich von fünfpoliger Belegung die Rede, bei den Cordial-Kabeln dagegen von dreipoliger Belegung.
 
Bernie schrieb:
Früher hab ich manchmal aus der Not heraus alte Hi-Fi Kabel für Midikram genutzt, das funktionierte auch nicht immer richtig.
Kannst Du Dich noch erinnern, was damals nicht funktionierte?
 
Bei langen Kabeln kann(!) es relevant werden, das echte Midi-Kabel ein verdrilltes Adern-Paar (twistet Pair) für das Signal auf Pin 4 und 5 haben müssen.
Sind die Aus- und Eingänge korrekt aufgebaut (... insbesondere keine CNY17 (o.ä.) Billig-Optokopller in den Eingängen), dann sind die zulässigen 15m Kabellänge auch mit "normalen" Kabeln machbar.
Im kritischen Fall wird die Übertragung unzuverlässig - was dann in den Geräten beliebige Reaktionen hervorrufen kann, da so etwas doch eher rudimentär bis gar nicht getestet wurde. (Zum Teil kann sich da sogar die (Hardware-)Empfänger-Logik aufhängen. )

Dabei sind lange Thru-Ketten kritisch, denn das Signal wird zwar elektrisch regeneriert, bekommt aber zunehmend verschobene Schaltflanken. Je nach verbauter Technik ist das unterschiedlich ausgeprägt, das meiste macht der Eingangs-Optokoppler aus. (CNY17=schlecht; PC900=ok; 6N138=gut; 6N137=schnell, geht, schaltet aber mit dem offiziellen Midi-Strom zu knapp)
Mit der Midi-Latenz hat das übrigens nichts zu tun.
Es gibt Geräte, die Midi-Thru per Software machen - die verschleifen dann die Flanken gar nicht, sondern stellen sie vollständig wieder her, haben aber zwangsläufig mindestens eine Byte-Länge Latenz.
 
Heinz Schnackensiel schrieb:
echte Midi-Kabel ein verdrilltes Adern-Paar (twistet Pair) für das Signal auf Pin 3 und 5 haben müssen.
Nur der korrektheit halber: Pin 4 und 5.
midihw.gif

Quelle: http://www.midi.org/techspecs/electrispec.php
 
Wenn wir grad beim Thema sind ... irgendwelche Empfehlungen für gute DIN Stecker (zum löten)? Bevorzugt Metallgehäuse. Muss endlich mal mein Midi Multicore fertigbauen....
 


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