Musiker ab 50 sowie Hörschäden ausgleichen +CI

A

Anonymous

Guest
Nun habe ich mal Nägel mit Köpfen gemacht.

Wie das hier schon einige Mitbekommen haben bin ich auf der linken Seite total Gehörlos (Taub) und auf der rechten Seite
kommt zudem auch die "Musiker" und Altersbedingte bzw. mittlere Schwerhörigkeit.

So habe ich vor wenigen Tagen ein Audiogramm beim Ohrenarzt erstellen lassen.
War aber nichts dolles und ich war auch erschrocken, wie zum Teil mit diesem Thema mit dem Patienten umgegangen wird.
Ich würde sagen, die Ärzte sind der Meinung, dass man froh sein kann - ab einem gewissen Alter noch den Sprachbereich sauber erkennen kann.
Für Musiker sieht das natürlich ganz anders aus. Ich muss jetzt bei meinen Monitoren die Frequenzen entsprechend meines Audiograms anheben
um zu verstehen, wie z.B ein 30 jähriger meine Musk hört. Ist ja schonmal nicht schlecht, denn ich mache ja bisher mächtig durch dieses Problem - Mixing fehler.
Wie sieht es bei Euch mit Hörtests aus? Oder ist es Euch garnicht so wichtig?

Nächste Woche gibt es das Vorgespräch zum CI - siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Cochleaimplantat
Ich habe mich bereits etwas informiert, aber leider keine Musiker mit dem Problem gefunden.
So hänge ich zwischen Freude und Angst - allzumal ich gar nicht weiss, was ich werde hören können. Immerhin, die OP kostet 40.000 Euro.
Die Krankenkasse würde das und auch die Reha - Kosten übernehmen. (NOCH!). Es gibt da noch den Vor-Test um zu Checken, ob überhaupt etwas
zu retten ist. Andererseits hört soweiso kaum noch jemand meine Musik - wozu also das ganze.
Ich frage Euch, weil Ihr Musiker seid und es interessiert mich, was ir darüber denket.
Ich Danke Euch - Gruss Sudden
 
Moin,
bis vor einem Jahr habe ich noch in der MHH-HNO-Klinik in Hannover die Voruntersuchungen(Objektivmessungen der Höhrfähigkeit) für CI's als Meßingenieur gemacht. Wenn Du da vorweg Fragen über Ablauf oder Inhalt oder CI generell hast kann ich Dir bestimmt weiterhelfen. Im Krankenhaus selbst, ist ja oft wenig Zeit. Ruhig per PN.

Viele Grüße!
 
Danke, PN habe ich geschrieben.

Es würde mich trotzdem noch weiterhin interessieren, wie andere Musiker ab 50 über das Thema denken.
Gruss Sudden
 
Ich bin zwar noch lange keine 50, hoere aber auf dem rechten Ohr nur noch zu 10% und auf das Linke ist auch ein wenig eingeschraenkt.
Wirklich gestoert hat es mich allerdings bisher noch nicht, aber meine Musik hoert ja eh keiner. Ich merke jedoch, wenn ich beim Mixen
anfange zu Pannen, dass das Signal sehr schnell rechts verschwindet. Ich dreh dann meistens den Kopfhoerer um und panne die rechte Seite
auch mit Links. :gay:
 
thenok schrieb:
Ich bin zwar noch lange keine 50, hoere aber auf dem rechten Ohr nur noch zu 10% und auf das Linke ist auch ein wenig eingeschraenkt.
Wirklich gestoert hat es mich allerdings bisher noch nicht, aber meine Musik hoert ja eh keiner. Ich merke jedoch, wenn ich beim Mixen
anfange zu Pannen, dass das Signal sehr schnell rechts verschwindet. Ich dreh dann meistens den Kopfhoerer um und panne die rechte Seite
auch mit Links. :gay:

Kannst Du denn nicht mit dem Audiogramm durch EQ und positionieren der Monitore entsprechend die Situation verbessern?
Wie kommst Du auf 10% ? Hast Du ein Audiogramm und Dich mal damit auseinander gesetzt?
Wenn Du noch lange keine 50 bis (eigentlich unabhängig davon) warum tust Du noch nichts dagegen?
Solange die Krankenkassen bezahlen, sollte man sich freuen. Ab 40 wird ja sowieso mit dem Gehör alles schlechter - vor allem Schleichend...
Kann ich mal Deine Musik hören?
Benutzt Du beim Mixen optische Kontrollen?
Gruss Sudden
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Moin,
bis vor einem Jahr habe ich noch in der MHH-HNO-Klinik in Hannover die Voruntersuchungen(Objektivmessungen der Höhrfähigkeit) für CI's als Meßingenieur gemacht. Wenn Du da vorweg Fragen über Ablauf oder Inhalt oder CI generell hast kann ich Dir bestimmt weiterhelfen. Im Krankenhaus selbst, ist ja oft wenig Zeit. Ruhig per PN.

Viele Grüße!

sehr interessantes thema:

die kleinen neueren hörgeräte mit umweltfilter, wäre das kein ersatz für die musik :?:

nach was richtet man sich denn da beim spielen eigentlich :?: auf seine spiel technik oder wie beethofen, strickt der noten nach und diese dann aus dem gedächtniss setzten, wie man das mal vor 30jahren begonnen hat hörend nachzuspielen :?:
 
Sudden schrieb:
Kannst Du denn nicht mit dem Audiogramm durch EQ und positionieren der Monitore entsprechend die Situation verbessern?
Wie kommst Du auf 10% ? Hast Du ein Audiogramm und Dich mal damit auseinander gesetzt?
Wenn Du noch lange keine 50 bis (eigentlich unabhängig davon) warum tust Du noch nichts dagegen?
Solange die Krankenkassen bezahlen, sollte man sich freuen. Ab 40 wird ja sowieso mit dem Gehör alles schlechter - vor allem Schleichend...
Kann ich mal Deine Musik hören?
Benutzt Du beim Mixen optische Kontrollen?
Gruss Sudden
Ich habe leider kein aktuelles Audiogramm, das letzte was ich machen lies war vor 4 oder 5 Jahren und das habe ich nichtmehr,
muesste mal wieder eins machen lassen. Monitore kann ich leider derzeit in meiner Wohnung nicht benutzen, da man meine offenen Kopfhoerer schon durchs halbe Haus hoert
und ich nur nachts zum Musik machen komme. Da ich aber bald umziehe wird die naechste groessere Investition ein paar ordentliche Boxen sein.
Ich habe schon versucht etwas dagegen zu tun, hatte auch schon ein Hoergeraet, allerdings hat mich spaetestens nach 1-2 Stunden der Fremdkoerper im Ohr so genervt,
dass ich es ausziehen musste um nicht ganz kirre zu werden. Zudem haben mich diese vielen Nebengeraeusche die ich mit dem Geraet gehoert habe stark irritiert und bereiteten Kopfschmerzen.
Wie ich auf die 10% komme? Das ist ziemlich einfach, mein HNO sagte mir, dass meine derzeitige Hoerleistung auf dem Ohr bei etwa 10% des normalen liegt.
 
Einseitige Taubheit und CI ist eine relativ neue Versorgungsmethode - auch wenn es jährlich so an die 14.ooo Menschen in Deutschland trifft.
Ich hatte mal vor nicht allzu langer Zeit einen Musiker und Musikproduzenten mit dem Problem zur Beratung. Er vermisste v.a. das Richtungshören (Stereo), hatte aber die (berechtigte) Sorge, dass das CI "scheußlich" klingen könnte, wenn er es zur Musik aktiviert. Er hat noch abwarten wollen.

Binaurales Hören bringt ja Vorteile im Alltag, insofern sollte jemand mit einem tauben Ohr ohnehin in Erwägung ziehen, sich versorgen zu lassen, wenn er sehr darunter leidet. Wenn es mit dem Musikhören nicht klappt, kann er den Sprachprozessor letztlich ablegen, und er wäre in einer Situation wie zuvor. Zu bedenken ist auch, dass das Gehirn auf Dauer die beiden Höreindrücke "verschmelzen" lässt, so dass ich von Patienten, die sich haben einseitig versorgen lassen, hörte, sie würden auch bei der Musik das "stereotone" Hören durchaus als Vorteil empfinden. Es hängt aber sicherlich von den Erwartungen und Ansprüchen und auch der Geschichte der Hörschädigung ab.

Ich selbst bin auch im Hörzentrum der HNO der Medizinischen Hochschule Hannover tätig. Ich kann nur empfehlen, ein großes Zentrum aufzusuchen. Selbst wenn der "Komfort" vielleicht nicht ganz stimmen sollte, in Bezug auf Diagnostik und Operation würde man es nicht bereuen.
 
tach,

bin ebenfalls links total taub seit 20 Jahren, da bin ich mal mit ner Strassenbahn zusammengestossen, also die hat mich gerammt. Ansonsten ist nix passiert, keine anderen Verletzungen oder bleibende Schäden, ist also noch mal halbwegs gutgegangen. Aber der Kopf hat was abbekommen und das Gehör war weg.

Ich beschäftige mich bewusst nicht mit diesem Thema, denn ich hab mich seit langem dran gewöhnt. Ich höre lieber mit einem Ohr Mono und hol dazu mein Wissen aus der Erinnerung wie Stereo ist dazu und mixe aus dem Bauch heraus + benutze die Anzeigen in Cubase. Bei meinen Mixen hat noch keiner eine verminderte Hörfähigkeit bemerkt.

Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen ein Hörgerät zu haben - auch aus (sichtbarem) Stolz. Ferner wäre so ne Operation garnicht mein Ding. Zusätzlich - aber verfremdet - wieder links zu hören, nee danke. Dann lieber normal hören können, aber nur mit einem Ohr.

P.S.: mein rechtes Ohr ist noch sehr gut, zumindest nach meinem Empfinden. Ohrenarzt sagt daß ich wohl noch im ganz normalen Frequenzbereich höre. Bin jetzt 44 Jahre alt.
 
Danke für Eure Antworten.

Ich lese mir das immer wieder mal durch.
Ich habe zum 07.07. den Termin für das Vorgespräch. Einige Ansichten und Bedenken, die hier aufgetaucht sind kenne ich.
Sich hier teilweise Outen ist eh schon schwer genug. Bis vor kurzem hätte man mich auf dieses Thema gar nicht ansprechen können.
Man entwickelt so einige kleinere Tricks wie man sich unauffällig positioniert und lernt dazu von den Lippen abzulesen.
Einmal hatte ich das Thema in meinem damaligen Job angesprochen und konnte kurz danach gehen - soviel zum Thema offen darüber Reden.
Wollen wir mal gar nicht erst mit den Medikamenten anfangen. Bei einem Leben wo man viel mitgemacht hat, hat man auch einiges abbekommen.

Gut, zurück zum eigentlichen Thema.
Ich habe hier im Forum von jemanden noch eine Telefonnummer bekommen, wo ich mich vorab etwas mehr bzw. gezielter informieren kann. :supi:
Heute habe ich mir ein wenig Zeit genommen, nach dem Audiogramm den EQ anzupassen. Ich denke, da muss ich durch alle Frequenzen durch
einen neuen Hörtest machen lassen. Das derzeitige Audiogramm deckt ja nur den Sprachbereich. Ich benötige ja noch den musikalischen Bereich.
Bei mir sollte das Audiogramm für das Rechte Ohr eine typische Atersschwerhörigkeit darstellen. Hebe ich den Bereich an, habe ich keinen Bock
zum Mixen. Das gefällt mir nicht und ich weiss nicht ob es wirklich das ist, was die Leute im Durchschnittsalter wischen 20 und 45 wirklich hören.
Altersschwerhörigkeit kommt ja auch schleichend. Da müsste doch selbst der "Bohlen" ein Knick im Gehör haben - im Bereich Musik von und für junge Leute. :waaas:
Ich sammel jetzt mal die ganzen Fragen zusammen. Wenn ich das jetzt nicht durchziehe, wäre das vielleicht eine verpasste Chance?
Wer weiss, wie lange die Kassen noch Zahlen - denn das Gehör wird von allein auf jeden Fall nicht besser.
Na OK, das reicht mal für Heute - sonst höre ich gar nicht mehr auf mit Schreiben.
Gruss Sudden
 
Ein Freund vom mir ist Hörgerätakustiker, könnte den Kontakt mal herstellen. (bochum/berlin)

Er sagt, zur Diagnose, im Ohr ist Wasser, das leitet Vibrations,
bzw die Vibrations erzeugen den Ton ... es gibt billige Hörgeräte,
und es gibt teure...von denen könntest du dir dann so ca 40Stk kaufen ...

bevor du eine Op machst, würde ich den Test in der Praxis probieren.
Da steckt ne menge hightekk drin in den Dingern ... evt kannst du
dann deinen Kopf triggern ... hat alles seine Vorteile ...

Der Kollege hat auf jeden Fall einen traumhaften Job ...
Bei Kontaktbedarf PM ... stell ich dann her.

Und nicht vergessen, Ärzte sitzen am Wochenende zusammen,
auf so genannten "Gala" Sessions ... die gehen trinken, Rum
und co, Pinchen 14Eu´s ... für 5 Scheine ... an einem Abend...
und am Ende der Runde sagt dann wer wann wo wie am schnippeln
ist ... schickst du mir, schick ich dir ... und so ...Vetternwirtschaft.
 
Ich hatte gestern Abend und heute mal mit dem Step-Sequenzer und paar anderen Teilen gearbeitet.
Dieses mal habe ich nicht den EQ benutzt, sondern alle Instrumente so gelassen.
Für mich ist der Sound so einigermaßen Normal. Der Bass könnte etwas weniger sein.
In welchem Bereich müsste ich auf jeden Fall den EQ anheben bzw absenken?

Demo:


Danke und Gruss Sudden
 
Ich will dich nicht erschrecken, aber Musikhören mit einem CI ist nicht möglich, Sprache schon. Diese Demo zeigt es nicht schlecht:



Das ist wie Vocoder hören mit einem Trägersignal ohne Tonhöhen Modulation. Du hörst ein Rauschen das in verschiedenen Frequenzen durch ein Modulationssignal moduliert wird. Stimme eignet sich gut als Modulator, weil es dabei nicht so auf die Tonhöhe ankommt. Gesang kannst du aber vergessen, ebenso Musik, weil du nicht mehr harmonisch hörst.

Meine Mutter hat ein CI. Sie war Cellistin auf Profi Niveau und Ärztin. Sie ist gentisch prädisponiert an Spätertaubung erkrankt und hat irgendwann mal nur noch 7% oder so gehört. Das begann ab 20 und mit 55 liess sie sich dann zuerst ein CI links machen, ein paar Jahre später eins rechts. In ihrem hohen Alter ist es ihr sehr gut gelungen Sprache zu verstehen. Sie ist extrem sprachbegabt und als Cellistin auch sehr gut trainiert Schall in jeglicher Form zu erkennen. Aber sie hört keine Musik mehr, Rhytmus und so erkennt sie natürlich, aber sobald es harmonisch wird, muss sie passen. Sie erzählt immer von Leuten mit einem CI, die behaupten, sie würden Musik hören können. Für sie ist das unverständlich.

Ich nehme an, das liegt daran, dass unser Ohr auf der Schnecke verschiedene Frequenzen wahrnehmen kann. Diese Frequenzen liegen auf unterschiedlichen Nervenzellen. Die Auflösung unseres Gehörs ist dabei natürlich extrem hoch. Da man diese Nervenzellen aber elektrisch stimmuliert, kann man erstens nicht die volle Bandbreite abdecken, zweitens nicht die volle Auflösung und drittens muss man dann auch noch die richtige Frequenz der richgtigen Nervenzelle zuordnen können. Beim CI konzentriet man sich dann wohl auf den Sprachbereich. Dabei wird man die Tiefen und Höhen schon mal extrem einschränken. Dann kommt hinzu, dass man diesen Bereich nur in sehr groben Stufen abdecken kann. Ich weiss jetzt nicht wieviel Bänder so ein CI hat, aber selbst wenn es 128 oder sowas wären, dann wäre das extrem wenig im Vergleich zur Auflösung unseres Gehörs. Dann kommt noch hinzu, dass diese Bänder auch jeweil der richtigen Zelle zugeordnet werden müssen. Das wird man wohl annäherungsweise durch Versuche hinbekommen, da man aber eben keine Referenz hat, muss das vom Patienten 'erhört' werden. Alles in allem ist es wie Vocoder hören mit Rauschen als Trägersignal. Von 'Hören' kann hier also keine Rede sein, es ist eher ein 'Verstehen'.

Ich würde erst zum CI raten, wenn du nahezu taub bist. Selbst wenn du nur noch 50% hörst ist das echtes Hören, das man mit einem Hörgerät verstärken kann. Ein CI ist kein Hörgerät, sonder ein bionisches Hören. Wir sind noch meilenweit davon entfernt, dass man damit Musik Hören kann.
 
Nachtrag: Wenn eins deiner Ohren schon taub ist, dann würd ich dort ein CI machen lassen. Du kannst dann mit diesem CI, während dein anders Ohr noch funktioniert, lernen Sprache zu erkennen. Das dauert eine Weile, es kann auch sein, dass du das nie richtig lernst. Aber es ist besser schon früh damit anzufangen, als zu spät, dann wenn dein anderes Ohr auch taub werden könnte. CIs macht man ja vor allem bei Kindern, die taub auf die Welt kommen. Bei vielen ist dies extrem erfolgreich, weil sie lange damit üben können und auch entwicklungsfähig sind.

Positives Beispiel: Früher konnte ich mit meiner Mutter im Auto nicht mehr reden, auch mit Hörgerät nicht, der Umgebungslärm war einfach zu hoch. Der wurde natürlich durch das Hörgerät mitverstärkt. Seit sie ein CI hat, geht das wieder. Sie ist natürlich der Fall, der als taub gilt und das ist auch schon ein paar Jahre her. Es kann sein, das neue Hörgeräte frequenzselektiv sehr genau angepasst werden können. Wieviel Bänder die haben und wie das Anpassungsverfahren tatsächlich abläuft, weiss ich natürlich nicht. Ich nehme leider an, das dies als Toningenieur natürlich nicht reichen wird. Das ist wie wenn man mit einem Grafik Eq den Frequenzgang anpasst. Die Messmethoden des Gehörs sind auch nur Annäherungen, ein genauses Abbild des Frequenzbereichs lässt sich wohl nicht bewerkstelligen.

Für meie eMutter war es natürlich extrem frustrierend ihre grosse Liebe, das Cello spielen, aufgeben zu müssen. Das hat sie sehr hart getroffen, weil Musik ihr Leben bedeutete. Bei dir ist das bestimmt nicht anders. Es tut mir leid, wenn ich hier gleich mit so harten Fakten daherkomme. Dies ist halt ein Internet Forum und da kann man nicht alles genau so erklären, wie wenn man sich gegenüber sitzt.
 
Ich bin seit ich 10 bin Brillenträger.
Alle paar Jahre geht mal eine Brille kaputt und dann seh ich für n paar Wochen deutlich schlechter. Bemerkenswert daran ist, dass ich in dieser Zeit meist sozial ein ganz klein wenig zurückschalte, also mehr in mich selbst einkehre und weniger Kontakte pflege. Is nid arg, aber bemerkbar.

Was Kommunikation und Soziales angeht ist aber Hören glaube ich noch viel wichtiger. Könnte mir vorstellen, dass man ohne Gehör viel schneller in Gefahr gerät, sich einzukapseln und Kontakte zu verlieren. Für Kinder, die in Sonderschulen von Anfang an damit umzugehen lernen und Gebärdensprache sprechen, ist das sicher eine andere geschichte, aber für jemanden, der jahrelang hörend war wirds bestimmt sehr schwer! Ich würde mir daher auf jeden Fall ein Hörgerät holen, sobald es Sinn macht. Ich liebe die Musik auch, aber ohne Kontakte und Soziales wäre ich nicht lebensfähig, würde daher im Notfall auch zum CI greifen und zugunsten der Sprache auf Musik verzichten.
 
Ich bin als Thirty nicht davon betroffen - mache mich aber trotzdem öfters mal im Club oder Konzerten zum Affen und halte mir Ohren zu wenns zu laut wird! Oder steck mir dann Temposchnippsel rein. Sieht dumm aus - manche lachen auch drüber ("Weichei"), aber die Ohren sind auch ein Stückweit mein Kapital als Berufsmusiker.

Aber zu dir. Du solltest dir unbedingt angewöhnen beim Mischen mit einem Software Spektrum Analyzer zu arbeiten! Hardware ist zu grob. So einer der eine Kurve oder megaviele Balken anzeigt - nicht die farbliche Spektrum Version. Ich stell ihn immer so ein bischen richtiung durchschnittszeit ein und nicht Echtzeit. Jedenfalls muss man dann erstmal lernen damit umzugehen. Das macht man am besten in dem man immer laufen lässt wenn man andere Musik hört. Immer schauen wie es bei bekannten Songs aussieht und mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür. Jeder Analyzer reagiert anders und muss meiner Meinung nach neu "erlernt" werden. Manchmal hab ich das Gefühl das ich stellenweise schon ungehört abmischen könnte über Analyzer, aber wahrscheinlich ist das quatsch und ich möchte nicht in die Situation kommen. Aber es ist eine ungemeine Hilfe auch wenn man 100% hört. Das Problem ist ja daß sich unser Gehör schnell Fehler wegdenken kann. Und so kommt oft die Böse überaschung wenn man einen anderen Song hört im Vergleich hört.

Das bringt mich noch auf einen Punkt zum Thema "hört mal - wo fehlt da was im Mix / Spektrum". Das darfst du nicht machen! Das müsste vorraussetzen, daß du jeden Song ohne Höhrprobleme 100% perfekt abmischen könntest. Das gibts aber in der Praxis nicht und selbst bekanntere Leute haben extreme Schwankungen was die Qualität des Abmischens betreffen. Das ist von Song zu Song anders. Du könntest höchsten ein Dutzen Songs vorzeigen und andere sollten sich anhören ob es eine Auffällige Übereinstimmung gibt. Das z.b. immer zu viel Höhen sind. Und dann ist ja noch die Frage ob es nicht an Monitoren, die Aufstellung oder dem Raum/Abhör-Possition liegt :stop:

Ich denke der Analyzer könnte dir da am ehesten aus der Patsche helfen.

Aber in der Vergangenheit warst du mehr als Keyboarder unterwegs und produzieren ist mehr so Hobbymäßig bei dir gelaufen ? Oder hab ich dich da falsch verstanden bzw. es falsch mitbekommen ?

Viele Grüße
Zolo
 
Danke wieder einmal für Eure Beiträge.
Somit werde ich schon vorher mit einigen Fragen auseinandersetzen können.

Hey @Zolo
Spectrum Analyzer ist ja gut und schön, wenn man Vergleichsmaterial hat.
Ich habe mir vorgenommen, mal meinen Kram zu machen. Vom Empfinden wäre das in Ordnung, aber mein Empfinden stimmt ja nun nicht.
Deshalb hatte ich die Fragen in den Raum geworfen.


Wenn mehrere Sagen, Du solltest zum Schluss um die 4000 Hz so um +20 dB erhöhen, dann würde es vom "Gefühl" her so machen,
obwohl es schon nicht mehr so schön für mich anhört. Gut, ich habe die Demo wieder rausgenommen. Ich warte mein neues Diagramm ab.
Vergleiche einen Teil und werde versuchen die Differenz in der Lautstärke der jeweiligen Frequenzen auszugleichen.
Ich hatte extra in meiner Demo Melotron und ähnliche Instrumente gewählt, weil ich da bei Mixen die meisten Schwierigkeiten sehe.
Die Problemfrequenzen liegen bei der Demo genau in dem Bereich.

Wer macht denn noch viel Musik mit Melotron und Sequenzen in der Heutigen Zeit?
Ich habe zwar CDs, wovon ich früher LPs hatte - aber das Originalmaterial war von 70er 80er.
Deshalb sehe ich Probleme zum sinnvollen Einsatz des Spectrumanalyzers

Gruss Sudden
 


News

Zurück
Oben