
Braunsen84
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Eine Überschuldung ist eigentlich eine Zahlungunfähigkeit, da diese dadurch gekennzeichnet wird, dass man die Raten (sofort oder irgendwann) nicht plangemäß tilgen kann.
Ob diese vorliegt, kann man aber nicht anhand der Bilanz sehen. Wie gesagt.. Um den tatsächlichen Finanzstatus eines Unternehmens einschätzen zu können, muss man die Einsicht in die GuV bekommen. Alles andere sind nur Zahlen, die man nicht genau interpretieren kann.
Überschuldung wird anhand der Gegenüberstellung von Aktiva und Passiva geprüft (Vermögen/Schulden), also aus der Bilanz. Das wiederum sagt nichts über die Zahlungsfähigkeit aus, weil nicht ausgeschlossen ist, dass ich zB durch weiteres Fremdkapital (zB Aufnahme weiterer Kredite) meine Verbindlichkeiten bedienen kann. Zahlungsunfähigkeit betrachtet dann die Liquidität und ob aus den liquiden Mitteln die fälligen Verbindlichkeiten zum Tag X in einem Zeitfenster von 3 Wochen zu wenigstens 90 % bedient werden können. Ich arbeite seit 2007 bei einem Insolvenzverwalter, so sehen zumindest unsere aktuellen Prüfungsschemen (hier jetzt stark vereinfacht) im Insolvenzantragsverfahren zu den Insolvenzgründen im Eröffnungsgutachten aus.