MPC Gedönse ! Achtung Hip Hop !

Der HipHop-Kosmos geht viel weiter, als manche wissen:

Wurden schon Point To B oder The End of Biters von Prefuse 73 genannt?

Oder Soft Atlas von 13 & God (eine famose "Collabo" zwischen The Notwist und den relativ unbekannten Themselves)?

Ich teile die Kritik einiger Vorposter an der Entwicklung aktueller deutschsprachiger Rapmusik (was die inhaltliche Leere im Vergleich zu früherer Rapmusik angeht) und sehe auch eine Kehrtwende seit Ende der 90er (nachdem HipHop in D seinen Zenith erreicht und danach überschritten hatte).

Aber: Ich sehe die Texte und Haltung SIDOs, BUSHIDOs dieser Welt (wie auch immer sie heißen mögen) als eine Reaktion auf die teils recht obergymnasialen Inhalte der HipHop-Musik der 90er an - auf "politisch korrekte" Aktion (Emanzipation der Frau, Multikulti etc.) folgt eben die provokante Reaktion der nächsten HipHop-Generation (zynisch ausgedrückt).

Zwar nehme ich die angeblich politisch inkorrekten Inhalte nicht besonders ernst (da es "nur" ein nicht ungefährliches Spiel mit der Provokation darstellt bzw. zum heutigen jugendlichen "Distinktionsgewinn" zu gehören scheint), mache mir aber meine Gedanken, wenn z.B. ausgerechnet ein Herr Bushido (welcher offen zur Schwulenhatz aufruft) als Botschafter gegen Gewalt an Schulen auftreten soll ...

Wie für mich HipHop-Musik sein sollte:
Ich zähle mich zur ersten HipHop-Generation in Deutschland - und habe damals (ca. 1992) deutschsprachige Rapmusik gemacht - für den, den's interessiert habe ich die ersten 3 Stücke des damaligen "Wortsport"-Album (meines damaligen Projektes [EM]) in's Netz gestellt (würde man heute sicherlich anders mastern):
- Wortsport
- Kamikaze
- Sarajevo

Leider hat sich meine persönliche Vorstellung von guter HipHop-Musik eben nicht durchgesetzt (nur ca. 2000 Alben verkauft) - zu kopflastig, zu politisch, zu jazzig ... Dafür kam dann "Die Da" und andere Party-Rapmusik, und - Dekaden später - eben leider Gangsta-Rap Berliner Prägung - schade eigentlich, da ich Rap-Musik immer sehr gemocht habe.

(Bearbeitet: "zu prä-Fanta4-Zeiten" entfernt)
 
Hmm, wo sind meine Helden vergangener Tage geblieben ? Wo ist De La Soul, KRS 1 oder Digital Underground geblieben.

Für mein Teil finde den deutschen und amerikanischen Hip Hop viel zu sehr auf OG Schiene eingefahren. Nimmt sich selbst viel zu wichtig. Titten, Knarren und "blink blink" kann es doch echt nicht sein.

Ich hoffe das es da hinter den kommerziell erfolgreichen Leuten auch noch eine andere Schiene gibt.

Wenn nicht, dann befürchte ich dann sind so Leute wie Sido das für Hip Hop was Scooter für Techno war.
 
Kaneda schrieb:
Wenn nicht, dann befürchte ich dann sind so Leute wie Sido das für Hip Hop was Scooter für Techno war.

Ach, guter Rap ist nicht tot und wird es so schnell nicht sein. Man höre mal in die Releases von Labels wie Anticon und DefJux rein! Das klingt alles noch so, wie's klingen soll ;-)
 
Ja, Alex hat recht, es gibt durchaus noch guten Hip Hop, so wie es auch noch gute Jams gibt, da gibt es Grafitti writer, Breakdancer u.s.w da sind diese wannabe Gangster Rapper auch eher verpöhnt, die richtigen Hip Hopper distanzieren sich von so Leuten, er ist halt mehr im Underground, und nicht mehr in der kommerziellen Schiene, und das ist wahrscheinlich auch gut so.
 
Aus irgendwelchen Gründen gehen die guten Jams an mir vorbei, ich weiß wirklich nicht, ob ich da in den letzten drei oder vier Jahren Schönes erlaubt habe... Aber musikalisch ist wirklich alles im grünen Bereich - man muss eben nur etwas länger suchen. Mediale Präsenz und Beachtung findet dann leider nur das kommerzielle, seltsame Zeug. Das dürfte aber wirklich jeden musikalischem Genre oder jeder Subkultur so gehen, nicht umsonst wurde vorhin Sido mit Scooter verglichen.

Über das Thema könnte man viel reden. Muss man aber nicht, stattdessen könnte man auch einfach die gute Musik hören :)
 
ich als heidelberger sage:

advanced chemistry.

Ich als Ex Heidelberger sage:"Oh mein Gott, nur das nicht".
Geschmacksache ? Genauuuu.
Die sind mir einfach zu bemüht, "wir sind die Guten".
Davon abgesehen sind die Rapps tatsächlich ziemlich holperig und weit von dem entfernt was man als "flow" bezeichnet.

Zu rappen ist schon schwer genug, aber in deutscher Sprache... ? Wer das wirklich kann, Respekt, ehrlich. Ich finde Englisch und Französisch eignen sich dazu viel mehr, weil es "weichere" Sprachen sind. Und US Rap hört sich einfach cooler an, auch wenn ich jetzt ein Klischee damit bediene.

Punk kommt auch am besten als Cockney Language daher und ich denke so hat jede Musik ihre Umgebung in der sie groß wird und davon losgelöst, fehlt oft dieser Kontext.

Dafür hatten wir ja NDW. :lol:
 
Der beat groovt vieleicht nicht wirklich wie man es erwartet, aber die Energie ist aufjedenfall vorhanden !! Und der Text ist einfach nur geil, das ist echter wahrer deutscher Oldschool Rap. Und die waren schon alange vor Fanta 4 da.
 


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