Kaufe eine alte TELEFUNKEN M21 Mastermaschine

A

Anonymous

Guest
Hallo,

ich kaufe für 750,- euro eine alte TELEFUNKEN M21 Bandmaschine zum Mastern. (Qualität =Studer)
Genau diese:


Wollte mal hören (da ich keine ahnung habe) ob der preis Ok ist

und ob das vernünftig ist, sowas als amateur zu kaufen!?

Ich höre mir gerne eure meinung an, danke.

Peter

meine musik klingt so:

src: http://soundcloud.com/peteruertz/ex-sited
 

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    telefunkenM21.png
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Die Antwort auf beide Fragen lautet aus meiner Sicht ja (vorausgesetzt, der Zustand ist OK).

Habe selber eine M20 (unter anderem).
 
Hallo Peter,

Der Preis ist durchaus in Ordnung für diese Maschine. Zu beurteilen, ob der Zustand der Maschine allerdings gut oder schlecht ist, dürfte Dir als Amateur sehr schwer fallen. Falls Du mal Ersatzteile brauchst dürfte es mit der Telefunken schwieriger sein, als mit gleichwertigen Studermaschinen.

Ich darf auch daraufhinweisen, dass Bandmaterial für solche Maschinen scheiss teuer ist. Damit Du die Vorteil der Maschine gegenüber digitalen Medien nutzen kannst, musst Du mindestens mit 38cm/s fahren, besser 76cm/s. Auf einen 750m Band gehen als gerade mal 40 bzw 20 Minuten Musik; das kostet dann ca 40 - 50 Euro! Betrachtet man diese Relation, dann verblassen die Kosten für die Bandmaschine bald hinter den Kosten für das Bandmaterial.

Florian
 
Hallo Florian,

Ob 76 in jedem Fall besser ist als 38, darüber gibt es die unterschiedlichsten Meinungen. Fakt ist, dass der Bassbereich mit 76 tendenziell schlechter wird.
Bandkosten sind natürlich ein Thema.
Aber man muss ja nicht für jeden Einsatzzweck neue Bänder wie RMG Studio Master verwenden.

Wenn Peter Lust und Zeit hat, kann er ja mal in drei Wochen beim Analog-Forum in Krefeld vorbeischauen.
Da sind immer einige Band-Freaks anwesend, und es werden auch mehrere Bandmaschinen in Betrieb sein, M15 sicherlich, aber vielleicht auch eine M21.
 
ich bin kein ausgewiesener Bandmaschinenexperte, denke aber, dass man auch füt weniger Geld gute Teile bekommt (zb. Revox). Ich war auch ne Zeit lang angefixt von der Idee, hatte ne Tandberg, ne große Philips, ein etwas größeres Grundig-Geräz und zur Zeit ne Revox A77 (die leider im Moment defekt ist....) naja, was soll ich sagen, Bänder finde ich zb. recht teuer, vom klanglichen Ergebnis war ich nie wirklich überzeugt. Du hast natürlich immer Rauschen auf der Aufnahme, ist halt abhängig davon, was Du machen willst. Ich bevorzuge rel. cleanen Sound, da hat mich das dann oft eher genervt. Man kann natürlich das Signal vom Band unter das Original legen, hat mich von der klanglichen "Ausbeute" auch nicht überzeugt, da geht es dann aber auch mehr um die Bandsättigung?? das geht sicher auch mit günstigeren Maschinen.
 
Danke für´s antworten.

Ich glaube der verkäufer ist äußerst vertauenswürdig.

Das ist das, was ich an technischen hinweisen habe:
Es ist eine vollausgestattete Maschine mit Variospeed, Aufnahme, Wiedergabe und zwei Geschwindigkeiten (19 und 38) umstellbar ebenfalls auf 9,5 und 76cm/sec.
Schmetterlingskopf, 0,75mm Trennspur (Stereo).

Ich bekomme die maschine wie auf dem bild: Also mit ständer, leuchtmittel und 10 gebrauchten bändern und sie wird mir gebracht.

peter
 
Mit einer Mastermaschine wie der hier beschriebenen und einem Band wie Studio Master 911 kannst du das Rauschen ab 38 cm/sec selbst ohne jeglichen Kompander vergessen, da rauscht schon oft das Mikrophon mehr.
Und wenn Du ganz pingelig bist - was allerdings nur bei klassischer Musik oder Material mit ähnlich hoher Dynamik zum Tragen kommt - nimmst Du Telcom C4 oder Dolby A, dann ist Totenstille.
Und bei einer sauber eingemessenen Maschine dieser Art wirst Du keinen Unterschied zwischen Vorband und Hinterband hören, also weder einen nicht cleanen noch sonst irgendeinen "Sound".
 
Mit einer Mastermaschine wie der hier beschriebenen und einem Band wie Studio Master 911 kannst du das Rauschen ab 38 cm/sec selbst ohne jeglichen Kompander vergessen, da rauscht schon oft das Mikrophon mehr.
Und wenn Du ganz pingelig bist - was allerdings nur bei klassischer Musik oder Material mit ähnlich hoher Dynamik zum Tragen kommt - nimmst Du Telcom C4 oder Dolby A, dann ist Totenstille.
Danke, so tief bin ich in die Materie nicht vorgedrungen.
Und Du meinst, das bringt einen klanglichen Zugewinn, der den Aufwand/Preis lohnt? Die Frage ist ernst gemeint.
wie sieht es dann aus mit Wandlern usw, ich denke, die Musik kommt ja ausm Rechner und soll nach der Bandaufnahme wieder digitalisiert werden?
 
Und Du meinst, das bringt einen klanglichen Zugewinn, der den Aufwand/Preis lohnt? Die Frage ist ernst gemeint.
Ich weiß es nicht - deswegen habe ich auch angst! -aber ich werde das wohl machen...

"Wandler" Frage an mich?
Öh, den einzigen den ich habe ist Terratec Producer Phase26 - jetzt bekomme ich bestimmt schläge.
zum letzten teil deiner frage:
Yes!
 
CO2 schrieb:
Und Du meinst, das bringt einen klanglichen Zugewinn, der den Aufwand/Preis lohnt?

Ich meine - bei Synthesizer- und Computermusik - nein.

Es sei denn, man will die Maschine als Effektgerät benutzen, indem man sie z.B. an die Sättigungsgrenze aussteuert.
 
Ach ja, noch ein Hinweis, durch die andere rückseitige Kopflage sind die Telefunkenmaschinen für bandschnitt defakto ungeeignet. Auch hier ginge meine Empfehlung zu Studer
 
Hallo Florian

Das stimmt so nicht.
Es gibt Telefunken-Maschinen in beiden Schichtlagen.
Kommt halt darauf an, wo sie vorher eingesetzt wurden und wie der Erstkäufer das spezifiziert hat.
 
Markus Berzborn schrieb:
Hallo Florian

Das stimmt so nicht.
Es gibt Telefunken-Maschinen in beiden Schichtlagen.
Kommt halt darauf an, wo sie vorher eingesetzt wurden und wie der Erstkäufer das spezifiziert hat.
Ja, aber diese spezielle Maschine, die Peter kaufen will, arbeitet mit aussenliegender Schichtlage, also Kopf nach hinten zeigend... Damit kann man nicht markieren, und damit auch nicht sinnvoll schneiden.
 
Es sei denn, man will die Maschine als Effektgerät benutzen, indem man sie z.B. an die Sättigungsgrenze aussteuert.
jo und ich denke, das funktioniert auch mit einer günstigeren Maschine.


Gibts nicht mittlerweile auch PlugIns, die das überzeugend simulieren können... :lol:
 
@Florian

Klar kann man das - mit entsprechender Ausbildung und Gewohnheit.

Generationen deutscher Rundfunk-Cutter haben so gearbeitet an M10 und M15 mit Vorkopfschere und Bandanheber.

Übrigens bieten wir beim oben genannten Analog-Forum dieses Jahr als Neuheit auch einen Bandschneide-Workshop an. Der wird geleitet von Andreas Speer, der auf seinem Tacet-Label bewusst viele Produktionen mit alten Röhrenmaschinen von Telefunken fährt (M10 und M5).
 
Peter Uertz schrieb:
Wollte mal hören (da ich keine ahnung habe) ob der preis Ok ist
und ob das vernünftig ist, sowas als amateur zu kaufen!?
Der Preis ist sicherlich okay, wenn die Maschine nicht gnadenlos ausgelutscht ist.
"Lohnen" tut sich das eigentlich nicht, denn die Zeiten der Bandmaschine sind eigentlich vorbei. Das heißt aber nicht, das man damit keine guten Ergebnisse erzielen kann. Eine gute Bandmaschine, optimal eingemessen auf das Band, gut ausgesteuert, kann noch mit mancher einer Digitalkiste mithalten.

Leider gibt es heute immer weniger Leute, die eine Maschine optimal einmessen können, die Ergebnisse schwanken stark, je nach Bandmaterial.
Ich nutze Bandmaschinen eigentlich nur noch als Effekt zur Bandsättigung und bin auch beim Mastern schon ewig komplett auf digital.

Als Liebhaberei ist es sicherlich okay, wenn man dann auch noch ausreichend Platz und die Zeit dafür hat.
 
Bernie schrieb:
die Ergebnisse schwanken stark, je nach Bandmaterial.

Man sollte, wenn man die Sache ernst nimmt, auch nur das Bandmaterial verwenden, auf das die Maschine jeweils eingemessen ist.
Die letzten Generationen der Profimaschinen wie die besagte M20/21 oder die Studer A 820 bieten die Möglichkeit, mehrere Kennlinien für unterschiedliche Bänder einzustellen und abzuspeichern. Und auch sonst noch einiges an elektronischen Gimmicks.
Nur sind sie dafür auch anfälliger als die alten Geräte, bei denen sich die über die Verstärkerkarten hinausgehende Elektronik noch sehr in Grenzen hielt. Das heißt, anfällig ist vielleicht nicht das richtige Wort, sie sind schon sehr zuverlässig, aber wenn halt mal was kaputt ist oder es sonstige Probleme gibt, dann geht es nur zum Spezialisten, und das kann teuer werden.

Übrigens können neue Tonköpfe durchaus schon mal mehr kosten als der aktuelle Marktwert des Gesamtgeräts.
Will jetzt natürlich keinen abschrecken, nur mal so grob skizzieren, womit man unter Umständen rechnen muss.
 
Viele Menschen glauben, ihre Kreativität und musikalische Qualität wachse mit der Menge der zur Verfügung stehenden Gerätschaften. Das stimmt aber gar nicht, denn wir wissen, dass übertriebenes Streben nach zusätzlicher Technik letztendlich nur eine Rechtfertigung für eigenes Unvermögen ist.
 
Markus Berzborn schrieb:
@Florian

Klar kann man das - mit entsprechender Ausbildung und Gewohnheit.

Generationen deutscher Rundfunk-Cutter haben so gearbeitet an M10 und M15 mit Vorkopfschere und Bandanheber.

Übrigens bieten wir beim oben genannten Analog-Forum dieses Jahr als Neuheit auch einen Bandschneide-Workshop an. Der wird geleitet von Andreas Speer, der auf seinem Tacet-Label bewusst viele Produktionen mit alten Röhrenmaschinen von Telefunken fährt (M10 und M5).
Ich gebe jetzt mal eine bisschen an: ich glaube, mir muss niemand was von Bandschnitt erzählen.
Ja, klassisches Schneiden - Pause an Pause hängen bis hin zu per Scrubbing erkennbare, nichtperkussive Note schneiden - geht schon. Aber relationales Blindschneiden mit Millimetermass für timingerechtes Montieren in nicht per scrubbing identifizierbaren Beats - sowas kannst Du mit einer Maschine knicken, bei der Du nicht mit dem Fettstift am intakten Band direkt an der Spaltmarkierung das Band markieren kannst.
Und in doch recht guter Kenntnis von Peters Aufnahmen, glaube ich dass genau dies für Ihn nötig sein wird.
 
Ich gebe zu, ich habe von Peters Musik und seinen Aufnahmen nicht die geringste Ahnung.
 
@Florian
das ist auch eine M21:
M21_3SSI_Stereo_1.jpg


Ist die kopflage hier vorne - habe ich das richtig verstanden!?

peter
 
Bandgeräte müssen eingemessen werden, immer mal. Und so. Wer Band heute verwendet tut es aus Liebe™. Der Bandschnitt hat ansich heute gegenüber Computeredits wenig Vorteile. Es ist eben mechanischer und dauert länger. Hab das auch früher gemacht, es kann ja sein das es um diese Erfahrung geht, es einfach zu tun. Das ist vollkommen legitim, denn es ist wirklich einfach mechanischer. Gibt ja auch verschiedene Schnittwinkel. Und das Band muss man natürlich auch haben.

Es gibt auch einen längeren Band-Thread, ist schon ne Weile her, da wurde schon recht viel vermittelt.
 
Elektrokamerad schrieb:
Viele Menschen glauben, ihre Kreativität und musikalische Qualität wachse mit der Menge der zur Verfügung stehenden Gerätschaften. Das stimmt aber gar nicht, denn wir wissen, dass übertriebenes Streben nach zusätzlicher Technik letztendlich nur eine Rechtfertigung für eigenes Unvermögen ist.

:supi:

Peter will bestimmt Bandsättigung, also sei es ihm gegönnt.

Gab es da nicht dieses Bandmaschinenforum, da sitzen eine Menge Liebhaber und Profis herum, soweit ich weiss.
 
Als absoluter Noob her im Forum ist es ja nicht so schlau Vorderungen zu stellen, ich muss es jetzt aber trotzdem mal tun:

Könnte einer der Bandmaschinenbesitzer mal einen einfachen Drumloop einmal digital/unbehandelt und dann auf Band (mit "Bandsättigung") uploaden?

Ich frage mich seit jeher, was Bandsättigung eigentlich auszeichnet, habe aber ausser esoterischer Wortklauberei nichts finden können im Netz. Inwieweit unterscheidet sich Bandsättigung denn z.B. davon einfach die Vorstufe der Bandmaschine heiß anzufahren?
Oder kann mir jemand einen Link zu einer Aufnahme mit Bandsättigung zukommen lassen?


merci
 
Du kannst diese "Sättigung" nur leider sehr sehr variieren, das ist wie "nimm mir den Verzerrer mal auf". Aber ggf. gibt es eine Liste oder existierende Aufnahmen oder Leute die bereit sind das einfach mal zu tun, vielleicht mit 2-3 Versionen. Daher eine gute Idee.
 
blue_lu schrieb:
Als absoluter Noob her im Forum ist es ja nicht so schlau Vorderungen zu stellen, ich muss es jetzt aber trotzdem mal tun:

Könnte einer der Bandmaschinenbesitzer mal einen einfachen Drumloop einmal digital/unbehandelt und dann auf Band (mit "Bandsättigung") uploaden?

Ich frage mich seit jeher, was Bandsättigung eigentlich auszeichnet, habe aber ausser esoterischer Wortklauberei nichts finden können im Netz. Inwieweit unterscheidet sich Bandsättigung denn z.B. davon einfach die Vorstufe der Bandmaschine heiß anzufahren?
Oder kann mir jemand einen Link zu einer Aufnahme mit Bandsättigung zukommen lassen?


merci

Stichwort: Transienten, Kompression, Frequenz. Schick mal etwas aus dem Rechner auf ein Kassettendeck und fahre etwas heiss. Oder schau/hör dir mal ein Bandecho an. Auf Band kann man höher ausssteuern, ohne dass es sofort zerrt. Es wird eher komprimiert/limitiert. Plastisch vorstellbar wie ein sanftes, leichtes Overdrive. Der Sound kann lebendiger, organischer werden. Nicht wenige benutzen auch ein sehr gutes Tapedeck.

Ich denke, es findet auch sehr minimales Verstimmen statt. Detune mal einen Synth ganz leicht. Es wird automatisch lebendiger.
Das als Hilfe zur Vorstellung.

Hier schon gelesen?
http://www.soundonsound.com/sos/feb10/a ... warmth.htm


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