Live Videosynthese / Animation; war: Critter&Guitari ETC

fanwander

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Weil Kollege Weinglas im anderen Thread gefragt hat, hier mal meine Erfahrung mit dem Critter&Guitari ETC

Es geht um das da:
https://www.critterandguitari.com/products/etc



Das Teil macht Visualisierungsanimationen und kann dabei ein eingehendes Audiosignal oder MIDI-Noten verwerten.
Es gibt vier Regler mit denen man Parameter der Visualisierung beeinflussen kann, wobei einer eigentlich immer für die Vordergrund-Farbwahl zuständig ist, und ein fünfter Regler ist komplett fest für die Hintergrund-Farbe zuständig. Statt der vier Regler kann man auch MIDI Ccs reinschicken.

Optisch sind die "ab Werk" mitgelieferten Visualisierungen (die ETC-Benamsung für ein Visualisierung ist "Mode") ungefähr auf dem Niveau der alten Windows Sceensaver - was aber zum Teil wirklich schon sehr nett ist (siehe Video oben). Außerdem gibt es immer wieder neue Modes im Netz.

Man kann aber deutlich raffiniertere Sachen machen. Spannend wird es nämlich, wenn man ein bisschen programmieren kann, denn die Modes sind als kurze einfache Python-Programme programmiert. Man kann sie entweder per USB-Stick laden, oder - wenn man einen WLAN-Stick angeschlossen hat - per Browser-basiertem Editor (was ich unbedingt empfehle). Wer also schon mal ein einfache Programmiersprache wie irgendein Basic, Shell oder Perl kennengelernt hat, wird mit Python schnell zurecht kommen.


Die praktische Anwendung ist schon recht gut. Man stellt das Teil mit einem Beamer auf die Bühne, hängt Audio und ggf MIDI dran, und wechselt ab und zu den Mode und dreht ggf an den Parametern, und damit hat man schon was recht anschaubares zum Liveset.
Wenn man die Modes per MIDI-Programchange aus dem Sequencer wählt, und ggf noch vorprogrammierte MIDI-CC-Abläufe sendet, dann kommen da recht beeindruckend auf die Musik abgestimmte Animationen raus.


Bleibt allerdings der stolze Preis: für deutlich weniger als die 550 Euro stellt man sich einen alten Laptop hin, läßt irgendeine iTunes oder Winamp Visualisierung laufen und hat optisch eine ähnliche Wirkung.
Letzlich ist das ETC nämlich auch nur ein Linux-Rechner (basiert auf was ähnlichem wie Raspberrypie) plus einem Knobcontroller. Da kann natürlich der gehässige Gedanke aufkommen, dass man sich einen kleinen Linux-Laptop macht, Python und das pygame-Modul drauf, und dann die Sachen dort realisiert. Die Regler kann man dann mit einem normalen MIDI-Controller ersetzen. Aaaaber....: das will auch erst mal wieder alles zum Laufen gebracht werden. Das ETC bekommt man und kann einschalten und losmachen. Und die Zeit, die man da nicht in Computer-Gebastel investieren muss, bezahlt man halt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte da mal eine Frage dazu.
Ich war letzt auf einem Konzert der norwegischen Band Motorpsycho und da lief im Hintergrund eine Art Endlosschleifenvideo.
Es war ein düsterer verschneiter Tannenwald zweifarbig durch den man durchlief.

Könnte so etwas auch von dem Ding stammen, oder ist das mehr was für diese "Thomas & Zini"-Effekte aus dem Video oben ;-)?

Das hat mir einfach so gut gefallen.
 
Ich bin mir sicher, dass das ETC theoretisch auch Videos streamen könnte, aber dafür ist es nicht gedacht (da wird vermutlich der Speicher auch zu klein sein).
Man kann ganz gute Sachen mit JPGs machen, die sind dann schon abseits der "Thomas & Zini" sache (musste überhaupt erstmal nachsehen, wer oder was "Thomas & Zini" ist...).

Es gibt ja jede Menge VJ-Software für sowas. Der Klassiker ist wohl Resolume; das benutzten zumindest alle Leute, die bei uns VJ'ing gemacht haben.
 
Also es war nur ganz rudimentär gestreamt, vielleicht ein Gif.
Ich dachte vielleicht wäre das ja ein Preset im ETC,hätte ja sein können.
 
Ja, animated GIFs könnte natürlich sein. Aber auch die brauchen Speicher. Das Critter-Teil hat nur 512MB RAM, wovon vermutlich gute 200 allein vom Linux belegt werden. Ich kanns ja mal ausprobieren.
 
Vielen Dank Florian!

Schade, dass das Teil nicht noch einen einfachen Video Eingang hat. Dann wäre es wirklich perfekt (und seinen Preis auf jeden Fall wert angesichts der Kosten für Videomischer).
 
Ich hätte da mal eine Frage dazu.
Ich war letzt auf einem Konzert der norwegischen Band Motorpsycho und da lief im Hintergrund eine Art Endlosschleifenvideo.
Es war ein düsterer verschneiter Tannenwald zweifarbig durch den man durchlief.

Könnte so etwas auch von dem Ding stammen, oder ist das mehr was für diese "Thomas & Zini"-Effekte aus dem Video oben ;-)?

Das hat mir einfach so gut gefallen.

Evtl 15 Sekunden-LooP iund als 2 Stunden Film auf DVD gebrannt.




Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=sPAKYeZx_Pk
 
Ich hätte da mal eine Frage dazu.
Ich war letzt auf einem Konzert der norwegischen Band Motorpsycho und da lief im Hintergrund eine Art Endlosschleifenvideo.
Es war ein düsterer verschneiter Tannenwald zweifarbig durch den man durchlief.

Könnte so etwas auch von dem Ding stammen, oder ist das mehr was für diese "Thomas & Zini"-Effekte aus dem Video oben ;-)?

Das hat mir einfach so gut gefallen.

Evtl 15 Sekunden-LooP iund als 2 Stunden Film auf DVD gebrannt.




Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=sPAKYeZx_Pk

Sorry nochmal für offtopic:
So in etwa war es, es war jedoch wie aus einem gezeichneten Manga und man ging durch den Wald und es war Nacht :).
 
Schade, dass das Teil nicht noch einen einfachen Video Eingang hat
Naja, das mit dem "einfachen Videoeingang" ist so, wie "schade, dass mein Fiat 500 nicht noch einen einfachen Hubschrauberrotor hat"...
Videoeingänge sind nun mal kein Mainboard-Default auf minisystemen und auch nicht grade simpel zu realisieren.
 
Schade, dass das Teil nicht noch einen einfachen Video Eingang hat
Naja, das mit dem "einfachen Videoeingang" ist so, wie "schade, dass mein Fiat 500 nicht noch einen einfachen Hubschrauberrotor hat"...
Videoeingänge sind nun mal kein Mainboard-Default auf minisystemen und auch nicht grade simpel zu realisieren.

Das mag ja für den ETC gelten, aber vor Jahren hatte der Korg KPE bereits eine solche Ausstattung mit „Hubschraubermotor“, wenn auch nur mit PAL-Auflösung.

https://www.soundonsound.com/reviews/korg-kpe1-kaoss-pad-entrancer

Leider gab es da nie einen Nachfolger ...
 
Das ist ein Apfel mit Papaya Vergleich.
Der Entrancer kostete meines Wissens neu ungefähr das dreifache des ETC (und kostet es heute gebraucht immer noch - ich suche seit 5 Jahren einen, der nicht über 1200 Euro kostet). Außerdem ist der Entrancer (ebenfalls m. Wissens) eben "nur" ein Video-Verwurster und kein Bildgenerator. Andere Baustelle.
 
Tiny OT:
Ich hatte nach langer Sucherei vor einigen Jahren einen Entrancer ziemlich günstig erworben (ca. 300 EUR), aber nach etwa einem Jahr lustlosen Rumspielen wieder abgestoßen (in der Tat mit einem kleinen Gewinn).
Das Ding ist ziemlich begrenzt und vor allem buggy, was die Verarbeitung von MIDI-Daten betrifft (ordentliche Latenz und gerne hat sich der MIDI-Part auch komplett aufgehängt). Das Hinterlegen mit Standbildern aus der Videoquelle ist leider flüchtig und kann nicht abgespeichert werden, und die Videoeffekte sind mittlere 70er-Jahre Qualität. Manfred Sexauer lässt grüßen.

1200 EUR für das Ding sind vollkommen absurd; der Preis resultiert m.E. aus der Seltenheit, nicht aus den technischen Möglichkeiten, die das Ding liefert.
Aber nichtsdestotrotz schade, dass dieser Technikbereich offensichtlich für Anbieter nahezu uninteressant geworden ist.
 
Aber nichtsdestotrotz schade, dass dieser Technikbereich offensichtlich für Anbieter nahezu uninteressant geworden ist.
Naja, Video ist halt - noch mehr als Audio - komplett in der Software-Domaine gelandet. Video ist timingmäßig viel anspruchsloser (25 Events pro Sekunde, statt 44100 Events) braucht aber extrem viel mehr Datenspeicher. Das zwingt einem quasi den Rechner als Hardwarebasis auf. Hardware könnte da von Vorteil sein, wo das Timing von Rechnern zu lausig ist, aber genau das ist bei Video einfach nicht gefragt.
 
Wäre so was nicht evtl. was für eine der neueren RaspPi oder Arduino 3 Plattformen?

Von der Rechenpower her sollten die doch zu simpler Video-Bearbeitung fähig sein, oder stelle ich mir das zu einfach vor?
 
Wäre so was nicht evtl. was für eine der neueren RaspPi oder Arduino 3 Plattformen?

Von der Rechenpower her sollten die doch zu simpler Video-Bearbeitung fähig sein, oder stelle ich mir das zu einfach vor?
Das würde mich auch mal interessieren...
Das ETC Teil würde ich gerne mal zuhause testen, aufgrund der Demos ist es schwer einzuschätzen finde ich.
 
Ich glaube, das hängt ggf auch von den Grafik-Subprozessoren ab. Diese ganzen RaspPi und Co Teile haben ja keine leistungsfähige Grafikkarte drauf.
Und letztlich: Python ist langsam. Das ist eine Interpretersprache...
 
Hm... ja an die GPU hab ich gar nicht gedacht.

Echtzeit-Processing geht halt doch auf die Leistung nehme ich an, selbst wenn es "nur" so Pixel-Art / VHS-style Video Animation geht...
 
Hab gerade mal z.B. nach "Raspberry PI Video Synthesis" gesucht - da findet man schon Einiges.
 
oh cool, ja da gibt es ja doch zumindest mal 2-3 Anlaufstellen.

wenn Du Lust & Zeit hast so was weiter zu verfolgen, könnte man sich ja mal zusammen setzen - ich meine, Du warst doch auch aus dem Rhein/Main Raum?
 
Hab gerade mal z.B. nach "Raspberry PI Video Synthesis" gesucht - da findet man schon Einiges.
Aber hast du auch was gefunden, was einen Videoeingang bereitstellt? Ich hatte da jetzt auf die Schnelle nix gesehen....
Ansonsten sind die gezeigten Dinger jenseits jeglicher Hexerei; Demo-Szene 8Bit mit ein wenig MIDI :)
 
Das ist eben die Frage - "BRAUCHT" man einen (analogen) Video-Input?!

Wenn man ohnehin mit (digitalen) Video-Dateien arbeitet, würde das ja wegfallen?

Und ich glaube, @Green Dino und ich sind ja eher auf die Variante "Videosignal aus/zu Audio(!) synthetisieren" aus.
 
Ja, ich schaue zur Zeit primär nach Videosynthese - hatte gestern die Sachen, die ich zum Raspi gefunden hatte auch nur überflogen, aber wenn ich jetzt so schaue....sooviel ist da doch nicht.
Vielleicht muss man das Thema beim Raspi auch anders angehen - so gut kenn ich mich mit dem aber (noch) nicht so gut aus.
Hatte mir allerdings vor kurzem ein paar Magazine und Bücher gekauft - mal sehen ob ich da was drin finde.
Video über Kamera zum prozessieren ist aber auch interessant...

Videoeingang beim Raspi ist aber möglich

https://www.electronicsweekly.com/b...icapture-captures-video-raspberry-pi-2016-09/

wenn Du Lust & Zeit hast so was weiter zu verfolgen, könnte man sich ja mal zusammen setzen - ich meine, Du warst doch auch aus dem Rhein/Main Raum?
Würde ich gerne machen, ich bin aber vor drei Jahren aus Frankfurt weggezogen. Könmen wir ja aber auch per Privatnachricht oder sonstwie machen.

Also hier sind einige Threads zu Video Synthese
https://www.muffwiggler.com/forum/viewforum.php?f=48

Hier ist eine Liste von Hardware die entweder Video generiert oder prozessieren kann
https://www.muffwiggler.com/forum/viewtopic.php?t=25360&sid=dfec7155c5fa6efaec42c27feb9f81bd

Vielleicht verschieben wir das in einen neuen Thread und schauen mal welche Möglichkeiten es gibt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wäre ja für TE mal ungewöhnlich "günstig" ^^

Ja ich bin mir aber nicht sicher ob es für so was unbedingt ein Stück proprietäre Hardware sein muss... da finde ich die Route mit einem "Mini-PC" und OpenSource doch irgendwie charmanter.
 
Würde ich auch so sehen...

Der OP-Z benötigt doch ein kompatibles IOS Gerät - Der Preis für Iphone/Ipad kommt ggf. noch dazu...und wann/ob das Teil kommt...

Für den Raspi gibt‘s z.B. auch sowas schickes:

pitop.jpg



https://www.raspberrypi.org/magpi/pi-top-laptop-review/
 
Zuletzt bearbeitet:
was ist eigentlich mit dem Edirol Zeugs (V4) von Roland, hat da jemand Erfahrungen gemacht?
Ich suche ein bezahlbares Hardware-Tool für meine Beam Bildchen und Videoschnipsel, vielleicht auch mit Live Kameraanschluß was allerdings einfach zu bedienen ist, so das man es neben dem Musikmachen halbwegs automatisch ablaufen lassen kann.
 
was ist eigentlich mit dem Edirol Zeugs (V4) von Roland, hat da jemand Erfahrungen gemacht?
Das P10 steht auf meiner Suchliste bei ebay, aber die Preise sind da auch stolz. Letzthin ist mir ein günstiges für 380 durch die Lappen gegangen. Normal sind Preis zwischen 600 und 700.
Und "schnell mal" und "neben dem Musikmachen" ist da wohl garnix. VJing ist eine eigenständige Tätigkeit, die wirklich den ganzen Bediener fordert. Natürlich gibt es MIDI-Steuerung, und damit kannst Du dann alles vorher in einen MIDI-Sequencer reinprogrammieren. Aber dann hängst Du halt auch sofort in der Reproduktions-Falle, und das echte Live spielen geht flöten. Der Unterschied zum Mail-checkenden-Laptop-Act ist da nicht mehr groß.
 
was ist eigentlich mit dem Edirol Zeugs (V4) von Roland, hat da jemand Erfahrungen gemacht?
Ich suche ein bezahlbares Hardware-Tool für meine Beam Bildchen und Videoschnipsel, vielleicht auch mit Live Kameraanschluß was allerdings einfach zu bedienen ist, so das man es neben dem Musikmachen halbwegs automatisch ablaufen lassen kann.
Ich packe mal den Thread wieder aus und antworte auf diverse Einwürfe. Ich habe auch den Threadtitel etwas allgemeiner gefasst, weil mich das Thema Video / VJing / Bühnenanimation derzeit sehr interessiert.


Um Bernie zu antworten: Ich habe jetzt einen V4 und - wie es ein dummer Zufall wollte - zwei Korg Entrancer. Dazu habe ich noch zwei alte Fujitsu Windows-Laptops mit Composite/S-Video-Ausgang als Videozuspieler. Außerdem ein paar analoge Überwachungskameras, und das ETC-Teil.

Der V4 ist supereinfach zu bedienen und sehr wirkungsvoll. Einarbeitungszeit 2 Stunden.

Die Entrancer erfordern es, dass man sich mal einen Tag lang mit den ganzen Effekten beschäftigt, und dann die acht Presets abspeichert. Man kann zwar alle 90 Effekte auch direkt mit dem Scrollrad abrufen, aber dann geht jedes mal die Hold-Funktion flöten. Das ist aber doof, weil dann der Effekt nur an ist, wenn man den Finger oben auf dem Pad hat. Sobald man das Pad loslässt kommt nur das Original-Bild. Wenn man bei den Presets Hold aktiviert hat und dann abspeichert, merkt sich das Teil beim Presetwechsel die letzte Position des Fingers und übernimmt diese für den neuen Effekt.

Die Effekte des V4 sind denen des Entrancers durchaus ähnlich und oft ebenbürtig, wenn auch zum Teil nicht ganz so flüssig; zB gibts bei Falschfarbwechseln nur vier Stufen - allesamt für sich cool, aber eben kein Fließender Übergang.

Vom Aufwand her nicht zu unterschätzen ist die Vorarbeit beim Sammeln von passenden Videos. Das ist quasi die gleiche Arbeit wie das Sammeln von Sample-Loops aus alten Platten. Klar kann man auch hier jede Menge VJ-Toolz-DVDs kaufen oder Youtube Sachen grabben, aber aufwändig bleibt es trotzdem.

Mit MIDI-Ansteuerungen habe ich noch nicht gearbeitet, aber falls MIDI einigermaßen fluppt, dann kann man sich im MIDI-Sequencer seiner Wahl relativ einfach sehr effektive Grafik-Videos machen.

Was die niedrige Auflösung angeht: mich stört das eigentlich nicht. Es gibt einen einzigen Effekt, bei dem es wirklich merklich ist: wenn das komplette Eingangsbild 20mal auf den ebenso großen Ausgang runterskaliert wird.

Die ETC habe ich übrigens mittlerweile auch auf einen Laptop mit Arch-Linux portieren können und dank Ansteuerung durch MIDI hat sie jetzt sechzehn Regler (das ist übrigens legal, da die ETC-Software frei auf github verfügbar ist).
Allein die Kombination aus ETC und V4/Entrancer ist dann echt cool. Für die Konvertierung HDMI zu Composite-Video gibts relativ günstige Konverter (man verliert da zwar ganz leicht an Farbbrillianz, aber da man danach das Bild eh massiv durch die Verwurstungsmaschinen dreht, ist das egal).


Insgesamt ging das Zeug aber für relativ wenig Geld her. Die Kameras (Samsung SCB2000) in der Bucht für 20 Euro das Stück, die Rechner für 30 Euro, HDMI-Composite-Konverter 25 Euro neu, Edirol V4 ~250, Korg KPE ~300,- bis ~500. MIDI-Interface und MIDI-Controller hatte ich schon.
Den KPE braucht es nicht unbedingt. Die Effekte im V4 sind schon für sich sehr nett.
 
Ich packe mal den Thread wieder aus und antworte auf diverse Einwürfe. Ich habe auch den Threadtitel etwas allgemeiner gefasst, weil mich das Thema Video / VJing / Bühnenanimation derzeit sehr interessiert.


Um Bernie zu antworten: Ich habe jetzt einen V4 und - wie es ein dummer Zufall wollte - zwei Korg Entrancer. Dazu habe ich noch zwei alte Fujitsu Windows-Laptops mit Composite/S-Video-Ausgang als Videozuspieler. Außerdem ein paar analoge Überwachungskameras, und das ETC-Teil.

Der V4 ist supereinfach zu bedienen und sehr wirkungsvoll. Einarbeitungszeit 2 Stunden.

Die Entrancer erfordern es, dass man sich mal einen Tag lang mit den ganzen Effekten beschäftigt, und dann die acht Presets abspeichert. Man kann zwar alle 90 Effekte auch direkt mit dem Scrollrad abrufen, aber dann geht jedes mal die Hold-Funktion flöten. Das ist aber doof, weil dann der Effekt nur an ist, wenn man den Finger oben auf dem Pad hat. Sobald man das Pad loslässt kommt nur das Original-Bild. Wenn man bei den Presets Hold aktiviert hat und dann abspeichert, merkt sich das Teil beim Presetwechsel die letzte Position des Fingers und übernimmt diese für den neuen Effekt.

Die Effekte des V4 sind denen des Entrancers durchaus ähnlich und oft ebenbürtig, wenn auch zum Teil nicht ganz so flüssig; zB gibts bei Falschfarbwechseln nur vier Stufen - allesamt für sich cool, aber eben kein Fließender Übergang.

Vom Aufwand her nicht zu unterschätzen ist die Vorarbeit beim Sammeln von passenden Videos. Das ist quasi die gleiche Arbeit wie das Sammeln von Sample-Loops aus alten Platten. Klar kann man auch hier jede Menge VJ-Toolz-DVDs kaufen oder Youtube Sachen grabben, aber aufwändig bleibt es trotzdem.

Mit MIDI-Ansteuerungen habe ich noch nicht gearbeitet, aber falls MIDI einigermaßen fluppt, dann kann man sich im MIDI-Sequencer seiner Wahl relativ einfach sehr effektive Grafik-Videos machen.

Was die niedrige Auflösung angeht: mich stört das eigentlich nicht. Es gibt einen einzigen Effekt, bei dem es wirklich merklich ist: wenn das komplette Eingangsbild 20mal auf den ebenso großen Ausgang runterskaliert wird.

Die ETC habe ich übrigens mittlerweile auch auf einen Laptop mit Arch-Linux portieren können und dank Ansteuerung durch MIDI hat sie jetzt sechzehn Regler (das ist übrigens legal, da die ETC-Software frei auf github verfügbar ist).
Allein die Kombination aus ETC und V4/Entrancer ist dann echt cool. Für die Konvertierung HDMI zu Composite-Video gibts relativ günstige Konverter (man verliert da zwar ganz leicht an Farbbrillianz, aber da man danach das Bild eh massiv durch die Verwurstungsmaschinen dreht, ist das egal).


Insgesamt ging das Zeug aber für relativ wenig Geld her. Die Kameras (Samsung SCB2000) in der Bucht für 20 Euro das Stück, die Rechner für 30 Euro, HDMI-Composite-Konverter 25 Euro neu, Edirol V4 ~250, Korg KPE ~300,- bis ~500. MIDI-Interface und MIDI-Controller hatte ich schon.
Den KPE braucht es nicht unbedingt. Die Effekte im V4 sind schon für sich sehr nett.

Würde gerne mal schauen, was da live daraus zauberst.
Halt uns mal hinsichtlich deiner Live-Aktivitäten auf dem Laufenden, vor allem, wenn du mal den Weißwurstäquator überquerst.... :)
 
Würde gerne mal schauen, was da live daraus zauberst.
Ob ich das sofort live hernehme, weiß ich noch nicht. Ich will erst mal zu Hause bisschen probieren. Aber da das ja alles composite-Video ist, kann ich es auch total simpel mit nem VHS-Video-to-MP4-Konverter mitschneiden. Das häng ich hier rein.
 


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