Linkin Park gestern Abend in Frankfurt

Hallo,

gestern Abend war ich bei Linkin Park in der Festhalle Frankfurt. Es war ein richtig super Konzert - bis auf den Sound: Absolut schlimm - total übersteuert und schlecht gemixt, von Scratching und Sampling des Mr. Hahn hat man kaum was gehört, der Katzendarm war total dominant - einfach übel.

Meine Frage an die, die sich mit Tontechnik auskennen: Warum passiert so etwas?
Ich meine, die haben doch moderne Soundtechnik und bestimmt gute Tontechniker. Hören die das nicht?
 
Die Frankfurter Festhalle ist bekannt für ihren schlechten Sound. Vielleicht liegt es daran, dass sie Ende der 30er Jahre von den Nazis gebaut wurde?!

Jedenfalls hatten man zu der Zeit keine Ahnung von den akustischen Erfordernissen moderner Rockbands.
 
Btw, ich war bei Genesis letztes Jahr im Frankfurter Waldstadion (das heisst anders, ich weiß) und dort hatten die Leute von der PA massive Probleme mit den Echos welche von der einen Kurve zurück kamen. Phil hat irgendwann am Anfang versucht die Leute mit so Mitmach-Spielen anzuheizen, es aber nach einer Weile aufgegeben. Meiner Meinung nach lag es daran sehr viele Leute auf die Echos mitgemacht haben.
 
Kommt oft auch darauf an, wo man im Publikum steht. Bei kleinen Locations mischt sich der Sound der Verstärker auf der Bühne mit dem PA-Sound, wenn man weit vorne steht. Wenn man dann direkt im Feld des Gitarrenamps steht, überklingt der den ganzen Rest. Da kann man wählen: Weit vorne & schlechter Sound, oder guter Sound und weiter hinten.

Steht man in grossen Hallen weit vorne, ist man ausserhalb des PA-Feldes und hört nur Matsch und übermässig indirekten Sound. Ganz grosse Hallen oder Open Airs haben dafür eine zweite PA für die vordersten Reihen (Fachbegriff?), doch da hört der Mischer nicht, was rauskommt.

Aber es stimmt, oft sind Pfeiffen am Mischpult, die glauben, das Bassdrum und Gitarre die wichtigsten Instrumente sind, der rest nur optische Zier. Oder halt den jeweiligen Musikstil nicht verstehen, bzw, was wichtig ist, und was nicht. Es kommt so oft vor, dass sich ein Keyboarder beim Orgelsolo die Finder wundspielt, aber die Rhythmusgitarre alles zumatscht.
Da frage ich mich jeweils schon, warum der Mischer das nicht merkt.

Allerdings gehts auch anders, wie vor ein paar Tagen bei Mark Knopfler: Kristallklarer Sound, jedes Instrument präsent und in allen Details zu hören. Einfach herrlich.
 
Ich war im 1. Rang gegenüber von der Bühne, also ganz hinten - die Jungs von LP waren vieleicht noch 1cm groß. :cry: Wie gesagt der Sound war trotzem absoluter Mist.
Ich denke das Problem war die Lautstärke - ich hatte nach dem Konzert bestimmt zwei Stunden ein leises Pfeifen im Ohr - die Anlage war einfach schlicht weg übersteuert.

Grüsse
Frank
 
Abgesehen davon, dass der Sound bei LP schon deshalb scheiße ist, weil LP scheiß Musik machen, ist das eine bekannte Problematik! Wenn es dazu eine einfache Lösung gäbe, sähe die Welt viel schöner aus. Mehrere Probleme kommen zusammen:

1) Der Mischer kennt die Band und die Stücke nicht und setzt daher die Schwerpunkte falsch (kommt bei so bekannten Bands natürlich nicht vor, aber der Alltag sieht eben anders aus)
2) Der Mischer befindet sich an einem bestimmten Punkt im Raum, von dem aus er den Sound einstellt. Bei größeren Räumen (Du sprachst von einem Balkon) gibt es dann aber noch viele andere Stellen, an denen es ganz anders klingen kann! Verschiedene Frequenzen verteilen sich unterschiedlich schnell im Raum und schon ist es gar nicht mehr so schön wie am Mischpultplatz.
3) Was ist denn "guter Klang"? Du hättest Dir mehr vom DJ gewünscht, Dein Nachbar mehr SChlagzeug, deine Freundin weniger Gitarren, Dein Papa insgesamt leiser und so weiter. So lange es noch keine EU-Richtlinie für "guten Klang" gibt empfindet das jeder anders und vermutlich fanden es viele Leute so gut, wie es war.
 
Zu laut und übersteuert ist schlichtweg Stümpertum und hat mit der Diskussion um 'guten Klang' nichts zu tun.
 
Fetz schrieb:
Zu laut und übersteuert ist schlichtweg Stümpertum und hat mit der Diskussion um 'guten Klang' nichts zu tun.
"Zu laut" ist Geschmackssache und "übersteuert" ist ein Begriff, der derart häufig in unterschiedlichsten Zusammenhängen benutzt wird, dass man nie sicher sein kann, was derjenige eigentlich meint. Außerdem war die Musik von LP, als ich das letzte mal damit belästigt wurde, auch auf CD "übersteuert". Daher kann das auch Absicht gewesen sein.
 
Dazu kommt das solche Hallen erst Mitte Ende der achtziger wirklich nach ausgeklügelten akustischen gesichtspunkten gebaut wurden.
Bands die auch auf den Sound wert legen, bringen ihren eigenen Mann fürs Mischpult mit. Wobei es durchaus populäre erfolgreiche Bands gibt, die das nicht machen und dementsprechend live ziemlich übel klingen.

Gerade für Rock bzw. Metalbands gilt ja teilweise bis heute, wenn die erste Reihe keinen Hörsturz bekommt, war es nicht laut genug. :roll:
 
Natürlich ist das alles Erbsenzählerei! Es gibt aber wirklich viele Menschen, die so hohe Lautstärken als angenehm empfinden und beleidigt sind, wenn ihnen bei einem Konzert nicht die Ohren abfallen. Ich finde das auch nicht gut, aber wenn es NIEMAND toll finden würde, dann gäbe es bei Konzerten nicht diese Lautstärken.
 
OT
Niemand findet Krieg gut ...

Oh, oh ich glaube da liegst du aber meilenweit daneben. In beiden Weltkriegen sind Soldaten mit äußerster Begeisterung eingezogen und manche haben sogar ihre Unterlagen gefälscht weil sie sonst zu jung gewesen wären. Und heute ist das auch nicht viel besser. Ich habe noch die Sätze der US Soldaten kurz vor dem Irakfeldzug in den Ohren und die Bilder vor Augen, wie sie zu Rockmusik sicher im Panzer sitzend, Leute über den Haufen schießen.

So müßte der Satz eher heißen:"Nieman findet es gut einen Krieg zu verlieren". Das wars dann aber auch schon.

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Wenn es weh tut oder ich eventuell Hörschäden davon trage, ist es definitiv zu laut. Seltsam das wir Bestimmungen in diesem Land haben, die die Krümmung einer Banane regeln, aber keine Obergrenzen für Lautstärke auf Konzerten. Ist das wirklich so, weiß das jemand ?
 
Phelios schrieb:
Natürlich ist das alles Erbsenzählerei! Es gibt aber wirklich viele Menschen, die so hohe Lautstärken als angenehm empfinden und beleidigt sind, wenn ihnen bei einem Konzert nicht die Ohren abfallen. Ich finde das auch nicht gut, aber wenn es NIEMAND toll finden würde, dann gäbe es bei Konzerten nicht diese Lautstärken.
Lautstärke ist nicht mein Problem - ich war vor ein paar Jahren mal auf einem Metallica Konzert in der Maimarkthalle in Mannheim und das war nur mit Ohrenstöpsel auszuhalten. Trotzdem war der Sound klar und man merkte, das die Anlage nicht am Limit war. Auch der Mix war IMHO perfekt.
 
Nichts ist ärgerlicher als ein zu leises Konzert, bei dem man alle Leute um sich besser hört, als die Band. Ist es zu laut, kann ich mir die Lautstärke mit zusammengeballten Papiertaschentücherfetzen in den Ohren immer noch meine 'persönliche' Lautstärke anpassen.
Ohrstöpsel dämpfen zu fest und haben einen weniger optimalen Frequenzgang.

Wenn es weh tut oder ich eventuell Hörschäden davon trage, ist es definitiv zu laut. Seltsam das wir Bestimmungen in diesem Land haben, die die Krümmung einer Banane regeln, aber keine Obergrenzen für Lautstärke auf Konzerten. Ist das wirklich so, weiß das jemand ?

AFAIK gibts die bei uns in der Schweiz. Und da alle Locations irgendwo einen gut sichtbaren dB-Messer aufgehängt haben, kann ich als Zuschauer immer schauen, wie laut es ist. Frag aber nicht, wie das mit dem Messpunkt geregelt ist. Ist ja nicht so, dass es überall im Raum gleich laut ist.
Du musst das positiv sehen: Ein Gesetz weniger in D, freut euch doch, dass hier noch keine Bürokraten am Werk waren. Sonst beklagt ihr euch auch immer über die Regelungswut in D.
Viel mehr Sinn hätte ein generelles Verbot von schlechtem Abmischen. Ein paar Wochen Berufsverbot für den Meischpultmann, wenn erdas Konzert versaut hat ;-)
 
Was man auch sehr oft beobachtet ist, dass der Klang anfangs noch gut ist und im Verlauf eines Konzerts immer schlechter wird, da die Leute am Pult versuchen, die Gewöhnung an die Lautstärke durch sukzessives Höherschieben des Masterfaders auszugleichen.
WEnn sie dabei Reserve einplanen ist's gut, wenn aber schon zu Beginn die PA an die Grenzen gefahren wird ist es oft grauslich.
 
Eigentlich sollte eine Band wie LP ihren eigenen Mischer mit dabei haben, das sollte bei so einer Größenordnung eigentlich standart sein.

Zusätzlich gibt es eigentlich auch noch immer einen Haustechniker/mischer der ihm alles erklärt und besonderheiten der Location zur sprache bringt, Akustik, Technik usw.

Da ich selber oft Live Mische (Zwar nicht in solchen Locatins, eher kleine Clubs für 100 -150 leute) kenn ich aber auch das Problem mit fremd Mischern und der Lautstärke :lol: , oft wollen es die Bands laut haben egal ob das die Anlage packt oder nicht, der Limiter in der PA ist dann auf dauer anschlag. DJ's sind da oftv auch sehr schlimm, die Pegelanzeige auf dem DJ Pult ist Rot und bewegt sich kein stück mehr, und beschwerene sich dann das es kacke klingt :roll: .
 
Ich lese in dem Forum ständig, dass irgendwas nach Katzendarm klingt. Was hat man sich darunter vorzustellen? Ich pack das nicht, das killt die Grenzen meiner Vorstellungskraft ; -).

Bitte klärt mich auf.
 
Tlk Shw Hst schrieb:
Ich lese in dem Forum ständig, dass irgendwas nach Katzendarm klingt. Was hat man sich darunter vorzustellen? Ich pack das nicht, das killt die Grenzen meiner Vorstellungskraft ; -).

Bitte klärt mich auf.

Tlk Shw Hst,

wie nennt man dieses Instrument?

gitarre.jpg


Einfach Lösung schreiben in der nächsten Antwort;-)
 
... bei gitarrenlastiger Heavy-Live-Musik kann sich auch ein schlechter Bühnen-Monitor-Sound auf den Gesamtsound auswirken.

Ich habe erlebt, daß der Gitarrist mit seinem Amp ohne Rücksicht auf Verluste alles zubrät - erklär' 'mal jemand einem Gitarristen, er soll leiser spielen :shock: - was sich dann wiederum auf den gesamten Monitorsound auswirkt: Man muß dann nämlich insgesamt lauter drehen, damit der Bassmann noch die Kick-Drum und der Sänger die Keyboards bzw. der Gitarrist die Snare hören kann usw. Um die damit verbundene erhöhte Gefahr von Feedbacks zu vermeiden, muß man dann wiederum die einzelnen Mixe umso heftiger EQen - was dann insbesondere in direkter Nähe der Bühne nur noch grenzwertig klingt :cry:

Selbst im Publikumsraum (weit entfernt von der Bühne) macht sich das noch bemerkbar, weil dann der Mixer (FOH) mit heftigen "Nebengeräuschen" an den Mikrofonen (durch das brachiale Monitoring) zu kämpfen hat :roll:
 
Pappenheimer schrieb:
Nichts ist ärgerlicher als ein zu leises Konzert, bei dem man alle Leute um sich besser hört, als die Band.

Wenn ich was hasse, dann Leute, die im Konzert rumquasseln.

Was wollen die denn da? Sollen sich doch zu Hause auf der Couch unterhalten.

Gruß,
Markus
 


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