Lieber unbezahlbar Vintage oder Clone-kaputtbar ?

Ich würde den Jupiter 4 kaufen und sehen was auf mich zu kommt, denn es geht ja nicht um die Musik, sondern ein Objekt. Wenn du ihn jetzt nicht kaufst, machst du es nie und das wirst du dein ganzes Leben lang bereuen.
Klar geht es um Musik! Und da kann man mit einem Jupiter 4 schon Dinge tun die man mit nichts anderem so hinbekommt. Die Frage ist ob man das braucht.
Ich für meinen Teil fand den Jupiter 4 schon immer sehr "urig". Hatte viel zu lange gewartet und deshalb 2k dafür bezahlt für einen in 1a Zustand. Das hat sich innerhalb weniger Jahre
geändert und ist für diesen Preis nicht mehr zu haben. Bin froh daß ich ihn habe! Meiner Meinung nach eine robuste Maschine aus Zeiten in denen noch für die Ewigkeit gebaut wurde.
Wenn mal etwas sein sollte ist mir kein Euro zu schade für eine Reparatur. Jedem sein Vintage Synth. Meiner ist der Jupiter 4. Mein Oldtimer, einer meiner Oldtimer mit denen ich auf Zeitreise gehe.
Ich habe aber auch immer gesagt daß ich ihn hergebe, wenn es etwas vergleichbares gibt. Das wird es aber nie geben denke ich. So werde ich zumindest diesen Klobigen Dinosaurier
hegen ,pflegen und für Aufnahmen ,Spielereien und Experimente einsetzen.
 
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Ich finde Clones gut! Großen Dank an Menschen die sie bauen. TD3, hab ich meine helle Freude und Nutzen dran. VC340 der Clone des VP330, ein sehr nützliches Werkzeug
wo ich'n hatten bekomm wenn ich ihn nur sehe ;-) , was hab ich noch für clones? ach ja...Novation Drumstation...die is so o.k. daß ich den Behringer clone der 808 links liegen lasse (is kein clone,ich weiß)
 
Ach so, den Minimoog Model B (LOL) habe ich ganz vergessen. Oh Yeah! I love it! I've got it! :P
Ich hatte ja mal diesen Reissue, und der war zwar geil, aber viel zu klobig für was monophones und
außerdem finde ich daß der B-clone besonders im Sägezahn einfach mehr biss hat. Ich finde der Model B klingt
eher wie der Rogue. Genau mein Ding! ...und er ist nice kompakt .
 
Ich kann - obwohl ich prinzipiell kein Interesse mehr an "neuem" Vintage habe - soll heissen ich kaufe kaum noch was, rückblickend eigentlich die oft SEHR negativen Statements zu Verlässlichkeit der Geräte NICHT unterschreiben.
Stationär im Studio gebe ich dir da recht, aber wenn man die alten Maschinchen ständig im Auto durchschüttelt und von Bühne zu Bühne schleift, dann schaut es doch etwas anders aus.
Ein Berhringer D ist eben da deutlich schmerzfreier, als ein alter Minimog.
 
Das halte ich für die vernünftigste Idee. Neue Synths, die eigenständig sind und keine Clones. Da hast du Instrumente, mit denen man wirklich gut Musik machen kann. Originale, keine Kopien, aber eben neu und zuverlässig. [Statt des Prologue 8 würde ich persönlich allerdings einen Novation Peak nehmen ...]

so ist es!
Wer vermeintlich nur Musik bzw. gute Musik machen kann wenn genau DIESE oder JENE Kiste am Start ist, sollte wohl eher mal eine evtl. Problematik des eigenen Egos überprüfen lassen.

Das Problem liegt dann oft nicht in einem Gerät, es sitzt, steht oder kniet davor.
 
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Danke für eure rege Teilnahme und Einwürfe.
Mein Beweggrund war, nachdem jeder für sich über 15 Jahre als Einzelkämpfer vor seiner DAW mehr oder weniger gefangen war, wieder als Einheit im Duo zusammen zu spielen.
Corona, so schaiße es auch nach wie vor ist, ermöglichte jedoch auch einen entschleunigten Alltag und man hatte die Zeit und Muße, überregional große Distanzen zu überbrücken, sich mal wieder gegenseitig zu besuchen, zusammen zu spielen und einfach über das Wochenende Mega Fun zu haben... und zwar so wie zu Anfangszeiten, als man noch einfach Tape Recorder, Drumcomputer und 2 Synthies anschmiss und gespannt war, was am Ende des Tages bei rauskommen würde.
Und so kam man jetzt halt auch auf ein Stück das wir "Moll O-Topf Cocktail (in C-Dur)" tauften, einfach nur über mein alten Juno-106, CZ1 und ner Boss DR110 eingeklimpert und es klingt einfach so authentisch wie und aus eben zu jener Zeit der Mitte 80`er, als wir mit Musik anfingen.
Es war plötzlich nicht 2020, sondern 1986 und das war ein geiles Gefühl und genau da wollen wir jetzt auch weitermachen und zwar möglichst genau so, wie damals.
Unkompliziert easy und Feinheiten später ausarbeiten.

Warum aber der Jp4 ?
Als wir unser erstes Album machten, so eine Art Wave-Punk und noch recht amateurhaft, hatte der Mastermensch auch noch einen Jupiter4 zugespielt und das eigentlich die richtig geilsten Sachen an unseren Songs waren und der Sound doch für sich stand. Gerade die fetten Unisonos, aber vor allem der noch fettere Bass, der den 106 so ziemlich in den Schatten stellte.
Für mich klingt und klang der Jp4 einfach immer irgendwie potenter, rockiger und nicht so poppig wie der 106 und der CZ1 ganz super mit dem Jp4 harmoniert(e).
Ich mag die sich ergänzenden Sachen mit ähnlichen Soundcharakter und Dopplungen, die von unterschiedlichen Kisten kommen aber so klingen, als wäre es nur ein und dieselbe Maschine.
Ja, Stimmstabilität ist wie beim CS80 für viele ein Frustspiel, aber auch irgendwie gerade der Witz. Der Jp4 war manchmal war während den PingPong Takes mitunter schon so verstimmt, das mit dem CZ1 der Sound im Songverlauf zum Ende hin immer mehr an Chorus zulegte und weiter in die Breite ging.
Da ich das alte Setup um den CZ1 noch habe, möchte ich daher eigentlich auch den Jp4, um das Original Setup und Sound von damals zu haben und jetzt ergäbe sich die Möglichkeit.
Klar habe ich in der Zeit versucht, dass auch mit PlugIns nachzubauen. Klingt auch nicht schlecht, ist aber trotzdem eben nicht das Gleiche und es fehlt einfach an der Tiefe.

Der berechtigte Einwand meines Kompagnon ist allerdings auch, sich nicht zu sehr zu versteifen und in der Breite auch andere Einflüsse und Soundcharaktere zuzulassen, da man sich ja auch selbst weiterentwickelt hat, obwohl er natürlich ebenso den Jupiter schon sehr gerne an Bord haben wollen würde, aber wir uns auch nicht anderen Möglichkeiten ganz verschließen wolle.
Daher auch die alternative Überlegung, aus einem unterschiedlich klingenden und live bespielbaren Hardware-Soundpark zu schöpfen... und weg von PlugIns und im Ideenfindungsprozess, weit weg von der DAW. Der Rechner fungiert einzig als Recorder.
Meine Idee entspringt dem "weniger ist mehr Prinzip" und daher auch gerne polyphon reduziert(er), um nicht (nur) übermächtige Soundgewitter zu produzieren, sondern aus einer Limitierung heraus wieder Experiment, Wagnis und Kreativität herauskitzeln...und auch wieder herumalbern zu können.
 
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Wer vermeintlich nur Musik bzw. gute Musik machen kann wenn genau DIESE oder JENE Kiste am Start ist, sollte wohl eher mal eine evtl. Problematik des eigenen Egos überprüfen lassen.
Das hat nichts mit Ego zu tun, sondern sehr viel mehr Rückbesinnung und Wiederfinden.
Klar muss man dies nicht an eine spezifische Maschine fest machen, aber es steckt auch ein ganzes Leben dahinter, bzw. Lebensabschnitt.
Diese Unbekümmertheit einfach nur Musik zu machen und eben nicht ergebnisorientiert und unbedingt abliefern zu müssen.
Man holt sich ein Stück weit vergangenes in die Gegenwart, ohne Anspruch auf Funktionalität und Garantien.
Es ist ein Gefühl der Freiheit, Realität und auch in unseren Familienkreisen stößt man auf rege Zustimmung, dass sich mittlerweile zwei alt, bzw. älter gewordene Jungs wieder zusammentun und einfach Spaß zusammen haben und dabei irgendwie kleine Jungs geblieben sind. Leicht durchgeknallt schräg, witzig, aber vor allem Spaß habend.
Wo ist denn da bitte eine Problematik des eigenen Egos zu sehen, wenn man einfach nur möglichst stilecht die Schuhe anzieht, die man dermaleinst gerne getragen hat ?
 
@StopTheNerd
Das Statement von mir ist allgemein zum Vintagewahn zu verstehen und sollte nicht an dich/euch gerichtet verstanden werden.

Finde echt klasse was ihr vorhabt.

Bin selbst JP4 Fan und selbst mit dem verbuggten Kovari Midi gegenüber dem Original eine imho noch stärkere Waffe.

Jedoch kam ich zu dem Gerät als die Preise noch dreistellig waren, glaube nicht das ich heute 2000-3000€ dafür ausgeben würde. So toll die Kiste auch ist!
 
@micromoog
Alles gut. Bin bei dir.
"Vintagewahn" fände ich als Befürworter des legitimierten Daseins von Emulation und Clones dann auch zu hart.
"Retroaffinität" finde ich ein schöneres, versöhnlicheres Wort und prinzipiell denke ich, dass beide Welten an Möglichkeiten bestehend aus original Vintage und Software-Clones auch parallel funktionieren...ganz unabhängig vom subjektiven Empfinden und Verlangen nach Authentizitäten. Das ist ein Kreuz, dass man für sich ganz alleine entscheidet, entweder zu tragen oder nicht.

Klar kann man bei Preisen hinterfragen, ob das eigentlich noch wirklich den tatsächlichen Gegenwert+Nostalgie entspricht.
Nicht selten stehe ich mit meiner Frau vor dem Supermarktregal mokierend:"Kann doch nicht wahr sein, schon wieder 20 Cent teurer".
(Ärgerlich, weil man ja weiß, dass z.B. beim Milchbauern diese 17/18/19/20 Cents nicht ankommen, sondern Profit für den Supermarkt ist).
Aber wir reden auch um Beträge wie z.B. 635.000 € bei Immobilien und Leute bereit sind, etwaige überzogene Preise zu zahlen und kein Wunder ist, dass Dinge unerschwinglicher werden... aber anderseits der (jüngst bauende) Eigenheimbesitzer natürlich auch drastisch von Wertsteigerungen profitiert, dies aber eher nicht reflektiert.

Der Jp4 würde mich sogar weniger als eigentlich erwartet kosten und es wäre sogar noch was für einen Clone übrig.
Ich denke, ich mache ganz einfach den Jp4-Deal.
Den Rest kann ich mir dann immer noch über kurz und lang dazu kaufen, weil diese jetzt nicht gleich die ganze Welt kosten.
 
Vielen lieben Dank noch einmal an euch alle.
@ ALL: Ihr seit ein wahrlicher Motor und es immer wieder Mega ist, selbst wenn man nicht immer die gleichen Ansichten teilt, doch auf produktives Feedback stoßem zu dürfem-
Meinen Hut ziehe ich gefestigt für euer mich in alle Richtungen beratendes Engagement !!!
Danke, danke, danke !

Es ist nun tatsächlich der Jp4 geworden...mein Herz und mein linker Zeh (und der hat ja doch meistens recht) rieten mir ganz erdlich oder auch transzedent:
"Verlass dich auf dein Bauchgefühl, mach es oder lass` es".
Ich hab`s gemacht. Den Verkäufer und Preis möchte ich wie versprochen, nicht verraten !
 
Vielen lieben Dank noch einmal an euch alle.
@ ALL: Ihr seit ein wahrlicher Motor und es immer wieder Mega ist, selbst wenn man nicht immer die gleichen Ansichten teilt, doch auf produktives Feedback stoßem zu dürfem-
Meinen Hut ziehe ich gefestigt für euer mich in alle Richtungen beratendes Engagement !!!
Danke, danke, danke !

Es ist nun tatsächlich der Jp4 geworden...mein Herz und mein linker Zeh (und der hat ja doch meistens recht) rieten mir ganz erdlich oder auch transzedent:
"Verlass dich auf dein Bauchgefühl, mach es oder lass` es".
Ich hab`s gemacht. Den Verkäufer und Preis möchte ich wie versprochen, nicht verraten !

Was nun, Herz, Zeh oder Bauch ?

Edit: für den Teil in Dir der das Gerät nicht kaufen wollte fällt das dann unter "Multiorganversagen" :harhar:
 
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