Mehrgangpoti?

Golden-Moon

Ambient...to the sky and back
Hab eben das erste mal von nem Mehrgangpoti gelesen. Kann mir jemand erklären was für ein Poti das ist?
 
Die erlauben mehr als eine Umdrehung, so kann msn z.B. etwas sehr genau einstellen, weil du eben nicht nur den Bereich einer Umdrehung hast, sondern mehrere.
 
Das sind eigentliche ganz normale Potis, die Achse läuft aber über ein Getriebe, sodass man viele Umdrehungen der Achse braucht, um das Poti einmal durchzudrehen.

Das Gewinde ist entweder ein Spindelgetriebe:
1648555278883.png
oder (seltener) ein Planetengetriebe (da habe ich kein Bild).
 
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Statt nicht mal 360 Grad bei einem normalen Poti, kann der gesamte Bereich z.B. auf 10 Umdrehungen erweitert werden.
Das erlaubt ein sehr präzises Einstellen!
Dafür gibt es auch Potiknöpfe mit mechanischen Zählwerken.
Gute Mehrgangpotis mit den entsprechenden Knöpfen kosten aber anständig Geld.
Eine gute Quelle sind gebrauchte Mehrgangpotis bei Ebay.
 
Ergänzende Anmerkung: Bei Trimmpotis ist das gang und gäbe, sog. Spindeltrimmer :D.
 
Habe ich mal festgestellt, als ich bei meinem Shruthi die Helligkeit des Displays einstellen wollte...anfangs dachte ich es sei defekt bzw. ich hätte etwas fasch herum verlötet🤔
 
Vielleicht etwas OT, aber eigentlich auch nicht, weil ich schon längere Zeit darüber nachdenke: gibt es eigentlich Synthesizer, die für wichtige Funktionen mehr als einen Poti bieten? (zum Beispiel einen normalen für die ungenaue Justage oder auch "Livebenutzung und Performance" und einen zusätzlichen (z. B. einen Mehrgangpoti) für eine sehr genaue Justage? (ich weiß, Kosten und Preis, aber eigetlich müsste so ein Konzept an einigen Stellen doch immense Vorteile bieten, gerade bei analogen Geräten, oder?)
 
Nicht ganz an was du gedacht hast, aber Grob und Feineinstelling sind ja weit verbreitet (Coarse und Finetune + Detune bei OSCs z.B.). Teilweise gibts das auch bei Filter Cutoff.

OSC Frequenz mit Mehrgangpoti gibts auch, EMS Synthi/VCS3 und im Modularbereich z.B..
 
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Nicht ganz an was du gedacht hast, aber Grob und Feineinstelling sind ja weit verbreitet (Coarse und Finetune + Detune bei OSCs z.B.). Teilweise gibts das auch bei Filter Cutoff.
Ja, das kenne ich, Filter Cutoff ist ja auch der erste logische Schritt. Aber das Konzept dann mal weitergedacht, Mixer, Envelopes ... das ist doch eigentlich offensichtlich, finde ich. Nun ja, mann kann auch Encoder nahmen, aber da kurbelt man dann und mit zweien hätte man die Vorteile beider Welten?
 
Vielleicht etwas OT, aber eigentlich auch nicht, weil ich schon längere Zeit darüber nachdenke: gibt es eigentlich Synthesizer, die für wichtige Funktionen mehr als einen Poti bieten? (zum Beispiel einen normalen für die ungenaue Justage oder auch "Livebenutzung und Performance" und einen zusätzlichen (z. B. einen Mehrgangpoti) für eine sehr genaue Justage? (ich weiß, Kosten und Preis, aber eigetlich müsste so ein Konzept an einigen Stellen doch immense Vorteile bieten, gerade bei analogen Geräten, oder?)
Oberheim hatte das beim OB-Xa (und ggf OB-8 - das weiß ich nicht) auf Firmwareebene gelöst. Wenn man aus der stehenden Position nur langsam weg dreht, dann überstreicht das gesamte Poti ca 30% des gesamten Wertebereichs. Dreht man schnell auf eine Extremposition und wieder auf die eigentliche Position, dann deckt das Poti den gesamten Wertebereich ab. Das klingt umständlicher als es ist, funktioniert aber erstaunlich gut. Es ist nur blöd, wenn man einen Pad zwei Minuten lang mit ziemlich geschlossenem Filter laufen hat, und dann das Filter langsam aufziehen will. Wenn ich mich richtig erinnere gilt das für fast alle Parameter des OB-Xa.
 
Ja, das kenne ich, Filter Cutoff ist ja auch der erste logische Schritt. Aber das Konzept dann mal weitergedacht, Mixer, Envelopes ... das ist doch eigentlich offensichtlich, finde ich. Nun ja, mann kann auch Encoder nahmen, aber da kurbelt man dann und mit zweien hätte man die Vorteile beider Welten?
Bei Envelopes versucht man wohl eher entweder den Bereich gut abzustimmen, also dass man mit einem Poti gut klarkommt, das kann auch sehr gut funktionieren - oder man nutzt mehrere Zeitbeschreiche, also schnell, mittel, langsam z.B. die sich umschalten lassen. Beides kann in der Praxis gut funktionieren.

Besonders bei nicht gut abgestimmten Hüllkurven würde ein grob und fein System Sinn machen, wären dann aber viele Potis (Doppelpotis/Tandempotis würden sich anbieten, ergonomisch aber nicht immer ideal) oder man müsste ein Poti für die Feinabstimmung haben, das immer das zuletzt berührte Poti dann fein abstimmt (oder Taster um das Feinpoti einem Parameter zuzuweisen oder sowas).

Mir fallen da schon ein paar Anwendungen von grob/fein ein, ja, k.A. wie da das Interesse wäre.
 
Aloha .-)

Es gibt 2 Möglichkeiten:

Entweder Mehrgangpoti (Spindeltrimmer wurde ja schon genannt, die 'richtigen' funktionieren im Grunde nach dem gleichen Prinzip):

534_10K.jpg

Oder: Getriebeknopf. Hiermit kann man ein normales Poti quasi in ein Mehrgang-Poti umwandeln, da sich im inneren des Knopfs ein entsprechendes Getriebe befindet:


VishayGK.jpg

Jenzz
 
gibt es eigentlich Synthesizer, die für wichtige Funktionen mehr als einen Poti bieten? (zum Beispiel einen normalen für die ungenaue Justage oder auch "Livebenutzung und Performance" und einen zusätzlichen (z. B. einen Mehrgangpoti) für eine sehr genaue Justage?

Der Klassiker wäre da der ARP Odyssey.
Jeweils zwei Fader für die Tonhöhe der Oszillatoren. Grob und Fein.
 
Bei manchen digitalen Mixern kann man einstellen, welchen Frequenzbereiche die einzerlnem Bänder des EQ abdecken sollen. Und ob die Fader ein lineares oder exponentiales Ansprechverhalten haben sollen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn wir gerade beim Thema sind...ich habe letztens bei Conrad auf der Website gesehen das es auch Motorpotis gibt...(Motorfader war mir bekannt)
Ist da eine Rutschkuplung drin, so das man trotz Automation jederzeit eingreifen kann.
Oder kann man sie Kuppeln oder Entkuppeln indem man an der Kappe zieht oder so, um sie anzulernen...und sind die überhaupt für audio/midi anwendungen gedacht?
 
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Aloha .-)

Es gibt 2 Möglichkeiten:

Entweder Mehrgangpoti (Spindeltrimmer wurde ja schon genannt, die 'richtigen' funktionieren im Grunde nach dem gleichen Prinzip):

Anhang anzeigen 134463

Oder: Getriebeknopf. Hiermit kann man ein normales Poti quasi in ein Mehrgang-Poti umwandeln, da sich im inneren des Knopfs ein entsprechendes Getriebe befindet:


Anhang anzeigen 134464

Jenzz

Das sieht eher aus wie ein Knopf mit Skala für Mehrgangpotis statt Getriebeknopf. Das Getriebe dient nur dazu die 10 Umdrehungen des Potis auf einer 360 Grad Skala darstellen zu können.
 
Das sieht eher aus wie ein Knopf mit Skala für Mehrgangpotis statt Getriebeknopf. Das Getriebe dient nur dazu die 10 Umdrehungen des Potis auf einer 360 Grad Skala darstellen zu können.
Ja, Du hast recht....

Aber es gibt beides, ich habe hier einen alten Tektronix Generator, der hat intern ein normales Poti für die Frequenz, aber der Antrieb ist durch einen Getriebeknopf 10fach untersetzt.

Aber stimmt schon, das Ding ist mechanisch viel grösser (Planetengetreibe) als das Teil in meinem Bild...

Jenzz
 
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Wenn wir gerade beim Thema sind...ich habe letztens bei Conrad auf der Website gesehen das es auch Motorpotis gibt...(Motorfader war mir bekannt)
Ist da eine Rutschkuplung drin, so das man trotz Automation jederzeit eingreifen kann.
Oder kann man sie Kuppeln oder Entkuppeln indem man an der Kappe zieht oder so, um sie anzulernen...und sind die überhaupt für audio/midi anwendungen gedacht?
Die mir in die Hände gefallen sind hatten ein Getriebe zwischen Motor und Poti ohne Kupplung. Wenn man die Lautstärkesteller manuell bedient dreht sich halt der Motor. Ist aber kein Problem, den Motortreiber ICs macht die dabei erseugte Gegenspannung nichts aus.
 
Oberheim hatte das beim OB-Xa (und ggf OB-8 - das weiß ich nicht) auf Firmwareebene gelöst. Wenn man aus der stehenden Position nur langsam weg dreht, dann überstreicht das gesamte Poti ca 30% des gesamten Wertebereichs. ...
Das ist zwar eine gute Idee (und auch eine wertvolle Info in dem Zusammenhang), aber ich denke, dass zwei Potis niemals das Gleiche sein können, wie einer plus ein tolles Konzept. Ich bin überzeugt davon, dass man mit zweien wesentlich besser arbeiten könnte.

Bei Envelopes versucht man wohl eher entweder den Bereich gut abzustimmen, also dass man mit einem Poti gut klarkommt, das kann auch sehr gut funktionieren - oder man nutzt mehrere Zeitbeschreiche, also schnell, mittel, langsam z.B. die sich umschalten lassen. Beides kann in der Praxis gut funktionieren.
Ja klar, aber würden mehrere Potis nicht wesentlich mehr Möglichkeiten bieten? Mann könnte ja die gute Normalabstimmung irgendwo markieren, so dass es für eilige Menschen fast genauso funktionieren würde (insbesondere weil ja ein Feinjustage-Poti da wäre, und man nicht gezwungen wäre, den Grobpoti auf den Millimeter genau einzustellen). Ich glaube ich muss da mal irgendwann mit herumexperimentieren ...

Der Klassiker wäre da der ARP Odyssey.
Jeweils zwei Fader für die Tonhöhe der Oszillatoren. Grob und Fein.
Ja, Filter und Tonhöhen din so die ersten Beispiele, die einem einfallen. Nur leider immer noch recht selten i.d.R. (so im Verhältnis) ... Wird Zeit für den "Schmidt" II :D
 
aber ich denke, dass zwei Potis niemals das Gleiche sein können, wie einer plus ein tolles Konzept. Ich bin überzeugt davon, dass man mit zweien wesentlich besser arbeiten könnte.
Defintiv. Wie ich beschrieben habe, gibt es ja einen eindeutigen Schwachpunkt bei dem Konzept.

Der Mentor 125.3 ist natürlich toll, aber 22 Euro pro Knopf? Das ist echt eine Ansage. Und das rentiert auch nur mit präzisen Cermet-Potis, die auch nicht für 1,35 zu haben sind...
 
Der Mentor 125.3 ist natürlich toll, aber 22 Euro pro Knopf? Das ist echt eine Ansage. Und das rentiert auch nur mit präzisen Cermet-Potis, die auch nicht für 1,35 zu haben sind...
Den gibts seit Jahrzehnten. Der wurde gerne bei Radios als Sendesuchknopf nachgerüstet. Teuer war der schon immer. Hab den hier nur verlinkt um der Vollständigkeit wegen, vielleicht will ja jemand in die Vollen gehen.
 
Ja klar, aber würden mehrere Potis nicht wesentlich mehr Möglichkeiten bieten? Mann könnte ja die gute Normalabstimmung irgendwo markieren, so dass es für eilige Menschen fast genauso funktionieren würde (insbesondere weil ja ein Feinjustage-Poti da wäre, und man nicht gezwungen wäre, den Grobpoti auf den Millimeter genau einzustellen). Ich glaube ich muss da mal irgendwann mit herumexperimentieren ...
Bei Hüllkurven mit Grob- und Feinpotis müsste das Feinpoti einfach bei 12 Uhr "auf Null" stehen, gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird der Wert kleiner, im Uhrzeigersinn grösser. Möchte man nur das Grobpoti nutzen, kann man das machen. Man lässt Fein am besten einfach auf 12 Uhr und die Hüllkurve lässt sich ganz normal einstellen.

Das könnte man so auch für andere Parameter lösen.
 
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Bei Hüllkurven mit Grob- und Feinpotis müsste das Feinpoti einfach bei 12 Uhr "auf Null" stehen, ...

Der Perfektionist in mir würde es trotzdem noch optisch klar und deutlich hervorheben wollen, aber ja, das wäre eine gute Möglichkeit bei linearen Verläufen.
 
Hier mal ein schönes Exemplar:
snip_20220330140018.png
Dieses Poti gibt es heute wohl nur noch gebraucht. Es stammt aus den 80er Jahren.
Als die DDR-Betriebe 1990 aufgelöst wurden, fand ich auf einem riesengroßen Elektroschrotthaufen u.a. einen Karton mit ca. 50 dieser Potis.
 
Der Perfektionist in mir würde es trotzdem noch optisch klar und deutlich hervorheben wollen, aber ja, das wäre eine gute Möglichkeit bei linearen Verläufen.
Poti mit Mittenrasterung und ein weisser Punkt oder Pfeil mit einer großen "0" drüber? Dann wäre Null optisch und fühlbar einrastent hervorgehoben.

Hmm..ich glaub so ne Hüllkurve bau ich für's Eurorack.
 


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