G2 - unglaublich

Interessant aber nicht unglaublich. Das kommt dir wahrscheinlich nur so vor weil auf veröffentlichten Tonträgern das kreative Potential elektronischer Klangerzeuger kaum genutzt wird. Und solche Klänge sind auch nicht unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal des G2.
 
sehr toll, aber ich verstehe da etwas nicht ganz. der g2 kann nicht sampeln. werden die vocals in realtime in den g2 input gesprochen?
tim hat auch einen intelligent sampler für den g2 geschrieben. also programmiert er eigene module für den g2, und nicht nur patches? wusste gar nicht dass der source code offen ist und das man das einfach so programmieren kann?
 
eisblau schrieb:
sehr toll, aber ich verstehe da etwas nicht ganz. der g2 kann nicht sampeln. ?
doch, mit dem patch kann er ;-)
ist "gepatcht" nicht "programmiert", ist in dem fall wohl aber fast das gleiche
 
Roter Agent schrieb:
eisblau schrieb:
sehr toll, aber ich verstehe da etwas nicht ganz. der g2 kann nicht sampeln. ?
doch, mit dem patch kann er ;-)
ist "gepatcht" nicht "programmiert", ist in dem fall wohl aber fast das gleiche

mit programmiert meine ich die software für ganz eigene module gecodet. man kann mit dem g2 verschiedenste module zusammenpatchen, klar. ein sample modul oder patch (sind ja nur verbindungen der bestehenden module) gibt es nicht.
 
eisblau schrieb:
mit programmiert meine ich die software für ganz eigene module gecodet. man kann mit dem g2 verschiedenste module zusammenpatchen, klar. ein sample modul oder patch (sind ja nur verbindungen der bestehenden module) gibt es nicht.

naja doch, über den umweg der delay module kann man bis zu 2.7 sec. samplen, trotzdem tim hat schon ein paar sehr geniale sachen mit dem g2 gemacht, die sich selbst die entwickler nicht hätten zu träumen wagen, respekt!
 
Aha, man hat hier mein neustes Patch entdeckt. :)

Das ist alles mit G2-Modulen gepatcht. Ein SDK-Kit für eigene G2-Module gibt es nicht und wird es nie geben, solange Clavia den Source-Code nicht rausrückt (und das werden sie auch nicht, denn sie haben ja nix davon).

Wenn man das Delay-Modul in eine 100% Feedback-Schlaufe einbaut, kann man in der Tat damit 2,7 Sekunden samplen, wenn auch nur flüchtig. Das ist der einfachste Teil. Der schwierigere Teil ist dann, samplegenauen Zugriff auf diese Delay-Linie zu bekommen, denn das Audiomaterial "dreht sich ja darin im Kreis". Man muss also einen selbstgebastelten Readout-Pointer mit dem Delay mitlaufen lassen, und der muss samplegenau sein und darf nicht driften. Mit diesem doofen numerischen System der Clavia Modulars war das nicht ganz einfach.
Der schwierigste Teil in diesem Patch war dann, aufbauend auf diesem Pointer das Audiomaterial nach kompletten Wellenformdurchgängen zu scannen, diese in Cluster wählbarer Grösse zu gruppieren, und (nach Bedarf mit exponentiellem Tracking gepitcht) abzuspielen. Dies ist ein anderer (aufwendigerer) Ansatz als herkömmliche Granularsynthese, und klingt daher auch anders (besser). Das "Pitch Forcing" war dann noch so eine spontane Dreingabe, die aber erstaunlich brauchbar klingt.

In der Tat hat das mehr mit "programmieren" zu tun als mit "Sounds patchen". Man muss programmiertechnische Elemente (Variablen, Verzweigungen, Routinen etc.) in die "symbolhafte" Welt der G2-Module "übersetzen", z.T. mit ganz absonderlichen Tricks. Darum sieht das nachher im Editor so komisch aus. :lol:


Viel Spass damit.

cheers,
tim
 
Ich bin total begeistert... Kenne mich durch microm. bissle damit aus und bin fasziniert auf was für Ideen du kommst. Gibts du das Patch eigentlich frei ?

Mir muss ein G2 ins Haus -hilft alles nichts 8) Bislang dachte ich ein G1 würde es auch tun :lol:
 
Zolo schrieb:
Gibts du das Patch eigentlich frei ?
Aber selbstverständlich. Obiger Link führt zum entsprechenden Thread auf electro-music.com, wo man das Patch herunterladen kann und dessen Bedienung (Parameter) auch detailliert beschrieben ist.

Zolo schrieb:
Mir muss ein G2 ins Haus -hilft alles nichts 8) Bislang dachte ich ein G1 würde es auch tun :lol:
Go for it! :) Diese Programmiertechnischen Konzepte gehen auf dem G1 leider nicht, da bei dem die sequentielle Abarbeitung der Module nicht kontrollierbar ist.
 
Zolo schrieb:
Mir muss ein G2 ins Haus -hilft alles nichts 8) Bislang dachte ich ein G1 würde es auch tun :lol:

Leider isses nur ein G1 geworden (noch unterwegs)... Du hast ja geschrieben das es nur mit dem G2 geht. Kannst du trotzdem mal ein Screenshot posten ? Weiß das dem G1 dafür diverse Module fehlen, aber würde trotzdem mal gerne versuchen nachzubauen.. Vielleicht kommt ja was lustiges in einer anderen Richtung bei raus ;-)

Gruß Zolo
 
Zolo schrieb:
Zolo schrieb:
Mir muss ein G2 ins Haus -hilft alles nichts 8) Bislang dachte ich ein G1 würde es auch tun :lol:

Leider isses nur ein G1 geworden (noch unterwegs)... Du hast ja geschrieben das es nur mit dem G2 geht. Kannst du trotzdem mal ein Screenshot posten ? Weiß das dem G1 dafür diverse Module fehlen, aber würde trotzdem mal gerne versuchen nachzubauen.. Vielleicht kommt ja was lustiges in einer anderen Richtung bei raus ;-)

Gruß Zolo
Ich weiss nicht wie man Screenshots macht :oops:, aber wenn Du den G2-Editor bei Clavia runterladen und installieren möchtest (nicht die Demo-Version), kannst Du das Patch damit in Ruhe anschauen und auseinanderrupfen. Viele der darin enthaltenen Konzepte gehen aber leider auf dem G1 nicht, nicht nur wegen den fehlenden Delays, sondern auch weil die Kompilierung der Module nicht festen Regeln folgt wie beim G2, wodurch samplegenaue Entscheidungsketten sehr schwierig bis garnicht zu kontrollieren sind.

"Lustiges in anderer Richtung" geht bei den Modulars immer, egal ob G1 oder G2. :lol: Das ist ja das schöne daran. :)
 
@ Tim: falls du einen PC hast, sollte ein Screenshot immer mit der "Print/Druck/S.Abf" Taste, rechts oben auf der Tastatur zwischen Buchstaben und Nummernfeld möglich sein. Der Screenshot lässt sich dann problemlos mit STRG+V in einen viewer (empfehlenswert: irfanview) oder in ein Grafikprogramm (photoshop etc.) einfügen.
 
tim schrieb:
... aber wenn Du den G2-Editor bei Clavia runterladen und installieren möchtest (nicht die Demo-Version), kannst Du das Patch damit in Ruhe anschauen und auseinanderrupfen.
Ah stimmt - da hätte ich drauf kommen können ;-)
 
Ey sorry falls ich nerve - aber das Patch ist in der Demo nicht ladbar. Kann vielleicht ein G2 Besitzter mal ein Screenshot machen ? Ist bestimmt auch für nicht G2'ler Besitzer beeindruckend anzuschauen ;-)

Gruß Zolo
 
Zolo schrieb:
Ey sorry falls ich nerve - aber das Patch ist in der Demo nicht ladbar. Kann vielleicht ein G2 Besitzter mal ein Screenshot machen ? Ist bestimmt auch für nicht G2'ler Besitzer beeindruckend anzuschauen ;-)

Gruß Zolo

Lad doch den Editor runter, NICHT das Demo (wie Tim schon schrieb). Damit müsste es sich öffnen lassen.
 
Noiseprofessor schrieb:
Lad doch den Editor runter, NICHT das Demo (wie Tim schon schrieb). Damit müsste es sich öffnen lassen.
:achso: Oh mann klar... Irgendwie heute Nudeln im Kopf :roll:
Ich sag heute nichts mehr ohne Anwalt ! ;-)
 
Genau, in der Demoversion kannst Du das Patch nicht aufmachen, da die Demoversion das "AudioIn"-Modul (zum Einspeisen von externem Audio) nicht unterstützt.

Von wegen Screenshot: bei mir passt das Patch eh nicht auf einen Screen. :lol:
 
cool, find ich sehr interessant. hab nur leider keinen G2... aber reaktor hab ich;

@herb: hast du einbestimmtes Ensemble/Instrument für Reaktor grade zur hand oder kannst eines empfehlen das so etwas kann?

danke & gruss
mark
 
na und . stink normal, gabs schon vor 30 jahren massenhaft und da wenigsten sinnvoll.
 
herw schrieb:

Und die Relevanz dieser Bemerkung in einem G2-Thread ist ....

Übrigens ist das kein Granular-Patch, sondern etwas was man am ehesten mit "realtime-wavecycle-scanning-and-clustering" beschreiben könnte. Das Audiomaterial wird nach kompletten Wellenformen anhand der Nulldurchgänge gescannt, diese werden in "clusters" wählbarer Grösse gruppiert, auf Wunsch gepitcht und entsprechend der neuen Abspielgeschwindigkeit-/-position wieder an den Nulldurchgängen zusammenhängend (also ohne Knackser etc.) auf der Zeitachse verteilt. In Echtzeit. Durch zuschaltbares Hardsync der "clusters" zu einem Trägeroszillator mit nachgeschalteter Wellenformglättung kann das Audiomaterial dann auf eine definierte Tonhöhe "gezwungen" werden. Der "cluster"-Pitch-Parameter wirkt dann wie ein Formant control.

Ich habe selber Reaktor und kenne kein Patch welches so arbeitet.

archeology schrieb:
na und . stink normal, gabs schon vor 30 jahren massenhaft und da wenigsten sinnvoll.
Solche Algorithmen in 1979 und da noch massenhaft? :shock: Da habe ich wohl etwas verpasst. :lol:

Sorry wenn ich hier ego-mässig mein Patch in Schutz nehmen möchte. Denn ich bin schon etwas stolz darauf, sowas auf einem System hingebaut bekommen zu haben, welchem man solche Prozesse in keiner Weise zumuten würde. Könnte man ja auch respektieren. Aber eben.

peace,
tim
 
Cooler Patch!

Von unseren Kollegen die das vor 30 Jahren schon benutzt haben gibts sicher massenhaft CDs und Alben zu kaufen wo das zu hören ist. Und die Reaktorgemeinde programmiert sowas ja sicher in 5 Minuten, deswegen zahlt sich das ja kaum aus ;-)

Fakt ist: Coole Idee, Cooler Patch und gefinkelte Umsetzung!!!
 
Danke Leute für Euer Ego-Balsam. :mrgreen: Hat mich einfach gerade etwas irritiert...

Ja, stimmt, ich könnte auch hier meine besten Patches reinstellen, inkl. Beschreibung in Deutsch. Halt alles eine Zeitfrage, aber ich merk's mir vor. Find's aber toll dass man jetzt auch in diesem Forum Patches publizieren kann. :supi:

Bin bis September voll ausgelastet, aber bin mir am überlegen, zu all diesen doch eher abstrakteren "low level"-Patching-Techniken, die ich entwickelt habe (und ohne welche solche Patches unmöglich sind) mal ein Tutorial zu schreiben. Bekomme ab und zu Anfragen diesbezüglich, würde eigentlich viel Spass machen. Wäre dann aber auf Englisch. Ausserdem weiss ich immer noch nicht wie man screen-shots macht. :oops: :mrgreen:
 
mokkinger schrieb:
cool, find ich sehr interessant. hab nur leider keinen G2... aber reaktor hab ich;

@herw: hast du einbestimmtes Ensemble/Instrument für Reaktor grade zur hand oder kannst eines empfehlen das so etwas kann?

danke & gruss
mark
http://co.native-instruments.com/index. ... tchid=8649

Ich verlasse mich da mal auf den Kommentar von Simon Stockhausen:

Simon Stockhausen (2009-07-15 21:25:43):
Toxonic Glitch rocks! I use it a lot for all sorts of Audio destruction - brilliant work!
 
tomcat schrieb:
Cooler Patch!

Von unseren Kollegen die das vor 30 Jahren schon benutzt haben gibts sicher massenhaft CDs und Alben zu kaufen wo das zu hören ist. Und die Reaktorgemeinde programmiert sowas ja sicher in 5 Minuten, deswegen zahlt sich das ja kaum aus ;-)

Fakt ist: Coole Idee, Cooler Patch und gefinkelte Umsetzung!!!


fahrad fahren bleibt fahrad fahren.
egal mit welchem auto.
 
tim schrieb:
[...]
Sorry wenn ich hier ego-mässig mein Patch in Schutz nehmen möchte. Denn ich bin schon etwas stolz darauf, sowas auf einem System hingebaut bekommen zu haben, welchem man solche Prozesse in keiner Weise zumuten würde. Könnte man ja auch respektieren. Aber eben.

peace,
tim
oh ja - sorry - da war ich wohl etwas zu REAKTOR-phil. :oops:
Es sollte nicht deine Programmierleistung schmälern. Es ist ein alter Fehler von mir, von G2 enttäuscht zu sein (oft das Demo angeschaut und dann doch wieder gelöscht).

ciao herw
 
herw schrieb:
tim schrieb:
[...]
Sorry wenn ich hier ego-mässig mein Patch in Schutz nehmen möchte. Denn ich bin schon etwas stolz darauf, sowas auf einem System hingebaut bekommen zu haben, welchem man solche Prozesse in keiner Weise zumuten würde. Könnte man ja auch respektieren. Aber eben.

peace,
tim
oh ja - sorry - da war ich wohl etwas zu REAKTOR-phil. :oops:
Es sollte nicht deine Programmierleistung schmälern. Es ist ein alter Fehler von mir, von G2 enttäuscht zu sein (oft das Demo angeschaut und dann doch wieder gelöscht).

ciao herw
Easy :). Ich verstehe Deinen Standpunkt schon. Und enttäuscht sein ist ja völlig legitim. Handkehrum ist die Demoversion nicht repräsentant für die Grundidee des G2s. Die Stärke des G2s ist ja die Verbindung von sehr intuitiv bedienbarer Modularität, schnellem Workflow, die Performancestabilität einer DSP-Plattform (ich hatte in 5 Jahren noch nie einen Absturz), und die Einbindung von alledem in ein genial durchdachtes und perfekt darauf abgestimmtes Hardware-UI. Live ist das konkurrenzlos. Klar muss man da halt auch Abstriche machen punkto Flexibilität und Komplexität. Das ist einfach ein ganz anderes Konzept als Reaktor, drum finde ich die Vergleiche nicht so aussagekräftig. Ich habe Reaktor ja auch und finde den super, würde mich gern da mehr reinarbeiten. Aber das wäre dann mehr, um Modularität innerhalb der DAW-Arbeitsweise zu haben. Live würde ich das nie einsetzen, obwohl es viele Leute gibt die das tun. Mir ist Reaktor einfach zu oft grundlos abgestürzt, z.T. mit ohrenschädigendem Krach. Und dies nicht beim rumexperimentieren sondern einfach beim Benutzen von fertigen Ensembles.
 


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