LED Leiste lässt Interface brummen

Hallo,

in meiner neuen Wohnung lässt sich eine LED Leiste plötzlich nicht mehr benutzen. Sobald ich diese in die Steckdose einstecke brummen allle Ausgänge meines RME Interfaces. Wie kann das sein?
(Achtung Billiglichtleiste ;-))
 
schon mal den Netzstecker um 180° gedreht?
Ansonsten mal ein anderes Netzteil ausprobieren, läuft ja meistens mit Steckernetzteil.
 
tastenheinz schrieb:
Hallo,

in meiner neuen Wohnung lässt sich eine LED Leiste plötzlich nicht mehr benutzen. Sobald ich diese in die Steckdose einstecke brummen allle Ausgänge meines RME Interfaces. Wie kann das sein?
(Achtung Billiglichtleiste ;-))
Was heisst "plötzlich"? Was hat sich zu dem Zeitpunkt verändert? Hat diese Leiste irgendeine elektrischen Verbindung zum Computer (auch indirekt, abgesehen vom 230V-Netz)?
 
Hat die LED Leiste einen Dimmer? Macht Ärger. Oft sind auch nicht-entstörte Billigst-Netzteile verbaut.
 
Bin umgezogen und in der neuen Wohnung erscheint das Phänomen sobald ich dieses Teil iwo einstecke. Die Leiste hat auch einen Dimmer. Hab sie jetzt einfach weggelassen. Danke trotzdem für die Tips. Umdrehen hat leider auch nichts gebracht.
Lustigerweise geht das Brummen weg sobald ich in Berührung mit dem Interface komme.
 
180° Drehung in einem Wechselstromnetz bringt rein gar nichts. Sinusförmige Wechselspannung nur mal so als Stichwort.

LEDs brauchen Gleichspannung. Um die Helligkeit einer LED zu regeln kann man entweder Widerstände (Holzhammermethode, alles andere als elegant) oder Phasenan- und abschnitte bzw. PWM verwenden. Letztere beide Methoden werden häufig in Dimmern eingesetzt. Auch wenn nur auf einen festen Wert geregelt wird.

Jede Sinuswelle die verändert wird (salopp) ausgerückt, erzeugt hochfrequente Oberwellen. Andersrum, jede Wellenform die nicht einer Sinuswelle entspricht (Rechteck, Dreieck, usw.) kann als Überlagerungen von höherfrequenten Wellen angesehen werden und so dargestellt werden.

Billige Leistungselektronik hat halt wenig bis keine abgestimmte Filter drin, welche die Hochfrequentenanteile eliminieren kann.

Wenn die Wohnung noch dazu ein schlechtes Erdungssystem hat, dann hat gleich zwei Faktoren zu berücksichtigen.
 
alphabeam schrieb:
180° Drehung in einem Wechselstromnetz bringt rein gar nichts. Sinusförmige Wechselspannung nur mal so als Stichwort.
Manchmal sind nur zwei Adern angeschlossen und der Schutzleiter liegt auf der Null, dann bringt das Stecker drehen bei mehreren Steckdosen sehr wohl was.
Aber in diesem Fall eher nicht, da geb ich dir recht, ist ja ein Steckernetzteil.
Wenn die Zuleitungen der Steckdosen zwei verschiedene Phasen haben, kanns auch ordentlich brummen (hatte ich früher bei mir) da kam dann ein Phasengleichrichter (oder sowas?) zum Einsatz.
 
Das nennt man Nullung und ist in Deutschland verboten. Dein Haus war dann evtl. etwas älter. Die Gefahr besteht bei Nullung das an geerdeten Geräten wie Herd, Kühlschrank, alles was ein Metallgehäuse hat, der zurückfließende Strom anliegen kann. Dafür reicht schon die kleinste Beschädigung der Außenleiter aus. Das du da Störungen hattest wundert mich dann nicht. Interne Widerstände besser gesagt Impendanzen kommen dann natürlich anders zum tragen, da der Strom jetzt nicht mehr über den gewöhnlichen Weg zurückgeflossen ist. Das muss noch nicht mal der Strom vom Deinem Endgerät gewesen sein! Das ist jetzt alles sehr einfach erklärt mit ein paar Abkürzungen.

Auch hier ändert man nichts an der Wechselspannung die anliegt. Denn die ändert mit 50mal pro sekunde die Polarität. So oder so sieht der Stecker einmal Plus oder Minus 230V. Zwischen zwei Phasen liegen 380V (230 x 1,77) an und Phase gegen Null hat 230V.

Geräte wie eine MPC, SP1200 haben Gleichrichter drin. Die brummen auch ganz gerne mal wenn die Erdung intern nicht sauber ist. Hatte bei meiner 3000 und dem ARTMIX CF Reader recht abstruse Vorkommnisse.
 
alphabeam schrieb:
Das nennt man Nullung und ist in Deutschland verboten. Dein Haus war dann evtl. etwas älter. Die Gefahr besteht bei Nullung das an geerdeten Geräten wie Herd, Kühlschrank, alles was ein Metallgehäuse hat, der zurückfließende Strom anliegen kann. Dafür reicht schon die kleinste Beschädigung der Außenleiter aus. Das du da Störungen hattest wundert mich dann nicht. Interne Widerstände besser gesagt Impendanzen kommen dann natürlich anders zum tragen, da der Strom jetzt nicht mehr über den gewöhnlichen Weg zurückgeflossen ist. Das muss noch nicht mal der Strom vom Deinem Endgerät gewesen sein! Das ist jetzt alles sehr einfach erklärt mit ein paar Abkürzungen.

Auch hier ändert man nichts an der Wechselspannung die anliegt. Denn die ändert mit 50mal pro sekunde die Polarität. So oder so sieht der Stecker einmal Plus oder Minus 230V. Zwischen zwei Phasen liegen 380V (230 x 1,77) an und Phase gegen Null hat 230V.

Geräte wie eine MPC, SP1200 haben Gleichrichter drin. Die brummen auch ganz gerne mal wenn die Erdung intern nicht sauber ist. Hatte bei meiner 3000 und dem ARTMIX CF Reader recht abstruse Vorkommnisse.
ah prima, du kennst dich ja gut aus. Kannst du uns noch was über die Probleme mit verschiedenen Phasen sagen?
 
Du meinst wenn mehr als eine Phase Geräte in einem Raum versorgt. Bei ungleich belasteten Phasen entsteht ein Potentialunterschied. Wenn alles aus einer Phase kommt, dann gibt es auch keinen Potentialunterschied. Der Schutzleiter ist mit einem Scheinwiderstand behaftet. Das bedeutet, wenn über den Schutzleiter einen Strom fliesst entsteht Spannungsabfall (ohmsches Gesetz, jedoch mit komplexen Größen) über dem Schutzleiter und kann somit zu unterschiedlichen Potentialen an unterschiedlichen Geräten führen.

Bei 50Hz Brummen zum Beispiel kann ein schlechtes oder defekte Erdungsystem, die Nachbarn die sich mit irgendwelchen Geräten ans Netz anschliessen mit dazu beitragen oder auch mit die Ursache sein.

Man kann sowas nie eleminieren sondern nur minimieren.

Ich muss mich allerdings bei Bernie entschuldigen :adore: Man kann nicht immer davon ausgehen das alle Geräte symmetrisch ausgelegt sind.

Ich hab die LED Versorgung höher bewertet und nicht dem RME volle Beachtung geschenkt. Meistens sind Geräte in denen gewandelt wird symmetrisch auslegt, je nach Koppelimpendanzen die sich intern im Gerät "aufhalten" kann es schon sein das es eine Asymmetrie vorliegt. Schirmwicklungen dienen dann als Abhilfe. Denn jedes Gerät muss unabhängig der Steckerposition gleich schlecht sein. Bei RME würde ich vermuten hat man Schirmwicklungen im Netztrafo. Daher sollte man auch bei höherwertigen Geräten die beigelegten Netzteile verwenden. Was aber auch nicht immer des Rästelslösung ist.

Das ganze Thema EMV, Netzbrummen, usw. ist komplex, abstrakt und relativ. Es läßt sich auch nicht ohne weiteres so einfach erklären wie in einem Forum. Meistens sind mehrere Ursachen vorhanden. Da muss man regelrecht Detektiv spielen um sich die Zusammenhänge dieses einen Systems zu verstehen.

Deshalb würde ich vornherein versuchen die bekannten Störquellen zu eliminieren.
 


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