Indirektes Jubiläum: 40 Jahre Klaus Schulze & Geburtstage / Sammelthread

Lange Arme machen aber nicht gleich einen guten Musiker .... sieht man an mir. :lollo:
Ich hab mir Klaus Schulze erst die letzten paar Wochen intensiver angehört und auch Zeit dafür gefunden.
 
Schulze ist groß, aber als ich ihm vor 20 Jahren das letzte Mal gegenüber stand, ging er auch noch aufrecht.

Heute merkt man ihm eben an, daß er nicht mehr ganz so gut beisammen ist.

7513.jpg


Auch, wenn Kitaro neben ihm kein Maßstab ist: Lutz Rahn (ganz links) ist auch nicht gerade klein :).

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Schulze ist groß, aber als ich ihm vor 20 Jahren das letzte Mal gegenüber stand, ging er auch noch aufrecht.

Heute merkt man ihm eben an, daß er nicht mehr ganz so gut beisammen ist.

[ http://www.klaus-schulze.com/pics/photos/7513.jpg (•BILDLINK) ]

Auch, wenn Kitaro neben ihm kein Maßstab ist: Lutz Rahn (ganz links) ist auch nicht gerade klein :).

Stephen
Da entspreche ich dann eher Kitaro.
 
Das Verhältnis von Armlänge zur Körpergröße nennt man Affenindex. ;-)

Mir scheint der hat eher lange Beine.
 
hertzdonut schrieb:
ppg360 schrieb:
bloop schrieb:

Da ist m. E. auch ein Podest zwischen.

Stephen

:lol:

Zotterl schrieb:

Somit wäre bewiesen, daß Edgar Froese immer größer war als Klaus Schulze.

Ob man ihn nun auf ein Podest hebt oder nicht.

Feedback schrieb:
Genau. Tom Cruise stand auch immer auf einer Bierkiste.

Tom Cruise kann alles, der braucht keine Bierkiste.

Stephen
 
Ich weiss über Geschmack lässt sich streiten, aber...

Ich hab mal- in Ermangelung irgendwelcher Klaus Schulze Kenntnisse-
in das oben angeführte Video gehört...

Ich war beeindruckt von dieser gut gelauntem Geschmacksfreiheit.
Zuschauen, Entspannen, Nachdenken scheint das Motto dieser Musik zu sein.

Irgendwie haben die ganzen, alten Synthesizergranden schon seit Jahrzehnten
nichts mehr zu sagen, oder täusche ich mich da?

Vangelis, Jarre, Schulze und Konsorten klingen alle gleich austauschbar und
inhaltsleer, alle hatten sie mal 1 gutes Album in den späten 70ern.

Beeindruckend, mit Sowas immer noch Säle zu füllen...
 
vielleicht hatten sie in den 70ern einfach ein aufgeschlossenes publikum?............

auch ein musiker muß seine brötchen kaufen...wenn die leute eben immer wieder nur das hören wollen, aus der tollen platte aus den 70ern;-) ?
 
TonvaterJan schrieb:
[...] Ich war beeindruckt von dieser gut gelauntem Geschmacksfreiheit. [...]

"Alta, ick sitz den janzen Tach im Studio rum, drück uff'n paar Knöppe druff und krieg da ooch noch Jeld füa, is' doch dufte, wa?" (Klaus Schulze in einem persönlichen Gespräch, ca. 2000)

TonvaterJan schrieb:
[...] Irgendwie haben die ganzen, alten Synthesizergranden schon seit Jahrzehnten
nichts mehr zu sagen, oder täusche ich mich da?

Vangelis, Jarre, Schulze und Konsorten klingen alle gleich austauschbar und
inhaltsleer, alle hatten sie mal 1 gutes Album in den späten 70ern.

Beeindruckend, mit Sowas immer noch Säle zu füllen...

Sag das bloß nicht zu laut, sonst gibt's was auf den Deckel wegen Gotteslästerung.

Selbstvergessenes Rumdudeln als künstlerisches Konzept (im Falle Schulze oder Froese) ist nicht unbedingt auf Dauer tragfähig, und spätestens in dem Augenblick, wo elektronische Klangerzeuger für die breite Masse erschwinglich wurden und sich Tür und Tor öffneten für mehr oder weniger originellen Elektroniknachwuchs, dämmerte die Erkenntnis, daß auch die Götter nur mit Wasser kochen. Da half und hilft nur die Besinnung auf Lorbeeren, die vor vierzig Jahren mal verdient worden sind.

Diese Demokratisierung der Mittel ist an sich eine prima Sache, weil sie zeigt, daß damals nicht unbedingt das künstlerische Vermögen, sondern vielmehr der Zugang zu bestimmten Produktionsmitteln das künstlerische Alleinstellungsmerkmal garantierten. Der Nachteil ist natürlich, daß heute jeder die Mittel verwendet, wenn sie einem zur Verfügung stehen -- das gepaart mit einem Mangel an künstlerischer Vision produziert eher Masse als Klasse.

Aber was weiß ich schon.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Diese Demokratisierung der Mittel ist an sich eine prima Sache, weil sie zeigt, daß damals nicht unbedingt das künstlerische Vermögen, sondern vielmehr der Zugang zu bestimmten Produktionsmitteln das künstlerische Alleinstellungsmerkmal garantierten.
Immerhin wussten die Heroen der EM mit dem Krams was Besseres anzufangen als so manche Rockgrössen, die die Kohle aber nicht die Inspiraion hatten. Beatles oder Stones und deren Moog fällt mir da nur ein.
 
Mein Teil schrieb:
ist euch das mal aufgefallen dass der Klaus Schulze unglaublich lange Arme hat.



Klaus Schulze hat sich, nachdem er sich aus versehen zuviele Module bestellt und damit ein
Erreichbarkeitsproblem hatte, die Arme künstlich verlängern lassen ( die Idee dazu kam ihm durch
eine Liszt Biografie, ihr wisst schon, Holzklötzchen, Fingerspreizbarkeit extrem erweitern).

Schulze hat dies zuerst selbst versucht (Strassenbahn, sich 1 Woche mit den Händen festgebunden
vom Balkon hängen lassen ua), aber, da ungeduldig und 3mm Armlängenzuwuchs pro Woche entschieden
zu wenig, sich bei einem Kraftwerk Gig in Berlin spontan durchgerungen, die Düsseldorfer "einfach mal so
anzuquatschen" (Zitat), wie weit sie denn mit dem "Mensch-Maschine-DIngens" (auch Zitat) schon seien.

(Für die Echtheit der folgenden Ausführungen kann nicht garantiert werden...)
Die "vier merkwürdigen piepels" hätten ihn darauf zweideutig angelächelt und ins Kling-Klang Studio
eingeladen, damit man die Einzelheiten bespreche.

Zum Konzert konnte er leider nicht bleiben, aber er, Schulze, sei die Woche darauf mit "nem geliehen
Benz von so nem reichen Unterstützer aus der Unternehmerszene" dann direkt nach drüben, da ihm
"det affige Leiterjesteige nur wegens den bescheuerten Ringmodulator und den zusätzlichen
16 steps doch extremst auf die Ketten" gegangen sei.

Er habe Düsseldorf dann nach zweieinhalb Wochen auch erreicht (über die Zwischenstationen
schweigt er bis heute) und "die vier Blechkameraden" hätten ihn in schwarz-roten Lederklamotten
freudig erregt begrüsst.

Noch bevor er etwas sagen konnte, sei ihm ein Plastikball in den Mund gschoben und er in einen
verliesartigen Raum gebracht worden. Was sich die nächsten 6 Monate genau ereignet hat, ist
nicht mehr zu rekonstruieren, Schulze selbst scheint keinerlei Erinnerungen daran zu haben und
besagter Kellerraum konnte unter den KlingKlang Studios nie gefunden werden.


Fakt ist:
Als Schulze wieder auf dem Fahrersitz des geliehenen und blitzblank geputzten Mercedes spätnachts
in einer unbelebten Düsseldorfer Seitenstrasse zu sich kommt und er noch halbbenommen den Motor
anlassen will, bricht er sich direkt 3 Finger der rechten und 4 Finger der linken Hand, weil er die
ungewohnte plötzliche monströse Armlänge völlig unterschätzt. Den nun viel zu brutalen Griff
nach Lenkrad und Zündschlüssel bezahlt Schulze mit einer achtwöchigen "rest-of-knobs", den er jedoch
schon nach wenigen Tagen durch unermüdliches Training und eine neue Marotte, das "Barfuss jammen"
für Fans fast unmerklich bei Konzerten überspielen kann.

Sie bekommen es nicht einmal mit, als er nach erfolgreicher Genesung, statt im Kopfstand nun wieder
normal auf seinem Stuhl sitzend und von da an mit seinem stoischen Lächeln, einer fast unbewegten Miene,
ohne aufzustehen die laufende Sequenz mit den steps 17-32 so selbstverständlich erweitert, dass
Konzertzeugen heute noch vollkommen felsenfest überzeugt sind, dass er dies nur durch "pure Kraft
seiner Gedanken" getan habe.

Schulze aber schweigt und lächelt und deutet mit einem sehr langen, ausgestreckten rechten Arm
stumm hoch, zu einem Turm aus 33.000 Quasimidi Polymorph Synthesizern und murmelt undeutlich
etwas von "Teleskoparmen" und "Spitze der Fahnenstange noch nicht erreicht".

Bis heute weiss er nicht, wer oder was Kraftwerk sind.
 
ppg360 schrieb:
...... und sich Tür und Tor öffneten für mehr oder weniger originellen Elektroniknachwuchs, dämmerte die Erkenntnis, daß auch die Götter nur mit Wasser kochen. .....n

ich bin mir nicht sicher, ob die aktuelle 3-ton musik, a la guetta, gerrix und co. künstlerischer ist, als die weitschweifigen melodien damaliger elektronik knünstler.

ich finde, klanglich hat die musik sich wunderbar entwickelt, musikalisch ist sie hingegen verarmt.
 
swissdoc schrieb:
ppg360 schrieb:
Diese Demokratisierung der Mittel ist an sich eine prima Sache, weil sie zeigt, daß damals nicht unbedingt das künstlerische Vermögen, sondern vielmehr der Zugang zu bestimmten Produktionsmitteln das künstlerische Alleinstellungsmerkmal garantierten.
Immerhin wussten die Heroen der EM mit dem Krams was Besseres anzufangen als so manche Rockgrössen, die die Kohle aber nicht die Inspiraion hatten. Beatles oder Stones und deren Moog fällt mir da nur ein.

Was auch wieder etwas Gutes hat: Hätte Mick Jagger seinen IIIp bedienen können, wäre der nicht erst bei den Hansa-Studios und dann bei Chris Franke gelandet.

darkstar679 schrieb:
ppg360 schrieb:
...... und sich Tür und Tor öffneten für mehr oder weniger originellen Elektroniknachwuchs, dämmerte die Erkenntnis, daß auch die Götter nur mit Wasser kochen. .....n

ich bin mir nicht sicher, ob die aktuelle 3-ton musik, a la guetta, gerrix und co. künstlerischer ist, als die weitschweifigen melodien damaliger elektronik knünstler.

ich finde, klanglich hat die musik sich wunderbar entwickelt, musikalisch ist sie hingegen verarmt.

Melodien? Klaus Schulze? Tangerine Dream? Naja... Vangelis sicherlich, und Jarre vielleicht.

Von Guetta rede ich nicht -- sowas höre ich nicht, mit sowas möchte ich nicht belästigt werden.

"Nur weil alle es gut finden, heißt das noch lange nicht, daß es auch tatsächlich gut ist." (Frank Zappa)

Stephen
 
Anscheinend hat keiner dran gedacht, weil es kein runder Geburtstag ist, aber ab einem gewissen Alter sollte man jeden Geburtstag feiern, wie er gerade fällt.

In dem Sinne: Zum Geburtstag Gesundheit in reichem Maße. Alles andere hast Du schon oder brauchst Du nicht.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Anscheinend hat keiner dran gedacht, weil es kein runder Geburtstag ist, aber ab einem gewissen Alter sollte man jeden Geburtstag feiern, wie er gerade fällt.

In dem Sinne: Zum Geburtstag Gesundheit in reichem Maße. Alles andere hast Du schon oder brauchst Du nicht.

Stephen

:supi:
Doch doch, hab dran gedacht. Aber wollte keinen Thread aufmachen. Nächstes Jahr um die gleiche Zeit können wir hoffentlich den 70. feiern :)
 
Auch wenn der Thread schon uralt ist, geb' ich mal meinen Senf dazu:

Ich bin selber großer Fan von Schulzes Werken über die Jahrzehnte (obwohl mir einiges auch gar nicht gefällt) und auch seiner Fähigkeit zur Live-Improvisation.

Selber habe ich sowas ähnliches auch immer mal wieder versucht aber komme auch genau so oft zu dem Schluss, dass ich es a) nicht so kann wie er und dass es b) sowieso keinen/kaum einen interessieren würde. Denn wer heute (noch) KS-Musik hören will, hört idR KS und keinen, der ihn "nachmacht", so schade das auch manchmal ist.

Dennoch möchte ich den Suchtag "Berlin School" auf bandcamp empfehlen, da hab ich schon einige Perlen gefunden. Falls jemand interessiert ist, liste ich ein paar auf. Das ist dann auch keine 1:1 Nachmache, sondern eben Einflüsse.

Damit kommen wir zum Ausgangspost:

Ich kann mich da den anderen nur anschließen, die (grob) sagen: Lass Dich zwar von Deinen "Helden" beeinflussen, aber mach was "eigenes" draus. Damit bin ich selber bisher recht gut gefahren. Ich mache Musik, die vieles vermischt und zu meinen Einflüssen zähle ich ebenso JMJ wie KS, aber auch dark ambient und "kommen" tu ich letztlich aus der Black Metal Szene (so verrückt das jetzt für Euch klingen mag :D ). Dass sowas (zuweilen auch Langatmiges) Leuten gefallen kann und sich auch (in gewissen Maße) verkauft, kann man bei einem Klick auf den Link in meiner Signatur sehen (die Reviews/Avatare mal "aufklappen"). Mit einer "Kopie" hätte ich das ganz sicher NICHT erreicht.

Mich würde echt mal interessieren, was aus "Jarrator's" (des Thread Erstellers) Ambitionen geworden ist!
 
XCenter schrieb:
Mag sein, dass ich eine etwas ungewöhnliche Sicht der Dinge habe, aber mich irritiert offen gestanden schon die Eingangsfrage: wie erreiche ich das größte Publikum? Da muss man sich wirklich fragen, ob´s ums Geldverdienen oder Geltungsbedürfnis geht. Denn wenn ich als Musiker das als primäre Frage formuliere, dann geht´s mir ganz offensichtlich nur zweitrangig um die Musik selbst.
Noch suspekter ist mir die immer wieder gestellte Frage nach dem "Sinn" einen bestimmten Musikstil zu pflegen oder Musik zu machen, die Gehabtes wiederholt. Ich habe viele Musiker kennen gelernt und mit ihnen über ihre Beweggründe diskutiert Musik zu machen. Die Quintessenz daraus: besagte "Freude am Musizieren" und persönlicher Ausdruck sind nahezu ausschließlich die zuerst genannten Gründe. Da erübrigt sich dann jegliche Frage zur Berechtigung dieser Musik. Eine wirklich dumme Frage in meinen Augen.
Freilich ist es berechtigt nach dem Wert zu fragen, wenn ein Musiker eine Produktion veröffentlicht und in den Bewerb mit anderen geht. Die ewige Frage nach der Innovation und warum eine ganze Szene bereits Gehabtes wiederholt, hat mit einer solchen Einzelbewertung aber nichts zu tun. Wer ernsthaft (!) fragt, warum eine Gruppierung eine bestimmte Musik macht, dies zu tun per se negativ bewertet und dieser die Existenzberechtigung absprechen möchte, beweist meiner Meinung nach nur seine Borniertheit und Verachtung.

Grundsätzlich hast Du natürlich recht. Doch der junge Mann ist 15, zumindest schreibt er das. Da ist es doch auch normal, dass man irgendwelchen Idolen hinterher marschiert und sich Ansätze sucht aus dem wieder was entsteht. Die wenigsten werden Heute ohne jegliche musikalische Sozialisierung zum Musiker.

Eine Frage die man sich aber durchaus stellen kann und darin sehe ich den grössten Unterschwied zwischen Jarre und Schulze ist, ob die Veröffentlichungsform eines Schulze-Albums (1 Thema über eine ganze Platte hinweg das sich variert) heute noch gefragt ist oder ob es besser ist eine Sequenz eher in eine zeitlich enger begrenzten Rahmen zu bringen. Beides hat seine Herausforderungen in Bezug auf Arrangement.

Weiss halt nicht ob er vielleicht auch darauf hinaus wollte.

Darüber darf man sich ruhig Gedanken machen. Wie man sich damit wohlfühlt sollte man aber ausprobieren und sich auch von seinen Gefühlen leiten lassen.
Ist in etwa ähnlich wie die Minimal-/Maximal-Dikussion in Sache Arrangement. Weniger ist manchmal mehr (Minimal) und doch habe ich es auch gerne wenn etwas gekonnt ausgeschmückt ist (Maximal).
 


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