Jupiter 4 Reparatur

O

osc

.
Sodala, jetz kommt mein Jupi 4 dran.

Er hat ne Weile lang super gespielt, bis seine Lautstärke plötzlich mal schlagartig gefühlte 30 dB leiser geworden ist. Nach dem nächsten Einschalten war er dann zunächst wieder normal laut, um dann 5 Minuten später wieder leise zu werden. Mittlerweile ist er immer so leise.

Ich hab' ihn heute nochmal angetestet und festgestellt, dass nun auch die Tastenintervalle nicht mehr das sind, was sie mal waren. Der Tonhöhenunterschied zwischen zwei Tasten ist plötzlich kein Halbton mehr, sondern etwas mehr, sodass eine Oktave bereits nach 10 Tasten erreicht ist.

Höchste Zeit also, das Schätzchen mal genauer anzuschauen. Ich musste dann auch prompt feststellen, dass die -15V im Netzteil -23V sind (!) Ich hoffe, dass dadurch nicht allzuviel kaputtgegangen ist.
Ein Drehen am Poti VR1 hat keinerlei Auswirkung auf die Spannung. Nun versuche ich festzustellen, welches Bauteil für den Fehler verantwortlich sein könnte und habe zunächst mal den µa723pc im Visier. Und prompt stecke ich komplett fest. Das Teil scheint ja so universell beschaltbar zu sein, dass ich da einfach nicht mehr durchsteige. Ich sehe zwar, dass er mir auf Pin 7 die 23V ausspuckt, jedoch weiss ich nicht, ob das ein Fehler der umliegenden Beschaltung ist, oder ob der µa723 selbst nen Hau hat. Ich versteh auch gar nicht, wieso da eigentlich die regulierte Spannung abgegriffen wird, wo an dem Pin doch eigentlich die Versorgungsspannung für den 723 anliegen sollte.

Hat da zufällig jemand Erfahrung mit?
 
Trenne das Netzteil von der Rest-Elektronik, um Folgeschäden zu vermeiden.

Ersetzte den 723.
Ersetzte den "dicken" Transistor (die-23V sprechen dafür, dass der einen C-E Schluss hat). Ich glaub da waren auch noch Treiber/Strombegrenzungstransistoren, die auch gleich tauschen.
Du wirst die Originaltypen nicht bekommen, es ist auch komplett dämlich dannach zu suchen - an den Stellen sind passende Ersatztypen (Strom & Spannungsfestigkeit, hfe, möglichst passende Pinbelegung) sehr einfach festzulegen und völlig unproblematisch.

Die Schaltung ist etwas verdreht, um den 723 als negativ-Regler zu verwenden, das ist auch nicht so einfach zu verstehen.
 
Ich konnte beim Leistungstransistor 2S B596 keinen Kurzschluss feststellen. Allerdings scheint er recht warm geworden zu sein: das schwarze Gehäuse ist eher grün, die Plastikschraube, mit der er befestigt war, ist geschmolzen. Dafür einen Ersatztyp zu finden scheint nicht ganz einfach zu sein. Wäre ein BD910 hier geeignet? Zum Vergleich:

2SB596: VCE0/VCB0:-80 V - VEB0:-5V - IC:- 4A - IB:-2A - hFE:40..240@0,5A/5V
BD910 : VCE0/VCB0:-80 V - VEB0:-5V - IC:-15A - IB:-5A - hFE:40..240@0,5A/4V

Bei den beiden 2SA1015 konnte ich auch keine Kurzschlüsse feststellen. Werde sie aber wohl trotzdem austauschen, wenn ich schon dabei bin.

Den ua723 werde ich dann durch einen LM723 ersetzen.
 
Der BD910 sieht gut aus (kann deutlich mehr Strom - das stört aber nicht) , die 2SA1015 bekommst du bei Reichelt. (Da gingen zwar auch viele andere, aber was man so in der Schublade hat wird meist 'ne andere Pinbelegung haben, dass muss ja nicht sein. )

Die Transistoren *müssen* ja auch nicht hin sein, kann auch der 723 sein.

Das Gegrillte spricht dafür, dass da zu viel Strom geflossen ist. Q2 bildet mit R1 die Strombegrenzung: wenn der Spannungsabfall an R1 ab rund 600mA (entsprechen 600mV) Q2 langsam ansteuert, dann "klaut" der Q1 den Basisstrom. Der Regler wird da erst mal gegen an regeln, verliert aber, ich vermute mal bei so rund700mA. Die Ausgangsspannung sackt dann ab, und die Verlustleistung in Q3 steigt deutlich an, denn wir haben jetzt *mehr* als Nennstrom und *mehr* Spannungsabfall als üblich, im Extremfall 23V *0.7A =16W. Das scheint mir für "schmelzen" fast etwas knapp, auch wenn die Kühlung nur etwa für die Hälfte ausgelegt sein dürfte. (Ganz grob geschätzt....)


Und nochmal: trenne die Synth-Elektronik unbedingt komplett ab, da kann sonst schnell noch mehr kaputt gehen.
 
Puh nochmal Glück gehabt! Hab die drei Transistoren und den 723 getauscht und alle Funktionen sind wieder das, was sie sein sollten!

Mir ist dabei aufgefallen, dass die -15V Spannung die Oktavspreizung beeinflusst. Da diese Spannung durch den Defekt auf -23 V abgerutscht ist, hat es die Oktavabstände bzw. die Halbtonschritte so dermaßen verschoben.

Hier hab' ich jetz auch noch ein kleines Problemchen. Im Service Manual wird explizit -15V ± 0,01V verlangt. Da komm ich leider durch drehen von VR1 nicht hin. Ich komm nur bis -14,87V ran. Den Poti hab' ich getauscht, ändert nix. An was könnte das liegen?
 
Miss mal den Spannungsabfall über dem 1 Ohm Widerstand (R1).
Nicht dass das Netzteil da schon in die Begrenzung geht.

Die Spannung solltest du ansonsten so einstellen, dass die Oktavspreizung stimmt.
Dann steht sie wieder auf dem Wert, auf den der ganze Synth abgeglichen ist. Wenn du die anders einstellst, dann musst du die Stimmen neu abgleichen, das ist schon einiger Aufwand.

Die 15V +/- 0.01 stellen einfach nur sicher, das man Boards tauschen kann, ohne sie neu abzugleichen. Das braucht man heute ja nicht mehr...
 
nordcore schrieb:
Miss mal den Spannungsabfall über dem 1 Ohm Widerstand (R1). Nicht dass das Netzteil da schon in die Begrenzung geht.
Über R1 Messe ich 0,35 V. Gut oder eher weniger gut?

Die Spannung solltest du ansonsten so einstellen, dass die Oktavspreizung stimmt.
Jo is klar. Und näher an die -15 V komm ich nicht ran. Momentan sind die Oktavabstände etwas größer als eine Oktave.

Die Stimmen neu zu kalibrieren würde ich mir gerne ersparen, da sie zueinenader sehr gut abgeglichen sind. Die Oktavspreizung war vor dem Netzteildefekt ja auch super.

Durch Einsatz unterschiedlicher LM723 konnte ich eine Streuung zwischen -14,87 V und -14,82V feststellen.

Könnten ansonsten die Transistoren einen Einfluß auf die Spannung haben?
 
Re: Jupiter 4 Reparatur [Danke Nordcore]

nordcore schrieb:
Der BD910 sieht gut aus (kann deutlich mehr Strom - das stört aber nicht) , die 2SA1015 bekommst du bei Reichelt. (Da gingen zwar auch viele andere, aber was man so in der Schublade hat wird meist 'ne andere Pinbelegung haben, dass muss ja nicht sein. )

Die Transistoren *müssen* ja auch nicht hin sein, kann auch der 723 sein.

Das Gegrillte spricht dafür, dass da zu viel Strom geflossen ist. Q2 bildet mit R1 die Strombegrenzung: wenn der Spannungsabfall an R1 ab rund 600mA (entsprechen 600mV) Q2 langsam ansteuert, dann "klaut" der Q1 den Basisstrom. Der Regler wird da erst mal gegen an regeln, verliert aber, ich vermute mal bei so rund700mA. Die Ausgangsspannung sackt dann ab, und die Verlustleistung in Q3 steigt deutlich an, denn wir haben jetzt *mehr* als Nennstrom und *mehr* Spannungsabfall als üblich, im Extremfall 23V *0.7A =16W. Das scheint mir für "schmelzen" fast etwas knapp, auch wenn die Kühlung nur etwa für die Hälfte ausgelegt sein dürfte. (Ganz grob geschätzt....)


Und nochmal: trenne die Synth-Elektronik unbedingt komplett ab, da kann sonst schnell noch mehr kaputt gehen.

Hallo Nordcore,
Ich muss das unbedingt mal los werden: Deine Tipps und Hilfen sind echt der Hammer! Vielen Dank dafür, auch wenn mich der aktuelle Fall nicht einmal peripher tangiert.
Du haust da, scheinbar aus dem FF Sachen raus, da kann man als elektronischer "Bastler-Laie" nur staunen
 
Da kann ich mich meinem Vorredner natürlich nur anschließen

Danke für die hilfreichen Tipps!! :adore:
 
Danke für die Blumen .... ich hoffe ja immer, dass ich dem einen oder anderen so auch etwas zur Funktion dessen, was er da treibt, vermitteln kann...

0,35V entsprechen 350mA, das ist OK. (Unter etwa 0,55V macht der Transistor zum abregeln gar nix.. )

Welche Netzteilplatine hast du? Revison E oder F?

(Ich würde da jetzt den Einstellbereich etwas anpassen wollen, wenn ich weiß für welche Version, muss ich mir das nur für eine der beiden überlegen...)
 
ich hoffe ja immer, dass ich dem einen oder anderen so auch etwas zur Funktion dessen, was er da treibt, vermitteln kann...
Bei mir gelingt das bisweilen ganz gut. Wobei ich mit dieser Beschaltung des 723 leider nicht viel anfangen kann..

0,35V entsprechen 350mA, das ist OK. (Unter etwa 0,55V macht der Transistor zum abregeln gar nix.. )
Wobei abregeln im Bezug auf Spannung ja eigentlich gar nicht so schlecht wäre.. Ich brauche ja noch etwa 120 mV weniger, dann würde es passen.


Bei meiner Netzteilplatine handelt es sich um die Version F.
 
Hab noch mal in den Plan & das Datenblatt vom 723 geguckt: miss mal die Spannung zwischen Pin 4 und Pin 5.
Am besten einmal in Poti-Maximalstellung und einmal, wenn du die Ausgangsspannung etwa 1V kleiner eingestellt hast.
(Sollte beides mal fast gleich und sehr klein sein. Das sind die (+ und - ) Eingänge vom Regelverstärker, und wenn der Chip regelt, dann wird diese Differenz auf (fast) Null geregelt. )

(Ach ... abregeln ... ich betrachte die negativen Spannungen eher Betragsmässig, wenn das Ding abregelt geht die Spannung dichter an Null. Das ist numerisch natürlich mindestens verwirrend... )
 
osc schrieb:
Wobei ich mit dieser Beschaltung des 723 leider nicht viel anfangen kann.

Die ist auch eklig.
Du musst ein paar Datenblätter durchstöbern um eine sinnvolle Innenschaltung zu bekommen. Die kannst du dann in den Schaltplan einzeichnen. Dann wird es langsam besser.
http://www.datasheetcatalog.org/datashe ... /ua723.pdf
http://www.unitechelectronics.com/ua723.pdf


URef (Pin6) ist eine 7.15V Referenzspannung, die sich auf die positive Betriebsspannung bezieht, hier also an Masse hängt. Damit liegt Pin6 also auf -7,15V (nominal)

Pin 4 und 5 sind die Eingänge vom Regelverstärker, der Chip regelt diese Differenz auf Null.
Der - Eingang Pin 4 liegt über den R2, R3 Spannungsteiler auf halber Referenzspannung. (ca -3,6V)
Der + Eingang Pin 5 liegt über Spannungsteiler & Poti am Ausgang.

Pin 7 ist die negative Versorgung vom Chip, hier eben nicht auf Masse, sondern am negativen Ausgang. Dass das "auf die Füße" kommt ist nicht selbstverständlich (muss aber klappen, sonst hätten sie das nicht so gebaut), zu Anfang erst mal annehmen, dass die Spannung schon da ist, das gibt weniger Knoten im Hirn.

Der Vz Ausgang(9,benutzt) hängt am normalen Ausgang(10, hier offen) über eine Z-Diode mit 6,2V - damit kann/darf dieser Pin negativer werden als Pin 7.

Der Basisstrom des eigentlichen Regeltransistors (Darlington aus Q1 & Q3) kommt (nur) aus R8 (15k).
Über Pin 9 geht es in die Z-Diode, über den Ausgangstransistor des 723 nach Pin 11, der auf Masse liegt, um die Basisspannung kleiner zu bekommen.
*) Leitet der Ausgangs-Transistor im 723, saugt er einen Teil des möglichen Basisstroms des Leistungsdarlingtons ab! (Es fließt also immer ein Strom in Pin 9 hinein!)
*) dieser Transistor ist als Emitterfolger geschaltet, seine Emitterspannung (=Ausgangspin, hier offen) folgt also (mit den üblichen 0,7V Versatz) der Spannung am Ausgang des Regelverstärkers.
*) die Z-Diode bewirkt einen weiteren Versatz von 6.2V am hier benutzten VZ-Ausgang an Pin9. (Der Ausgang des Regelverstärkers kann ja nie negativer werden als die Ausgangspannung, denn das ist seine Versorgung. Für die Regelung muss er da aber etwas (1V für die Darlington-Basis Emitter-Spannung) drüber hinaus - die Z-Diode verschiebt das, so dass der Regelverstärker innerhalb der Versorgungsgrenzen bleiben kann.)

Je negativer die Ausgangsspannung wird, desto negativer wird die Spannung an Pin 5 (über die Poti/Spannungsteiler), das ist der + Eingang des Regelverstärkers. Da der - Eingang konstant bleibt (Referenzspannung) wird der Ausgang positiver. Damit wird auch direkt der Ausgang positiver, was der Änderung entgegenwirkt.
 
Hallo,

ich würde auch, um eine "stabile" Grundlage für die Reparatur zu schaffen, alle Elkos im Netzteil erneuern.

Am besten das NT von der restlichen Elektronik des JP4 trennen und mit Ersatzlast betrieiben, nicht das irgendwo im JP eine
Last die Spannungen irritiert,

Gruß
 
Re: Jupiter 4 Reparatur [Danke Nordcore]

Cyborg schrieb:
Hallo Nordcore,
Ich muss das unbedingt mal los werden: Deine Tipps und Hilfen sind echt der Hammer! Vielen Dank dafür, auch wenn mich der aktuelle Fall nicht einmal peripher tangiert.
Du haust da, scheinbar aus dem FF Sachen raus, da kann man als elektronischer "Bastler-Laie" nur staunen

Das wollte ich auch schreiben. Ich bin immer wieder beeindruckt, wenn Leute Elektronik in den Griff kriegen... kann man viel von lernen.

Stephen
 
nordcore schrieb:
Hab noch mal in den Plan & das Datenblatt vom 723 geguckt: miss mal die Spannung zwischen Pin 4 und Pin 5.
Am besten einmal in Poti-Maximalstellung und einmal, wenn du die Ausgangsspannung etwa 1V kleiner eingestellt hast.
(Sollte beides mal fast gleich und sehr klein sein. Das sind die (+ und - ) Eingänge vom Regelverstärker, und wenn der Chip regelt, dann wird diese Differenz auf (fast) Null geregelt. )

Scheint ok zu sein:

U45@-14,78V(=Max): 1,2mV
U45@-13,82V(=Min):1,1mV

Danke für Deine ausführliche Erklärung der Beschaltung. Da muss ich mal in Ruhe dran knabbern.

..das gibt weniger Knoten im Hirn.
Gut zu wissen, dass es sowas auch bei Cracks wie Dir gibt.


Vom Elkotausch hab' ich bisher abgesehen, weil die eigentlich messtechnisch unauffällig sind, gut aussehen und ich kein Brummen oder sowas vernehmen kann. Mir ist auch aufgefallen, dass Roland grundsätzlich die Kapazitätstoleranz nach oben ausgenutzt zu haben scheint. Also ein 2,2mF hat bei Roland grundsätzlich mehr, um die 2,4mF - 2,5mF, während die Teile, die ich vom Elektroversand bekomme grundsätzlich unter der Nennkapazität liegen, so um 2mF - 2,1mF . Oder aber das is alles eher ein plöder Zufall..

Zwischen belastet (Platinen angeschlossen) und unbelastet gibt es übrigens keinen Spannungsunterschied im Netzteil. Auch nicht, wenn ich in die Tasten hau :)
 
Das sieht korrekt aus, der Verstellbereich von etwa 1V stimmt auch.
Den Verstellbereich kann man durch Auftrennen der Brücke "J" (hat so eine Art Pfeil im Bestückungsdruck) um etwa 0,7V anheben.

=>Poti auf Minimum, Brücke trennen. Dann sollte sich das korrekt abgleichen lassen.
 
Yes! Hat geklappt! Somit ist jetz alles wieder in Butter mit dem Jupi. Tuning ist wieder perfekt. Hab gleich mal noch ein nondestruktives CHD retrofit drangesteckt, jetz kanner auch bisschen Midi. :mrgreen:
Danke für die ausführlichen Erklärungen und dedizierten Tipps, Nordcore!!!
 
Bei meinem Jupiter-4 kann ich die Presets nicht mehr abrufen.
Ich gehe davon aus, dass die Puffer-(NiCd-)Batterie und der 1000µF/6,3V Elko nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren.
Nachdem ich den Jupi aufgeschraubt habe, habe ich den Elko sofort auf dem Mainboard entdeckt, kann aber die Batterie nicht finden.
Es wäre schön, wenn ihr mir auf die Sprünge helfen könntet wo sich die Batterie befindet.
 
... und sie ist so Klasse verkapselt, dass sie bis heute nicht inkontinent ist!
Das kann man heute so nicht mehr kaufen.
Baue AUF GAR KEINEN FALL einen neuen Akku ein. Das wäre ein echter Kunstfehler.
Heute kann man nur noch billige NiMH Akkus kaufen, die nur eine relativ kurze Lebensdauer erreichen würden, und dann wenige Jahre später ihr Elektrolyt auslaufen lassen und damit den Synthesizer zerstören. Will man wirklich nicht.

Löte D1 und D2 (auf dem Mainboard in Nähre von A31, dem Stecker zum Akku) raus. Dann kommt da eine 3V Lithium Knopfzelle statt des Akkus rein.
Die lebt dann länger als ein (neuer) Akku - und es besteht keine Gefahr von Laugenschäden mehr.

Der Elko ist typischerweise kein Problem. (Kaputte Elkos kommen im allgemeinen extrem selten vor, da es aber immer mal wieder spezielle Todeskandiaten[1] gibt, werden sie oft als Schuldige angesehen... )

Ansonsten braucht der Jupiter die Batterie nur für die User-Presets, die "festen" Presets stehen im ROM. Wenn die auch nicht mehr gehen, dann ist was anderes kaputt.


[1] entweder eine schlechte Charge, spezielle Ausführung (Tantal an Versorgung), gut beheizt, hohe Strombelastung ... aber nichts davon gibt es hier.
 
Die festen Presets gehen in der Tat auch nicht mehr. Ich hab den JP-4 Anfang der Woche gekauft. Da funktionierten die Presets/Usersounds noch. Im Laufe der Woche "morphten" die Presets/Usersounds nach immer kürzerer Zeit zum aktuell über die Bedienelemente eingestellten Sound. Mittlerweile ändert sich bei der Auswahl der Presets/Usersounds der Sound nicht mehr. Der über die Bedienelemente eingestellte Klang bleibt bestehen.
 
Hm... misst mal die Spannung an der Batterie (das ist PIN3 von A31 oder, da kommt man vermutlich besser dran, die Anode von D3).
Und dann die Spannung für das RAM, das ist die Kathode(=Seite mit dem Strich markiert) von D3.
Einmal eingeschaltet, einmal ausgeschaltet.
 
Die festen Presets gehen in der Tat auch nicht mehr.
Dann ist aber ganz was anderes faul. Die Firmenpresets haben nix mit dem RAM oder dem Akku zu tun. Ich würde mal ganz schnöde die Kabelverbindung zwischen dem Controlboard-F und dem Motherboard prüfen.
 
... Ich würde mal ganz schnöde die Kabelverbindung zwischen dem Controlboard-F und dem Motherboard prüfen.
Um an das Controlboard-F zu kommen, muss ich doch zuerst Panel No.220B (das mit der Bender-Unit) lösen, oder? Die dazugehörigen Schrauben sitzen bei mir arg fest. Kann ich die mit etwas vorbehandeln, dass sie sich leichter lösen lassen? Vllt etwas Tuner 600 Spray? Das hätte ich sogar da.
 
Das Universum hat mir gerade bestätigt, dass die Prüfspitze genau in dem Moment wieder auftaucht, in dem die Neue da ist.

Dann ist aber ganz was anderes faul.
Das fürchte ich auch. Aber: dazu müsste ich nachdenken. Und da fand ich den Ausschluss eines RAM-Spannungsproblems erst mal nicht so blöde.
Wenn wir da einfach rausbekommen hätten, dass das RAM immer die richtigen Spannungen bekommt, dann wäre klar, dass da das Problem nicht sein kann.
 
Ich habe eben seit meinem letzten Post in diesem Thread den Jupi zum ersten Mal wieder eingeschaltet (ja, ja... könnte wirklich öfter sein) und der Gerät funktioniert aus dem Stand heraus.
Es können sowohl die Sounds im Compu-Memory als auch die Presets abgerufen werden.
Zwischenzeitlich habe ich ihn von einem Zimmer in ein anderes getragen, gehe aber nicht davon aus, dass sich dabei irgendwas zurechtruckeln konnte.
Die Spannungen an D3 sind sowohl im angeschalteten als auch im ausgeschalteten Zustand des Geräts um die 5V.
Vielen Dank für sehr zuvorkommene Hilfe bis hier her!
Im Falle eines Falles komme ich gerne wieder drauf zurück. :D
 
Vielleicht kann mir hier jemand helfen, das Problem mit diesem Jupiter dürfte auch andere Jupiter-4-Besitzer interessieren. Es handelt sich um einen Jupiter-4 Rev. E. Seine 8 Speicherplätze sind mit Sounds gefüllt, lassen sich jedoch nicht mehr überschreiben (Protection und Write gleichzeitig gedrückt, beide LEDs leuchten). Nun habe ich die Batterie ausgebaut und festgestellt, dass es sich um einen alten Akku handelt, der jedoch nicht ausgelaufen ist, siehe Foto. Mein Multimeter zeigt fast 6 Volt an! Wie kann das sein? Der Jupiter benötigt doch 3,6 Volt! Trotz ausgebautem Akku leeren sich die Speicher auch nach Stunden nicht. Mir ist klar, das die noch vom Kondensator gespeist werden, aber doch nicht so lange? Hat jemand zu alldem eine Meinung? Danke im Voraus!

Wie man auf Foto 2 sehen kann, handelt es sich um einen 6,3 Volt Kondensator. Widerstand R1 fehlt, R2 ist vorhanden.
 

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Da im Display Deines Messgerätes (unten links) ein Batterie-Symbol zu sehen ist gehe ich stark davon aus, daß die Batterie des Messgerätes 'schlapp' ist - also die Batterie dringend erstmal gegen eine neue tauschen, sonst kann es sein, daß die angezeigten Messwerte nicht stimmen!

Dies nur mal als Hinweis...
 


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