Moog Modular für $150'000

Als ich mir das Video heute Morgen angeschaut hatte, musste ich mir im Anschluss erst einmal das Solo von "Tarkus" im Rahmen von "Aquatarkus" von der "Welcome Back My Friends...."-Scheibe anhören.
Damals in der Philipshalle in Düsseldorf im Rahmen dieser Tour haben wir uns gefragt, wie Emerson die unterschiedlichen Klänge so schnell eingestellt bekommt.
Gut, Jahre später waren wir schlauer, dieser Nachbau zeigt die "Trickkiste" noch einmal in aller Deutlichkeit.
Aber da mich schon immer die Musik vor der Technik begeistert hat, ist mir der Trick von damals auch heute noch egal.
Es war ein tolles Konzert, besonders als der Big Moog zum Schluß von "Karn Evil 9" vor uns auf Schienen über die Bühne fuhr.
Ach ja, 16 DM und eine gute Stunde absolut dumpfe Ohren hat die Teilnahme an dem Spektakel damals gekostet.

Diese Kiste wird schon irgendjemand, der wahrscheinlich nichts damit anfangen kann, kaufen.
 
Warum sollte jemand das Ding kaufen , wenn er nichts damit anfangen kann? Als Wertanlage kann ich mir nicht vorstellen :roll: da wäre das Emerson original System besser geeignet, die Platinen aus der Bastelstube ist doch nichts besonderes!!die sollten das Ding als Bausatz anbieten, dann kostet die Mühle noch 15000.- Dollar
 
Wenn man damit etwas anfangen kann, wird man anhand der Bestückung schnell feststellen, dass dieser Modular Synthesizer schon auf die
Live-Bedürfnisse von Keith Emerson zugeschnitten war.
Das ist eine Butter-Und-Brot-Kiste mit Spezialmodulen für die Live-Performance, die VCO-VCF-VCA-Folge ist damit mehrfach und breitwandig abgedeckt.
In den 70ern konnte man damit Leute beeindrucken, ich habe damals keine Ausnahme gebildet.
Wenn heutzutage jemand was damit anfangen kann, wird er sich zuerst fragen, warum er für solch ein relativ simpel gestricktes System so viel Geld ausgeben soll.
Weil Moog drauf steht?
Da gibt es einige andere Anbieter, die für ein Zehntel des aufgerufenen Preises Interessanteres anzubieten haben.
Es schaut gut aus und macht was her, keine Frage.
Und genau an dem Punkt kommt die Schaut-Mal-Was-Ich-Habe-Klientel zum Tragen.
Also für mich eher eine Sammler-Geschichte, wobei ich nicht jedem Sammler unterstelle, dass er nichts damt anfangen kann.
 
phaedra schrieb:
[...] Wenn heutzutage jemand was damit anfangen kann, wird er sich zuerst fragen, warum er für solch ein relativ simpel gestricktes System so viel Geld ausgeben soll.
Weil Moog drauf steht? [...]

So sieht das aus.

"Moog" scheint mittlerweile eine Entschuldigung/Rechtfertigung für so ziemlich alles zu sein, vor allem für eine völlig gescheiterte Firmenpolitik und Verschwendung von Unsummen an Mitteln aus z. T. öffentlichen Töpfen (die haben trotz anderthalb Millionen Dollar Fördergelder tatsächlich ein riesiges Defizit mit ihren Moogfesten gemacht...).

Wieviele Serge-Panels ich wohl für 150.000 US$ bekäme...?

Stephen
 
Damit steht Kazike zum Glück nicht alleine da, die Platinen der meisten heutigen Anbieter sehen besser aus.
Aber darauf wollte ich doch gar nicht hinaus, schliesslich hat es mit diesem Moog-Nachbau schon etwas Besonderes auf sich, dazu gehören dann auch die "alten" Platinen.
Deswegen können sie ja trotzdem funktionieren ;-) und die beteiligten Moog-Ingenieure haben auch bestimmt alles gegeben.
Mein Einwurf ging eher in die Richtung der angebotenen Funktionen, da war das gute alte Moog-System in allen Varianten doch eher "very basic", eben Butter-Und-Brot.
Aber mächtig im Anblick und ausgestattet mit einem Grundklang, der seinesgleichen sucht und heutzutage ab und an findet.
Das Besondere ist eben die Ausstattung mit diesen Preset-Modulen, die Emerson das Überleben auf der Bühne sicherte.
Und uns Staunenden damals eine Show, von der ich froh bin, sie erlebt haben zu dürfen.
Ohne Buzzer, hätte eh niemand gehört.
Diese Lautstärke werde ich niemals vergessen, bei der Zugabe (das fast komplette "Pictures At An Exhibition") haben sie den Pegel noch einmal hochgezogen, danach
waren wir fertig, aber glücklich.
Als wir in unserem VW-Käfer saßen und den Motor starteten, mußten wir uns Mühe geben, ihn akustisch wahrzunehmen.
Heutzutage würde ich mir diese dB's nicht mehr antun, das war schon nah an der Körperverletzung.
 
Was macht diesen Synth eigentlich so teuer ?
Ich habe Schwierigkeiten, den Preis auch nur im Ansatz nachzuvollziehen.
 
Es werden nur 5 gebaut und ein einziger ist noch erhältlich so wie ich das verstanden habe. Da wird sich doch noch jemand finden der die Kohle dafür aufn Tisch wirft oder? Ich mein 4 haben ja schon gezahlt anscheinend
 
darsho schrieb:
Was macht diesen Synth eigentlich so teuer ?
Ich habe Schwierigkeiten, den Preis auch nur im Ansatz nachzuvollziehen.

MMMMMMMMMMMMMMMMOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOGGGGGGGGGGGGGG!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

EEEEEEEEEEEEMMMMMMMMMMMMEEEEEEEEEEEEERRRRRRRRRRRRRRRRSSSSSSSSSSSSSSSSSSSOOOOOOOOOOOOOOONNNNNNNNN!!

Das reicht als Rechtfertigung für Alles bei Vielen.

Ich kann gar nicht so laut tippen, wie Gebrüll veranstaltet wird.

Dorimar schrieb:
Es werden nur 5 gebaut und ein einziger ist noch erhältlich so wie ich das verstanden habe. Da wird sich doch noch jemand finden der die Kohle dafür aufn Tisch wirft oder? Ich mein 4 haben ja schon gezahlt anscheinend

Und irgendwann schraubt mal einer die Dinger auf, und auf den Platinen steht... sonstwas.

Stephen
 
naja, muss ich nicht verstehen, warum da jemand so viel Geld für ausgibt. Mir ist es egal, wer ein Instrument herstellt und ob es ein Nachbau von einem Intrument ist, welches mal Musik-Geschichte gemacht hat.
Danach suche ich mein Equipment nicht aus.
Ich bleib dann mal lieber bei Theis, Oakley und Curetronic.
Das Moog-Ding war sicher vor 50 Jahren was besonderes, aber gerade im Modularbereich gibt es heute so viele hervorragende Hersteller mit toll klingenden Modulen und Features.
Ich bin glaube ich einfach zu sachlich ausgelegt, um so was zu verstehen :dunno:
 
darsho schrieb:
Was macht diesen Synth eigentlich so teuer ?
Ich habe Schwierigkeiten, den Preis auch nur im Ansatz nachzuvollziehen.

Im Video erklären sie ja, dass alles möglichst authentisch gebaut wurde, nach alten Plänen und mit genau den alten Teilen und auch NOS wo nötig. Dann alles von Hand zusammengelötet. Das erklärt den Preis sicherlich zu einem Teil, weil viel Handarbeit in USA dabei ist. Der Rest ist Mojo, wie es Herr Parsik schon geschrieben hat.
 
Man muss das auch nicht verstehen. Das Teil ist für viele Kult und somit ist fast alles gerechtfertigt. Es soll Leute geben die zum Beispiel für eine Stradivari sogar Millionen auf die Theke blättern. Diese Geigen sind auch Kult und klingen bestimmt herausragend. Aber nie und nimmer so viel besser wie der Preisunterschied vermuten lässt. Andere Instrumente klingen auch und sind weit günstiger zu haben. Beim Synth haben andere als Moog oft sogar mehr Funktionalität. Trotzdem wird dafür kein solcher Preis erzielt. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen dass irgend jemand für ein Make Noise System 150'000.- bezahlt, nicht einmal wenn die Knöpfe echt vergoldet wären.
 
Bei Geigen gab es doch letztes Jahr einen Blindtest mit Profi-Geigern, der die Uralt-Geigen entzaubert hat.
 
...bei einem "handwerklichem" Instrument wie z.B. die Geige, kann der Instrumentalist bestimmt beim Wissen um den Umstand das es sich um eine Stradivari handelt bestimmt einiges mehr an Expression aus dem Instrument herausholen weil ers halt geil findet und in diesem Instrument "aufblüht".

Stell ich mir bei nem Instrument wie dem Moog Modular schwer vor.
"Man hat er geil diffizil den LFO eingestellt, wahrlich meisterhaft!"

Wahrscheinlich müssen sie die Dinger für den Schweinepreis verkloppen um die Sub37 Unzulänglichkeiten zu finanzieren...
 


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