Bei den Klangvergleichen zwischen den div. Rolands, dem Polysix auf der einen und dem Poly61 auf der anderen Seite darf man NIEMALS vergessen, dass der Poly61 KEINEN Chorus oder sonstige onboard-Effekte hat. Die machen bei den Rolands und dem Polysix klanglich die halbe Miete aus. Nicht Äpfel und Birnen vergleichen.
Wer die angeblich "fetten" OSC vergleicht, schalte bitte erst mal die onboard-Effekte aus! Schaltet dem armen Poly61 dann doch fairerweise einen, vorzugsweise analogen (Stereo-)Chorus und/oder Phaser nach und ihr seid im Analog-Himmel! Für die Preise, die man z.Zt. bereit ist, für einen Juno60 oder Polysix auszugeben, könnte man auch über einen Poly61 plus ein externes analoges Effektgerät (EHX EM Deluxe, EHX Stereo-Polychorus, MAM CF-1, EHX Small Stone, EHX Small Clone, whatever) nachdenken.
Ich habe meinen Poly61 spaßeshalber an ein Chorus-Board eines alten defekten Juno106 anschlossen (quasi externer Eingang in das Board): Den Juno106 werde ich nun nicht mehr zusammenbauen - der Poly61 plus Stereo-Chorus ist super. Ich kann mich nicht erinnern, dass der Juno jemals so geklungen hat.
Man kann den Poly61 leicht modifizieren, um das bekannte Problem der groben und von Werk aus etwas ungeschickten Rasterung/Skalierung der Steuerung von Cutoff, Resonanz und vorallem der ADSR-Zeiten zu lösen. Der Poly61 arbeitet bei Filter und ADSR intern mit analogen CVs (also echte VCA und VCF). Wer will, kann da natürlich auch externe CV-Eingänge nachrüsten.
Wie Meister Anwander schon sagte, ist im Poly61 ein diskretes analoges Filter eingebaut, und zwar auf Basis des OTA LM13700/LM13600 - sehr ,sehr ähnlich zum Korg MS-10-Filter bzw. MS-20 Lowpass (Renaissance im Korg Monotron etc.). Da geht, wenn man will, auch die monophone Filterschnarre a la MS-10 MS-20 ab! Wer hätte das gedacht...