OK, ich hatte ja das 2020 Air in dem Thread zum MacBook Pro 13“ als mögliche Alternative für Leute mit weniger CPU-Bedarf ins Spiel gebracht. Nachdem ich mich ein bisschen damit beschäftigt habe, wäre das wohl garnicht mal so abwegig. Verglichen mit meinem jetzigen Late-2013 MBP 13“ hätte ein 1,1 GHz i5 MB Air +65% Single Core und +140% Multi Core Performance:
GeekBench 4-Werte dazu hier:
Technical specifications for the MacBook Pro 13-Inch "Core i5" 2.4 Late 2013. Dates sold, processor type, memory info, hard drive details, price and more.
everymac.com
Technical specifications for the MacBook Air "Core i5" 1.1 13" (Scissor, 2020). Dates sold, processor type, memory info, hard drive details, price and more.
everymac.com
Das ist jetzt zugegebenermaßen ein sehr individueller Vergleich für meine Situation und GeekBench ist natürlich ein Benchmark der durch seine kurze Laufzeit maximal vom CPU-Turbo profitiert. Muss man also mit Vorbehalt betrachten, was die Übersetzung in den Alltag anbelangt.
Was das Thema Kühlung und Throttling anbelangt, ergibt sich bisher folgendes Bild:
- Das 2020er i5 Air wird heiß, wenn die CPU richtig gefordert wird, also beispielsweise in Cinebench (was wiederum ein anderes Extrem darstellt, verglichen zu obigem GeekBench). Gründe hierfür sind offenbar das Kühlungsdesign, welches „halb-passiv“ ist, d.h. wenig bis kaum auf den (vorhandenen) Lüfter setzt sondern eher auf die direkte Kopplung der CPU ans Gehäuse. Ggf. spielt auch der 10th-Gen Intel-Chip selbst eine Rolle, aber dazu habe ich noch zuwenig Infos.
- In Cinebench (siehe Video weiter oben) läuft das Air dauerhaft über seinem Nominaltakt, was schonmal nicht schlecht ist. Die meiste Zeit pendelt es um die 1,5 GHz (nominal: 1,1 GHz). Nun ist Cinebench ja eher sowas wie ein Burn-In-Test, d.h. solche Dauerleistungen werden im Alltag kaum abgerufen (außer beim Rendering). Bei Logic und Co. hängt es wiederum von den verwendeten Plug-Ins ab, müsste man testen, aber hier kommt es doch eher auf eine hohe durchschnittliche Performance an als auf Dauerleistung. Von solch einem dynamischen Geschehen könnte der i5 im Air dann wiederum profitieren.
Fazit: Wenn man ein Profil hat wie ich (gelegentliches Experimentieren mit Softsynths in Logic, hier und da mal etwas MIDI/Audio-Sequencing), kann man das 2020er Air mit 1,1 GHz i5 Quad-Core eigentlich gut nehmen. Bleibt vielleicht noch abzuwarten, wie sich die ARM-Geschichte entwickelt und ob man da vielleicht nochmal einen deutlichen Leistungsschub zum Start erwarten kann (ich glaube prinzipiell: ja). Allerdings muss man dann auch zu den ersten gehören wollen und überhaupt ist ja noch nicht raus, ob die Einführung wirklich am unteren Ende der Produktpalette (sprich im MB Air) erfolgt, oder vielleicht doch wo ganz anders....
EDIT: Prozentrechnung ist manchmal schwer... Zahlen oben korrigiert.