memorymoog vs. minimax

Elektrokamerad schrieb:
ossi-lator schrieb:
da hat noiseprofessor recht. der prophet 5 ist klanglich genau so wenig 5x ein pro one in einem gerät wie der minimoog 6x in einem memorymoog. es wurde bei beiden geräten damals so geworben, heute wäre das undenkbar
Ist das tatsächlich so, dass Hersteller mit dem Quatsch geworben haben? Ich kann mich nur noch an Anzeigen von Jürgen Jacob erinnern, der das mit dem 6-x Minimoog = Memorymoog behauptet hat. Schwachkopf.

ob es moog werbeflyer (damals: informationszettel) in der form gibt bzw. gab weis ich nicht. von daher hatte ich auch nicht hersteller geschrieben. bei p. forrest steht z.b.: "designed to be like six minimoogs in one box." kann ja auch eine allgemeine auffassung damals gewesen sein, dass der memorymoog eben ein weiterentwickelter polyphoner minimoog sein könnte.
 
Ich selbst dachte ja auch erst, dass ein Memorymoog ein 6-stimmiger Minimoog wäre. Bis ich dann selbst einen Memorymoog hatte und mich gewundert habe, wieso das alles so anders klingt.

Aber eigentlich sagt ja bereits der Name schon alles. Ein Memorymoog erinnert klanglich an den Minimoog. Wäre es ein 6-stimmiger Minimoog, müsste er wohl Maximoog heißen ... ;-)
 
so ist es, auch ein SH-101 ist kein 1/6 Juno-106, sonst hätte dieser wohl SH-606 heißen müssen ;-) !
 
Na klar war das ein Scherz und Memory steht wahrscheinlich für Speicherbarkeit ... ich weiß, ich weiß ....
 
ossi-lator schrieb:
ob es moog werbeflyer (damals: informationszettel) in der form gibt bzw. gab weis ich nicht. von daher hatte ich auch nicht hersteller geschrieben. bei p. forrest steht z.b.: "designed to be like six minimoogs in one box." kann ja auch eine allgemeine auffassung damals gewesen sein, dass der memorymoog eben ein weiterentwickelter polyphoner minimoog sein könnte.

Quelle: FACHBLATT 12/1982:
MOOG-Anzeige:
memorymoog1982.jpg

Jacob Wiesbaden-Anzeige:
jacob1982.jpg
 
TM, Dein Archiv ist ja echt der Hammer! Immer wieder überraschend, wo Du die Sachen herzauberst. :supi:
 
XCenter schrieb:
ossi-lator schrieb:
kann ja auch eine allgemeine auffassung damals gewesen sein

Den Ausschnitt aus dem Pro1-OpManual kann man auch so auslegen. Strukur identisch, Sound... na hörma mal.


Damals war es nicht unbedingt die Erwartungshaltung, dass es 100% identisch klang, es reichten auch 95% oder eine vergleichbare Struktur. Man kaufte "einen Synthesizer, der das alles kann was ein Synthesizer kann". Nicht, dass ich eine Lanze dafür brechen mag, aber der zeitliche Kontext spielt schon eine Rolle. So pingelig waren damals viel weniger.

@TM: Die Sachen solltest du in einem Blog mal alle posten. Das wäre bestimmt eine Bereicherung für uns.
 
Bluescreen schrieb:
Hallo Guillaume,

wenn nicht jemand aus der Community die umgesetzt hat, fürchte ich nicht.

Vielleicht mal hier fragen: http://forums.planetz.com/

Bei Planetz wurde das Thema auch mal erörtert. So wie es aussieht scheinen die ASB und Scope Presets, trotz der gleichen Dateiendung nicht kompatibel zu sein und es weiß auch niemand etwas von einem Konvertierungsprogramm.
Schade, aber Selberschrauben geht beim MiniMax ja auch recht zügig :)
 
Moogulator schrieb:
Damals war es nicht unbedingt die Erwartungshaltung, dass es 100% identisch klang, es reichten auch 95% oder eine vergleichbare Struktur. Man kaufte "einen Synthesizer, der das alles kann was ein Synthesizer kann". Nicht, dass ich eine Lanze dafür brechen mag, aber der zeitliche Kontext spielt schon eine Rolle. So pingelig waren damals viel weniger.

So war das damals im Allgemeinen, da stimme ich Dir ausdrücklich zu. Was den Memorymoog angeht, wurde jedoch eine konkrete Erwartungshaltung geweckt. Der Fachblatt-Test aus dem o.g. Heft 12/1982 förderte diese noch. Hier ein Auszug, inkl. Deppenapostroph :) : "... Der Memorymoog ist sechsstimmig polyphon ausgelegt. Pro Stimme besitzt er 3 (!) VCO's, einen patentierten Moog 24 dB-Filter, ein VCA und zwei ADSR-Generatoren. Dies erinnert natürlich nicht zuletzt durch die drei Oszillatoren an den legendären Minimoog. Dabei ist die Vorstellung, den typischen Moogsound nun auch polyphon zu spielen, sicherlich reizvoll. DIE VCO-SEKTION. Diese besteht aus drei separaten VCO-Bänken. Der Aufbau erinnert mich ein wenig an den Minimoog, obwohl man hier doch umfangreichere Möglichkeiten besitzt ... ZUM SOUND. Nun klar, der Memorymoog klingt wie ein Moog, er hat einige Sounds drauf, die vom Minimoog her bekannt sind, und die man nun polyphon zur Verfügung hat ..."
 
TM schrieb:
So war das damals im Allgemeinen, da stimme ich Dir ausdrücklich zu. Was den Memorymoog angeht, wurde jedoch eine konkrete Erwartungshaltung geweckt. Der Fachblatt-Test aus dem o.g. Heft 12/1982 förderte diese noch. Hier ein Auszug, inkl. Deppenapostroph :) : "... Der Memorymoog ist sechsstimmig polyphon ausgelegt. Pro Stimme besitzt er 3 (!) VCO's, einen patentierten Moog 24 dB-Filter, ein VCA und zwei ADSR-Generatoren. Dies erinnert natürlich nicht zuletzt durch die drei Oszillatoren an den legendären Minimoog. Dabei ist die Vorstellung, den typischen Moogsound nun auch polyphon zu spielen, sicherlich reizvoll. DIE VCO-SEKTION. Diese besteht aus drei separaten VCO-Bänken. Der Aufbau erinnert mich ein wenig an den Minimoog, obwohl man hier doch umfangreichere Möglichkeiten besitzt ... ZUM SOUND. Nun klar, der Memorymoog klingt wie ein Moog, er hat einige Sounds drauf, die vom Minimoog her bekannt sind, und die man nun polyphon zur Verfügung hat ..."
Verstehe das Problem nicht. Da steht doch geschrieben, dass der Memorymoog Sounds kann, die man vom Minimoog her kennt, laos Sounds, die der letztere auch kann. Und dann steht da, dass der Memorymoog Möglichkeiten bietet, also Sounds kann, die der Minimoog nicht kann. Mit keinem Wort wird gesagt: Memorymoog = 6 x Minimoog und basta. Wie so oft, ist die zitierte Aussage aus dem angezogenen Artikel eher wie ein delphisches Orakel oder eine alte Bauernweisheit: Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich's Wetter oder es bleibt wie's ist. Der Memorymoog kann wie ein Minimoog und kann auch anders. Immerhin mag es Synths geben (nur um keine Diskussion über Behauptungen aufkommen zu lassen), die überhaupt nicht wie ein Minimoog klingen können.
 
Kein Problem. Im Test wird zum Schluss doch noch deutlich, dass der Memorymoog schlechter klingt als der Minimoog: "... Was mir weniger gefiel, war die Tatsache, daß man die Schwebungen zwischen den VCO's nicht mehr so schön einstellen kann wie ich dies vom alten Minimoog gewöhnt war. Die Schwebungen machen sich durch ein leichtes Klopfen (vilelleicht auch Zerren) bemerkbar, was allerdings bei polyphoner Spielweise dann doch zu vernachlässigen ist ..."
 
Der Memorymoog kann schon wie ein Mini klingen, sehr typischen Moog Sound eben. Auch das mit den Schwebungen zwischen den Oszillatoren klingt hervorragend. Dennoch ist der Grundklang ein leicht anderer, aber nicht schlechterer. Das muss ich mal loswerden. Auch, weil ich beide Instrumente in meinen aktuellen Produktion gerne einen Platz fanden!
 
Ich fand beim Antesten nichts besonderes am Memorymoog. Aber jedem Tierchen sein Pläsierchen. :nihao:
 
Ueber die Jahre musste ich feststellen, dass ich beim Antesten nicht immer richtig lag. Erst wenn das Ding im Studio stnad und ich ein paar Wochen mich damit auseinander setzen konnte, fand ich raus, ob es passt oder nicht. Vielleicht geht das ja bei den Einen schneller als bei mir...
 
Ich hatte sogar die Seriennummer 1 des Memorymoog, war aber heilfroh, dass sich dann irgenwann ein Käufer für das Vorführgerät interessierte. Den Klang fand ich im Gegensatz zum Minimoog einfach nur unangenehm.
 
Auch wenns jetzt schon was her ist:

poly700 schrieb:
Der Saga Sound wurde für meinen Geschmack durch Mini und Polymoog (Humble Stance ohne Polymoog, geht gar nicht) gepägt.

Wobei Humble Stance nur live auf dem Polymoog gespielt wurde, das Original auf Platte war ein Wurlitzer, hört man auch deutlich.

Der Memorymoog kam erst beim 5. Album "Heads or Tales" zum Einsatz und sollte den Polymoog ersetzen, was nicht wirklich ging. Bei "Worlds Apart" wurde der PPG 2.2 öfter benutzt. Der CS80 fungierte nur teilweise als Flächenleger. Kam man sehr schön beim RockPop (ZDF) mitschnitt von 1982 sich anschauen.

Siehe meine Detailaufstellung der Saga-Synthis im Synthspotting-Thread.

Der CS80 kam allerdings doch zu mehr als nur zum Flächenlegen zum Einsatz. Z.B. das Intro-Arpeggio von "don't be late" wird auf dem CS-80 gespielt (mit der linken Hand), ebenso etliche Füll- und Zwischensounds, wie zB die Töne bei "wind him up", die man während Sadlers Gesang hört. Ebenso ist das Intro von "No Stranger" vom CS-80, dieser Layer aus Vangelis-like Bläser mit einem sehr spitzen Klang obendrüber. Der gleiche Klang kommt am Schluß beim leisen Teil nochmal, zusammen mit einem Sound aus dem PPG Wave.

Man muß sich nur mal die Videos "Saga 1981" auf Youtube von "xwinfield" ansehen, da sieht man sehr schön was Gilmour wann auf welchem Synth spielt.

Einen Sound vom PPG Wave kann man ebenfalls bei "wind him up" im langen instrumental hören, ist sehr typisch und auch deutlich. Da hatte er auch noch nur einen, massiver PPG-Einsatz kam zusammen mit den 2 Memorymoogs beim Album Heads or Tales, schön zu hören bei "Intermission", da hat Gilmour 2 Stück davon.

@Dirk: sei froh drum daß das Ding nicht länger im Laden stand. Hier um die Ecke gab es damals einen kleinen Musikladen, der sogar, für eine mittelhessische Provinzmetropole schon enorm, einen Memorymoog im Laden stehen hatte. Als ich den mal anspielen wollte fluchte der Ladeninhaber nur und meinte, daß Ding sei kaputt. Ich war doch etwas entsetzt, hatte ich damals doch keinen Schimmer von der schlamperten Fertigungsqualität dieses an sich schönen Synthis ... Schätze mal, der Kunde wird irgendwann eine Haßliebe entwickelt haben. So viele kalte Löststellen auf einem Fleck kannte ich sonst nur von Unterhaltungselektronik einer holländischen Glühlampenfabrik.

Kann mich auch noch gut erinnern, daß Jim Gilmour, auf seine Poly- und Memorymoogs angesprochen, nur einen deutlichen Seufzer von sich gab. Die müssen seinerzeit wahrscheinlich immer einen Extratechniker für die Kisten mit auf Tour gehabt haben ...

das aber nur am Rande :)
 
Elektrokamerad schrieb:
Edgar Froese fand ihn gut und hat ihn mir abgekauft.

Guckan. Die Frage ist nur, wie lange es bis zum ersten Werkstattaufenthalt brauchte. Ein Freund von mir hier vor Ort war mal superglücklich, als er für damals billig Geld einen gebrauchten Memorymoog erstanden hatte. Die Freude währte nicht sehr lang, als das Ding dann seine bekannten Mucken zeigte, recht schnell bekam ich einen verzweifelten Anruf "sagmal, Du kennst Dich doch aus und hast einen Lötkolben ..." Ich hab wirklich jede verdammte Lötstelle im Gerät nachgearbeitet, dann tat es das Ding jedenfalls wieder. Hat mich erstmal davon geheilt, auch einen haben zu wollen (von Rudis Runderneuerung wußte ich damals auch noch nichts), obwohl der Klang schon fein war.
 
anscheinend ist das einzige, was die amis wirklich gut können, waffensysteme.

obama beschwert sich ja auch alle nase lang darüber, dass zu wenige us kram kaufen.
wenn es aber doch grütze ist ?
 
VEB_soundengine schrieb:
obama beschwert sich ja auch alle nase lang darüber, dass zu wenige us kram kaufen.
wenn es aber doch grütze ist ?

Naja, wenn der "USA-Kram" Grütze ist heißt es ja noch lange nicht, daß er auch dort wirklich hergestellt wurde.

Ist eine sehr individuelle Sache, wenn bei einzelnen Herstellern die QC versagt oder man die Produktion schlampert ausführt. Billige IC-Fassungen zB haben schon manchen Rechnern zu einem zweifelhaften Ruf verholfen, und weitere Details liegen oft auch an der Konstruktion, siehe Polymoog und die ganzen Steckkontakte bzw Einzelboards. Beim Matrix 6(R) hat Oberheim auch solche Billigfassungen verbaut, mein 6R trieb mich da wirklich in den Wahnsinn, weil plötzlich jede Stimme anders klang - bis ich von Achim Lenzgen den entscheidenen Hinweis mit den Fassungen bekam.

Ein Polysix oder Prophet 5 hatte nicht die Ausfallrate oder Macken eines OB-X(a), klare Sache von Voiceboards gegen alles auf einem Board. Voiceboards muß man sorgfältiger konstruieren und auch die Steckkontakte passend auswählen, sonst kann mans auch gleich lassen.

Gerade der Polymoog ist ein Musterbeispiel dafür, wie man sich konstruktionstechnisch wunderbar gleich 2 Beine stellen kann - siehe auch Kommentar von Bob Moog zu Herrn Luce auf Dirks Seite. Broken by Design würde man das heute nennen.
 
microbug schrieb:
Elektrokamerad schrieb:
Edgar Froese fand ihn gut und hat ihn mir abgekauft.

Guckan. Die Frage ist nur, wie lange es bis zum ersten Werkstattaufenthalt brauchte.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Memorymoog jemals nachgebessert werden musste. Vielleicht hat man beim ersten Seriengerät besonders pingelig gearbeitet.
 
Elektrokamerad schrieb:
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Memorymoog jemals nachgebessert werden musste. Vielleicht hat man beim ersten Seriengerät besonders pingelig gearbeitet.

So eine Idee hatte ich auch schon. Oder er hatte vor Ort jemanden für den Service - ist ja schon ne ziemliche Strecke, zudem war damals ja noch die Grenze dazwischen ...
 


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