Maximale Luftfeuchtigkeit (für Synthesizer)

AxelFH

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Guten Tag

Mein Studio ist in einem Luftschutzkeller eingerichtet welcher zugleich mein Homeoffice, privates Büro, Rückzugsraum und - wenn's mir nachts oben zu warm oder zu laut ist - Schlafplatz ist. Ich bin mal mehr und mal weniger drin (wobei am wenigsten, um Musik zu machen:frown:).
Der Luftschutzkeller ist mit einem Notausstieg ausgerüstet, dessen Schachtdeckel mit Löchern versehen ist, so dass Lüften (beschränkt) möglich ist. Mit der Heizung verbunden ist er nicht, die Temperatur schwankt übers Jahr zwischen 13 und 21°C. Heizen tue ich ihn seit letztem Jahr nicht mehr (Stromfresser), sondern kleide mich entsprechend.
Sorgen macht mir die Luftfeuchtigkeit, zu deren Anstieg ich beitrage, wenn ich mich länger darin aufhalte.
Seit ein paar Jahren habe ich einen Kondensationsluftentfeuchter im Einsatz. Mit 250 bis 690 Watt Leistung auch ein Stromfresser (und in Betrieb nicht Geräuscharm). Eingestellt habe ich ihn so, dass die relative Luftfeuchtigkeit nicht über 65 % steigt.

Meine Frage: Welche relative Luftfeuchtigkeit sollte zum Schutz von Synthesizern nicht überschritten werden?

Grüsse
Axel
 
Ich würde in erster Linie darauf schauen, dass die Luftfreuchtigkeit nie so hoch ist, dass es bei Temperaturschwankungen im Verlauf des Tages zur Kondenswasserbildung kommt. Ob das dann schon ausreichend ist, weiss ich nicht, aber Kondenswasser würde ich auf jeden Fall zu vermeiden versuchen.

Kann die Luft gut in die anderen Räume zirkulieren?
 
Für die Elektronik sollte sie 99% nicht überschreiten ;-). Grundsätzlich ist Elektronik erstaunlich unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Hohe Luftfeuchtigkeit mit viel Staub oder gar Zigarettenrauch zusammen, kann allerdings Potis und Schalter deutlich schneller beeinflussen als in einem trockenen Raum.

Allerdings sind viele mechanische Bestandteile und die Gehäuse aus Blechen, die potentiell korrosionsanfällig sind.
 
Ich würde in erster Linie darauf schauen, dass die Luftfreuchtigkeit nie so hoch ist, dass es bei Temperaturschwankungen im Verlauf des Tages zur Kondenswasserbildung kommt. Ob das dann schon ausreichend ist, weiss ich nicht, aber Kondenswasser würde ich auf jeden Fall zu vermeiden versuchen.

Kann die Luft gut in die anderen Räume zirkulieren?
Kondenswasser habe ich keines.
Die Luftzirkulation ist beschränkt (siehe Eingangspost). Das ist aber auch manchmal gut: Wenn ich länger nicht drin bin und Türe und Notausstieg zu sind, ändert sich die Luftfeuchtigkeit auch kaum.
 
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Für die Elektronik sollte sie 99% nicht überschreiten ;-). Grundsätzlich ist Elektronik erstaunlich unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Hohe Luftfeuchtigkeit mit viel Staub oder gar Zigarettenrauch zusammen, kann allerdings Potis und Schalter deutlich schneller beeinflussen als in einem trockenen Raum.

Allerdings sind viele mechanische Bestandteile und die Gehäuse aus Blechen, die potentiell korrosionsanfällig sind.
Zigaretten sind kein Thema. Staub halt schon.
Ich denke auch an bewegliche Teile. Z.B. an den Aftertouch.
 
Wenn wenig warme (= feuchtigkeitshaltige) Luft in den Raum eindringt, kann an den kalten Geräten auch wenig Feuchtigkeit kondensieren.

Ich denke mit Deinen 65% Luftfeuchtigkeit bist Du komplett auf der sicheren Seite.
 
Wenn wenig warme (= feuchtigkeitshaltige) Luft in den Raum eindringt, kann an den kalten Geräten auch wenig Feuchtigkeit kondensieren.

Gerade an dem Punkt würde ich bei seinen 13 Grad drauf achten: Wenn der Raum wirklich so kühl ist und du dann einen Tag im geschlossenen Raum verbringst, heizt du einerseits mit den Geräten und deinem Körper die Luft auf und bringst andererseits mit deinem Körper und Kleidung auch Feuchtigkeit rein. Die wärmere Luft kann dann (deutlich) mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Kühlt die Luft dann zB über Nacht wieder ab, geht die relative Luftfeuchtigkeit hoch und dann kann sich Kondenswasser bilden. Aber dazu müsste die relative Feuchte dann schon gegen 100% gehen. Wenn du also nie über 65% kommst, sollte das nicht passieren.
 
bringst andererseits mit deinem Körper und Kleidung
Das ist im Vergleich zu der Luft, die zB aus einem warmen Zimmer eindringt, vernachlässigbar. Wenn da nicht eine ebenerdige direkte Verbindung in die Wohnung zu Küche oder Bad besteht, und es zudem nicht großartig durchzieht, dann wird der Raum nicht großartig Feuchtigkeit aufnehmen.
 
Das ist im Vergleich zu der Luft, die zB aus einem warmen Zimmer eindringt, vernachlässigbar. Wenn da nicht eine ebenerdige direkte Verbindung in die Wohnung zu Küche oder Bad besteht, und es zudem nicht großartig durchzieht, dann wird der Raum nicht großartig Feuchtigkeit aufnehmen.
Das scheint schon so. Der LS-Keller ist ebenerdig nur mit dem Vorratsraum und der Waschküche. Von "oben" kommt da wenig Feuchte runter. Deutlich mehr aus der Waschküche, da muss ich aufpassen. Und je nach Witterung auch mit dem Notausstieg.
Dass max. 65% aus der Sicht der Gerätschaft nicht zu viel sind, glaube ich schon. Ich frage mich nur, ob/wie viel es auch mehr sein dürfen. Zur Reduktion der Entfeuchterbetriebszeit.
 
Das ist im Vergleich zu der Luft, die zB aus einem warmen Zimmer eindringt, vernachlässigbar. Wenn da nicht eine ebenerdige direkte Verbindung in die Wohnung zu Küche oder Bad besteht, und es zudem nicht großartig durchzieht, dann wird der Raum nicht großartig Feuchtigkeit aufnehmen.

Im Zivilschutz sitzen wir immer mal wieder einen Tag in einem geschlossenen Luftschutzraum. Im Winter bildet sich nach ein paar Stunden oft Kondenswasser an den Wänden (u.a. weil wir für diese "Übungen" die Lüftung nicht aktivieren -> ist plombiert).
 
Im Zivilschutz sitzen wir immer mal wieder einen Tag in einem geschlossenen Luftschutzraum. Im Winter bildet sich nach ein paar Stunden oft Kondenswasser an den Wänden (u.a. weil wir für diese "Übungen" die Lüftung nicht aktivieren -> ist plombiert).
Ja klar: mehrere Personen in einem komplett geschlossenen Raum. Beim Winterbiwak hab ich auch Rauhreif an der Zeltinnenseite von nur zwei Personen, aber da sprechen wir von einer Raumgröße von zwei Kubikmetern.
 
Um mal Relationen klar zu machen: Der Mensch atmet innert 24 Stunden ca 2 Liter Wasser über die Atemluft aus. Bei einem Raum von 3m * 4m mit 2m Deckenhöhe sind das 0,002 Kubikmeter Wasser auf 24 Kubikmeter Luft....


Ich hab mich nochmal in Wikipedia nachgeschlaut: "Bei atmosphärischem Normaldruck von 1013,25 hPa kann ein Kubikmeter Luft bei 10 °C maximal 9,41 g Wasser aufnehmen". Also grob 10g / Kubikmeter. Das sind dann 250g respektive ein viertel Liter Wasser bei ca 25 Kubikmetern Raumvolumen. Es ist also doch fieser als man denkt. In 24 Stunden sättigt man die Luft in dem angenommenen Raum acht mal!! Das mag ohne körperliche Betätigung vielleicht auch nur die Hälfte sein, ist dann aber immer noch das Vierfache!
 
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Ein Eimer Salz soll die Luftfeuchtigkeit reduzieren...Wie effektiv das ist, weiss ich aber nicht:denk:
[OT] Es waren so Salzteig-Dekofiguren, welche mich zum Kauf des Luftentfeuchters bewogen haben: Die lagen, nach einer Weihnachten, ein paar Monate unbeachtet bei mir unten rum und als ich sie dann in die Finger nahm, zerbröckelten die - und ich ahnte hohe Luftfeuchtigkeit. Über die Effektivität von Salz als Entfeuchtungsmittel weiss ich auch nichts. Auch nicht, ob eine Regeneration möglich ist; wegschütten wäre auch schade. [/OT]
 
Um mal Relationen klar zu machen: Der Mensch atmet innert 24 Stunden ca 2 Liter Wasser über die Atemluft aus. Bei einem Raum von 3m * 4m mit 2m Deckenhöhe sind das 0,002 Kubikmeter Wasser auf 24 Kubikmeter Luft....


Ich hab mich nochmal in Wikipedia nachgeschlaut: "Bei atmosphärischem Normaldruck von 1013,25 hPa kann ein Kubikmeter Luft bei 10 °C maximal 9,41 g Wasser aufnehmen". Also grob 10g / Kubikmeter. Das sind dann 250g respektive ein viertel Liter Wasser bei ca 25 Kubikmetern Raumvolumen. Es ist also doch fieser als man denkt. In 24 Stunden sättigt man die Luft in dem angenommenen Raum acht mal!! Das mag ohne körperliche Betätigung vielleicht auch nur die Hälfte sein, ist dann aber immer noch das Vierfache!

Sagte ich doch. :)
 
Ja klar: mehrere Personen in einem komplett geschlossenen Raum. Beim Winterbiwak hab ich auch Rauhreif an der Zeltinnenseite von nur zwei Personen, aber da sprechen wir von einer Raumgröße von zwei Kubikmetern.

Wir sprechen da von einem relativ grossen Raum (öffentlicher Schutzraum) mit 3 oder 4 Leuten Belegung in der Zeit. Das könnte im Verhältnis durchaus mit @AxelFH 's Situation vergleichbar sein.
 
Leeren muss ich ihn unregelmässig und habe mich bisher nicht geachtet, nach wie lange wie viel; kann Deine Frage grad nicht beantworten.

Die Frage hilft leider nicht um dein Frage zu beantworten, denn wenn du Kondenswasserbildung hast, ist das Wasser immer noch im Raum, soll heissen, Kondenswasser kann auch wieder verdunsten und dann in deinem Entfeuchter landen.

Aber du hast dir die Antwort eigentlich schon selbst gegeben:Wenn du permament misst und deine relative Luftfeuchtigkeit unabhängig von der Temperatur nie über 65% geht, dann hast du mit Kondenswasser kein Problem. Und könntest die relative Luftfeuchtigkeit auch noch steigen lassen.

Aber: Bei 85% rel. Feuchte willst du dann vielleicht gar nicht mehr im Raum sitzen, weil du das nicht mehr als angenehm empfindest. :)
 
Die Luftfeuchte sollte unter 65% sein. Ansonsten steigt die Schimmelgefahr. Wenn es im Sommer warm und schwül ist und dein Keller <= 13Grad und diese Warme Aussenluft Luft kommt in den Keller dann wird die Luftfeuchtigkeit auch schon mal 100% und der Rest kondensiert an kalten Flachen. Vorzugsweise an den Aussenmauern. Aber auch an Geräten die Kalt sind.

Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch können auch manche ICs Feuchtigkeit aufnehmen. Werden die dann mit Strom versorgt dann werden manche Chips innen so warm das die Feuchtigkeit verdampft und durch den Druck können die Chips platzen. Lautsprecherpappen können je nach Material auch Schimmeln.

Hast du einen Luftfeuchtigkeitsmesser? (Ich habe nichts in deinen ytexten dazu gefunden wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist). Messe mal, oft ist die Luftfeuchtigkeit in alten Gemäuern dauerhaft auf 100%.

Bei mir kommen nur Geräte in den Keller die ich entsorgen muss weil die kaputt sind.
 
Aber: Bei 85% rel. Feuchte willst du dann vielleicht gar nicht mehr im Raum sitzen, weil du das nicht mehr als angenehm empfindest. :)
Ziemlich sicher!

Definitiv: Kondenswasser habe ich keines.

Nur die Frage: Wie hoch "darf" ich die rel. LF steigen lassen? (Synthesizer haben eine blöde Art mitzuteilen, wenn sie etwas nicht mehr als angenehm empfinden :xenwink:)
 
Allerdings sind viele mechanische Bestandteile und die Gehäuse aus Blechen, die potentiell korrosionsanfällig sind.
meine microwave xt in shadow black hatte der vorbesitzer längere zeit in nem feuchten keller gelagert . deswegen hat sich dort hauptsächlich an der frontplatte korrosion gebildet, allerdings unter der schwarzen farbbeschichtung. und diese hat sich dann über den korrodierten stellen gräulich verfärbt. innen is nix zu sehen und technisch funktioniert das gerät einwandfrei incl encodern, und das schon seit jahren.
also scheints der elektronik eher nix auszumachen
 
Hab grad mal in den Manuals ein paar meiner Synths geschaut, was die Hersteller so sagen.

Behringer Monopoly, X32
1667567694500.png
Nix zur Feuchtigkeit.

Alpha Juno 2, Juno-6, DX7 II, CS6x, JX-08 alle nix zu Temperatur und Feuchtigkeit.
Auch beim RE-201 steht nix, was wegen den Köpfen und dem Band wohl das empfindlichste Teil ist, das ich habe.

Bei ICs habe ich das hier gefunden, bezieht sich aber auf Lagerung:

1667568203700.png

Selbst meine Endstufe dürfe ich gemäss Bedienanleitung unter Wasser halten ;-) (ein Scherz, bitte nicht tun!)
 
Die Luftfeuchte sollte unter 65% sein. Ansonsten steigt die Schimmelgefahr. Wenn es im Sommer warm und schwül ist und dein Keller <= 13Grad und diese Warme Aussenluft Luft kommt in den Keller dann wird die Luftfeuchtigkeit auch schon mal 100% und der Rest kondensiert an kalten Flachen. Vorzugsweise an den Aussenmauern. Aber auch an Geräten die Kalt sind.

Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch können auch manche ICs Feuchtigkeit aufnehmen. Werden die dann mit Strom versorgt dann werden manche Chips innen so warm das die Feuchtigkeit verdampft und durch den Druck können die Chips platzen. Lautsprecherpappen können je nach Material auch Schimmeln.

Hast du einen Luftfeuchtigkeitsmesser? (Ich habe nichts in deinen ytexten dazu gefunden wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist). Messe mal, oft ist die Luftfeuchtigkeit in alten Gemäuern dauerhaft auf 100%.

Bei mir kommen nur Geräte in den Keller die ich entsorgen muss weil die kaputt sind.
13°C habe ich im Winter. Letzten Sommer waren es max. 21°C. Die Raumtemperatur bewegt sich mit der Aussentemp. Und während der wärmeren/feuchten Zeit bin ich mit Lüften (Notausstieg öffnen) sehr zurückhaltend.

Eingangs habe ich geschrieben, dass ich die rel. LF unter 66 % halte; ich habe ein LF-Meter.

Alte Gemäuer umgeben mich nicht: Luftschutzkeller, Baujahr 1992.
 
Bei ICs habe ich das hier gefunden, bezieht sich aber auf Lagerung:

Anhang anzeigen 156726

Selbst meine Endstufe dürfe ich gemäss Bedienanleitung unter Wasser halten ;-) (ein Scherz, bitte nicht tun!)

Die Tabelle bezieht sich auf Bauteile, die noch unmittelbar bestückt/gelötet werden sollen.
Das während der Lagerung eindiffundierte/eingebundene Wasser würde bei dem schnellen Temperaturanstieg des kompletten Bauteils über 100 °C verdampfen und das Gehäusematerial "aufsprengen".
Das kann auch beim Leiterplattenmaterial passieren (Delamination).
Bei Nutzung bei Raumtemperatur ist das nicht relevant.
 


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