Neugeburt des Neuron...

Hallo zusammen

Da stöbere ich nichts ahnend im Synmag durch den Messebericht und in einem Satz geht es um einen neuen Neuron.Da war meine Kinnlade wirklich unten :)
Das wäre der Hammer.Man stelle sich mal das geniale Konzept des alten mit ein paar neuen Tricks gepaart mit aktueller Rechenpower.Das wäre wirklich cool.

Gruß
Michael
 
Dornbusch schrieb:
Das wäre der Hammer.Man stelle sich mal das geniale Konzept des alten mit ein paar neuen Tricks gepaart mit aktueller Rechenpower.Das wäre wirklich cool.

ja cool. vor allem wär's cool, wenn die kiste dann mal bugfrei wäre. :lol:


im ernst, der neuron ist beeindruckend. hab' mir vor einiger zeit mal ein crack vom VS besorgt und ausprobiert, das soundpotential ist gewaltig und ein wahrer leckerbissen für mich.

ich würde mir ein plugin mit gescheitem controllerdongle wünschen, quasi ein "neuron VS XL", das könnte sich jeder leisten und würde das ganze auch auf ein wirtschaftlich gesundes fundament stellen. die klangerzeugung liefe dann auf einem oder mehreren DSPs im controller statt auf x86, genau so wie es die UAD vormacht.

warten wir mal ab was da kommt. ich bin gespannt.


future_former
 
Das alte Konzept war ja offensichtlich nicht gut. Controller überlässt man den normalen Herstellern oder baut einen anständigen Controller wie den hier.
imposcar-2-controller-850-100.jpg


http://www.synth-project.de/ImpOscar_2_Controller.html
 
tja, der neuron war hoch gepokert mit prinzipiell suboptimalen karten. irgendwer hätte das ding halt kaufen können müssen. und wer hat mal eben 5000.- öcken für einen synth übrig ? als der volks-neuron VS dann endlich kam war das zu spät und ein organisatorisches fiasko.

schade, hätte was werden können. aber vielleicht wird's ja nochmal was.


future_former
 
Der Neuron war optisch/haptisch eine Katastrophe im Design, sehr unzweckmäßig. Diese Hüllkurvendrehdinger sprangen und die bunten durchsichtigen Joystickkappen sahen danach aus, dass sie das Leben nicht lange mitmachen. Das mit normalen Controllern wäre schon besser gewesen. Das Ding als normales Plugin hätte heute aber eh mehr Potential, die Rechner sind heute leistungfähiger und die Algorithmen könnte man auch in die Software "Morph" umsetzen, ohne einen Standardsynth drumrumzubauen. Das ist wie Videos in einem Printheft sonst. Das technisch dahinter stehende Prinzip jedoch durchaus brauchbar. Hat man nur nicht gefunden und sich marketingtechnisch im Vorfeld ins Abseits gekickt.

Das ist schade um die Sachen, die drumrum passierten.
 
nu ja, reinrassiges nativeplugin ist immer so eine sache, von wegen warez usw., letztlich muss sich eine investition auch lohnen. ob das bei einem kleinen startup wie neuron sinnvoll gewesen wäre ?

das UAD-konzept dagegen ist schlüssig. der dongle ist die hardware. ganz einfach.

die neuron-hardware hab' ich bisher nicht in den fingern gehabt, aber optisch war das m.e. schon schick. der ganze laden stand halt von beginn an auf (finanziell) wackeligen beinen, niemand hatte genug ehrgeiz um das projekt zu einem echten abschluss zu bringen und das hat hartmann eben den hals gebrochen. die zugrundeliegende fragile x86-hardware ist für mich ebenfalls ein K.O.-argument, was will ich mit einem lauten, instabilen, schwachbrüstigen PC-synthie, der 5köre kostet ?

wäre hartmann schlau gewesen, hätte man von anfang an etablierte profis wie access, creamware oder waldorf ins boot geholt. die hätten die hardware und den code für DSP optimiert und das ganze dann in gemeinsamer kraftanstrengung als funktionierende hardwarebox für den breiten markt mit einem strassenpreis von 1-2köre auf den markt gebracht. das ding wäre weggegangen wie warme, belegte semmeln nach 'ner hungersnot. :lol:

na, mal schauen, was die zukunft bringt.


future_former
 
Die Behauptung, jedweden Klang "musikalisieren" zu können, wurde nicht einmal im Ansatz eingehalten. Ich verweise da auf die ausführlichen Diskussionen im Archiv des Keyboards Forum.

Wenn ich jetzt z.B. Klospülung reinschicke, erkennt der Neuron dann die musikalisch relevanten Parameter zum tiefgreifenden kreaktiven Eingriff ins Klanggeschehen oder kann er damit nichts anfangen, weil Klospülung lt. Definition des Herstellers kein musikalisch relevanter Klang ist und es dafür keine werksseitigen Modelle gibt?

http://forum1.keyboards.de/archiv/03/03 ... 92.html#26

Man sollte auch die Bruitisten - selbst wenn man denkt, daß es keine großen Komponisten waren - kennen. Zum Beispiel Russolo, der seit 1913 mit seinen elektrischen Geräuschinstrumenten und mit seinem >futuristischen Orchester< viel Rabatz gemacht hat. Heutzutage ist für einen Komponisten jeder Klang potentiell musikalisches Material. Auch ein Klogeräusch. Es ist nur die Frage, in welchen Kontext er gesetzt wird, um als Klogeräusch einfach neutralisiert zu werden, und dann hören sie ihn gar nicht mehr als Klogeräusch. Und wenn die Assoziation noch vorhanden ist, dann muß er halt vermittelt werden, um sich in eine Musik, die einen weiteren realistischen Darstellungsrahmen hat als nur Oboe, Klavier, und, wie bei Messiaen vielleicht, Le merle noir zu integrieren.
In mehreren meiner Kompositionen aus den letzten Jahren wie TELEMUSIK, HYMNEN, KURZWELLEN kommt praktisch alles an assoziativen Klängen vor. Hier und da hört man überall neu hinzukommende Klangereignisse. Das Wesentliche ist heute: jeder Klang kann musikalisches Material sein.

http://www.elektropolis.de/ssb_story_stockhausen.htm
 
Da stimme ich zu.Der Neuron wurde damals falsch ausgelegt von Hartmann "schlecht" beworben.Die Diskussionen im alten KB Forum waren ellenlang.Die Idee heute nochmal aufzugreifen und wirklich die Chance zu haben des anfassbaren Klanges zu schaffen das wäre spannend.Soundqualität vom Absynth,Melodyneartig den Sound zu zerflücken
plus Motorfadern.Das wäre mein Traum.Hartmann sollte das meiner Meinung nach nicht machen.Besser wäre z.B. der Jörg Schaaf oder Waldorf.
 
Das damalige Hartmann Team hatte offenschtlich zu viel virtuelles Koks in der Birne.
Und soviel geballte Dummheit wie bei der Diskussion im KB-Forum ist mir nie wieder untergekommen.
 
Der Access-Gründer hat ja musikalisch auch mit einem Yamha DX9 angefangen, das sind ganz harte Jungs und sowas prägt fürs Leben - wer das übersteht hat schon gewonnen ;-)
 
Interessant fand ich damals im Vorfeld die komplette Begeisterung der Leute über ein Gerät, von dem keiner auch nur irgendwas wusste. Ich weiss noch wie ein ziemlich renommierter Musiker hier aus München mir sagte, "das wird das Gerät sein, das alles ändern wird". Tja.

Da gabs mal ein Vorwort in der Keyboards über "Synthesizer die zu denken anfangen" oder so nen Schmonsens. Da wird sich der verantwortliche Redakteur sicher heute nur noch mit Gruseln dran zurückerinnern wollen.

Was mich persönlich am meisten überrascht hat, war wie "plump" das Gerät dann letzten Endes wirkte. Ich hatte mir ein wesentlich schlankeres Design erwartet, statt so einem Behemoth. Sogar hier konnte das Gerät für mich die darin gesteckten Erwartungen eigentlich nicht erfüllen. Und da könnte man meinen, dass der Hartmann da Ahnung hätte.
Das Gerät wirkte auf den Fotos viel eleganter und futuristischer als wie in real.

Alles in allem, der größte Synthesizerhype des letzten Jahrzehnts der wohl in der größten Enttäuschung geendet hat (imho).
 
Der Kreis an Leuten, der bereit ist, 5000 Tacken für einen einzelnen Synthie auszugeben (sei er noch so innovativ) ist einfach zu klein, um ein Unternehmen wie Hartmann da abfangen zu können. Wenn dann noch ungünstiges Marketing dazukommt, ist´s aus.
 
Äh, habe ich das richtig aus der SynthDB entnommen, dass Axel Hartmann tot ist oder war damit nur die Firma gemeint?
 
ich dachte auch jahrelang wegen des eintrags, dass hartmann gestorben sei hat sich auch irgendwo mal als geruecht verbreitet gehabt... in der englischen uebersetzung steht "company closed". moogu moogu moogu... *seufz*
 
Tischhupe schrieb:
Äh, habe ich das richtig aus der SynthDB entnommen, dass Axel Hartmann tot ist oder war damit nur die Firma gemeint?


Dem Axel geht es sehr gut hoffe ich :) Der lebt und arbeitet wieder für z.B. für Waldorf.Largo,Blofeld,Zarenbourg und und und.Dem wird nicht langweilig glaub ich.
 
Gut das! Ich war erst mal schockiert, dass ich das nicht "mitbekommen" hatte.
@Moogu: Das solltest du mal anders schreiben.
 
Hartmann lebt noch und designed erfolgreich. Vermutlich einer der coolsten Jobs dieser Erde. Synthesizer stylen. Das Beste nach dem eigentlichen Design, wie zB Onkel Tommy mit dem Tinysizer. Aber eins noch: Was Herr Bernsee macht ist meist eher unterbewertet. Sehr spannendes Zeug, vermutlich aber kein Geschäftsmensch, kein Businesstyp. Schon deshalb sympathisch. Wie Herr Hartmann denkt, weiss ich nicht genau. Wenn man das richtig angeht und die richtige Plattform wählt, kann das durchaus "was werden", aber viele Erwartungen gerieten sicher schnell in die falsche Richtung.
 


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