Nutzt jemand Cubase live?

electric guillaume

keine Information
Evtl. ergibt sich für mich die Möglichkeit zum ersten mal etwas live mit einem Sänger/Gitarristen zu machen.
Dafür würde ich mir auch zusätzlich zu Laptop, TritonLE und Virus noch irgendein Controller-Keyboard wie Novation Remote oder Akai APC/MPK zulegen.

Da ich keine Lust habe mich wieder in eine neue DAW einzuarbeiten, wollte ich mal fragen ob jemand Cubase live nutzt, und wenn ja wie? (Quick-Contorls, Arranger-Modus oder einfach nur als Playbackmaschine?).

Oder ist Ableton für live soviel besser, dass sich ein Umstieg lohnt?
 
Cubase und Logic sind strikt linear, kein Spaß für live, natürlich ist Ableton Live da besser, da es die Session hat, Bitwig wäre eine Alternative.
Erstere sind Arrangier/Komponier-Tools also wäre das eher sowas wie "abspielen" als live spielen.

Stichworte: Clip Launcher und Controller.
Da kann man aus dem Schema zumindest ausscheren.
 
Da ich keine Lust habe mich wieder in eine neue DAW einzuarbeiten, wollte ich mal fragen ob jemand Cubase live nutzt

Würde mich auch interessieren da ich in naher Zukunft auch vor dem gleichen Problem steh.
Mir würde aber schon ein Programm reichen wo ich meine Spuren ablegen kann und dann eine nach der anderen per Midi und Keyboard starten kann.



Gruß Micha
 
Linearität ist halt immer schwer zu umschiffen. Live ist auch nicht die letzte Lösung, nur bisher der Standard. Ansonsten bliebe noch das Patternprinzip. Ausschweif und Co überlasse ich aber echten Cubaseusern zu kommentieren.
 
ich nutze Cubase einfach als Host für Softsynths. Mit MIDI-Controllern und neu mit iPad Lemur die Klänge live programmieren und spielen. Vielleicht mal ein bisschen Arpeggiator, aber nur kurz, sonst mault der Trompetenspieler/Saxophonist wenn ein Wechsel nicht gemäss Tonart geschieht. Muss ihm da auch recht geben, Arpeggiatorspielen will gekonnt sein. Rock- und Jazzmusiker können das einfach nicht, die spielen das Keyboard selber, technische Hilfen kommen da nur in den Weg.

Auch im Heimstudio nutze ich Cubase hauptsächlich als Host für VSTis, und als Effektgerät. Mit möglichst vielen Controllern rundherum sodass ich nur selten zur Maus greifen muss. Bandmaschine und Sequenzer, also eigentlich die Kernkompetenz einer DAW, nutze ich natürlich schon, auch live, aber dann eher zum Aufnehmen, nicht zum Abspielen. Ist eben auch mehrheitlich Improvisation, da muss man frei sein von Patternstrukturen, sonst kann man nicht auf den Schlagzeuger oder Bassisten oder Trompetenspieler reagieren.
 
Danke für den Erfahrungsbericht.
Welche Midi-Contoller benutzt Du denn mit Cubase (außer ipad/Lemur) und welche Parameter steuerst Du (außer VSTi)?
Oder läuft Cubase bei Dir gar nicht "mit", wenn Du live spielst ? Darauf wäre ich nämlich angewiesen, weil ich nicht so der Tastenheld bin und außerdem Schlagzeug und Bass vom Sequencer kommen müssen.
 
ich spiele sehr schlecht Keyboard, aber was gut geht sind Drones. Einfach nur eine Taste oder ein simpler Akkord, mit der anderen Hand an einem dieser Korg Nanos oder Maus. Auch ein BCF für die Pegel und Effektplugins ist vorhanden. Mit BCview sieht man, welche VST-Parameter gerade mit den 8 Encodern gesteuert werden. Meistes Delay- und Hallplugins, also Delay Time, Feedback, bzw. Reverb Size und Damping. Dann natürlich auch Filter/EQ, z.B. der Highpassfilter, wenn eine Drone plötzlich zu viel tiefe Frequenzen hat und man den Bassisten nicht mehr hört. Am Masterkeyboard hat es auch noch Fader und Encoder.
Die DAW läuft nicht mit, es sei denn, ich nehme das Gespielte auf. Aber das mache ich eigentlich lieber mit einem Stereomikrophon und Netbook. Das läuft einfach vor sich hin, ich muss mich nicht darum kümmern während der Session.

Im Heimstudio ein QCon und ein C4, ein BCR, und auch ein Space Pilot mit Betatreiber. Und ein 16-Kanal Analogmixer mit Patchbay und Modularsystem nebenan, vieles wird da einfach direkt umgesteckt/umgeschaltet und gepegelt.

Kürzlich habe ich daheim etwas vorbereitet für den Liveeinsatz, ein 16-Takt-Loop, vier MIDI-Spuren, Reaktorensemble gesteuert mit Konkreet Performer, und gesyncte TR-808. Aber ich weiss nicht, nach ein paar Minuten wird das schon langweilig, auch wenn die Textur vom Reaktorensemble sehr lebendig ist. Ich werde das wohl nicht live einsetzen. Wir sind zwar oft ohne Schlagzeuger, und ich würde eigentlich gerne spontan etwas Rhytmisches bringen, aber das ist nicht so einfach, finde ich. Muss noch daran arbeiten.

Ich glaube, ich bin bei den Rockmusikern und Freejazzern deshalb so willkommen, weil ich eben keine vorgefertigten Sachen mache. Ich lasse den Musikern stets den Vortritt, und untermale höchstens ein wenig. Das funktioniert gut.

Das iPad hat schon einiges geändert. Ich warte noch auf das angekündigte Lemurupdate, weil ich im Moment das Speicherlimit schon erreicht habe. Natürlich kann man relativ schnell das nächste Template laden für den nächsten Softsynth, aber dann bleiben die dynamischen Physiksachen stehen vom letzten Template. Also z.B. ein simples Autopan oder ein EQ-Sweep. Das Template muss geladen bleiben, damit es weiterläuft. Ich werde mir noch ein oder zwei zusätzliche iPads anschaffen, dann werde ich zweifellos die Flexibilität haben, um sehr schnell und spontan auf die Mitmusiker reagieren zu können. Dann werden auch vorgefertigte Sachen interessanter, wenn man direkten Zugriff hat. Zuhause habe ich das zum Teil schon, aber für live noch nicht so.
 
Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung, damit ergibt sich für mich schon mal ein recht genaues Bild deiner Arbeitsweise.
Der Vorteil an deinem Live-Konzept ist imho, dass Du relativ unabhängig von einer bestimmten DAW bist.
Wenn ich eine menschliche Rhythmusgruppe am Start hätte würde ich es wahrscheinlich auch so machen.

Kürzlich habe ich daheim etwas vorbereitet für den Liveeinsatz, ein 16-Takt-Loop, vier MIDI-Spuren, Reaktorensemble gesteuert mit Konkreet Performer, und gesyncte TR-808. Aber ich weiss nicht, nach ein paar Minuten wird das schon langweilig....

So was in der Art habe ich auch schon ausprobiert und mir ging es ähnlich.
 
vielleicht ist da Ableton besser, aber ich habe die Demo schon mehrere Male installiert gehabt, und immer noch nicht begriffen, wie es funktioniert. Usine, Bidule, Audiomulch, solche Sachen. Aber wenn ich genug Controller habe, also auch einer, der MTC ausgeben kann für die spontane Tempoänderung, dann bin ich mit Cubase eigentlich ganz zufrieden.

Morton Subotnick verwendet ja Ableton auf der Bühne, mit einem Korg Nano, und einem handlichen Buchlasystem. Sowas gefällt mir. Kann man sicher auch für Nicht-Avantgarde einsetzen.
 
war heute am neu verkabeln, und hörte mir wieder einmal Mr.Heartbreak von Laurie Anderson an. Absolut gelungene Produktion sowieso, aber beim Stück "Blue Lagoon" ist mir die eigentlich recht monotone Synclavier-Sequenz aufgefallen, die als Basis des gesamten Stücks dient. Von Hand gespielte Voice-Samples dazu, dann Pads, Stimme, und Soundeffekte. Ein von Hand gespielter Synthesiser Bass dazwischen, während die monotone Sequenz unmerklich ausgeblendet wird. Dann eine Sample&Hold-Sequenz und variierende Pads und Effekte, und dann kann die Sequenz wieder eingeblendet werden. Sie wird als willkommene Wiederholung wahrgenommen, da man eine Pause oder Abwechslung hatte zwischendrin.

Es handelt sich hier um eine sehr ausgefeilte Produkton, das ist schon klar. Aber heute haben wir die Werkzeuge, Vergleichbares mit einem laufenden Sequenzer und peripherem Equipment (Mikrophone, akustische Perkussionsinstrumente, direkter Zugriff auf Instrumente virtuell und Hardware, etc.) zu machen, live. Darum sagte ich, "ich arbeite noch daran". Eine starre Patternstruktur kann durchaus interessant sein und sogar das Fundament eines ganzen Stücks liefern, wenn man den Überblick über das Konzept hat, und über genügend Controller für Pegelregelung und Klangdesign verfügt.
 
Phil999 schrieb:
...wenn man den Überblick über das Konzept hat, und über genügend Controller für Pegelregelung und Klangdesign verfügt.

Ja, das mit den genügend Controller sehe ich auch so, da fehlt mir noch etwas. Bis jetzt habe ich nur NI Kore für die NI Sachen, aber ich bräuchte da noch ein Gerät mit vielen Knöppen, Fadern, Transporttasten, Pads usw., was auch ein paar Parameter in Cubase steuern könnte.

@Phil999, vertragen sich deine vielen Controller alle oder gibts da manchmal Probleme mit USB/Midi?
 
keine Konflikte. Ist ja vielfach ein Treiberproblem gewesen, keine 64-bit Versionen und so. Man kann eigentlich soviel man will MIDI-Controller anhaengen, auch von verschiedenen Herstellern.
 


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