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Rastkovic

Guest
Wer ein Groove Abo besitzt, dem sei dieser Artikel empfohlen. Bringt das auf den Punkt, was ich selbst seit gut 10-15 Jahre über den Techno/House Zirkus denke....

Zitat: „DJs werden derweil für fünfstellige Summen durch die Welt gejettet, um dort die Musik von Menschen abzuspielen, die am Ende des Monats Nudeln mit Ketchup futtern müssen.“

 
man kann auch ein paar Jahre von Miracoli leben und mit trockenem Brot immer wieder mal etwas Abwechslung auf den Tisch zaubern.
Wer Miracoli isst, ist aber schon de facto in einer höheren Einkommensgruppe zu verorten. Verhältnismäßig teuer, das Zeug.
 
Traurig. Das ist mir ja auch schon lange lange lange lange aufgefallen. Früher sagten sie wir nicht Comerzie. Die Clubs heute auch. Früher dj Kapsel in der Ecke oder kaum Sichtbar. Heute dj Bühne im Club und den Popstar feiern. ;-)
 
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Nudeln mit Ketchup-> Das gibt mir zu denken.
Gibt es eigentlich Studien wie sich Ernährung auf die künstlerische Qualität auswirkt?

Vielleicht ist N&K aber auch ein Qualitätsmerkmal im Genre, nicht auszumalen wie sich die Musik bei Rinderhüftsteak, Hummer oder Kaviar anhören würde...ggf. völlig überfettet und uncool.

It‘s not a bug, it’s a feature!
 
Alles unnötiger Luxus. Der wahre kreative Künstler isst die Nudeln ohne alles und benutzt die Imagination für Soße und Beilage.

-> wirkt sich also positiv auf die künstlerische Qualität aus. Amerikanische Studien (sponsored by google & amazon) haben das bewiesen.
 
das system wäre dumm, würde es erlauben, dass finanziell schwache oder andersdenkende öffentlich in erscheinung treten dürfen.

bei "DJs" funktioniert es. bei buchautoren funktioniert es noch nicht, da putscht sich immer wieder einfacher pöbel ins rampenlicht und menschen wie du und ich dürfen mal kurz ihre meinung sagen. :)
 
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Naja der italiener geht auch schon mal als Nichtreisender Dj. Wenn es auch nicht den Weltfrieden hilft oder unterstützt aber es läuft. Und zumindest könnte sich ja in den anderen Ländern jemand.... durch den Reisenden und einsamen Hotel Dj.... für meine Nummern interessieren. Ist doch auch was. Tolle Werbung für meine Tracks. Muss man auch so sehen. ;-)
 
Ne aber kannste vielleicht coole Kontakte kriegen und dann entscheiden ob du den willst oder nicht. Muss ja nicht immer ums Verkaufen gehen.
 
Ne aber kannste vielleicht coole Kontakte kriegen und dann entscheiden ob du den willst oder nicht. Muss ja nicht immer ums Verkaufen gehen.

das ist teil des problems.

genau wie die konsumenten lassen sich halt auch produktionsfirmen, komponisten, interpreten usw. von geldsäcken, erfolgsgöttern, drogen und nutten beeindrucken und sind notfalls sogar dafür bereit, auch kostenlos für dieses system zu arbeiten, nur damit sie mal einen moment lang irgendwo dazu gehören dürfen.
 
Mal ne provokante Frage, ist diese Musik die solche hochbezahlten DJs spielen denn mehr Wert?
Kenn mich da nicht aus.
 
Kunst und Kommerz sind zwei komplett verschiedene Dinge.
Kommerzialisierte Kunst ist ein Hybrid, der im überwiegenden Masse das Schlechte der beiden Dinge kombiniert.
Meiner - naiven - Vorstellung nach, entsteht Kunst durch das Bedürfnis, sich auszudrücken (selbst bei Impressionisten). Sobald Kunst kommerzialisiert wird, steht ein anderes Bedürfnis (= Motivation) im Vordergrund: Kohle scheffeln. Und da gilt dann das ökonomische Prinzip: So viel wie möglich mit so wenig wie nötig Aufwand. Das läuft meiner persönlichen Erfahrung dem Kunstschaffen(den) oft (Ausnahmen bestätigen die Regel) diametral entgegen; eine gute Komposition ist bei mir oft das Resultat eines über die Zeit fortschreitenden Verdichtungs- und Lernprozesses, quasi einer Art des Sedimentierens des Wesentlichen, ein Reduzieren auf das Essentielle, Elementare.

Und sind wir ehrlich: An den Massenveranstaltungen, wo die fett absahnenden DJs auftreten, geht es ja auch gar nicht um Musik, noch weniger um Kunst. Für die meisten Auftritte reicht schon eine 808 gesynct mit einer 101 mit laufendem Arpeggio. Alles anderes ist bereits Zugabe :)

https://www.youtube.com/watch?v=6wmrR-k2Q60
 
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Hm, die einen haben zu wenig zu essen und andere haben zu viel davon
Offenbar wollen die Leute heutzutage so eine Clownsnummer erleben.
Man kann vermuten daß diesen Leuten Musik eventuell egal ist.
Oder nicht den Stellenwert einnimmt, den sie für viele hier einnimmt.

Eine Guitarre auf der Bühne zu zerfetzen ist vom Geschmackslevel allerdings auch nicht höher finde ich.
 
Mal ne provokante Frage, ist diese Musik die solche hochbezahlten DJs spielen denn mehr Wert?
Kenn mich da nicht aus.
Ich höre oft DJ-Sets (vorwiegend Techhouse, Drum & Bass von hierzulande unbekannten DJs*). I.d.R. hast du bei einem 90-Minuten-Sets 5-6 Tracks bei denen du dich freust, wenn eine Tracklist dabei ist. Der Rest ist Füllmaterial.


*auf dieser Plattform: promodj.com
 
Und dabei verwenden die Leute wahrscheinlich schon viel Zeit um auszusortieren.
Es gibt einfach wahnsinning viel Musik, insbesondere eben EDM oder wie immer man das nennen will.
 
Nudeln mit Ketchup-> Das gibt mir zu denken.
Gibt es eigentlich Studien wie sich Ernährung auf die künstlerische Qualität auswirkt?
Ernährung ist wohl immer noch nicht wirklich gut erforscht. Es gab mal ein interessantes Experiment von einem Chefkoch über zwei Wochen: Die eine Gruppe ernährte sich mediterran, die andere gut bürgerlich Deutsch und die dritte Gruppe nur Fastfood. Vom Nährwert hatte keine Gruppe irgendwelche Nachteile(es wurden Bluttests etc. gemacht), nur ist die Fastfood Gruppe nicht immer so satt geworden, da alle nur gleich viel Kalorien verspeisen durften.
Unser Darm passt sich wohl recht gut den Umständen an und es ist eher hinderlich wenn man plötzlich seine Essgewohnheiten drastisch ändert, da sich die Darmflora wohl erst langsam anpasst.
Immer nur Grünes zu essen soll auch nicht gerade gesund sein, wie immer gedacht.

Ich halte das mittlerweile so. Solange es mir gut geht und mein Blutbild in Ordnung ist, esse ich auch richtig.

Man sollte sich eher Gedanken machen was man kauft wegen der Herstellung der Sachen, also wenn man finanziell überhaupt eine Wahl hat da anders einzukaufen. Wer von Nudel mit Ketchup lebt, wird das sicherlich nicht freiwillig tun.
 
Vermute der Artikel zielt darauf ab, dass nur die DJs mit ihren Auftritten absahnen und die Produzenten, deren Musik ja gespielt wird, müssen mit ihren Spotify Cents zurechtkommen.
Der Artikel ist etwas umfangreicher. Im Grunde geht es darum (aber nicht nur), dass das Techno/House Produzenten Dasein ohne DJ Auftritte finanziell keinen großen Sinn ergibt und DJ Dasein ohne eigene Tracks (paradoxerweise) ebenfalls nicht erfolgreich möglich ist. Das viele Stücke von Ghost Produzenten für DJs erstellt werden, ist ja auch kein Geheimnis....
 
nix neues , wirklich...
aber auf den punkt gebracht.

produzent heutzutage im semi/mittel profi bereich
(techno /elektron. musik),
kaum noch möglich....(finanziell)
als label inhaber für vinyl wirds noch schlimmer..:)


allerdings kann man man ja auch sein set auf die bühne holen,
wobei das heutzutage auch untergeht,
bei den vielen mischformen live/controller/dj set.
und welcher veranstalter stellt noch gerne
ein analog pult zum mischen in die booth.. ;-) ?


vielleicht ma dem guetta nen track zur wm beim auflegen unterjubeln...
 
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Ich bin nicht komplett naiv, aber nehmen diese DJs nicht auch erhebliche Reisestrapazen auf sich ? Die arbeiten oft zu Tageszeiten zu denen (ich zumindest nicht) kein normaler Mensch arbeiten will. Die müssen verkaufen, am Puls der Zeit sein, Kontakte suchen, pflegen, ausbauen und haben in der Regel doch auch jahrelang Klinken geputzt. Sie ruinieren ihre Gesundheit (glaube, es ist nicht immer lustig feiern zu müssen) durch Schlafmangel, Alkohol und viel zu hohe Lautstärken. DJs sind die Marketingjungs.

Der heutige Produzent kauft ein paar Samples von Loopmasters, schiebt sie in der DAW zusammen und schickt den Track dann bequem per Emailverteiler an 1000 Labels. (Die Übertreibung bzw. Ironie ist hoffentlich erkennbar).


OK ernsthaft jetzt. Tanzmusik ist formelhafte Funktionsmusik. Die Produktionsmittel sind billig und massenhaft verfügbar. Vertriebswege sind digital und weitgehend kostenfrei. Warum zur Hölle sollte irgendjemand für einen namenlosen 10.000x dagewesenen Funktionstrack irgendwie in größerem Umfang Geld bezahlen ? Ist vorbei.

Geschichten, Persönlichkeit, Vermarktung. Das kann man ummünzen in irgendeiner Art und Weise. Zuhause an der DAW rumschrauben und denken das Publikum kommt zu einem: läuft nicht.

(ich bin kein DJ und die sind mir schnurzegal)
 


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