Juno 60 Tastaturproblem

CR

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Habe bei meinem Juno 60 bei einigen Tasten Doppelkontakte (also Tontriggerung, wenn ich die Taste drücke UND wenn ich sie wieder loslasse). Eigentlich hatte ich schon einmal alles aufgeschraubt, die Tastatur ausgebaut und gereinigt - sah aber alles sauber aus und gebracht hat es auch nichts. Woran kann es noch liegen bzw. wie sollte ich besser reinigen?
 
Ich weiß ja nicht, wie die Tastaturkontakte eines Juno-60 aussehen, aber wenn es einem Jupiter-4 ähneln sollte (oder meiner KORG BX-3), dann würde ich auf verbogene Kontakte tippen. Das kriegt man dann i.d.R. wieder hin.
 
Beim Juno 60 ist unter jeder Taste ein dünner Kupfer-Lappen, wie ein Streifen Papier. An einer Stelle des Lappens sitzt eine winzige Metall-Erhöhung … sieht so aus, als ob man eine Heftklammer in den Kupfer-Lappen getackert hat. Wird die Taste runtergedrückt, trifft diese Erhöhung/"Heftklammer" auf einen dünnen Metallstab. Der Kontakt triggert den Ton. Leider kann ich nichts sehen, was dem im Wege stehen würde - Metallstab sieht sauber aus, "Heftklammern" auch.


Auf dem Foto sieht man die Kupfer-Lappen unter den Tasten und - bei den beiden Lappen links vom Zeigefinger - die winzigen Metallklammern:
L1030221.JPG
 
da hilft nur durchohmen, dann siehste ob der Kontakt wirklich geschlossen wird.
 
olduser schrieb:
da hilft nur durchohmen, dann siehste ob der Kontakt wirklich geschlossen wird.
äh ja, das übersteigt leider meine kompetenzen. :?
ich versuche es noch einmal mit reinigung … hat irgendwer das vielleicht schonmal gemacht und kann mir tipps geben, WOMIT ich da reinigen sollte?
 
Isopropanol, unverdünnt. Bekommst du für 'n Appel und 'n Ei bei der Apotheke. Dann nimmst du einen schönen weichen Pinsel und machst alles sauber.

Siehe hier bei 6:19 min:



So habe ich es beim Lambda und bei meiner KORG BX-3 (Orgel) gemacht. Klappt fantastisch! Wenn etwas nicht geklappt hatte, musste ich die Kontaktdrähte richtig biegen und gut war! Beim Jupiter-4 war's auch so. Eigentlich sehr pflegeleicht, diese Dinger.
 
CR schrieb:
Wird die Taste runtergedrückt, trifft diese Erhöhung/"Heftklammer" auf einen dünnen Metallstab.
Die Korrosion, die Dir die Probleme bereitet, ist an diesem Metallstab, nicht an den einzelnen Zungen. Es hilft üblicherweise den Metallstab minimal (1mm oder so) zur Seite zu schieben. Das geht allerdings recht schwer, und ggf muss auf einer Seite die Abwinkelung etwas aufbiegen (verstehst Du dann wenn Du es siehst).
Was auch hilft: Metallstab ausbauen (mühsam), und dann mit einem Silberputztuch reinigen.
 
Hmja, aber man sollte beim Polieren mit einem Silberputztuch aufpassen, dass man nichts verbiegt wie blöde. Ich habe eine DW-8000 Tastatur auf ähnliche Weise unbrauchbar gemacht. :oops:
 
@ alle: Vielen Dank!

Dieser Metallstab sieht blitzblank aus … den hatte ich letztes Mal auch ausgebaut und geputzt. Werde aber alles nochmal probieren (angefangen mit dem Tipp "mehr benutzen" :D ).
 
Hab ich doch gleich am Anfang geschrieben.
Auf mich hört ja keiner, lieber erstmal das komplette Gerät zerlegen, lol.
 
eindeutig im mehr bespielten bereich! (mitte, weiße tasten)

habe das gleiche problem übrigens auch manchmal beim yamaha cs-5 ...da hilft dallerdings wirklich noch paar mal drauf drücken (mehr spielen)
 
Eher im oberen Drittel, genauer gesagt in der 4. Oktave, sowohl weiße als auch schwarze Tasten. Bei mir sind auch alle Bereiche ungefähr gleich benutzt, weiß natürlich nicht, wie es beim Vorbesitzer war. Ich habe aber das subjektive Gefühl, dass durch vermehrtes Spielen das Problem mit den Doppelkontakten schon ein wenig besser geworden ist.

Durch das intensive Hören auf jeden Anschlag sind mir jetzt aber noch zwei Sachen aufgefallen … vielleicht können die Juno Besitzer das auch mal an ihren Geräten gegentesten:

1. Wenn ich das Release auf 0 setze, hört man beim Loslassen der Taste ein (zugegeben sehr leises) Knacken … also am Ende des Tons.

2. Wenn man zwei Töne nacheinander spielt, die sich ein bisschen überschneiden, "schrappt" es irgendwie.


Kann bei Bedarf auch Aufnahmen machen.
 
CR schrieb:
weiß natürlich nicht, wie es beim Vorbesitzer war
Oder sogar den Vorbesitzern! Auskunft darüber bekommt man manchmal ganz gut, indem man die Oberfläche der Tastatur im Licht spiegelnd betrachtet und dabei hin- und herbewegt. Wenn die Tastatur viel gespielt wurde, zeigen sich oft feine Oberflächenkratzer, -mattheiten, die über die Jahre durch die Finger entstehen und über die gesamte Tastatur variieren. Und dann kann man manchmal recht deutlich Bereiche der Tastatur und bevorzugte Tasten identifizieren.

juno 77 schrieb:
eindeutig im mehr bespielten bereich! (mitte, weiße tasten)
CR schrieb:
Nehmen wir mal an, daß die 4. Oktave auch die am meisten gespielte war, und zusätzlich, daß die Kontakte perfekt gereinigt wurden, dann ist mir schon untergekommen, daß die dünne Versilberungsschicht einfach abgewetzt war. Da kann man dann beliebig lange reinigen, solche Kontakte werden nicht mehr gut.

Wenn es nicht die "Büroklammer"-Stückchen sind, dann ist es der Kontaktdraht. Und den könnte man nun mit einem gut funktionierenden Nachbarn einfach mal tauschen (jeder ist ja für jeweils 8 Tasten zuständig), um zu sehen, ob sich die Kontaktprobleme dann lösen oder verschieben. Dann weiß man, daß es der Kontaktdraht war, und Wissen ist Macht.

Aber allein dadurch, daß man vertauscht, werden typischerweise andere Stellen am Draht getroffen und das könnte helfen.
 
Hi Dan,

danke für die Tipps. Ich werd jetzt trotzdem erst einmal eine Zeitlang den Juno einfach mehr spielen und gucken, ob es dadurch weggeht. Das Auseinandernehmen von Synth und Tastatur ist schon ein ganz schöner Akt ..
 
CR schrieb:
Das Auseinandernehmen von Synth und Tastatur ist schon ein ganz schöner Akt ..
... und das Gerät wird jedesmal ein bischen schlechter: Schrauben werden abgegnabbelt, Farbe zerkratzt, Gewinde überdreht, ... ne, am besten alle Reparaturabsichten sammeln und bündeln und das Gerät dann auch ruhig mal etwas länger aus dem Verkehr ziehen, um die Dinge wirklich mit Geduld zu fixen.

Aber berichte dann mal, wie es weiterging.

juno 77 schrieb:
habe das selbe problem beim juno 6
Du auch, wäre interessant.
 


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