Live: Stimme aufbereiten und verwursteln

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ps4074iclr

Guest
Ich möchte meine Stimme in mein Live-Impro-Techno-Setup unterbringen. Da ich ein sehr schlechter Sänger bin, meine Stimme also unbearbeitet im besten Fall langweilig klingt, möchte ich sie mit Effekten interessant machen. Das Ganze natürlich so billig, leicht und klein wie möglich.

Für die Aubereitung hab ich ein TC-Helicon VoiceTone T1, das kümmert sich um Kompression, De-Essing und EQing.
Jetzt bräuchte ich noch Octaver, Gender-Bender (Formant-Verschiebung), Autotune und eventuell Delay und Reverb, wobei ich die letzten beiden vorraussichtlich über den Octatrack machen werde.

Hat jemand Erfahrung mit Vocal-Effektgeräten und kann mir was empfehlen oder von etwas abraten?
 
Was mir jetzt für Live-Technosetup-Stimme-verfremden-effektieren einfällt, wäre der Roland VT-3 (gebraucht) mit Netzteil oder VT-4 mit Batterie und dann 222 Euro neu.

Vielleicht wäre das was? Kannst ja mal im Internet lesen und bei Youtube schauen, ob Dir die Features und der Sound gefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, das Ding hatte ich gar nicht auf dem Schirm! Interessant!

Für etwas mehr Geld gibts dieses VoiceLive Touch 2, da ist noch ein Midi-Syncbarer 6-Fach-Looper sowie ein Delay dabei, dafür hats aber keine gescheiten Bedienelemente. Hmhmhm....
 
@vogel Du hast doch beide Kisten. Erzähl doch mal ein bischen.
 
@vogel Du hast doch beide Kisten. Erzähl doch mal ein bischen.
WHAAAT??? Welche beiden Kisten hab ich?

Ich habe folgende:
Roland VT-3 -> Ist ein nettes Kistchen, wenn's mal schnell gehen soll. Sehe ich tatsächlich auch eher als Live-Tool, wenn man einen mehr oder minder durchgängigen Stimmensound haben möchte. Ansonsten wird es a) mit den paar Speicherplätzen schnell eng, und b) sind aus meiner Sicht einige der angebotenen Effekte auch nicht sinnstiftend einsetzbar. Ich nutze es hauptsächlich für Jams, da ist es dufte. Außer du willst, wie von dir eingangs angefragt, Formant-/Gender-Spielereien machen. Das geht damit nämlich exakt gar nicht.

Dafür nutze ich dann eher folgende Kiste:
TC Helicon VoiceLive (die erste): Auch super für live zu gebrauchen, wenn du dir im Studio die Zeit nimmst, dich intensiv mit der Maschine zu beschäftigen und dein Live-Setup sauber planst, vor allem was die Pegel betrifft. Kann ansonsten alles und ist auch im Studio gut einsetzbar. Ich kenne die Nachfolger nicht, kann daher nur für die erste Version sprechen. Die nutze ich hauptsächlich für extremere Stimmverfremdungen; die weiteren Effekte eher nicht und die Stimmenduplizierung auch sehr selten.

Dafür hab ich im Rack dann folgende Geräte:
Digitech Studio Vocalist -> Meine Lieblingskiste zum Andicken der Stimme, vor allem wegen der vorne angebrachten "Tastatur", mit der man mal schnell am Gerät selbst rumprobieren kann und vor allem wegen des wirklich sehr künstliche klingenden oldschool-Sounds. Kann man sehr schnell in surreal klingende Sphären bringen.
Digitech Vocalist II -> Klingt schon deutlich besser und "echter", hat aber immer noch einen leichten Plastik-Metasound. Kann aber im Mix schon amtlich klingen.
TC Helicon VoiceWorks -> Schweizer Taschenmesser unter meinen 19"-Geräten; klingt gut und sauber und ist meine Liebling, wenn ich die Stimme "nur" doppeln will. Und der kann auch die Formanten verbiegen.

Dann hab ich noch den Vocalist 2 von Digitech als Bodentreter, den nutze ich aber zugegebenermaßen sehr selten; hab den irgendwo mal günstig bekommen. Ist aber nicht identisch mit dem Vocalist II, kann weniger Stimmen (nur doppeln), dafür aber noch mit anderen Hall, Kompressor, etc.. Hat auch keine Formantenverschiebung.

Jetzt bräuchte ich noch Octaver, Gender-Bender (Formant-Verschiebung), Autotune und eventuell Delay und Reverb, wobei ich die letzten beiden vorraussichtlich über den Octatrack machen werde.

Fazit: Die TC-Helicons können alles was du willst.
Den ersten VoiceLive kriegst du gebraucht für etwa 150 - 200 EUR, den VoiceWorks für 120 - 150 EUR.
 
Benutzt du auch laptop im livesetup? Tim Exile macht da sehr viel mit Stimme verändern in live.
 
Roland VT-3 -> Ist ein nettes Kistchen, wenn's mal schnell gehen soll. Sehe ich tatsächlich auch eher als Live-Tool, wenn man einen mehr oder minder durchgängigen Stimmensound haben möchte. Ansonsten wird es a) mit den paar Speicherplätzen schnell eng, und b) sind aus meiner Sicht einige der angebotenen Effekte auch nicht sinnstiftend einsetzbar. Ich nutze es hauptsächlich für Jams, da ist es dufte. Außer du willst, wie von dir eingangs angefragt, Formant-/Gender-Spielereien machen. Das geht damit nämlich exakt gar nicht.

Echt nicht? Da sind doch ein "Pitch"-Fader und ein "Formant"-Shaper an sehr exponierter Position untergebracht. Für was sollen die denn sein, wenn nicht zur Geschlechtsumwandlung?
 
Echt nicht? Da sind doch ein "Pitch"-Fader und ein "Formant"-Shaper an sehr exponierter Position untergebracht. Für was sollen die denn sein, wenn nicht zur Geschlechtsumwandlung?
Das ist eine gute Frage.... Er verfremdet, aber m.E. nicht in der gewünschten Form. Meilenweit von den TC Helicons entfernt.
Eher eine Extra-Sparversion light......
 
ich würde das voice live touch 1 oder 2 empfehlen, die dinger klingen echt saugut :supi:

Ja, prinzipiell haben die Dinger alles, was ich brauche. Nur bei der Bedienung bin ich sehr skeptisch. Im Handbuch steht bei vielen Parametern, dass man ihren Wert nicht pseudostufenlos am Fader o.ä. einstellen kann, sondern stattdessen ungefähr vier verschiedene Werte zur Auswahl hat. Ich könnte mir vorstellen, dass das eher für die Set-It-And-Forget-It-Fraktion gemacht ist. Ich benötige allerdings was zum Spielen. "Schrauben" sagen manche Techno-Musiker dazu, nur dass ich nicht am Klang eines Synthesizer spielen möchte, sondern am Klang meiner Stimme. Zumindest auf dem Papier scheint da das VT-4 von Roland besser geeignet zu sein.
 
@psicolor ich finde deine Stimme übrigens kein stück langweilig, und im kontext von popmusik auch keinesfalls schlecht, wenn ich z.b. an "ohne strom geht gar nichts" denke.
 
Danke, das ist ein sehr großes Kompliment!

Bei so Sachen wie "Ohne Strom geht gar nichts" habe ich halt vorher in meinem stillen Kämmerlein einen Text geschrieben und dann ein bischen geübt, dass ich die Töne einigermaßen treffe. Das passt allerdings überhaupt nicht zu meinem Konzept für meine Live-Techno-Shows, bei denen alles 100%ig improvisiert ist.

Wenn ich improvisiert "singe", beschränken sich die Texte auf einzelne Vokabeln ("Energy", "Shake your booty", "Let's dance", "Don't stop that", "I love your boobs" und so weiter) und Ad-Lib-Gesänge ("Dabidubiduuuh"). Eigentlich könnte ich das auch mit der Talkbox machen, die ich schon hab. Aber dann hätte ich
- Einen Synthesizer mit Keyboard (und Ständer)
- Eine Talkbox mit Schlauch
- Ein Mikrophon
- EQ und Kompressor zur Nachbearbeitung
zu schleppen und aufzubauen und das ganze nur für einen einzigen Sound. Auch diese Schlepperei für so wenig Sound würde nicht zu meinem Konzept passen.

Soweit das Problem. Ich werde durch deine Anregung @Schneefels auf jeden Fall die Möglichkeit im Hinterkopf behalten, den Gesang vielleicht doch vorzubereiten um dann vorher eingeübte Dinge aus meinem Mund zu kotzen. Das wäre auf jeden Fall billiger, einfacher zu realisieren und würde der Mehrheit des des Publikum sicher besser gefallen. Nur mir nicht.
 
Jo, ich hab ja schon ein KP3, allerdings fehlen hier wichtige Funktionen wie Autotune und Harmonie-Stimmen. Außerdem ist der Looper (den man zum "vollballern" benötigt) mangels funktionierender Synchronisation in diesem Fall nicht nutzbar.
 
Nein glaube nicht...zumindest mit der onboardienung, wenn man nicht touchscreen-affin ist,
wird das wohl nicht so lustig.
Aaaber - afair kann man vieles auch über midi steuern. Falls du eh den harmonizer etc. über midi steuern willst, könntest du evtl. mit nem frei programmierbaren poti, pitchwheel oder sonstwas die gewünschten parameter steuern. Ich weiss leider nicht mehr wie frei das vom vl her gesehen konfigurierbar ist...ist schon was her wo ich es hatte...
 


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