Latenzen bei Audiokabeln

Hallöle!
Kann mir jemand sagen wie schnell die Übertragung eines Audiosignals in einem Standart XLR oder Klinke Kabel ist, bzw wie hoch der Wiederstand ist?
Gibt es eine Fausformel für Latenz pro Meter oder sowas?
Und wie ist das bei Großveranstaltungen mit den 100 meter Multicores, hört man den Sound der Künstler dann zb. 30ms verzögert?
:kaffee:

edit:
Mir ist schon klar, dass es sich um minimalste Verzögerungen handelt aber ich würde es gerne genau wissen! :)
 
Strom wandert etwa mit Lichtgeschwindigkeit durch die Leitung ... also 300000 km/s ... die Verzögerung in 100m Audiokabel beträgt also 0,000333 ms .. denke das kann man vernachlässigen
 
Die akkustische Verzögerung ist da interessanter, theoretisch könnte man das Signal auf der 100 Meter entfernten (kleineren) Box so verzögern, dass man es gleichzeitig hört wie die grosse Box neben der Bühne...
Bei einer Schallgeschwindigkeit von 343 m/s wären das also rund 0.3 sekunden. Aber ich glaube das wird trotzdem nie gemacht oder doch?
 
Danke!
Und wann ein SIgnal schwach wird hängt von der Spannung der Quelle ab?
Und wie ist das bei der Signalverarbeitung? Also Röhren, Transistoren, Wiederstände oder auch DSP Effekte...
 
Ui! Sehr interessant!
Mir wollte tatsächlich schon jemand erzählen, dass sein AD/DA über das 60€ USB Kabel besser klänge... :selfhammer:
 
hertzdonut schrieb:
Die akkustische Verzögerung ist da interessanter, theoretisch könnte man das Signal auf der 100 Meter entfernten (kleineren) Box so verzögern, dass man es gleichzeitig hört wie die grosse Box neben der Bühne...
Bei einer Schallgeschwindigkeit von 343 m/s wären das also rund 0.3 sekunden. Aber ich glaube das wird trotzdem nie gemacht oder doch?

Selbstverständlich wird das gemacht.

Servus,
Alex
 
Ich glaube, das bekannteste Beispiel des Verzögerns ist/war doch das Rolling Stones Konzert an der Copacabana 2006 gewesen, ich meine da hab ich das mit dem Delay zum ersten mal gehört.
 
hertzdonut schrieb:
Die akkustische Verzögerung ist da interessanter, theoretisch könnte man das Signal auf der 100 Meter entfernten (kleineren) Box so verzögern, dass man es gleichzeitig hört wie die grosse Box neben der Bühne...
Bei einer Schallgeschwindigkeit von 343 m/s wären das also rund 0.3 sekunden. Aber ich glaube das wird trotzdem nie gemacht oder doch?

So ähnlich kann man übrigens auch Parapanormas erzeugen! Heißt, dass ein Signal nicht wirklich auf einer Seite lauter ist, sondern nur früher dort ankommt und deswegen anders geortet wird... :opa:
 
Du hast sicherlich schon was von einer Latenzkompensation gehört?... 8)
Wenn ein Audiointerface eine zu hohe Latenz hat, dann wird halt ein Audiokabel mit möglichst kurzer Latenz genommen, und schon hat man die Latenz kompensiert! :school:

Die Faustregel geht in etwa so:

Hat man für das Audiointerface 20 € bezahlt, sollte man in das Kabel so um die 980 € stecken.
Hat man ein Audiointerface für 980 € gekauft, so darf man ein 20 € Kabel nehmen. :nihao:
 
Jedem sein Voodoo, nicht wahr? Der vorteil von "Hochwertigeren" Kabeln könnte natürlich darin liegen, dass sie bei 3facher isolierung und Stoffummantelung einfach länger halten... Das ist im Studio vielleicht nicht relevant aber mit nem mobilen Setup oder auf Tour sind kaputte Kabel eine unnötige Gefahrenquelle.
 
Ließ sich das nicht irgendwie über den Tunneleffekt kompensieren?
Wenn man das geschickt macht, kommt der Ton, bevor er abgeschickt ist.
 
hertzdonut schrieb:
Bei einer Schallgeschwindigkeit von 343 m/s wären das also rund 0.3 sekunden. Aber ich glaube das wird trotzdem nie gemacht oder doch?
Doch das wird im Tontechnik-bereich bei größeren Konzerten afaik eigentlich versucht auszugleichen. Macht schon was aus !
 
Bei größeren Sportveranstaltungen hört man recht häufig Delays, weil dort kein so großer Aufwand betrieben wird. Es ist wirklich so, dass auf großen Openairs die Laufzeiten mit Delays abgestimmt werden.
 
Eigentlich werden immer Delaylines gestellt oder gehängt. Bei den line- arrays ist das bei nicht so grossen distanzen nicht mehr nötig, da die sehr eng abstrahlen und weit schiessen, aber sobald man lautstärke aufholen muss, kommen delays zum einsatz. Heutzutage alles im systemcontroller/amp drinne. Bei konventionellen PAs packt man die vor die controller/weichen/amps.
 
Robot303 schrieb:
Hallöle!
Kann mir jemand sagen wie schnell die Übertragung eines Audiosignals in einem Standart XLR oder Klinke Kabel ist, bzw wie hoch der Wiederstand ist?
Ich hatte mich schon nach dem Ende meines Konzertes vorm Publikum verbeugt, da haben die alle noch meine Musik zu Ende gehört.
Immer diese billigen Kabel....
:selfhammer:
 
intercorni schrieb:
Es ist wirklich so, dass auf großen Openairs die Laufzeiten mit Delays abgestimmt werden.

Ganz faszinierend ist das beim Klassik-Open-Air "Klassik im Park" in Nürnberg. Da sind die PA-Türme kreuz und quer über den ganzen Park verteilt, alles unterschiedliche Laufzeiten. Der Sound war immer & überall top. Hut ab vor den Technikern ...

Alex
 
verstaerker schrieb:
Strom wandert etwa mit Lichtgeschwindigkeit durch die Leitung … also 300000 km/s ... die Verzögerung in 100m Audiokabel beträgt also 0,000333 ms .. denke das kann man vernachlässigen

Tut er nicht ! Licht breitet sich in Glasfasern (Materie) auch nicht mit Lichtgeschwindigkeit aus, das geht nur im Vakuum. Die 'Elektronengeschwindigkeit' ist sogar ziemlich langsam, für uns entscheidend ist die Impulsgeschwindigkeit. Falls ich mich nach über 30 Jahren nachm Studium richtig erinnere (??), liegt die Impulsgeschwindigkeit bei 10.000km/s , also im Studio auch zu vernachlässigen (aber nicht bei früheren Kabelferngesprächen nach Übersee !!).
Bezüglich Kabel wird oft unphysikalischer Voodoo betrieben, allerdings kann die Kabelqualität schon ein Kriterium sein. Ein langes , unsymetrisches Kabel hat neben dem ohmschen Widerstand 'R' , auch die Kapazität 'F' und die Induktivität 'L', gemeinsam den Scheinwiderstand 'Z', also in jedem Fall leichtes "Filterverhalten". Dazu können Kontaktprobleme kommen, schlechte Schirmung, elektrolytische Prozesse u.v.am. und schon macht das Kabel "Noise" ! Aber ein gut kontaktendes 15cm Patchkabel wird für 5€ nicht anders klingen, als wenn die Adern aus Gold wären :mrgreen:
LG, Andreas (Fernmelder gelernt und studiert :mrgreen: )
 
intercorni schrieb:
Bei größeren Sportveranstaltungen hört man recht häufig Delays, weil dort kein so großer Aufwand betrieben wird. Es ist wirklich so, dass auf großen Openairs die Laufzeiten mit Delays abgestimmt werden.

auch in Theatern / Hallen etc.
 
verstaerker schrieb:
andreas2 schrieb:
liegt die Impulsgeschwindigkeit bei 10.000km/s

hast du ne Quelle?

Spontan nicht, ich werd bei Gelegenheit mal bei Sengpiel-Audio etc. nachschauen. Aber Übersee-Kabelgespräche mit vollem Delay habe ich noch gut in Erinnerung :mrgreen: , per Sat/ Erde (dann Lichtgeschwindigkeit) ist das ne schnellere Geschichte.
War wohl unser Meßtechnik-Prof, der uns das erzählte. Selbiger Prof provozierte uns vorm Vordiplom folgendermaßen:

Nobelpreis zu vergeben, was ist Strom ? Und nix hier mit Theorie, Potentialunterschiede usw. bla bla, erklären Sie das Phänomen "Strom" .. Schweigen im Walde ..

LG
 
andreas2 schrieb:
verstaerker schrieb:
Strom wandert etwa mit Lichtgeschwindigkeit durch die Leitung … also 300000 km/s ... die Verzögerung in 100m Audiokabel beträgt also 0,000333 ms .. denke das kann man vernachlässigen

Tut er nicht ! Licht breitet sich in Glasfasern (Materie) auch nicht mit Lichtgeschwindigkeit aus, das geht nur im Vakuum. Die 'Elektronengeschwindigkeit' ist sogar ziemlich langsam, für uns entscheidend ist die Impulsgeschwindigkeit. Falls ich mich nach über 30 Jahren nachm Studium richtig erinnere (??), liegt die Impulsgeschwindigkeit bei 10.000km/s , also im Studio auch zu vernachlässigen (aber nicht bei früheren Kabelferngesprächen nach Übersee !!).
Bezüglich Kabel wird oft unphysikalischer Voodoo betrieben, allerdings kann die Kabelqualität schon ein Kriterium sein. Ein langes , unsymetrisches Kabel hat neben dem ohmschen Widerstand 'R' , auch die Kapazität 'F' und die Induktivität 'L', gemeinsam den Scheinwiderstand 'Z'

DAS wollte ich wissen!:)
 
Signale im Kabel breiten sich mit etwa 2/3 c aus, also 200*10^6 m/s (statt 300*10^6 m/s im Vakuum). (Daumenwert zum merken. )
 
Solange keine logischen Bauelemente verwendet werden, gibt es keine Latenzen durch schlechte Audiokabel.
Bei Kabeln mit geringerem Querschnitt oder Kontaktproblemen sinkt nur die Amplitude des Signals ab.
Die S/N wird also kleiner. Das Signal wirkt leiser. Macht man es dann lauter wird es verrauschter.
Bei kaputten Kabeln strebt dann der Widerstand des Kabels gegen Unendlich. :)
 


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