Nord Lead 4 vs. Nord Lead 3

Shunt

Shunt

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Moin,

kommt es mir nur so vor, oder findet der Nord Lead 4 eher wenig Beachtung?
Finde den super interessant und mich würde mal interessieren, wie man den
Klang mit einem Nord Lead 3 vergleichen kann.
Es geht mir nur um den Klang.
Dass der NL4 kein AT hat und sonstige Unterschiede hab ich mir schon rausgelesen,
das soll hier nicht unbedingt diskutiert werden.

Kann man bei der Lead Serie im Groben so etwas wie kompatibel sagen, wie bei der Virus Serie?
Also Klänge des NL3 sind grundätzlich auch beim NL 4 möglich?

Gruß
Christian
 
Am NL3 habe ich mich jetzt, nachdem er etwa 1 Jahr in meinem Besitz ist, in keiner Weise satt gehört. Er kann hart und böse klingen, kann aber auch butterweich, breit und schön, trotzdem ist er immer präsent und kann sich locker durchsetzen.
Beim NL4 hatte ich bereits nach einer Stunde intensiven Spielens den Eindruck, daß seine *tendenzielle* Härte etwas nervend sein kann, meine Ohren wurden etwas müde, irgendwann dachte ich, ok, jetzt reichts.
Der NL4 klingt klasse, ohne Frage, für mein Empfinden jedoch etwas einseitig.
Beim NL3 vermisse ich manchmal etwas "musikalischen Dreck", oder "industrial crunch", von daher wäre der NL4 die ideale, wenn auch teure Ergänzung.
Ich würde aber nicht umgekehrt behaupten, für den NL4 als Hauptinstrument sei der NL3 eine ideale Ergänzung, weil der NL3 einfach ein ganz anderes Kaliber ist. Der 3'er ist ungeheuer vielseitig, der FM-Bereich ist eine wahre Fundgrube und macht wesentlich mehr Spaß als die Urmutter DX7. Da kommt der 4'er einfach nicht dran.

Auch wenn es Dir *nur um den Klang* geht, gehört die Bedienoberfläche und Vielseitigkeit eines Synthesizers für mich mit zu entscheidenden Faktoren wenn es um die Spielfreude geht. Der NL3 bietet meines Erachtens mit den LED-Encodern das beste userinterface, welches mir bisher begegnet ist. Das fehlende Display und die - für meine Begriffe - zu kleinen Potiknöpfe im Verhältnis zur Schwergängigkeit der Regler des NL4 haben mich etwas abgetörnt, fehlendes AT und keyscale morphing kommen noch dazu.

Klanglich sehr sehr interessant finde ich allerdings auch den neuen A1, die wenigen Sounds, die ich bisher gehört habe, lassen mich vermuten, daß es sich hier um den bisher analogiksten VA handelt.

Herzlich,
Bernd
 
Hallo Bernd,

danke für Deine Einschätzung.
Das Drumherum darf man natürlich nicht außer acht lassen, wollte nur, dass es jetzt hier
erstmal hauptsächlich um die klanglichen Unterschiede geht.
Da ich mir auf gar keinen Fall beide hinstellen werde, muss ich mich halt irgendwann für einen
von beiden entscheiden, deshalb suche ich hier nochmal eine anregende Diskussion.

Ob hinter dem Weglassen einiger Features Methode seitens Clavia steckt, damit man möglichst
den alten auch noch behalten muss, oder beide haben möchte? :twisted:

Meintwegen, kann das hier auch in den aufgezeigten NL4 thread eingepflegt werden, wenn
das besser passt.
 
Shunt schrieb:
Ob hinter dem Weglassen einiger Features Methode seitens Clavia steckt, damit man möglichst
den alten auch noch behalten muss, oder beide haben möchte?
Davon hat Clavia nichts.
Der NL3 ist von heute auf morgen fallen gelassen worden.
Bsp: die aktuelle Firmware hat einen MIDIClock Bug. Von Clavia erkannt und mit dem Kommentar versehen: "Wer damit Probleme hat, soll auf die alte Version zurückgreifen, ein weiteres Update wird es nicht mehr geben".
(War zu lesen im FAQ auf der alten Nord-Webseite, ist jetzt scheinbar rausgenommen).
So klasse ich die Nord-Instrumente auch finde, die Kundenpolitik von denen finde ich scheiße. (Z.B. auch beim NordStage, wo seit ewigen Zeiten kein Update mehr kommt).

Back to "Klang"!

Bernd
 
Shunt schrieb:
Meintwegen, kann das hier auch in den aufgezeigten NL4 thread eingepflegt werden, wenn
das besser passt.
Das ist sicher besser!

Zu deiner Kompatibiliätsfrage und dem Vergleich zu Virus: Der Virus TI ist abwärtskompatibel bis hin zur Möglichkeit, als Patches des A/B/C in den Ti zu laden. Ich hatte meinen Virus A erst verkauft, nachdem ich meine Bibliothek importiert und ausgiebig getestet hatte - es war kein Unterschied zu hören. Der 4er kann nichts mit Patches der Vorgänger anfangen. Und selbst da wo die Architektur es hergibt einen Sound nachzubauen klingen die sehr unterschiedlich.

Alles weitere zu NL3 vs NL4 steht im verlinkten Thread.
 
serenadi schrieb:
(War zu lesen im FAQ auf der alten Nord-Webseite, ist jetzt scheinbar rausgenommen).
So klasse ich die Nord-Instrumente auch finde, die Kundenpolitik von denen finde ich scheiße. (Z.B. auch beim NordStage, wo seit ewigen Zeiten kein Update mehr kommt).
Positiv ist aber die Pflege der Library. Für meinen Nord Elektro kann ich mir wöchentlich neue Samples herunterladen, die es teilweise wirklich in sich haben. Da kommt mal eben ein neues Klavier oder ein neues Melotron-Set für umme. Ich weiß, dass der Bereich Orgel in diesem Forum keine Konjunktur hat. Clavia eine schlechte Produktpflege nachzusagen finde ich aber falsch.
 
Ermac schrieb:
Positiv ist aber die Pflege der Library. Für meinen Nord Elektro kann ich mir wöchentlich neue Samples herunterladen, die es teilweise wirklich in sich haben. ... Clavia eine schlechte Produktpflege nachzusagen finde ich aber falsch.
Ich erlaube mir, nach eingehender Erfahrung mit einer Firma, auch mal Kritik üben zu dürfen.
Was die Samples angeht: Hast Du recht, kommt ab und zu (wöchentlich ist doch stark übertrieben, auch die Mellotrons sind schon ein paar Jahre alt) neues Material für umsonst. Dir als Elektro-Besitzer glaube ich auch, daß Du damit etwas anfangen kannst. Im Stage habe ich aber eine Synth-Engine und nicht nur einen Sample-Player. Was soll ich da mit -zig (vintage-)Synth Samples, die bereits einen Filterverlauf haben, den ich nicht mehr verändern kann? Für eine Synth-Engine brauche ich statisches Wellenformmaterial. Filter habe ich selber.
Jedenfalls habe ich in den letzten drei Jahren höchstens 5% der neuen Samples verwenden können. Clavias "vintage Hype" in Ehren, irgendwann ist es aber auch gut.
Im Nordforum kann man regelmäßig nachlesen, daß die Samples für E-Pianos seit Generationen veraltet sind, und wohl wahr, für ein Rhodes gibt es mittlererweile wesentlich bessere Sachen von anderen Herstellern. Da tut Clavia partout nichts.
Zugegeben, vor kurzem (Anfang Februar) wurde das Wurli durch 'nen Amp geschickt gesampelt.

So, nun aber back to topic, sorry!

Bernd
 
serenadi schrieb:
Ermac schrieb:
(...) Clavia eine schlechte Produktpflege nachzusagen finde ich aber falsch.
Ich erlaube mir, nach eingehender Erfahrung mit einer Firma, auch mal Kritik üben zu dürfen.
Als erklärter Fan der Nord-Instrumente muss ich dieser Kritik doch leider auch zustimmen. Auch beim Nord Modular und Nord Modular G2 finde ich die Produktpflege nicht in Ordnung. Es mag ja sein, dass diese Instrumente keine wirtschaftlichen Erfolge waren. Aber einfach die Editor-Software nicht mehr zu aktualisieren, sobald man ein Produkt nicht mehr neu kaufen kann, finde ich nicht gut. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Instrumente im Vergleich zur direkten Konkurrenz (Waldorf, Korg, Access) ja auch nicht gerade billig sind.
 
Den 3 er hatte ich lange, er hat mich irgendwann genervt, die Filtermodelle des 4er klingen besser, ansonsten echt schwierig muss man selber anhören, der 3er hat die erwähnten Vorteile der 4er hat andere aber leider auch einige Sachen weniger, warum auch immer.
Wollte mir den 3er letztens nochmal kaufen, hab es dann gelassen , schönes Teil auf jeden Fall, der 4er ist eher ein verbesserter 2X definitiv.
 
Hi,

finde ja eher interessant, dass Du einerseits dem NL4 "tendenzielle Härte" nachsagst und dann wiederum den neuen A1 als den vielleicht "analogiksten" VA ansiehst. Technisch dürften beide nämlich ziemlich identisch sein ;-) (24bit Wandler, 96kHz Samplerate, die neuen Filteralgorithmen usw.)
Der A1 ist eher eine Art vereinfachter NL4 mit einigen netten Addons um die Geräte voneinander abzuheben und noch mal eine andere Zielgruppe anzusprechen, denen der NL4 möglicherweise schon zu komplex ist. Da geht es mehr um Produkt-Positionierung als um den Sound. Ich selbst würde den NL4 als den am edelst klingendsten Nord bezeichnen, den die je gebaut haben, aber das ist ja alles auch Geschmackssache.

Was beim NL4 hier noch so gut wie gar nicht erwähnt wurde ist aber seine Live-Performance-Fähigkeit gegenüber allen anderen Nord Leads (ich hatte schon fast alle) Die jederzeit gut syncbaren LF'O's, der Arpeggiator (incl. Patterns) in Kombination mit den Impulse-Morphs erlauben jede Menge interessante Live-Spielereien, die alleine mit den Geräten vorher so nicht möglich waren, besonders wenn man mehrere Slots gleichzeitig nutzt. Vieles ist da wirklich mal gut durchdacht (selbst die Hold-Funktion), macht Spaß und ist inspirierend. Komischerweise kommt das nicht mal auf Clavias Webseite gut rüber. Der NL4 ist definitiv weitaus mehr, als nur ein verbesserter NL2X.

Was ich hier so an Kritik schon gelesen habe, sehe ich übrigens auch so (und kann bis heute nicht verstehen dass so ein toller Synth wie der G2 einfach mal eingestellt wird :selfhammer: ).

Gruß,
Michael

serenadi schrieb:
Am NL3 habe ich mich jetzt, nachdem er etwa 1 Jahr in meinem Besitz ist, in keiner Weise satt gehört. Er kann hart und böse klingen, kann aber auch butterweich, breit und schön, trotzdem ist er immer präsent und kann sich locker durchsetzen.
Beim NL4 hatte ich bereits nach einer Stunde intensiven Spielens den Eindruck, daß seine *tendenzielle* Härte etwas nervend sein kann, meine Ohren wurden etwas müde, irgendwann dachte ich, ok, jetzt reichts.
Der NL4 klingt klasse, ohne Frage, für mein Empfinden jedoch etwas einseitig.
Beim NL3 vermisse ich manchmal etwas "musikalischen Dreck", oder "industrial crunch", von daher wäre der NL4 die ideale, wenn auch teure Ergänzung.
Ich würde aber nicht umgekehrt behaupten, für den NL4 als Hauptinstrument sei der NL3 eine ideale Ergänzung, weil der NL3 einfach ein ganz anderes Kaliber ist. Der 3'er ist ungeheuer vielseitig, der FM-Bereich ist eine wahre Fundgrube und macht wesentlich mehr Spaß als die Urmutter DX7. Da kommt der 4'er einfach nicht dran.

Auch wenn es Dir *nur um den Klang* geht, gehört die Bedienoberfläche und Vielseitigkeit eines Synthesizers für mich mit zu entscheidenden Faktoren wenn es um die Spielfreude geht. Der NL3 bietet meines Erachtens mit den LED-Encodern das beste userinterface, welches mir bisher begegnet ist. Das fehlende Display und die - für meine Begriffe - zu kleinen Potiknöpfe im Verhältnis zur Schwergängigkeit der Regler des NL4 haben mich etwas abgetörnt, fehlendes AT und keyscale morphing kommen noch dazu.

Klanglich sehr sehr interessant finde ich allerdings auch den neuen A1, die wenigen Sounds, die ich bisher gehört habe, lassen mich vermuten, daß es sich hier um den bisher analogiksten VA handelt.

Herzlich,
Bernd
 
wirehead schrieb:
Hi,

finde ja eher interessant, dass Du einerseits dem NL4 "tendenzielle Härte" nachsagst und dann wiederum den neuen A1 als den vielleicht "analogiksten" VA ansiehst. Technisch dürften beide nämlich ziemlich identisch sein ;-) (24bit Wandler, 96kHz Samplerate, die neuen Filteralgorithmen usw.)
Der A1 ist eher eine Art vereinfachter NL4 mit einigen netten Addons um die Geräte voneinander abzuheben und noch mal eine andere Zielgruppe anzusprechen, denen der NL4 möglicherweise schon zu komplex ist. Da geht es mehr um Produkt-Positionierung als um den Sound. Ich selbst würde den NL4 als den am edelst klingendsten Nord bezeichnen, den die je gebaut haben, aber das ist ja alles auch Geschmackssache.
Das halte ich für sehr gewagte Spekulationen.
Strukturell ähnelt der A1 (bis auf den 2.Oszillator) wesentlich eher der Synth-Engine im NordStage, klingt aber völlig anders. Die technischen Eckdaten Samplefrequenz und Wandler sagen doch heute überhaupt nichts mehr über den Klang aus.
Zwischen dem NL4 und dem A1 liegt 1 Jahr Entwicklungszeit, ich traue Clavia durchaus zu, daß sie sich auch bei z.B. Oszillatoren weiterentwickeln. Filter alleine machen noch keinen Synth aus.

NL4 und *edelst* ? Na ja. Wer Ohren hat, der höre.

Gruß,
Bernd
 
Da haste aber Hängeohren, ich hatte den 4er ein paar Tage hier und ich höre hier definitiv viel Übereinstimmung mit dem A1, wobei Nord immer die Richtung beibehalten hat und die drastischen Verbesserungen sucht man hier vergeblich.

Aber letztlich zählt was Spass macht und nahc 6 Jahren NL3 macht der 4er definitiv Spass und der A1 auch von daher jedem seine Ohren;-)
 
wirehead schrieb:
kann bis heute nicht verstehen dass so ein toller Synth wie der G2 einfach mal eingestellt wird :selfhammer: )

Was ist daran nicht zu verstehen? Das Teil war für Clavia ein wirtschaftlicher Flop. Ganz einfach, egal wie doof das die Leute finden.
 
abbuda schrieb:
wirehead schrieb:
kann bis heute nicht verstehen dass so ein toller Synth wie der G2 einfach mal eingestellt wird :selfhammer: )

Was ist daran nicht zu verstehen? Das Teil war für Clavia ein wirtschaftlicher Flop. Ganz einfach, egal wie doof das die Leute finden.

Ernsthaft? Hätte ich eher nicht gedacht. Klar, wenn es das war, dann kann ich es schon nachvollziehen.
 
Mich würde aber ja mal interessieren wie Du denn darauf kommst, dass der NL4 irgendwie hart klingen würde. Hast Du selbst Sounds darauf programmiert oder basiert Dein Eindruck auf Presets im Gerät? Hast Du überhaupt mal A1 und NL4 nebeneinander gehabt und auch versucht gleiche Sounds zu programmieren? Welchen Sound findest Du denn edel? Fragen über Fragen ;-)

Ich sehe das ähnlich wie olduser - richtig große Unterschiede im Grundsound gibt es bei den Clavias eh' nicht - die mag man oder eben nicht. A1 und NL4 gehören zur neuesten Generation und sind daher schon sehr ähnlich - NL4 mit Schwerpunkt auf Live-Performance, rhythmische Modulationen, FM usw. und A1 eher als "Spieler"-Synth mit vereinfachter Bedienung. Ich glaube nicht, dass Clavia innerhalb einer so kurzen Produkt-Zeitspanne noch großen Aufwand betreibt, den Sound noch "analoger" zu machen und schon deswegen alles auch software-mäßig auf den gleichen Algorithmen basiert - eben nur mit unterschiedlichen User-Interfaces.


Das halte ich für sehr gewagte Spekulationen.
Strukturell ähnelt der A1 (bis auf den 2.Oszillator) wesentlich eher der Synth-Engine im NordStage, klingt aber völlig anders. Die technischen Eckdaten Samplefrequenz und Wandler sagen doch heute überhaupt nichts mehr über den Klang aus.
Zwischen dem NL4 und dem A1 liegt 1 Jahr Entwicklungszeit, ich traue Clavia durchaus zu, daß sie sich auch bei z.B. Oszillatoren weiterentwickeln. Filter alleine machen noch keinen Synth aus.

NL4 und *edelst* ? Na ja. Wer Ohren hat, der höre.

Gruß,
Bernd
 
olduser schrieb:
(...) wobei Nord immer die Richtung beibehalten hat und die drastischen Verbesserungen sucht man hier vergeblich. (...)
"Verbesserungen"?

Never change a winning horse.

Aus meiner Sicht hätte man gegenüber dem NL2x überhaupt nichts verändern müssen - außer vielleicht zusätzlichen Effekten, USB-Anschluss und mehr Stimmen. Was gut klingt, klingt eben einfach gut. Es wäre schlimm, wenn sich Clavia von dem unverwechselbaren, ausgesprochen guten (!) Klang der ursprünglichen Nord Leads verabschiedet hätte.

Der Nord Lead ist für mich so etwas wie der Minimoog, das Rhodes Piano oder die Fender Strat. Du kannst da neue Versionen von bauen, Du kannst behutsam versuchen, einige zeitgemäße technische Features hinzuzufügen. Aber klanglich "verbessern" kann man einen solchen Klassiker nicht!
 
Habe mich an der Messe ausgiebig mit Magnus Kjellander (Chef-Programmierer) über diese Themen unterhalten.

Clavia/Nord nutzt im NL4 und im NLA1 eine neue Generation von DSPs, die neben viel mehr Rechenleistung auch mit 32bit-Fliesskomma-Arithmetik arbeiten (die DSPs der "alten" Nords sind alle 24bit fixed point), wodurch sich ganz andere Möglichkeiten auftun. Das macht sich allem voran bei der Qualität der Filter bemerkbar. Da sind laut Magnus (und auch für meine Ohren) Welten zwischen dem NL4/NLA1 und den alten Nords.
 
Ich hatte einige Zeit den Nord Rack 2, später dann Lead 2 und hab mich dann wegen des Filters davon getrennt..
hab das Gerät mit geöffnetem Filter durch die Vermona DAF1 Filterbank geführt und dachte mir, das wärs! ;-)
Muss aber sagen, dass der Nord auch mein einziger digitaler war und da neben analogem Kram einfach einen
schweren Stand hatte. Werde grad auch erst wieder seit dem 4er bzw. A1 hellhörig und hätte Lust auf eins
der beiden Geräte, da es beim 2er eigentlich tatsächlich nur am Filter lag.
Je nachdem wie kritisch man da ist, kann die Antwort beim Wunsch nach möglichst analogem Filterklang
wohl nur Nord Lead 4/A1 lauten.. ich bin da von den Klangbeispielen schon sehr angetan! :supi:
 
Tim Kleinert schrieb:
Habe mich an der Messe ausgiebig mit Magnus Kjellander (Chef-Programmierer) über diese Themen unterhalten.

Clavia/Nord nutzt im NL4 und im NLA1 eine neue Generation von DSPs, die neben viel mehr Rechenleistung auch mit 32bit-Fliesskomma-Arithmetik arbeiten (die DSPs der "alten" Nords sind alle 24bit fixed point), wodurch sich ganz andere Möglichkeiten auftun. Das macht sich allem voran bei der Qualität der Filter bemerkbar. Da sind laut Magnus (und auch für meine Ohren) Welten zwischen dem NL4/NLA1 und den alten Nords.
Schade, dass ich dann beim Drehen der Regler so große Stufen höre, dass ich ganze Blumenkübel darauf stellen könnte. Das hätte man etwas smoothen müssen. Hoffentlich wird da per Update was gemacht. Ich verstehe schon die Problematik mit Midi und den 128 Steps, trotzdem leben wir im Jahr 2014.
 
patilon schrieb:
Ich hatte einige Zeit den Nord Rack 2, später dann Lead 2 und hab mich dann wegen des Filters davon getrennt.
Das ist wie so oft: für die einen ist es ein Bug, für die anderen ein Feature. Ich mag den Klang einfach, obwohl ich natürlich weiß und höre, was so viele am Klang dieses Filters stört. Ich sehe das so: man muss sich auf ein Musikinstrument mit all seinen Eigenschaften einstellen. Wenn man die Möglichkeiten eines Instruments sicher beherrscht, dann kann man auch vermeintliche klangliche Schwachpunkte kreativ für sich nutzen.

Synthesizer-Hersteller und auch -Spieler sind mir zu oft auf "Verbesserungen" aus. Ich finde es viel sinnvoller, bei einem Produkt zu bleiben und es kontinuierlich weiter zu entwickeln, ohne die Grundeigenschaften zu verändern. In der Beziehung finde ich Access mit dem Virus wirklich vorbildlich. Es ist nicht mein Instrument, aber deren Firmenpolitik würde ich mir auch bei anderen Herstellern wünschen.

Im E-Gitarren-Bereich ist das ganz anders: eine Strat ist ein Instrument voller Schwachpunkte und Unzulänglichkeiten. Aber es ist völlig undenkbar, dass Fender sie zugunsten technisch verbesserter Gitarren (die es zu Hauf gibt) aus dem Programm nehmen würde. Und fast alle Gitarristen sind genau mit diesen Unzulänglichkeiten aufgewachsen und haben mit ihnen zu leben oder sie sogar kreativ zu nutzen gelernt, sodass sie gar nichts anderes wollen.

Der langen Rede kurzer Sinn: dass der NL4 klingen kann wie ein Nord Lead 1/2/2x ist (wenn es denn wirklich so ist) gut. Dass weitere Features hinzugefügt wurden (z. B. neue Filter-Modelle), ist ebenfalls gut. Dass man aber auch alte Features ohne Not weggelassen hat (Manual Mode, Drum Mode, Notch Filter), finde ich schade. Des Weiteren finde ich bedauerlich, dass Clavia selten auf Abwärtskompatibilität achtet.
 
wirehead schrieb:
Was beim NL4 hier noch so gut wie gar nicht erwähnt wurde ist aber seine Live-Performance-Fähigkeit gegenüber allen anderen Nord Leads (ich hatte schon fast alle) Die jederzeit gut syncbaren LF'O's, der Arpeggiator (incl. Patterns) in Kombination mit den Impulse-Morphs erlauben jede Menge interessante Live-Spielereien, die alleine mit den Geräten vorher so nicht möglich waren, besonders wenn man mehrere Slots gleichzeitig nutzt. Vieles ist da wirklich mal gut durchdacht (selbst die Hold-Funktion), macht Spaß und ist inspirierend. Komischerweise kommt das nicht mal auf Clavias Webseite gut rüber. Der NL4 ist definitiv weitaus mehr, als nur ein verbesserter NL2X.

Viele der Hammer Features werden einfach nicht gut erklärt, so das die meisten potentiellen Besitzer nicht angesprochen werden.
Clavia hat ein Problem das Produkt richtig zu vermitteln.

Ich hab immer noch nicht so richtig verstanden was nun genau ein Impulse-Morph so macht, geschweige denn "Patterns" oder "Mutator" , oder wie man die bedient.
Nun kann man natürlich sagen das ich zu blöd bin und mich nicht genug mit dem Thema beschäftigt habe.
Aber das geht vielen anderen potentiellen Käufern genauso.
Und wenn man auch diese potentiellen Käufer nicht hinterm Ofen vorlocken kann, muß man auf diese Käufer halt verzichten.

In der heutigen Zeit wären mit dem Erscheinen des Geräts erklärende Videos dringend von Nöten.

Auch finde ich es mehr als ärgerlich das der Ensemble Effekt nur im A1 verfügbar ist, das erinnert mich vom "Features in manchen Geräten blocken" her schon an Elektron. Und nur für den Ensemble-Effekt kauft Niemand den A1, da er ja ansonsten mir für das was er kann zu teuer erscheint. Kaufen kann man ihn ja eh noch nicht.
Ansonsten bin ich der Meinung das man für gute Produkte "made in Sweden" auch gutes Geld verlangen kann.
Nur sollte man dann sauber vermitteln worum es überhaupt geht.


PS: Der NL4 taucht jetzt schon neu für 16xx auf, wenn das man nicht die ersten Anzeichen eines Verkaufsflops sind :cry: ...
 
Das ist wie so oft: für die einen ist es ein Bug, für die anderen ein Feature. Ich mag den Klang einfach, obwohl ich natürlich weiß und höre, was so viele am Klang dieses Filters stört. Ich sehe das so: man muss sich auf ein Musikinstrument mit all seinen Eigenschaften einstellen. Wenn man die Möglichkeiten eines Instruments sicher beherrscht, dann kann man auch vermeintliche klangliche Schwachpunkte kreativ für sich nutzen.

Das ist natürlich eine wünschenswerte Herangehensweise. Ich gehe bei Instrumenten einfach nach meinem Gefühl.. es geht darum,
wie gern man es einschaltet, wie begeistert man ist, wenn man dran rumschraubt. Früher dachte ich immer, es MUSS was analoges polyphones sein..
mittlerweile denke ich, dass sowas wie die aktuellen Nords oder Diva (sofern man Software nutzen will) bestimmt ausreichend gute Ergebnisse bringt.
Den Nord Lead 2 wollte ich natürlich niemandem schlecht machen. Wenn jemand weiß, was er an dem Gerät hat und seinen Charakter zu schätzen,
is doch prima! Geht ja auch wie immer um die Klangphilosophie, die man in seiner Musik verfolgt, wie sehr später mit Effekten nachgeholfen und
der Ursprungsklang überdeckt wird und und und..

Auch finde ich es mehr als ärgerlich das der Ensemble Effekt nur im A1 verfügbar ist, das erinnert mich vom
"Features in manchen Geräten blocken" her schon an Elektron.

das find ich allerdings auch sehr ärgerlich, da ich die Effekte im A1 einfach toll finde und diese Effektsektion ja auch bzgl. Größe auf
der Bedienoberfläche identisch ist und da der neue Nord Lead wieder mein einziger polyphoner wäre, sollte der schon die Ausstattung
vom 4er haben, der A1 als einziger ist mir zu reduziert.
 
patilon schrieb:
das find ich allerdings auch sehr ärgerlich, da ich die Effekte im A1 einfach toll finde und diese Effektsektion ja auch bzgl. Größe auf
der Bedienoberfläche identisch ist und da der neue Nord Lead wieder mein einziger polyphoner wäre, sollte der schon die Ausstattung
vom 4er haben, der A1 als einziger ist mir zu reduziert.
Richtig. Ich war sehr überrascht, den wunderschönen Phaser aus meinem Nord Electro nicht im NL4 zu finden.
 
patilon schrieb:
Da der neue Nord Lead wieder mein einziger polyphoner wäre, sollte der schon die Ausstattung
vom 4er haben, der A1 als einziger ist mir zu reduziert.
Ich denke, dass erfahrende Synth-Nutzer auch nicht die Zielgruppe des A1 sind. Umso unverständlicher ist mir allerdings, warum sie nicht wenigstens einen Zugriff auf die Sample Library eingebaut haben, wie sie die Synth-Sektion des Nord Stage 2 bietet.
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Ich hab immer noch nicht so richtig verstanden was nun genau ein Impulse-Morph so macht, geschweige denn "Patterns" oder "Mutator" , oder wie man die bedient.

Die Impulse-Morphs sind einfach nur Variationen des Sounds, die Du unmittelbar mit den drei Tasten abrufen kannst. So kannst Du z.B. damit gezielte Parameter-Sprünge machen. Bestes Beispiel (das aber auch auf der Webseite beschrieben wird) sind diese typischen Dubstep Wobbel-Sounds wo der LFO z.B. seine Geschwindigkeit verdoppelt. Du kannst auch die Modulations-Hüllkurve auslösen, die dann ihrerseits ein Modulationsziel stufenlos "anfährt". Fast alle Parameter lassen sich so von jetzt auf gleich per Tastendruck verändern. Und das gilt auch für den Arpeggiator und die Effekte. Ein solcher Morph kann auch gelockt werden so dass man die Taste nicht dauern halten muss.

Den Mutator habe ich tatsächlich noch nicht benutzt, da ich meine Sounds gerne selbst und von Grund auf mache, wofür es auch eine Sound Init Funktion gibt :phat:

Xpander-Kumpel schrieb:
In der heutigen Zeit wären mit dem Erscheinen des Geräts erklärende Videos dringend von Nöten.

Stimmt, das würde sicherlich einige Anwendungen für die Impulse-Morphs besser klar machen.

Xpander-Kumpel schrieb:
Auch finde ich es mehr als ärgerlich das der Ensemble Effekt nur im A1 verfügbar ist, das erinnert mich vom "Features in manchen Geräten blocken" her schon an Elektron. Und nur für den Ensemble-Effekt kauft Niemand den A1, da er ja ansonsten mir für das was er kann zu teuer erscheint.

Der Ensemble-Effekt den ich auf der Webseite gehört habe, lässt sich mittels Modulation von LFO2 auf den Comb-Filter leicht nachbauen.Selbst ein recht passabel klingendes Leslie habe ich so halbwegs hinbekommen. Den Phaser müsste ich mal hören - möglicherweise geht da was mit den Talk-Filtern, die ja in eine ähnliche Richtung gehen. Ich würde die Effekt-Sektion des NL4 nicht unterschätzen, da sie ja quasi zur Synthese dazu gehört. Was mich eher ärgert ist, dass das Delay im NL4 kein Stereo/Ping-Pong-Delay ist - da kann man dann wirklich nichts mehr selbst stricken.
 
Hat der NL4 auch diese Features welche mit einem OS Update dem Nordwave hinzugefügt wurden ?

Nord Wave update history

v2.02
Analog triangle and sawtooth waveforms are now shapeable.
Added 18 new 3-operator algorithms for the FM categories.
Added 6 new waveform options in the OSC 1 Misc category.
Misc n2 - Complementing the original noise is a new "narrow" noise band which gives it a pitched character. The Shape control allows you to dial in a timbre ranging from a wide band noise to a fluctuating sine wave.
Misc n3 - The metallic noise waveform produces a noisy signal with a bright metallic timbre. The timbre is created by a dense cloud of short pulses with carefully detuned frequency relations, creating clusters of high pitched partials in its audio spectrum. This type of noise is useful to create the metallic sounds made by acoustic cymbals and hihats.
Misc SO & SA - 2 shapeable sinus waveforms, one with the addition of odd numbered harmonics, and the other with both odd and even numbered.
Misc SS - A third sine wave, which is syncable. The Shape control sets the pitch of the "hidden" sync oscillator.
Misc PF - This pulse wave is of the "fixed" variety, the width is adjusted in absolute time values with the Shape control. This makes the width constant across the keyboard and results in a nice and rugged spectrum with fixed formants, similar in character to many acoustic instruments.
 


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