Nord Lead 4 vs. Roland Juno 60..

Hallo,

gibt es hier jemanden, der sich einen Nord Lead 4 gekauft und sich dafür von analogen Geräten
getrennt hat?
Habe im Moment an polyphonen Geräten nur noch einen Mopho x4 und deinen Blofeld.
Der Blofeld wird kaum angerührt, weil ich mich mit der Bedienung nicht sonderlich anfreunden kann,
der Mopho-Klang gefällt mir grundsätzlich ganz gut, aber auch da muss man beim Schrauben viel
zu viel mitdenken.
Ich liebäugle im Moment mit einen Nord Lead Rack 4 und würde mir diesen auch einfach mal
testweise kaufen, wenn ich ihn gebraucht in die Finger bekomme, komme aber im Moment auch
etwas in Verlegenheit, mir vielleicht zusätzlich noch sowas wie einen Juno 60 hinzustellen,
wobei ich es eigentlich lieber vermeiden würde, mir das Zimmer noch weiter mit Geräten vollzustellen,
da ich eigentlich weniger Musik mache, je mehr Geräte ich hab.. daher lieber wenige Geräte,
die dafür besonders gut sind.
Wenn ich mir den Nord Lead 4 hole (und den Mopho x4 behalte), braucht es dann einen Juno 60 überhaupt noch?
Stil geht in die Minimal-Richtung, wobei ich da noch im Begriff bin, mich einzuarbeiten.
Es geht also um einen gut bedienbaren und gutklingenden polyphonen Synthesizer und weniger
um den spezifischen Juno-Sound.
Den Nord Rack 2 hatte ich mal besessen und kam mit dem Filter auf Dauer nicht klar.. nachdem ich die
Soundbeispiele vom 4er und A1 gehört hab, wurde das Interesse wieder geweckt.
Besitzt jemand zb. Nord Lead 4 und Juno?

schöne grüße, patilon
 
Getrennt habe ich mich nicht von einem analogen - aber live schleppe ich den Moog nicht mehr mit seitdem ich den NL4 habe. Durch das neue Filter bekomme ich die Sachen im NL4 so gut hin, dass der klangliche Unterschied den Transport des Little Phatty nicht rechtfertigt.

Den Juno60 kenne ich nur aus Erzählungen. Charakteristisch ist wohl der Chorus, den der NL4 nicht hat. Im Zweifel würde ich immer mit der Methode des genauen Hinhörens entscheiden, ob ein Gerät ein anderes ersetzen kann.
 
Ja 8) habe meinen prophet5 gegen Einen nl4 + prophet 08 getauscht und noch 300€ übrig m die Kombi ist ein Traum ,also mopho x4 behalten der ist fett oder mach den p08 Rack draus (Bedienung) und den Nord dazu, allerdings würd ich bei 200 Aufpreis die Taste nehmen.Ein altes Boss Se70 macht dir einen Chorus ala Roland und andere Modulationseffekte,nimm den Juno nur wenn es genau der sein muss.
Achso ich hatte die Kombi nordlead 3 und Juno und habe den Juno abserviert vor Jahren für 350.- :) , aber da tut mir nur Leid dass ich heute 1000.- kriegen würde aber machmal verliert man ,manchmal gewinnt man;-)

Ich vermisse keinen Juno 60 und auch keinen Prophet5 :phat:, wobei wenn dann würde ich den Prophet vermissen sieht halt unverschämt gut aus der Synth:)

Ansonsten wenn Du noch keinen Vintage hast, dann lass es einfach, geht locker ohne, es sei denn Du musst unbedingt Vintage haben, dann........
 
Ich finde es schwierig, Dir zu irgendetwas zu raten. Solche Überlegungen sind mir nicht fremd. Man hat Instrumente, die aber nicht so ganz das Gelbe vom Ei sind für die eigenen Bedürfnisse. Man wünscht sich bestimmte Bedieneigenschaften und glaubt der Klang von Synth xy würde einem weiterhelfen. Dann verkauft man Synth a, kauft sich Synth b, dann Synth c, schließlich geht b wieder und es muss d sein. So ganz hilft das oft nicht weiter.

Im Grunde kannst Du mit Deiner Kombination aus Mopho x4 und Blofeld klanglich alles machen, was mit subtraktiver Synthese geht. Ein Juno 60 wäre da meines Erachtens nur ein Rückschritt - sinnvoller wäre, die Zeit und Energie zu investieren, um Mopho und Blofeld wirklich beherrschen zu lernen. Wenn das Dir aber einfach nicht zusagt, dann ist ein Nord Lead 4 natürlich keine schlechte Idee - der ist sehr leicht zu bedienen. Meiner Meinung nach "brauchst" Du keinen der anderen drei mehr, wenn Du ihn hast.

Also m. E. gibt es zwei sinnvolle Alternativen: entweder alles weg und den Nord Lead 4 in der Keyboard-Version kaufen oder Mopho x4 und Blofeld behalten und damit einfach arbeiten. Sind doch beides tolle Synthesizer.
 
vielen dank euch!

der Chorus ist gar nicht wichtig.. es ging da eher um die intuitive Bedienoberfläche
und klassische Analogsounds.

den richtigen vintage-wahn hab ich eigentlich auch schon hinter mehr,
daher geht es mir nicht mehr darum, mal einen der alten Analogen besessen haben zu müssen,
besessen war ich sozusagen bereits. prophet 5 (rev2) war sogar auch schon dabei, aber war mir einfach
zu anfällig und macht kein Spaß, anzuschalten, wenn man jedesmal Schweiß auf der Stirn hat..

Hab für polyphone Zwecke maximal ein Rack und eine Tastatur als Platz übrig, aber da ich mit meinem
Einspielkeyboard recht zufrieden bin und der Nord Lead 4 eh kein Aftertouch hat, fänd ich das 4er Rack
ziemlich optimal.
Im Vergleich zu den alten Analogen oder auch zum Nord Lead 2, den ich ja bereits hatte,
steht der Blofeld bzgl. Bedienung einfach ziemlich schlecht da und ich kann rückblickend ziemlich deutlich sagen,
dass Geräte mit zu viel Display/Menü-Arbeit bei mir auf der Strecke geblieben sind, weil es mir da einfach nicht
schnell und intuitiv genug zugeht.
Muss mir das Prophet 08 Panel nochmal aufmerksam anschauen.. der ist so viel einfacher zu bedienen als der Mopho?
Diese Kombi wäre aber definitiv auch eine Überlegung wert. Bin auch gespannt, was aus dem angekündigten
Dominion 5 wird. Beim Tanzbär hat sich das lange Warten - für meinen Geschmack - nicht so recht gelohnt.

Es geht eher um Erfahrungsberichte als um Tipps, wie ja schon von euch berichtet..
wie der Klang im Vergleich zu den Analogen empfunden wird, egal ob alt oder neu, und ob dafür was Analoges verkauft wurde.
Ich fand den Polysix zb. auch ziemlich schön, aber letztlich zu speziell, um das platzmäßig vor mir rechtfertigen zu können.
Zwei Polyphone find ich ganz angenehm, mehr soll es nicht sein und auf einen muss man sich ja auch nicht unbedingt
begrenzen, wenn es nicht sein MUSS. :D
 
patilon schrieb:
Es geht eher um Erfahrungsberichte als um Tipps, wie ja schon von euch berichtet..
wie der Klang im Vergleich zu den Analogen empfunden wird, egal ob alt oder neu, und ob dafür was Analoges verkauft wurde.
Letztendlich habe ich den Prophet '08 für den Nord Lead 2x abgegeben und es nicht bereut. Ich habe das hier wiederholt geschrieben und bin daher vorsichtig, weil ich weiß, dass es schnell einen Sturm des Entsetzens bei anderen Forumsmitgliedern auslöst, aber für mich ist das Thema "Real-Analog" weitgehend durch, es sei denn, ein Analoger hat Synthese-Möglichkeiten, die vergleichbare VAs nicht bieten. Für Polysix und Juno 60 gilt das aber nun wirklich nicht. Der Dominion 1 steht da allerdings auf einem ganz anderen Blatt - der bietet ja die ein oder andere Möglichkeit, die so mit einem NL2 oder NL4 einfach nicht geht. Über einen solchen analogen "Spezialisten" kann man m. E. nachdenken.

Im Groben können der NL 2x und der NL4 klanglich alles, was Dein Mopho x4 kann, aber noch viel, was er nicht kann - abgesehen allerdings von den viel größeren Modulationsmöglichkeiten des Mopho x4 und der besseren Tastatur. Der Blofeld klingt etwas "kälter" und "schwurbeliger" als alle DSIs und Nords, aber er hat im Prinzip natürlich die größten Möglichkeiten von den genannten Synths. Und SOOO SCHWIERIG zu erlernen und umständlich ist die Matrix-Bedienung des Blofeld nun nicht. Da gibt es wirklich Schlimmeres. Gib ihm vielleicht noch eine Chance.
 
Entsetzt bin ich nicht,aber der p08 klingt fetter,brazziger,das Filter analoger selbst als Der Nl4 ,sowie der Ton des Prophet 5 unmodeliert lebendiger und das Filter leicht sahniger klingt als der P08, auch den Moog könnte ich nicht ersetzen da fehlt es den Nords etwas an Bauch, nein mit Analogen bin ich nicht durch , auch wenn es jede Menge Überschneidungen gibt.
 
durch bin ich mit Analogen auch noch nicht, daher werd ich mir immer einen Platz
für einen Polyphonen Analogen aufheben. Sofern er nicht gegen einen anderen getauscht wird,
werd ich dem Mopho treu bleiben. Der Dominion 5 soll in seinen Möglichkeiten dem Dominion 1
gegenüber ja etwas reduzierter sein, bin gespannt, wie der letztlich ausgestattet sein wird.

Bei mir wars das Filter des Nord Lead 2, mit welchem mir das Gerät keinen Analogen ersetzen
hätte können, mit dem 4er sieht es dann allerdings anders aus.
Wenn ich den Platz hätte, würd ich den Blofeld ja eventuell noch zusätzlich neben dem NL4
stehen lassen, aber wenn es jetzt speziell darum geht, alles so spontan im Zugriff zu haben wie möglich
und dazu den Sound so analog-ähnlich wie möglich, dann ist die Entscheidung Blofeld vs. NL4 doch recht klar?
Liegen ja auch preislich weit auseinander, aber solang mir der NL4 wirklich Spaß macht und ich ihn gern
einschalte, soll der Preis wirklich kein Kriterium sein.

>Der Blofeld klingt etwas "kälter" und "schwurbeliger" als alle DSIs und Nords
Ich denke eben auch, dass der NL4 im Moment unter den digitalen ziemlich an der Spitze steht,
wenn es um Analog-ähnlichen Klang geht.
Vermutlich ging es einfach nur darum, mir etwas den Kopf waschen zu lassen, dass ein Juno nicht auch noch
sein muss. Ich hab auch noch das Problem eines herumstehenden Yamaha sk20, für den ich keinen Platz mehr hab,
womöglich ließe sich dieser durch den NL4 auch noch ersetzen.. schwierig allerdings ohne Orgelregister.
 
Okay, also scheint es für Dich auf Mopho x4 plus NL4 hinauszulaufen. Nimm trotzdem die Tastenversion des Nord Lead. Die Rack-Dinger sind bei Nord immer fummelig in der Bedienung. Ich jedenfalls habe bis heute nicht verstanden, wie ich einen gelayerten Sound im Performance-Mode über eine externe Tastatur zum Klingen bringen kann. Und allein der Pitch-Stick und das Mod-Wheel sind den Mehrpreis für die Tasten-Version wert.
 
patilon schrieb:
Hallo,

gibt es hier jemanden, der sich einen Nord Lead 4 gekauft und sich dafür von analogen Geräten
getrennt hat?
Habe im Moment an polyphonen Geräten nur noch einen Mopho x4 und deinen Blofeld.
Der Blofeld wird kaum angerührt, weil ich mich mit der Bedienung nicht sonderlich anfreunden kann,
der Mopho-Klang gefällt mir grundsätzlich ganz gut, aber auch da muss man beim Schrauben viel
zu viel mitdenken.
Ich liebäugle im Moment mit einen Nord Lead Rack 4 und würde mir diesen auch einfach mal
testweise kaufen, wenn ich ihn gebraucht in die Finger bekomme, komme aber im Moment auch
etwas in Verlegenheit, mir vielleicht zusätzlich noch sowas wie einen Juno 60 hinzustellen,
wobei ich es eigentlich lieber vermeiden würde, mir das Zimmer noch weiter mit Geräten vollzustellen,
da ich eigentlich weniger Musik mache, je mehr Geräte ich hab.. daher lieber wenige Geräte,
die dafür besonders gut sind.
Wenn ich mir den Nord Lead 4 hole (und den Mopho x4 behalte), braucht es dann einen Juno 60 überhaupt noch?
Stil geht in die Minimal-Richtung, wobei ich da noch im Begriff bin, mich einzuarbeiten.
Es geht also um einen gut bedienbaren und gutklingenden polyphonen Synthesizer und weniger
um den spezifischen Juno-Sound.
Den Nord Rack 2 hatte ich mal besessen und kam mit dem Filter auf Dauer nicht klar.. nachdem ich die
Soundbeispiele vom 4er und A1 gehört hab, wurde das Interesse wieder geweckt.
Besitzt jemand zb. Nord Lead 4 und Juno?

schöne grüße, patilon

Diese 2 unterscheiden sich schon sehr wesentlich in:
1) NordLead4 kann deutlich mehr, hat 2 echte Oszillatoren und bietet dazu noch FM
2) Der Juno60 hat weder Dynamik noch einen 2.OSC, ist daher sehr eingeschränkt.

Rein funktional wäre sicher der NL im Vorteil, übrigens egal welcher…
Zudem fehlt dem 60er idR MIDI, lässt sich aber nachrüsten.

Deinen Aussagen nach magst du Sweet-Spot Synthesizer, dh - es kommt schnell was gutes raus.
Das ist beim Juno der Fall, aber auch dadurch, dass er nichts kann was ansatzweise schräg ist.

Ein vergleichbarer Kandidat der heutigen Zeit ist schwerstens zu finden.
Dort sind doch eher durchschnittliche Sweet-Spot Eigenschaften zu finden, egal wo hin man blickt. Vielleicht etwas abseitig bei den älteren Oberheims, der JX Serie oder den Studio Electronics Poly-Synths (teuer).

Aufgrund ihrer Klangeigenschaften würde ich NL und Juno auch weit voneinander trennen und eher als "geht beides" einordnen, im Zweifel wäre ich eher NL4 Nutzer geworden, weil er vielfältiger ist.
.
 
Ich kann das nicht näher begründen, aber ich finde, dass der Nordlead (hatte mal den 2x, jetzt den 4) einen ähnlichen Grundklang hat wie der Juno 60 (hatte vor Jahren mal einen)
Zur Zeit bin ich hellauf begeistert vom 4er und habe mich auch gegen einen Blofeld entschieden. Mit den neuen Effekten und den digitalen Wellenformen liefert der NL4 vieles, was der Blofeld auch kann - vielleicht nicht so modulierbar, da ja keine richtigen Wavetables, aber dafür 1a in der Bedienung. Und auch in der Zuverlässigkeit: Juno 60 = alt und Blofeld = buggy! Also ich würde ohne bedenken nur auf den NL 4 setzen. Der ist zuverlässig, hochsolide, kann analog aber auch digital klingen, ist konkurrenzlos in der Bedienung, macht sich dank Multimode sogar standalone sehr gut ... also was will man mehr :)
 
Fairlight1976 schrieb:
Ich kann das nicht näher begründen, aber ich finde, dass der Nordlead (hatte mal den 2x, jetzt den 4) einen ähnlichen Grundklang hat wie der Juno 60 (hatte vor Jahren mal einen).
Ich lese diese Einschätzung nicht zum ersten Mal, aber sehe es trotz meiner Begeisterung für die Nord Leads auch eher anders. Sagen wir einmal so: wenn man einen guten VA hat, kann man damit organische, stimmige, schön klingende Sounds machen, die vielen real-analogen Synths sehr ähneln. Und die Nord Leads sind nun einmal allesamt "gute" VAs. Es mag wohl auch sein, dass sie dem Klang des Juno 60 dann jedenfalls näher sind als ein Virus oder Q/Blofeld - etwas anders ist der Klang dann aber doch. Und dann sind die Einsatzbereiche halt auch sehr, sehr unterschiedlich. Der Nord Lead kann halt z. B. auch ganz "kalte" FM-Glocken - so etwas geht mit dem einfachen Juno 6/60/106 nicht.

Wie oben schon gesagt wurde, ist der Chorus vielleicht das entscheidendste Charakteristikum des Juno-Sounds (plus der Bass-Anhebung einerseits und dem HP-Filter andererseits). Wenn man einen Nord Lead (egal welcher Generation) sorgfältig einstellt, dann die Bässe mit einem EQ anhebt, dann ein statisches HP-Filter darüber legt und dann ein Chorus-Plugin wie den TAL-Chorus einsetzt, kann der Nord Lead in der Tat täuschend echt nach Juno klingen.

Trotzdem bleibt der Vergleich immer haarig. Es sind einfach zwei ganz verschiedene Instrumente. Kann der frontgetriebene Audi TT genauso in die Kurve gehen wie ein heckgetriebener VW 1600? Nein, kann er nicht. Ist der Karmann Ghia deswegen das bessere Auto? Sollte man umgekehrt lieber einen alten Ghia kaufen oder einen neuen TT? ;-) ...
 
danke nochmal für eure Meinungen!

klar, es geht auf jeden Fall nicht darum, einen Juno 60 klanglich präzise durch einen Nord Lead 4 abzubilden..
wie es eben so ist.. wer genau diesen Klang will, muss bei diesem einen Gerät bleiben, aber darum geht es mir nicht.
Die zusätzlichen klanglichen Möglichkeiten sind auf jeden Fall auch willkommen.. grad so ein paar digitale Wellenformen
find ich auch gut, da ich mir auf der anderen Seite kein Gerät kaufen würde, welches rein digital-klingend ist,
aber als Zusatz.. super!
Ob der Mopho irgendwann als obsolet empfunden werden würde, könnte dann die Zeit zeigen.. ich hätte da jetzt
grundsätzlich nichts gegen zwei Geräte einzuwenden. Die Entscheidung für den NL4 ist schon sehr klar, wird aber noch dauern,
da ich mich eh nach gebraucht umgucke.
 
Es wundert mich immer wieder, dass niemand das zentrale "Feature" des Juno beleuchtet: die großartige Bedienoberfläche, die absolut perfekte Parameterdimensionierung, und die weise Beschränkung aufs Elementare. Der Juno ist so gut, weil man keine unnützen Dinge damit machen kann. Er zwingt den Benutzer, genau das Richtige und Wichtige zu machen.
Ein NL4 - oder ähnliche Feature-Dschungels, wie sie auch immer heißen mögen - bringt den Benutzer viel zu oft dazu sich zu verzetteln, und zu verspielen.

Mit einem NL4 macht man tolle Sounds, mit einem Juno macht man tolle Musik.
 
Da ist was dran.

Wobei es eine Frage der Perspektive ist, ob man "tolle Sounds machen" als Verzetteln bezeichnet. :)
Wer gerne an Sounds schraubt dem macht ein NL4 ggf. mehr Spaß.
 
fanwander schrieb:
Es wundert mich immer wieder, dass niemand das zentrale "Feature" des Juno beleuchtet: die großartige Bedienoberfläche, die absolut perfekte Parameterdimensionierung, und die weise Beschränkung aufs Elementare. Der Juno ist so gut, weil man keine unnützen Dinge damit machen kann. Er zwingt den Benutzer, genau das Richtige und Wichtige zu machen.
Ein NL4 - oder ähnliche Feature-Dschungels, wie sie auch immer heißen mögen - bringt den Benutzer viel zu oft dazu sich zu verzetteln, und zu verspielen.

Mit einem NL4 macht man tolle Sounds, mit einem Juno macht man tolle Musik.

Das ist ein interessanter Ansatz und als solches sicherlich gut zu verstehen. Eine Sache, die mich immer an den früheren Roland Sachen so gestört hat, da sich im Sound die Originalität vermissen lässt. Einen Juno-60 zu benutzen, ist doch mehr oder minder vergleichbar mit einem Presetkeyboard. Viel Individualität kommt da doch erst gar nicht auf. Auch wird das sicher ein Einfluss auf die Musik haben, die man damit macht oder besser, machen kann. Ich sehe das eher als Einschränkung und nicht als weise Beschränkung, wenn man nicht mal mit der Huellkurve durch den ganzen Filter fahren kann, oder halt nur eine davon hat. Zumal kaufen die Leute ja Hard/Softwareerweiterungen fuer ihren Juno-106 oder JX-3P damit man aus der Zwangskastrierung rauskommt. Aber, wie Du schon schön herausgestellt hast, fuer einige Sachen braucht man nicht mehr.
 
Dieses "feature" kenn ich noch von meinem Polysix und kenne es noch von meinem Minimoog..
was allerdings schon dazu geführt hat, dass ich mich nach einiger Zeit etwas an beiden Geräten abgehört habe
bzw. mal längere Pausen davon gebraucht hab/brauche.
Die Einfachheit des Junos erreicht der NL4 natürlcih nicht, aber ist dieser nicht immer noch sehr intuitiv zu bedienen
außer vielleicht shift für 2-3 Sachen?
Und Multitimbralität muss man ja nicht nutzen, wenn man es mal schnell und einfach haben möchte,
hatte ich damals beim NL2 völlig ungenutzt gelassen.
 
Cord schrieb:
Einen Juno-60 zu benutzen, ist doch mehr oder minder vergleichbar mit einem Presetkeyboard.
Dann nimm einen Juno6.

Ich weiss, so hast Du das nicht gemeint; aber ich nehm das mal als Anlass zu behaupten, dass bei einem Gerät um so mehr nur Presets abgefeuert werden, je mehr Parameter es zur Verfügung stellt. Zumindest die Virusse und Nordleads, die mir unter die Finger gekommen sind, enhielten allesamt bestenfalls abgewandelte Factory- oder Kauf-Programme. Komplett eigenständig erstellte Sounds habe ich noch nie(!) erlebt.

Auch wird das sicher ein Einfluss auf die Musik haben, die man damit macht oder besser, machen kann.
Natürlich: je mehr man sich hinter dem Sound verstecken kann, um so weniger muss man sich musikalisch anstrengen.
 
fanwander schrieb:
Ein NL4 - oder ähnliche Feature-Dschungels, wie sie auch immer heißen mögen - bringt den Benutzer viel zu oft dazu sich zu verzetteln, und zu verspielen.
Entschuldige, aber gerade die Nord Leads weisen keinen "Feature-Dschungel" auf. Das wird doch hier gerade immer von den Virus-Fans und anderen kritisiert. Was die intuitive Bedienung und die sinnvoll skalierten Parameter angeht, so ist der NL nicht ganz so simpel aufgebaut wie der Juno, aber fast. Die intuitive Bedienung ist also eine gemeinsame Stärke von Juno 6/60/106 und Nord Lead 1/2/2x/3/4.
 
Das liegt alles im Auge des Betrachters, man kann einem Nordlead nicht vorwerfen kiloweise tolle Sounds parat zu haben und man kann auch mit dem Juno 60 keine Ideen haben und immer in die alten Soundmuster zurückzufallen.

Wobei ich den Nord eh als Digitalen ansehe und für Analoges immer noch P08, Vermona P4er, oder Voyager vorziehe, den roten setzte ich ganz gezielt für Digitales ein, aber das ist alles Geschmacksache.

Wobei ganz klar auch der Juno mehr als 3 sounds kann;-) andererseits warum soll ich einen guten Sound nicht verwenden?? Ich zersäge ein schönes Cello ja auch nicht und baue etwas Neues, wen ich einen Juno Stringsound etc. möchte , dann nehme ich einen und werde im Kontext immer einen Stringsound hören, also das Werkzeug ist doch wurscht, wenn der Zimmermann stimmt und der besorgt sich dann eh das passende Instrument;-) je nach -Gusto.

WER Nord will soll Nord nehmen, wer Juno will soll noch das Original kaufen;-) man hört aber schon an Diva das die Zeit weitergegangen ist, was den reinen Soundangeht:)
 
fanwander schrieb:
Mit einem NL4 macht man tolle Sounds, mit einem Juno macht man tolle Musik.

Ich habe mich auch immer gefragt, was die Fickelbritzel-bloß-keine-Popmusik-Fraktion mit den Junos eigentlich anstellt. Die Dinger klingen doch an allen Ecken und Enden nach zwischen Nena und A-ha (jetzt mal positiv gemeint). Ein wunderhübscher, toller, simpler Syntheszier, der für mich aber nur mit klassischer Harmonielehre wirklich Sinn ergibt. Und das man dann die grob ein Dutzend Sounds, die das Ding perfekt abfeuert auch mal satt hat, ist wohl auch normal. Der Bolide ist inzwischen trotz seiner Genialtät überteuert. Ich hab meinen verkauft, ich brauchte die vielen Scheine.
Nur für seinen Chorus als günstigen Stand-Alone Hardware Nachbau, würde ich noch schwach werden. Roland? Hört mich da wer? Sind doch grad Vintagemonate bei euch :)
Hier steht ein Nord Lead 2X von einem Freund herum - ich finde er klingt nicht nach Juno, so gar nicht. Auch mein alter Mopho tat das nicht (oben war ja auch von DSI die Rede).
Mein Shruthi hingegen kann tolle Juno Bässe, die Bass Station II bekommt das auch gut hin, und als VA fand ich von allen, die ich hier hatte den AN1x am nächsten dran (Edge-Parameter auf ca. 75 beim Sägezahn, ab da ging es ganz brauchbar). Irgendwie habe ich auch beim Sledge das Gefühl, er könnte Juno, aber das ist vielleicht nur der tollen Oberfläche geschuldet und ein Irrglaube.
 
Der Juno vergleichbar mit einem Preset-Keyboard? Sowas kann nur jemand sagen, der nie einen Juno selbst hatte bzw ihn nie richtig erforscht hat. Sorry aber. :selfhammer:
Der Juno hat eine enorme Bandbreite an Sounds und kann nicht nur Strings, Bässe und Sweeps. Auch ein Minimoog kann nicht nur Bässe und Lead sounds. Wenn sich die Leute mal von ihrem Muster verabschieden würden, wären sie überrascht zu welchen Klängen ihr Gerät fähig ist. Nicht jeder Synth braucht Sync und Ringmodulation um metallisch zu klingen und mit einem Mini gehen auch super Flächen usw.
Der Juno hat einen unglaublich lebendigen Grundklang, da kackt jeder VA und sehr viele Analoge gegen ab.

Der Nord Lead ist ein toller Synthesizer keine Frage, aber diese beiden lassen sich weder konzeptionell noch soundtechnisch miteinander vergleichen. Viel weiter auseinander kann man kaum liegen.
 
Cord schrieb:
Einen Juno-60 zu benutzen, ist doch mehr oder minder vergleichbar mit einem Presetkeyboard.
fanwander schrieb:
Dann nimm einen Juno6.

Ich weiss, so hast Du das nicht gemeint; aber ich nehm das mal als Anlass zu behaupten, dass bei einem Gerät um so mehr nur Presets abgefeuert werden, je mehr Parameter es zur Verfügung stellt. Zumindest die Virusse und Nordleads, die mir unter die Finger gekommen sind, enhielten allesamt bestenfalls abgewandelte Factory- oder Kauf-Programme. Komplett eigenständig erstellte Sounds habe ich noch nie(!) erlebt.

Das kann sein, aber wenn wir hier ganz ehrlich sind, dann ist mir noch kein Juno unter die Hände gekommen, wo ich die Patches nicht schon tausend mal gehört hätte.

Cord schrieb:
Auch wird das sicher ein Einfluss auf die Musik haben, die man damit macht oder besser, machen kann.
fanwander schrieb:
Natürlich: je mehr man sich hinter dem Sound verstecken kann, um so weniger muss man sich musikalisch anstrengen.

Ich finde die Argumentation ziemlich daneben. Wie Du das darstellst hört sich das so an, dass man mit komplizierteren Instrumenten keine Musik machen kann. Vielleicht gelingt Dir das nicht, aber das so Pauschal hier in den Raum zu stellen ist schon dreist. Nur weil ein paar angetrunkene Leute gerne noch das Rums-Sssschhhhh von der XOX Schiene hören möchten, heisst das doch lange nicht, dass das den musikalischen Zenit darstellt.
 
trifft der Junosägezahn den Nordsägezahn: Du mein Bruder? Nein nix Bruder Du falsches Filter :selfhammer:
 
SynthUser0815 schrieb:
fanwander schrieb:
Ein NL4 - oder ähnliche Feature-Dschungels, wie sie auch immer heißen mögen - bringt den Benutzer viel zu oft dazu sich zu verzetteln, und zu verspielen.
Entschuldige, aber gerade die Nord Leads weisen keinen "Feature-Dschungel" auf. Das wird doch hier gerade immer von den Virus-Fans und anderen kritisiert. Was die intuitive Bedienung und die sinnvoll skalierten Parameter angeht, so ist der NL nicht ganz so simpel aufgebaut wie der Juno, aber fast. Die intuitive Bedienung ist also eine gemeinsame Stärke von Juno 6/60/106 und Nord Lead 1/2/2x/3/4.


:supi: :supi: :supi:

und wenn man ein Ohr zudrückt wird kommt aus dem Nordlead auch was Junomässiges raus, so wie aus dem Nord auch was Prophetisches kommt, einem 1:1 Vergleich en detail sollte man aber nicht machen, das Ohr lässt sich jedoch oft täuschen, besonders wenn das Auge mit im Spiel ist. :floet:
 
Hier mein Senf zum Thema: "Moderne" Synths wie der NL sind immer besser und können immer mehr als die alten Saurier. Nur: Die Haptik und der Charme des alten Junos sind unschlagbar. Und die unglaublich intuitive Bedienung und der Sound auch.

Nie im Leben würde ich meinen Juno-6 für einen VA-Synth hergeben.
 
Es verkaufen und rechtfertigen sich eh nur die, die das Geld aus dem Verkauf eines
Z.B. JU 60 brauchen. Alle anderen schweigen und geniessen.
Ist aber ok!
Ich hab ihn lieber im Original und er bleibt :)

Der NL4 ist trotzdem super!
 
juno 6 ist eigentlich auch eine gute Idee. als hätte ich jemals Speicherplätze beim Minimoog vermisst. ;-)
kann man den juno 6 auch mit kenton-midiinterface nachrüsten oder geht das nur beim 60er?

erstmal wirds der nord lead 4 und dann eben mal gucken, was ich bei nord lead + mopho x4 noch vermisse.
prophet 08 wäre eigentlich auch interessant, 4 stimmen sind schon immer bisschen wenig.
 
Shunt schrieb:
Es verkaufen und rechtfertigen sich eh nur die, die das Geld aus dem Verkauf eines
Z.B. JU 60 brauchen. Alle anderen schweigen und geniessen.
Ist aber ok!
Ich hab ihn lieber im Original und er bleibt :)

Der NL4 ist trotzdem super!

Nein ich hätte das Geld aus dem P5 Verkauf nicht gebraucht, manchmal setzt man sich aber Grenzen und die Haptik des P08 mit AT und Anschlagdynamik + Modulationsmöglichkeiten 3. Hüllkurve gibt mir mehr als der lebendigere VCO Ton + tollem Filter(wird von beiden nicht erreicht)des Prophet 5, meint der Prophet 08 lässt sich ungemein lebendig spielen, das geht so mit den meisten Boliden trotz des Charmes nicht, das ist auch beim NL 4 so und nicht wegzudiskutieren und macht mir mehr Spaß, zudem sind die beiden extrem handlich und flach, also haptisch funktionieren bei mir P08 und NL4 und Sync per Midiclock der Lfo`s alles prima Sachen. Da nehme ich den guten Klang gegen den sehr guten Klang des P5 gerne in Kauf und vermisse nur manchmal die Optik des P5.

Das ist auch keine Rechtfertigung sondern nur ein Hinweis an Leute die 3800.- € für einen alten Synth ausgeben wollen, ob es auch ohne geht, ich hab das Geld ausgegeben und letztlich gemerkt es lohnt sich für mich nicht und den Verkauf musikalisch nicht bereut und Vintage damit bis auf Rhodes Mk1 und Wurli 200a den Rücken gekehrt.
 


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