tom f schrieb:
insofern gibt es mal gar nichts an dirks ablehnung in frage zu stellen - das hat nichts mit politischer korrektheit zu tun sondern mit einem moralischen grundreflex.
Man kann es sich auch sehr einfach machen und allen, die Fragen stellen, die Moral absprechen. Das ist Ideologie. Ich finde, dass Sugarbaby – aber auch du selbst – bisher keine adäquate Begründung für die Ablehnung des Track-Titels geliefert hat. Die Antwort mit dem Link auf die Bilder zeigt zwar das unermessliche Leid, dass diesen Menschen durch Agent Orange widerfahren ist. Es begründet jedoch nicht, weshalb dieses Leid nicht auch im musikalischen Kontext verarbeitet werden darf. Das Depeche Mode dies getan haben, hatte ich bereits erwähnt. Dies ist selbstverständlich keine Rechtfertigung dafür, dass Orange_Hand unwissend den Titel gewählt hat sowie das Track und Titel aus meiner Sicht nicht zusammen passen.
Offen geblieben ist aus meiner Sicht nach wie vor die übergeordnete Frage: Wo sollte in der Kunst bzw. in der Musik die Grenze gezogen werden? In welchem Fall darf in einem Track das Leid von Menschen verarbeitet werden und in welchem Falle eben nicht? Und wie wären dann in dem Fall, dass sich die vorangegangenen Fragen beantworten lassen, die Werke von folgenden Komponisten zu werten, die vom Holocaust beeinflusst wurden bzw. diesen in ihrer Musik verarbeitet haben?http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_composers_influenced_by_the_Holocaust