Maximale Verzögerungszeit bei BBD-basierten Delays erhöhen?

ppg360

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Moin allerseits,

ich frage mich, ob die Möglichkeit besteht, die werksseitig vorgegebene maximale Delayzeit von z. B. MN3005-basierten Delays zu erhöhen (i. d. R. um die 300ms). Ich nehme an, diese Verzögerungszeit wurde von den Herstellern als die für das Klangverhalten und den Rauschabstand günstigste Variante gewählt (mein Echopet 250 hat beinahe 350ms Delayzeit, rauscht dafür aber auch wie ein Wasserfall).

Als Laie vermute ich, daß die globale Clockrate für die Länge der Verzögerungszeit zuständig ist. Macht es Sinn, vorsichtig die Auslesetaktung zu verlangsamen, um längere Echos zu bekommen, oder würde das gleich einen ganzen Rattenschwanz an Nebeneffekten mit sich bringen, die den Aufwand nicht wert sind?

Danke für Inspiration (oder Warnungen),

Stephen
 
Das kannst Du ohne Probleme machen. Es wird aber zwangsweise mehr Rauschen und zu Aliasing-Artefakten kommen. Die Geräte haben i.d.R. einen Anti-Aliasing Filter vor dem BBD und einen dahinter. Deren Eckfrequenz ist fix und für die schnelle Taktung ausgelegt. Ich habe so einen Bodentreter (Denio Super Delay) und dort ist der Filter recht hoch abgestimmt und bei maximaler Delay-Zeit kommt das Aliasing sehr schön zur Geltung.

Hier im Post von Nordcore ist ein mit Baugruppen bezeichneter Schaltplan eines Delays. Dort siehst Du, wie die Filter aufgebaut sind.
https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/low-cost-analog-bbd-delay.102175/#post-1189915
 
Der Sound wird allerdings merklich dumpfer, wenn man diese längeren Zeiten wählt.
Was ja auch klar ist, da die Samplerate heruntergeht und mein Signal bei Samplerate/2 begrenzt wird. Bei dem oben schon erwähnten Denio Super Delay wird es klanglich aber recht spannend. Genau weil das Aliasing kommt.
 
Dumpfer ist kein Thema, für Brillanz kaufe ich ja kein BBD-Echo.

Bevor ich mit dem wilden Rumlöten anfange, habe ich mir den Schaltplan des Yamaha E-1010 angeschaut: VR3 ist für die Justage der Clock Frequency zuständig, die BIAS-VR4-7 wohl für den Abgleich des Wohlklanges für den jeweiligen Echobereich. Vielleicht sollte ich einfach mal VR3 auf seiner jetzigen Position markieren und dann mal verändern?

Ich weiß, Technikern klappen sich spätestens jetzt die Zehnägel nach oben...

Stephen
 
Wenn man die maximale Verzögerungszeit des BBD-basierten Delays erhöhen will,
man dabei aber der Klangcharakter erhalten möchte,
und sich die Klangeinbußen durch die Untertaktung möglicherweise als zu groß herausstellen sollten,
und man zudem nicht mit Lötkolben in den Eingeweiden einer Antiquität herumbraten möchte,
wäre dann nicht die Reihenschaltung mit einem Digitaldelay eine sinnvolle Alternative?
 


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