Hardware zum Spaß haben und Jammen.

M

Musikrolf

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Hallihallo und einen schönen guten Abend,

Ich spiele in letzter Zeit immer öfter mit dem Gedanken mir neben den zwei Volca´s noch weiteres Equipment zu kaufen.
Habe vor etwa einem Jahr die Maschine Mikro MK2 verkauft um mir den Volca Bass und den Beats zu holen, ich mag die Arbeitsweiße der zwei Geräte, einfaches Programmieren über den Step Sequenzer, drehen, drücken und schon passiert etwas. Dieses Gefühl der Hardware würde ich sehr gerne, nur halt wesentlich komplexer, in einer neuen Hardware haben. Eine Software und Controller Lösung sagt mir nicht so zu. Ich möchte nur die Hardware anschalten und sofort loslegen.

Auf der Suche nach passenden Geräten bin ich irgendwann auf die Elektron Geräte gestoßen und diese gefallen mir schon sehr gut.
Allerdings bin ich mir sehr unsicher welches Gerät es den sein soll. Ich fände es sehr schön wenn die neue Hardware irgendwie zu den Volca´s passen würde, so das es eine sinnvolle Erweiterung zum bestehendem Equipment wird. Ich weiß natürlich das die Volca´s lange nicht so professionell wie die Elektron Geräte sind, aber da ich irgendwie gefallen am rumspielen und rumdrehen gefunden habe, greif ich auch gern etwas tiefer in die Tasche.

Was würde den gut hineinpassen? Ist es eher die Maschinedrum als Ersatz für den Beats und die Möglichkeit zu sampeln? Somit könnte ich Ordentliche Drumloops programmieren und darüber hinaus den Volca Bass sampeln, auch über die 16 Steps des internen Sequenzers hinaus.

Oder Eher die Monomaschine? Scheint mir eine Art Alleskönner zu sein. Ein schöner Synthesizer mit der Möglichkeit Drums zu spielen. Leider kein Sampling möglich. Allerdings könnte ich da die beiden Volca´s verkaufen. Ich denke die Monomaschine kann das was die zwei können nur besser.

Oder doch den Octatrack? Damit könnte ich die zwei Volca´s sampeln, verwursten und später gegebenenfalls noch anderes Equipment anschließen und weiter durch den Fleischwolf ziehen. Aber ich habe die Sorge das beim Octatrack nicht mal eben ein jammen Möglich ist oder? So wie die meisten Performances aussehen steckt da sehr viel Vorarbeit drin, nix mit mal eben nen lustigen Beat gezaubert?!

Ich bin auch offen für andere Geräte, aber die Elektron haben es mir schon ein wenig angetan. Schön schlicht aber riesiger Funktionsumfang.

Würde mich sehr über Antworten und Ratschläge freuen.

Grüße
 
die schweden ham des scho gut gemacht, denn die einzige einfache antwort auf die frage "welche elektron kiste?" ist: alle.

auf elektronauts.com gibts die debatte regelmäsig in aller ausführlichkeit, dort könntest du ein wenig schmökern, aber schlussendlich wirst du um eine Bauchentscheidung nicht rumkommen.

der octatrack benötigt in der tat etwas zeit, aber dann kann an direkt loslegen.

hast du mein elektron video schon gesehen? ich habe hier am ot nur den 4-to-the-floor beat vorbereitet, aber ich hätte es genausogut lassen können. dann wär das video 15 sekunden länger geworden...
http://m.youtube.com/watch?v=6QcXFddpwaw
 
Ich kann Dir die Elektronkisten, vor allem die neueren uneingeschränkt empfehlen. Ich selbst hatte nach langer Zeit des Musikmachens am Computer irgendwann auch die Schnauze voll vom Mausgeklicke. Da hab ich mir einfach mal den Monotron gekauft. Das Teil hat soviel Spaß gemacht, daß ich direkt noch mal in den Laden bin und mir die Monotribe gekauft habe. Dazu kam dann ein unerwarteter Geldregen, und der konnte dann professionellere Geräte finanzieren, und zwar den Dark Energy 1 und den Dark Time.
Nach langem Daddeln und Spaß am Jammen damit hat es mich aber doch wieder gepackt, ich wollte wieder ganze Tracks machen. Also habe ich mich in den Grooveboxmarkt eingelesen und gebraucht ein paar Sachen gekauft. Die drei Volcas, ne Yamaha RY30 für Drums, ne Electribe EMX, Spectralis 2, Haufen Zeugs halt, aber alles hatte das Problem, daß es nicht weit genug ging zu unflexibel war und nicht gut zusammenarbeitete. Die Electribe konnte kein Poly und die Drumsounds waren langweilig nach ner Zeit, also Spectralis 2, der ja als heiliger Groovebox-Gral hochgelobt wird. Der Sound ist auch hammer, aber mein Gott, was für ne unbedienbare Bedienoberfläche! Völlig zerprogrammiert. Und so habe ich dann nach so vielen Investitionen frustriert schon fast aufgegeben.
Doch dann habe ich mir noch mal die Kombi Elektron RYTM und KEYS angeschaut. Und da isses mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Also alles andere verkloppt und die beiden Teile gekauft. Und ich war noch nie so zufrieden mit Soundgear wie ich es jetzt bin! Die Teile sind soooo krass! Super intuitiv, und der Sound ist klasse! Du wirst diese Investition nicht bereuen, falls Du sie tätigen möchtest. Ein weiterer Vorteil bei diesen beiden Geräten ist, das Programmieren von ganzen Songs funktioniert bei beiden gleich, also muss man nur eine Bedienphilosophie lernen. Und die ist sehr logisch und super einfach. Und Du hast halt dieses Hands-On Gefühl, dank der Scenes und Performances, und beim Keys auch wegen der anschlagdynamischen Tastatur mit Aftertouch und dem Joystick. Spaß pur. Die Anschlagsdynamik kannst Du frei auf fünf Modulationsziele legen, genauso den Aftertouch und den Joystick ebenfalls. Ich kenne kein anderes Gerät welches das erlaubt. Damit ist sehr expressives Spiel möglich, einfach klasse.
Natürlich ist da erstmal ordentlich Schotter von Nöten, wenn der nicht vorhanden ist würd ich vorschlagen, mit dem RYTM anzufangen, als Klopfgeist und zum Samples abfeuern. Und beim nächsten Weihnachtsdeal den Keys schießen. Alternativ kann es natürlich auch der Analog four sein, aber da würde ich die Tastatur schmerzlich vermissen. Ist schon schön wenn man auf einen gesetzten Trigger drückt und die Led der entsprechenden Taste leuchtet. Das macht das Nachvollziehen von vor Monaten eingespielten Melodien einfach viel besser!
So, genug der Lobeshymnen, nur noch eins: Der Gedanke, die Elektron-Geräte zu kaufen, ist goldrichtig. Die Teile sind richtig professionell und kein Kinderkram, dessen Kauf man schnell bereut, weil man frustriert ist wegen fehlender oder schlecht implementierter Funktionen. Hier ist alles durchdacht und an seinem Platz, einfach genial! :supi:
 
Die Frage ist was du unter Jammen verstehst und wie viel Zeit du zum Lernen investieren willst.

Generall würde ich dir auch zu einer Elektronmaschine raten, als Einstieg vllt. erstmal die Machinedrum, die ist noch am einfachsten zu verstehen.
Elektrons Geräte muss man wirklich erlernen, vor allem beim Octatrack brauchen manche Dinge wirklich Zeit um sie zu verstehen.
Zudem muss der OT ja erstmal mit Samples gefüllt und vorbereitet werden.
Die Belohnung ist bei den Elektronmachinen eine große Bandbreite und auch nach Jahren keine Langeweile oder Sättigungsgefühl.


Da du ja schon mit Korgs zu zurecht kommst, könnte die Electribe Serie auch was sein.
Muss nicht unbedignt die "neue" sein. Mit EMX/ESX lässt auch schon so einiges machen.
Vor allem, wenn du wirklich nur schnell Maschine einschalten und losdaddeln willst.

Achja,
:hallo:
 
Eine Sache nur: Es is (je nach Maschine) unmöglich bis extrem fummelig bei Elektron irgendwas Abseits des 16-tel Rasters zu machen.
 
Von den Tutorials die ich mir angeschaut habe, finde ich, daß RYTM und KEYS viel einfacher zu verstehen sind, als Machinedrum oder Monomachine.

Ich finde es überhaupt gar nicht fummelig, abseits vom 16tel-Raster was zu machen. Dafür gibt es doch die Einstellungen mit Function+Page. Du willst auf der Bassdrum 11/8 und gleichzeitig auf der Snare 7/8? Kein Problem
Track 1 (Bassdrum): Length 11
Track 2 (Snaredrum): Length 7
Master Length 77
die 77, damit sich die Snare nach 11 Takten und die Bassdrum nach 7 Takten wieder treffen und gemeinsam von vorn beginnen können. Wüsste nicht, wie es anders einfacher gehen soll?

Oder schau mal hier, ein anderes Konzept, hab ich gestern auf dem Analog Keys gemacht, kurzes Experiment frei von Rhythmik. Einfach den Arpeggiator auf jedem Track auf krumme Werte gestellt (fibonacci-Zahlen in diesem Fall), so daß sie unterschiedlich schnell spielen und möglichst selten gleichzeitig. Mehr Patchnotes im Soundcloud Link selbst... :peace:


src: http://soundcloud.com/tonfarben/daily150309
 
Hallo und danke für die Antworten und das Feedback :supi:

Das Video von Psicolor find ich echt gut, geht auch sehr in die Richtung die ich mir so Vorstelle. Meine Frage wäre ob ähnliches mit dem OT alleine Möglich wäre oder nur mit dem A4, der kann ja auch Drums spielen.

Was den KEYS angeht so ist er in meiner Überlegung bisher gar nicht vorgekommen, liegt wahrscheinlich daran das ich kein Klavier spielen kann und mit der Tastatur völlig überfordert wäre. Da sagt mir ein Waldorf Rocket oder ein Dark Energy + Miditastatur schon eher zu.

Als ich die Maschine verkauft habe, habe ich mich auch schon mit den Electribes beschäftigt, allerdings bin ich nicht wirklich warm geworden damit. Die Bedienoberfläche wirkt auf mich etwas unübersichtlich, was sich sicher nach kurzer Einarbeitung legt. Aber da vermisse ich irgendwie die Übersichtlichkeit wie sie Elektron liefert. Die neuen Gefallen mir rein optisch gar nicht. Zu klein, zu bunt und zuviel Lichter.

Habe gerade dieses Video auf YT gefunden. Arbeitet er da mit Loops die er sich vorher zurecht gebastelt hat oder programmiert er da Live? Die Performance im Video finde ich schon sehr gut, ähnliches könnte ich mir auch vorstellen.


Grüße
 
Musikrolf schrieb:
Das Video von Psicolor find ich echt gut, geht auch sehr in die Richtung die ich mir so Vorstelle. Meine Frage wäre ob ähnliches mit dem OT alleine Möglich wäre oder nur mit dem A4, der kann ja auch Drums spielen.

In dem Video bin ich ja die meiste Zeit damit beschäftigt die Sounds zu bearbeiten, während ich zwischendurch immer wieder am Pattern fummel. Mit dem OT alleine is das kaum möglich, das is ja ein Sampler. Also da heists eher Pattern bearbeiten. Klar kannst du die One-Shot-Samples auch schneiden und verwursteln während der Sequencer läuft, und mit den Effekten rumspielen, aber das hört sich in Echtzeit nicht besonders musikalisch an (zumindest wenn nicht noch ein wenig "normales" Synthesizergedudel dazukommt). Alternativ kannst du vorher Loops zurechtbasteln, mit denen du dann in Echtzeit rumspielst. Das hört sich dann total klasse an, hat aber eher den Charakter von Midi-Files-Alleinunterhaltung, der Spass dabei hält sich in Grenzen (solange du nicht wenigstens gleichzeitig eine mords Bühnenshow vor nem begeisterten Publikum abziehst).
Die dritte Möglichkeit wäre den OT als Wavetable-Synth zu verwenden. Da wären dann Echtzeit-Soundgeschraube und gleichzeitige Pattern-Bearbeitung möglich, aber unter uns: Der OT kann fast alles! Aber alles was über das normale Sample-Abfeuern hinausgeht macht an der Kiste einfach keinen Spass.
 
Nach langem hin und her und wieder zurück, wird es nun höchstwahrscheinlich der Octatrack. Damit bin ich erst einmal bestens gerüstet um auch später noch weiteres Equipment zu integrieren.
Ich schau noch das ein gebrauchter im Auktionshaus angeboten wird und schlage zu.

Danke für die zahlreichen und ausführlichen Antworten, vielleicht dann bald im Octatrack Thread :phat:
 


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