Musik als Träger von Ideen

tomk

tomk

Fleischesser

Die Fahrbahn ist ein graues Band, sie schis... auf den Fahrbahnrand. :mrgreen:
 
Sehr gut zu erkennen ist, dass die Musiker nicht im Vordergrund gesehen werden, man zeigt alle Arten - Ausrastet, Mitwipper bis hin zu Gequälten und Ohrenzuhaltern, Feierern, Leute die Spaß haben, gelangweilte Pärchen, Beglückte Päärchen, intensive Zuhörer und soziales. Ansich hochspannend.

Die Publikumsaufnahmen sind heute noch immer üblich, aber nicht so extrem.
Heute ist die Grundhaltung sicher auch eine andere - diese Sachen sind weitgehend eher schwer genießbar und heute gibt es kaum Auftritte solcher Bands. Vielleicht mal Freejazz oder superexperimentelle Sachen - aber die damalige Haltung war auch sehr anders.

Ich finde es ansich hochspannend - für alle die den Zeitgeist, Kultur und Menschen erforschen wollen - zeitgenössisch.
Wie werden die danach davon erzählen?
Es sind ja Kameras da.

"Los Paul, du muss dem voll in die Eier haun.."
 
Kraftwerk wird ja so ziemlich für alles als PIONIERE dargestellt. Mit dem Konzertmitschnitt kommt noch ein Punkt dazu:
Das schrecklichste Getöse das man als Konzert anbietet.
Grausam, die Studiotüren waren vermutlich verschlossen oder draussen war Hochwasser, sonst wären da 90% innerhalb der ersten ca 20 Minuten gegangen.

2: Platz: Popol Vhu (ca. 1972)


schon eher Musik:
Tangerine Dream:
 
Moogulator schrieb:
Ich finde es ansich hochspannend - für alle die den Zeitgeist, Kultur und Menschen erforschen wollen - zeitgenössisch.
Absolut!!!! :supi:
From Cyborg: Das schrecklichste Getöse das man als Konzert anbietet.
Heute würde ich Flaschen in Richtung Künstler werfen, oder aufhören schreien. :mrgreen:
Was ich u.a. so geil finde ist, dass es so offensichtlich zeigt: Aller Anfang ist schwer.

@ All
Wer kann Schnuffi im Publikum entdecken?
Bitte Zeitangabe posten!
Ich sag genau um 3.25, exakt da wurde im Kopf das Synthesizer Studio Bonn gegründet. :mrgreen:
 
Ich habe mich vor Kraftwerk schon für Elektronik in der Musik interessiert und bin selber tätig geworden.

dirk_matten_1968.gif

Dirk Matten (1968) interessiert sich für elektronische Experimente in der Musik.

Dirk Matten interessierte sich schon in den 60er Jahren für den Einsatz von Elektronik in der Neuen Musik und im Rock/Pop, so dass der Wunsch nahe lag, selbst in dieser Richtung aktiv zu werden und zu experimentieren. Mit seinem Freund Lutwin Hieronymi baute Dirk seltsame Klangerzeuger und Klangtransformationsgeräte und hatte alsbald Anschluss an eine Bonner Experimental-Rock-Band.
"Lutwin und ich haben uns weiße Ingenieurskittel angezogen, die ich noch von meiner Ausbildung hatte, haben unsere Gerätschaften, bestehend aus Oszillatoren, Rauschgenerator, Filter (alles Marke Eigenbau), Echo- und Hallgerät auf einem Campingtisch aufgebaut und damit die Musik elektronifiziert. Leider gibt es davon keine Aufnahmen mehr."

Quelle: http://www.elektropolis.de/ssb_vorgeschichte.htm
 
tomk schrieb:
From Cyborg: Das schrecklichste Getöse das man als Konzert anbietet.
Heute würde ich Flaschen in Richtung Künstler werfen, oder aufhören schreien. :mrgreen:
Was ich u.a. so geil finde ist, dass es so offensichtlich zeigt: Aller Anfang ist schwer.
[/quote]

Natürlich. Ich vergesse das nicht. Es war auch eine Zeit in der man auch völlig ahnungslos und ohne jeden Plan IRGENDWAS vorführen konnte. Wenn man den "MIST" mit großen Worten in denen Worte wie KUNST und BEWUSSTSEIN, GESELLSCHAFT und FREIHEIT vorkommen, beschreiben kann, wurde man schon gefeiert. Du glaubst nicht, was ich für schrecklich üble Konzerte aber auch unvergessliche, sehr innovative Aktionen und Vorführungen erleben durfte. (Berlin) Was würde heute z.B. passieren wenn das "Living Theater" noch einmal in einer Riesenhalle auf einer Zentrumsbühne nackt auftreten würde und deren eigentliche Kunst darin besteht, nackt sinnleere Parolen zu brüllen, sich auf der Bühne Joints zu bauen und anschliessend die Bühne dem Publikum zu überlassen? Tränengas? Schlägereien? Theater-Abonennten die wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses auf Schadensersatz klagen? Damals waren die Veranstaltungen genauso ausgebucht wie Peters Publikumsbeschimpfung oder wenn Arrabal auf der Bühne einem lebendem Huhn den Kopf abbiss.
Times are changing und jetzt erstickt so vieles in Egomanie.
Zurück zur Mukke: Ich kann mich sehr gut an ein Tangerine Dream-Konzert erinnern. Ich will jetzt nicht auf Details eingehen, nur soviel dass zuvor Kraan spielte und reichlich Stimmung machte. Als dann TD auf der Bühne spielte (man sah 3 Kistenstapel bzw. Tische mit den Rückseiten der Geräte und darunter jeweils 2 Beine) und als Töne gaaaanz laaaangsam nacheinander zaghaft durch den Raum glitten.... fiel einem Scherzkeks unter den ca 4000 Besuchern natürlich nichts besseres ein als die Stromversorgung zu unterbrechen ;-) Die Jungs von TD blieben stumm sitzen bis wieder Saft da war und überhörten auch gellende Pfiffe und Buhrufe ;-)
 
Schnuffi schrieb:
"Lutwin und ich haben uns weiße Ingenieurskittel angezogen, die ich noch von meiner Ausbildung hatte, haben unsere Gerätschaften, bestehend aus Oszillatoren, Rauschgenerator, Filter (alles Marke Eigenbau), Echo- und Hallgerät auf einem Campingtisch aufgebaut und damit die Musik elektronifiziert. Leider gibt es davon keine Aufnahmen mehr."

Quelle: http://www.elektropolis.de/ssb_vorgeschichte.htm

Nunja, also quasi das gemacht was schon seit den Dreißigern in der E-Musik gemacht wurde: Mit Laborgeräten arbeiten. Eine andere, damals schon langsam dünner werdende Szene waren die Tonbandamateure. Kennt heute auch kaum noch jemand. "Oktophones Konzert für 4 Bandmaschinen" (oder so ähnlich) hieß mal ein Konzert in der Berliner Akademie der Künste... war IMO von einem Japaner
 
Elektro-Rock gab es in den 30er Jahren noch nicht. Ich habe im Sommer 1971 Aufnahmen Michael Vetter vorgespielt, bei dem ich einen einjährigen Kurs für intuitiven Musik besucht habe. Der fragte, ob ich das auch ohne die Beatband könnte. Ein für mich einschneidendes Erlebnis.

http://www.natascha-nikeprelevic.de/vetter-transverbal
 
Schnuffi schrieb:
Dirk Matten (1968) interessiert sich für elektronische Experimente in der Musik.
Edles Jungendbild von dir Schnuffi!!!

@ Cyborg

:supi:

@ Sie schis... auf den Fahrbahnrand
Gerade diese Tatsache finde ich so entscheidend.
Der innere Glaube an das was man tut, an die innere Fiktion, und die folgend eigene Definition.
Die positive Geburt der Egomanie.
(da gab/gibt es keine Garantie)
 


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