Mixereinstellungen - gibt es Grundregeln ?

molemuc

maschinenlieber
Ich würde gerne mein "Einsteigerwissen"
zum Thema Recording verbessern.

Für ein etwas größeres Projekt sollen bis
zu 32 Spuren aus dem Modularsystem
gleichzeitig aufgenommen werden.

Dafür habe ich den Presonus StudioLive 32SC.

Gibt es Grundeinstellungen bzw Erfahrungswerte
für Voreinstellungen die einzelnen Kanäle ?

- welche Noise Gate Einstellungen,
- macht ihr auf jeden Kanal schon einen Limiter im Mixer
- ist der Limiter besser im DAW Aufnahmekanal
- ist es besser im Mixer eine EQ Grundeinstellung
zu haben, oder mache ich das auch besser nachträglich
in der DAW.

gibt es sonst noch Tipps und Tricks um das Ergebnis zu
verbessern ?

Mache das im Studio - nicht auf der Live Bühne.
 
Man kann generell KEINE Grundeinstellungen für so was empfehlen. Ist IMMER abhängig vom Klangmaterial! (und ein Modularsystem ist keine Bassdrum - da kann ja alles kommen!) Nachdem du die Mehrspur-Aufnahmen eh in der DAW nachbearbeiten willst würde ich generell bei der Aufnahme keine Bearbeitungen machen - das geht eleganter hinterher in der DAW (z.B. Noise Gate, was nicht ganz richtig eingestellt ist - wenn's in der Aufnahme drin ist, kann man's hinterher nicht mehr ändern.)
Einzig ein Limiter (2-3dB unter Fullscale) hielte ich für sinnvoll, falls es dann doch mal lauter zugeht. Wenn dein Mixer den hat, warum nicht. (Limiter hinterher in der DAW nützt dir da nix, was in der Aufnahme übersteuert ist ist kaputt.)
Wenn du die Aufnahmewege vor der Klangbearbeitung im Mixer auskoppelst kannste am Mischpult schon mal einen "Abhörmix" machen (ohne das aufgenommene Einzelsignal zu verändern) und die Summe auch mit aufnehmen (warum nicht... Vielleicht passt's eh schon).
 
Auf Alles, was weder Bass noch Kick ist, darfst Du schon mal einen Lowcut/Trittschallfilter legen. Ansonsten Finger weg, vor allem vom Limiter. Der bringt Dir bei der Aufnahme garnix, im Gegenteil, er gaukelt Dir eine Sicherheit vor, die er nicht geben kann. Der ist nämlich digital und greift erst nach der Wandlung, also wenn das Clipping schon passiert ist.
 
habe bislang etwas headroom gelassen
um clippen zu vermeiden - und alles in der
DAW gemacht - mit dem Ozon Zeugs.

aber noise gate würde mich schon
interessieren um brummen nicht auf der
Aufnahme zu haben.

habe da schon mal ein paar videos angesehen.
Da gab es nix pauschales. Muss wohl je Kanal
nach Gehör gemacht werden - das braucht Erfahrung
und die muss ich mir erst erarbeiten.
 
Wenn du beim Pegeln der eingehenden Signale genug Luft nach oben lässt, dann brauchst eigentlich keinen Limiter.
Ein üblicher Richtwert sind hier -9dBFS Luft nach oben.

Ein Noise Gate kann man auch später in der DAW noch drauf legen, da gibt es eigentlich keine Notwendigkeit das schon vor der Aufnahme zu nutzen.
 
Auf Alles, was weder Bass noch Kick ist, darfst Du schon mal einen Lowcut/Trittschallfilter legen. Ansonsten Finger weg, vor allem vom Limiter. Der bringt Dir bei der Aufnahme garnix, im Gegenteil, er gaukelt Dir eine Sicherheit vor, die er nicht geben kann. Der ist nämlich digital und greift erst nach der Wandlung, also wenn das Clipping schon passiert ist.
Wenn das bei dem Pult so ist, dann ist das richtig. Ich war natürlich von einem brauchbaren Limiter ausgegangen... 😉
Bei Aufnahme-Routing über Busse kann man das aber schon nutzen. (Mehrere Kanäle ergeben auf einem Bus evtl. zu hohen Pegel - das sollte der Limiter dann abfangen können.)
 
Könnte man so machen, aber bei 32 Kanälen wär das ne teure Angelegenheit! 😆
Ich würd in 24 Bit aufnehmen und reichlich Headroom lassen. (so 9-18dB bis Fullscale kannste dir da locker leisten!)

Es gibt Highend-Equipment, das tatsächlich Limiter vor den Wandlern hat bzw. gleich 32Bit Float wandelt. Bin in letzter Zeit durch Arbeit mit SoundDevices Rekordern verwöhnt, daher sorry, dass ich da tatsächlich falsch gelegen habe. In den üblichen kleinen Digitalpulten helfen dir Limiter als Übersteuerungsschutz wirklich nichts. (jedenfalls nicht im einzelnen Kanal. Auf einem Summenbus schon)
Wenn du dann ein extrem dynamisches und/oder percussives Signal aufgenommen hast und das im Mix dann nicht lauter kriegst ohne Overs zu bekommen, dann kannst du einen Limiter einsetzen, um die Spitzen (möglichst unhörbar) zu kappen.

Wenn man bei der Aufnahme schon diverse Klangbearbeitungen einsetzt und diese auf die Spuren mit aufnimmt birgt das die Gefahr, dass man hinterher nicht unbedingt was ändern kann. (z.B. LowCut eingeschaltet und das Signal hat dann doch Bassbereich bekommen = Tiefbass weg. Was weg ist, bleibt auch weg - kann man also nix mehr machen)
Oder eben die Noise Gates. Klar, kann man das schon bei der Aufnahme einsetzen und bekommt dann schön cleane Spuren. Da muss man aber in der Aufnahmesituation die Ruhe haben, das wirklich gut einzustellen. Wenn das dann Attacks oder Abklingphasen abschneidet oder "flattert", dann kann man das auch nicht mehr fixen. Daher setz ich das Noise Gate (ich nehm lieber Expander, wenn's das gibt) so ein, dass es nur wirklich ganz unten beim Rauschen zu macht (schneller Attack, laaaangsames Deacy). Im Zweifelsfall lieber den ganzen Brumm und Dreck mit Aufnehmen und beim Mix dann gaten oder in schweren Fällen dann mit iZotope RX oder anderen Wunderplugins säubern.
 
ja darum ging es mir um das säubern "unten rum".

also Gate nur zum Rauschen/Brunnen wegschneiden
wenn gerade musikalische Stille da ist.

Effekte und Spasssachen bleiben alle im Eurorack.
Ich will in der DAW nicht mehr musikalisch arbeiten
sondern nur möglichst sauber aufnehmen. Am Besten
so das Summenspuren gleich verwendbar sind.

Kann dann aus 32 Einzelspuren 4 Sammelspuren (stereo)
machen. Dann einmal mit Ozon 9 - und dass muss es dann
gewesen sein vom workflow.

und die Gateeinstellungen halt ausprobieren ...
 
sofern ich dich richtig verstanden habe...

- welche Noise Gate Einstellungen

bei noise gate oder denoisern kann man leicht mal zuviel machen, und dann klingt das ergebnis noch schlimmer wie ein bischen rauschen, ohne dass du es beim arbeiten selbst merkst. also mach es erst mal komplett ohne.

- macht ihr auf jeden Kanal schon einen Limiter im Mixer

ein limiter vorm wandeln macht am meisten nur sinn wenn er analog ist, sonst kannst du das auch gleich erst später in der DAW machen.

wirklich brauchen tut man ihn aber eigentlich nur, wenn das musiksignal sehr, sehr leise ist und man daher gerne halbwegs gescheit aussteuern möchte.

- ist es besser im Mixer eine EQ Grundeinstellung
zu haben, oder mache ich das auch besser nachträglich
in der DAW.

ich weiß zwar nicht was eine "grundeinstellung" sein soll, aber wenn man ein analogmischpult mit filtern hat - und das bedürfnis einen EQ zu benutzen - dann soll man das ruhig dort tun, und nicht erst in der DAW.

es kann nämlich vorteile haben, wenn das entweder schon grob so ist wie man es eh haben möchte, oder auch wenn es schon "fest" ist und nicht noch 1000 mal geändert werden kann (weil man sich nicht entscheiden kann)

eine gegenanzeige wäre, wenn du mehrere stücke hintereinander aufnimmst, dann stört es dich evtl beim musik machen bzw beim recordingprozess, wenn du zwischendurch schon die mischung machst (i.e. du musst ja dann nach jedem lied alle die meisten filter erst mal wieder auf null setzen)
 
... vielen Dank.

Es stellt sich wohl heraus dass ich möglichst unbehandelt
in die DAW gehe und ggf das Gain anpasse vorher.

In der DAW mache ich dann in jeden channel
einen 30 Hz Cut (gibt auch gegenteilige Meinungen, schon klar)
einen channel limiter mit celling -0,5 dB
und einem Treshold je nach Spur zwischen -1 und -4

so würde ich aufnehmen und danach feines Tuning.
Aber dass muss ich halt üben, hören, üben, .....
 


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