Musik ohne Style

DrFreq

Gesperrter User
Mir ist aufgefallen das sich die meisten sog. Track immer irgendwie in eine bestimmte Schublade stecken lassen.

Gibt es auch Beispiele für elektronische Musik die keinem sog. Style gerecht wird und sich nicht definieren lässt?
 
Ich würde sagen das ist erstens Definitionssache. Und zweitens natürlich auch ne philosophische Frage: Was ist Kreativität und wo kommt sie her?

Erstens: Gäbe es tatsächlich mal für einen kurzen Augenblick ein Stück, das sich keinem Stil unterordnen lässt, könnte sofort ein neuer Begriff eingeführt werden.
Zweitens: Welche Kriterien müsste ein Stück erfüllen, das sich nicht kategorisieren lässt? Ist es überhaupt möglich, solche Kriterien zu finden und sie zu benennen?

Ein wenig klingt das Thema wie ein Paradoxon.
Schönes Beispiel ist da zB James Brown, der selbst gesagt hat, er macht Soul, aber heute nennt es jeder Funk.
 
DrFreq schrieb:
Mir ist aufgefallen das sich die meisten sog. Track immer irgendwie in eine bestimmte Schublade stecken lassen.

Gibt es auch Beispiele für elektronische Musik die keinem sog. Style gerecht wird und sich nicht definieren lässt?

Da gibts genug. Wenn es nicht sauber irgendwo in eine Schublade reinpaßt, so wie z. B. mein Kram, dann wird es dann meist als Müll oder Schrott deklariert.
Ich kann aber ganz gut damit leben, das ich nur dilletantischen Müll produziere.
 
Alles hat Namen. Wenn es das noch nicht gibt folge diesen Worten:

Was hörst'n du?
Battles
Wie klingen die?
Na, Battles, halt.

weisste bescheid.
 
Bernie schrieb:
Da gibts genug. Wenn es nicht sauber irgendwo in eine Schublade reinpaßt, so wie z. B. mein Kram, dann wird es dann meist als Müll oder Schrott deklariert.
Ich kann aber ganz gut damit leben, das ich nur dilletantischen Müll produziere.
Ist ja nicht weiter verwunderlich, so als musikalische Null :mrgreen:
 
Als Bewertungshilfe eignet es sich nicht, wenn etwas noch nicht einskrtiert sein mag und noch weniger wenn man das nicht "mag", es ist einfach da, weil wir nicht ohne grund 2573 Worte für "komische Gesetze und Verträge" haben.

Also gleich weg damit, dies als besser / schlechter Kriterium zu nutzen.

Nein, es gibt keine Beispiele, nur Leute, die keine Worte finden.
 
"Schubladendenken"
Diesen Begriff kennen wir alle und er ist "negativ" besetzt.
Zu unrecht wie ich finde. Denn Schubladen sind nun mal einfach ungeheuer praktisch.
Jeder der sein Zimmer ,seinen Schreibtisch ,seine Küche aufräumen will braucht sie und kommt ohne Schubladen nicht aus.

Wer mal in einem Schallplatten-Geschäft war (die älteren unter uns wissen was ich meine) wird die Vorzüge einer groben
Zuordnung bestimmter Musikstile beim Tonträger-Kauf sehr zu schätzen wissen.

Ich finde Schubladen äusserst praktisch. Eine Band-Künstler-Projekt ect der-die-das versuchen würde sich mit aller Kraft einer groben unverbindlichen
schmerzlosen Klassifizierung zu entziehen. Würde es mir nicht gerade leicht machen auf den Geschmack zu kommen bzw meine Aufmerksamkeit in die richtige Richtung zu lenken.

Hat natürlich auch was Exklusives. Ich weis.
Aber damit täte sich dann halt die Schublade der unkategorisierbaren Musik auf ,was ja dann letztendlich auch ne Einordnung wäre.

Aber gut früher hatten Atlanten Globen Karten ect auch noch "Weisse Flecken". :opa:
 
Bernie schrieb:
DrFreq schrieb:
Mir ist aufgefallen das sich die meisten sog. Track immer irgendwie in eine bestimmte Schublade stecken lassen.

Gibt es auch Beispiele für elektronische Musik die keinem sog. Style gerecht wird und sich nicht definieren lässt?

Da gibts genug. Wenn es nicht sauber irgendwo in eine Schublade reinpaßt, so wie z. B. mein Kram, dann wird es dann meist als Müll oder Schrott deklariert.
Ich kann aber ganz gut damit leben, das ich nur dilletantischen Müll produziere.

Womit Du eine eigene Schublade eingerichtet hast ;-)
Viele müssen alles katalogisieren, das zeugt von Unsicherheit. Du wirst es nicht schaffen etwas zu machen, was nicht irgendwer in eine der Schubladen steckt.
Diese Schubladen/Genres haben in den letzten 20 Jahren einen enormen Wildwuchs erlebt und das wird wohl erst ein Ende haben wenn jeder seine eigene(n) hat.
 
Na ja, so schlimm ist das mit den Schubladen nun auch nicht.
Irgendwie muss man ja Dinge/Musik oder was auch immer zusammen packen können, wird ja sonst irre unübersichtlich. ;-)

Ob ein diese Kategorisierung immer passt ist ne andere Frage.
 
Wer macht denn eigentlich die Schubladen?

So manch Plattenfirma (die diese selbst erfindet) oder Musiker kommen
die ja auch gelegen.

Stört uns nun das, was in den Schubläden ist oder die Schubladisierung an sich?
 
Zotterl schrieb:
Wer macht denn eigentlich die Schubladen?

Der Schreiner :mrgreen:
Zotterl schrieb:
So manch Plattenfirma (die diese selbst erfindet) oder Musiker kommen
die ja auch gelegen.

Stört uns nun das, was in den Schubläden ist oder die Schubladisierung an sich?

Im Ernst, sowohl als auch. Stören tut doch immer die andere Meinung. Macht man also Schublade und Inhalt selbst past es :school:


Edit: Fingerspinner :roll:
 
PanKowski schrieb:
"Schubladendenken"
Diesen Begriff kennen wir alle und er ist "negativ" besetzt.
Zu unrecht wie ich finde. Denn Schubladen sind nun mal einfach ungeheuer praktisch.

Ohne Schubladendenken wäre die Lautsprache, wie wir sie heute kennen, gar nicht möglich. Jedenfalls wäre es unmöglich über Dinge zu sprechen, auf die man nicht direkt mit dem Finger zeigen kann. Definiere zb Bett oder Auto ohne Schubladendenken und ohne mit dem Finger drauf zu zeigen. Unmöglich!

Man kann sogar so weit gehen, dass man ohne Schubladendenken gar nicht überleben könnte: Was soll ich trinken? Wasser! Was ist Wasser? Das da im Fluss! Ach, jetzt ist es weggeflossen! Macht nix, schau, da ist wieder Wasser nachgekommen, das kannst du auch trinken! Oh, jetzt ist es schon wieder weg.
 
ich wollte eines Tages ein paar Ordner aufm Rechner von elektronischen Musik machen, und habe mir audio Demos aus beatport geladen ca15 Stück pro Genres( house,tech hous,techno, trance, usw)
die ich in den entsprechenden Ordner gelegt habe, jeder Genres sollte eigenen Ordner haben, um eigene Musik zuordnen können.

Nur später beim durch hören, habe ich festgestellt das man genauso die tracks auch nach zuffal verteilen könnte und es wäre keinen aufgefallen.
das heisst: nach durch hören, konnte ich nicht sagen warum, das "hause" ist und warum das andere "tech-house" ist, usw.
 
Ich brauche zuhause z.b. Schubladen um mal eben schnell die allgemeine Unordnung vom Sichbaren in den Nicht-Sichtbaren Bereich zu verlagern.
Äusserst praktisch wenn mal plötzlicher Besuch kommt. Richtig aufräumen kann ich auch später noch. :mrgreen:
 
Zotterl schrieb:
Wer macht denn eigentlich die Schubladen?

So manch Plattenfirma (die diese selbst erfindet) oder Musiker kommen
die ja auch gelegen.

Stört uns nun das, was in den Schubläden ist oder die Schubladisierung an sich?

IMO ist es die immer weitere "Feineinteilung" die keiner mehr durchblickt. Was im Groben als Orientierungshilfe dient
(Rock / Blues / Kammermusik / Orchestrale Musik usw) funktioniert nicht mehr weil mit der "Feinteilung" die Beschreibung der Schubladen so kompliziert wird, dass es einfacher ist gleich die Noten zum St ück zu veröffentlichen oder es wortreich zu beschreiben
 
Zotterl schrieb:
Ich suche z. B. (für mich) gute Musik nicht
in der Country-Abteilung oder unter Blasmusik.

Das könnte sich als Fehler herausstellen, denn diese Schubladen hat u.U. jemand gemacht der nun ganz andere Sachen darunter versteht. :|
 
natuerlich koennte man ohne schubladendenken ueberleben,
das nennt sich dann instinkt oder urtrieb,
was glaubst du was abgeht wenn die ressourcen knapp werden und es ums nackte ueberleben geht...
ich glaub nicht das da intellektuelle schubladenregister gezogen werden..

schubladen sind notwendig und ein ganz wichtiger baustein fuer intelligenz.
 
PanKowski schrieb:
Ich brauche zuhause z.b. Schubladen um mal eben schnell die allgemeine Unordnung vom Sichbaren in den Nicht-Sichtbaren Bereich zu verlagern.
Äusserst praktisch wenn mal plötzlicher Besuch kommt. Richtig aufräumen kann ich auch später noch. :mrgreen:

Wir auch sonst wo (Kunst/Technik ect.) so gemacht: erstmal wo rein, wurscht wo, sortiert wird später :mrgreen:
 
Begrifflichkeiten bleiben auch nie gleich.
Zum Beispiel mal der Schubladen Begriff " ELECTRO "
Wird inzwischen mindestens von Vier verschiedenen musikalischen Stilen (elektronisch erzeugeter Musik) beansprucht.
Und ist darüber hinaus noch Oberbegriff für alles mögliche.
Früher war Electro noch ein Statement. Heute ist mir dieser Begriff (als DJ) eher peinlich (und zu schwammig).
:roll:
 
ja, elektro war frueher noch ein statement,
heute regiert nun die schoppeflasche und der wickeltisch!

attackkeeeee

for ever elektro,
 


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