„Papa Don‘t Preach“ mit TR-707, Juno 106, DX7, M1 und weiteren

Im letzten gesamten Jahrzehnt gab es für mich nur einen einzigen Pop-Song der mir wirklich gefiel - das war the The Weeknd - Blinding Lights.
Na ja, wenn man sich in den letzten dreißig Jahren nicht mehr weiterentwickelt, dann findet man das natürlich immer noch toll.
 
Ne inhaltliche Weiterentwicklung kann ich seit 15-20 Jahren kaum mehr beobachten. Schalte ich im Radio einen Sender ein der modernen Pop spielt wirds doch sehr schnell langweilig - Amy Winehouse wäre noch als positiver Kontrapunkt zu nennen, sofern man da von 'Pop' sprechen kann, was es inhaltlich ja eigentlich nicht ist. Aber es kam doch sehr gut an bei Vielen inkl. mir, obwohl ich mit dem Genre eigentlich garnichts zutun hab. Es wird auch bei 80ern schnell langweilig, besonders wenn die zur Verfügung stehende Playlist des Senders nur 300 Titel umfasst, wovon man alle schon 100 Millionen mal gehört hat, wie bei Radio 88,8 Berlin. Aber es wird bei heutigen Produktionen schnell inhaltlich langweilig, weil alles irgendwie gleich klingt. Insofern gehe ich da mit dem 'nicht weiter entwickelt'-Vorwurf etwas anders um. Da fand ich das geschilderte Beispiel einfach mal ein sehr gutes. Der Moment in dem ich das Binding Lights zum ersten mal gehört hab, war als ich auf dem Zahnarztstuhl bei einer Wurzelbehandlung lag :) Ich war verblüfft über den Sound, es klingt nach authentischem Retro-80er Zeug, genau so wie ich es mir eigentlich auch wünsche. Die Klangqualität ist heute im Meilen besser als damals. Es freut mich, wenn da mal die alten Konzepte aufgegriffen werden und mit neuer Technik etwas im alten Stil entsteht.

Aber nicht jeder mag mit DAWs arbeiten. Daher kann schon der Vorwurf geäußert werden, dass am Kunden ein Stückweit vorbei produziert wurde. Das Aufkommen neuerlicher Grooveboxen ist ja schon ein gewisser Fingerzeig in die Richtung, dass die Hersteller, dass auch nun endlich vermehrt so sehen und sich darauf einstellen. So, das wäre zumindest mein Wunsch an die Hersteller.
 
The Weeknd - Blinding Lights.

Was'n Kacksong. Sorry.

Worum geht es dir eigentlich bei deiner Nichtweiterentwicklungstheorie? Um 80s in modern?
Da gibts viel besseres nach meinem Dafürhalten.
Ist natürlich alles Geschmacksache, aber was ist denn jetzt an deinem Song da so besonders?
Nichtssagende Melodie, totproduziert, schmieriger Gesang. Ich finds ekelhaft.

Was hat dir der Zahnarzt denn da gespritzt?


Nachtrag:
Für meine harschen Worte entschuldige ich mich. Ich bitte auch, dass nicht persönlich zu nehmen.
Es sei Dir natürlich jeder erdenkliche Song als Dein Lieblingssong der letzten 15 Jahre gegönnt.
Nur als "Beweis" dafür, es hätte sich in den letzten 15 Jahren (außer diesem Song) nichts getan, taugt er ganz bestimmt nicht.
 
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Dazu eine tolle Stimme.

... die durch Autotune zerstört wurde. Sorry aber ab da höre ich auf weiter zu hören. 80er hin oder her.

Es wird auch bei 80ern schnell langweilig, besonders wenn die zur Verfügung stehende Playlist des Senders nur 300 Titel umfasst, wovon man alle schon 100 Millionen mal gehört hat, wie bei Radio 88,8 Berlin.

Ich meine lokale Radiosender müssen ordentlich Lizenzgebühren zahlen. Deshalb wird das gespielt, was günstig ist. YouTube ist randvoll von 80er-Neuentdeckungen. Ich finde immer etwas. Ein klassischer Radiosender, der YouTube das Wasser reicht, muss wohl noch erfunden werden.
 
Ich trau mich kaum das zu sagen, aber ich mag Blinding Lights auch als sehr guten Pop Song. Wenn auch ein bisschen zu offensichtlich mit A-Ha als Inspiration dahinter.

Produktion: Max Martin. Mehr muss man eigentlich nicht dazu sagen :cool:

PS: Ach ja, dieses Remake von Papa Don't Preach finde ich gut gelungen. Schön die Einzelparts aufgeschlüsselt.
Wie abwechslungsreich und melodiös allein die Bassline ist. Das traut sich in der Popmusik heute kaum noch einer.
 
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aber ich mag Blinding Lights auch als sehr guten Pop Song

Das ist auch eher so ein Track mit dem man mich jagen kann, repetitiv und komplett uninspirativ, vorhersehbar, Schema F mit pseudo 80s Sounds ;-) Damit enthält er eigentlich alle Zutaten für 'nen Hit, aber halt nix was mich wirklich flashed.

... die durch Autotune zerstört wurde.
Ja - der übermäßige/stilistische Einsatz der Pitch Correction im Gesang ist aktuell eine Seuche.
 
Das ist auch eher so ein Track mit dem man mich jagen kann, repetitiv und komplett uninspirativ, vorhersehbar, Schema F mit pseudo 80s Sounds ;-) Damit enthält er eigentlich alle Zutaten für 'nen Hit, aber halt nix was mich wirklich flashed.
Ja, entweder es packt einen oder eben nicht. Ist halt ein simpler Pop Song und als solchen finde ich ihn genau richtig. Ich hatte aber schon immer ein Faible für den Mainstream. Leichte Pop Musik ist eines der wenigen Genres, dass ich gut nebenher hören kann, ohne ständig daran herumzuanalysieren. Berufskrankheit.

Viel bemerkenswerter finde ich, dass immer wenn mal jemand mit einem neuen Erfolgsrezept um die Ecke kommt, gefühlt 1000 andere auf den Zug aufspringen und man die Interpreten so gut wie nicht mehr unterscheiden kann, weil sich alle nur noch gegenseitig kopieren. Sounds, Arrangement, Rhythmik, Effekte - alles.
Dagegen ist The Weeknd sogar supereigenständig.
 
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Leichte Pop Musik ist eines der wenigen Genres, dass ich gut nebenher hören kann, ohne ständig daran herumzuanalysieren. Berufskrankheit.
Lässt sich bei mir leider nicht so leicht abstellen 😑

Viel bemerkenswerter finde ich, dass immer wenn mal jemand mit einem neuen Erfolgsrezept um die Ecke kommt, gefühlt 1000 andere auf den Zug aufspringen und man die Interpreten so gut wie nicht mehr unterscheiden kann, weil sich alle nur noch gegenseitig kopieren. Sounds, Arrangement, Rhythmik, Effekte - alles.
Dagegen ist The Weeknd sogar supereigenständig.
Hab' ähnliche Sachen am ehesten in der Werbung gehört, aber die gehen wohl genau so vor, Rhythmus von 'nem bekannten Track, Sounds die man (ähnlich in der Kombination) schon mal gehört hat und eine Melodie mit sofortigem Wiedererkennungswert. Ich müsste die ganzen alten Kamellen im Kopf durchgehen, um Blinding Lights mit mir bekannten Sachen abzugleichen, afair erinnert der Rhythmus und der Melodie Sound stark an "Take on me", aber der Rest kam mir auch bei ersten hören schon durchweg bekannt vor.
Anders als im Alltag, wo ich gar nicht mag wenn man mich zu überraschen versucht, bin ich bei Musik mehr oder weniger froh wenn mal was kommt das ich nicht erwartet hätte, mich irgendwie fasziniert und packt.
 
The Weekend finde ich auch im Längen besser als der ganze Ami-Girls Einheitsbrei oder Dua Lipa.

Die Hook hat einen Ohrwurm-Level in der „Final Countdown“ oder „Take on me“ Liga.

Im Gegensatz dazu gehen mir da die ganzen Songs mit minimal besetzten Arrangement und diesen ausgelutschten Marimba/Bambus-Sounds der letzten Jahre mehr auf den Zeiger. Man denke nur an das furchtbar kastrierte „Ain‘t no Body“-Cover.

„Midnight Sky“ von Miley Cyrus finde ich vom Arrangement sehr gut, hat in den Strophen was von dem typischen ABC Style a la „Look of Love“ oder „Night of murdered love“, nur der mittige Telefonhörer-Gesamtsound nervt etwas.
 
The Weekend finde ich auch im Längen besser als der ganze Ami-Girls Einheitsbrei oder Dua Lipa.
Das nimmt sich für mein Gefühl nicht viel, schlägt einfach nur in 'ne andere Kerbe. Mit dem 80er Sounds/Style verbindet man vielleicht einfach noch ein paar schöne Erinnerungen.
 
find's ganz gut, aber nicht top. Warum man sowas macht, wenn es nicht perfekt ist, weiss ich allerdings nicht. Geht IMHO so in Richtung 90er Jahre Party-Cover-Band oder gar midi-file, wo die GM-Sounds durch was zeitgemässeres ersetzt wurden (eben dX, M1 sw). Gerade der Bass ist sehr nervig nachgemacht - selbst diese simplen Popsongs sond meist doch irgendwo in Details gut gemacht. Hier stimmen weder Phrasierung, Groove/Timing, Tonlängen usw. und dazu ist er viel zu laut. Auch die Drummachine nert. Das ist doch im Original ein echter Drmmer, oder? Immerhin war der Prodzent ein Drummer... Das war doch die Zeit, als Drummer versucht haben (oder nur gebucht wurden), wenn sie wie Maschinen klangen und Keyboarder Rhythmusmaschinen noch so versuchten einzusetzen um letztlich wie ein Drummer zu klingen. Ersteres hatte IMHO öfter noch was, letzteres war eine immer schon eine Unsitte (bis auf z.B. Reinhold Heil auf der Froon-Scheibe).

Bei den Intro-Strings hätte ich geschworen, dass da ein Kurzweil Sample mitspielt (der Original-Sound ist ja auch leicht anders, da höre ich Kurzweil etwas mehr); kann ja aber sein, dass das Emu-Sample so aufgebaut ist.
 
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The Weekend finde ich auch im Längen besser als der ganze Ami-Girls Einheitsbrei oder Dua Lipa.

Die Hook hat einen Ohrwurm-Level in der „Final Countdown“ oder „Take on me“ Liga.

Im Gegensatz dazu gehen mir da die ganzen Songs mit minimal besetzten Arrangement und diesen ausgelutschten Marimba/Bambus-Sounds der letzten Jahre mehr auf den Zeiger. Man denke nur an das furchtbar kastrierte „Ain‘t no Body“-Cover.

„Midnight Sky“ von Miley Cyrus finde ich vom Arrangement sehr gut, hat in den Strophen was von dem typischen ABC Style a la „Look of Love“ oder „Night of murdered love“, nur der mittige Telefonhörer-Gesamtsound nervt etwas.
Blinding Lights ist netter Pop und qualitativ auch nicht besser oder schlechter als Dua Lipa. Wobei ich ihr „let‘s get physical“ präferiere. Mit The Knife oder Austra gab es aber auch guten Pop in den Nullern, der keine 80er imitieren wollte.
 
Hörtipp:



P.S. Schön auch Roland Orzabal/Tears for Fears mal wieder zu sehen :cool: :)


Naja, anderes Jahrzehnt ;-) Sie bedient sich halt bei den 70ern ... das Levitating erinnert mich ein wenig an:



Kool & the Gang - Get Down On It



Kool & The Gang - Ladies Night
 
bedient sich halt bei den 70ern
klar. Bedienen find ich gut. Wenn's gut gemacht ist... Amis nennen das "steal with pride" (noch besser ist dann nur noch Princes "learn them all and then forget them"). Alles war schonmal da und wird gelegentlich durch zerhacken, mischen, neu zusammensetzen und schütteln besser.

z.B. (2019 oder so):
 
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Was'n Kacksong. Sorry.

Worum geht es dir eigentlich bei deiner Nichtweiterentwicklungstheorie?


er hat halt die weiterentwicklung der musik verpasst, weil er sie in radiosendern mit popmusik sucht und potentielle absatzmärkte analysiert astatt seine ohren und sein herz zu öffnen.

die weiterentwicklung von kunst findet im underground statt, oder wenn man glück hat mal auf eine bürgerilchen theatherbühne, aber bestimmt nicht im mainstream radio.

die theorie "eigentlich gibt es überhaupt nur einen einzigen guten song" hat gute chancen auf den kreativitätspreis.
 
klar. Bedienen find ich gut. Wenn's gut gemacht ist... Amis nennen das "steal with pride" (noch besser ist dann nur noch Princes "learn them all and then forget them"). Alles war schonmal da und wird gelegentlich durch zerhacken, mischen, neu zusammensetzen und schütteln besser.
Wenn es denn fusioniert/zerhackt und sonst irgendwie kreativ aufbereitet und nicht nur frisch aufgewärmt und möglichst alles für das man das Hirn bei hören nochmal ein klein wenig anstrengen müsste weggelassen wird ;-) Gut gemacht, hmmm.... technisch vielleicht.
 
80er Retro gabs aber von 10 Jahren schon mal ne ziemlich coole Nummer von Armand van Helden:

Au - ganz versteckt war ein '1992' als Aufkleber zu erkennen. Also knapp vorbei :)
 
80er Retro gabs aber von 10 Jahren schon mal ne ziemlich coole Nummer von Armand van Helden:

Au - ganz versteckt war ein '1992' als Aufkleber zu erkennen. Also knapp vorbei :)

So sah 92 keiner bis kaum mehr einer aus, außer Will Smith. ;-) Die Outfits und den musiklischen (Grund-)Style würde ich 8-10 Jahre früher ansiedeln.
Hier dann eher Freeeze auf French House.

Das Doofe, wenn die Protagonisten die Zeiten die sie beschwören nie miterlebt haben.
 
So sah 92 keiner bis kaum mehr einer aus, außer Will Smith. ;-) Die Outfits und den musiklischen (Grund-)Style würde ich 8-10 Jahre früher ansiedeln.
Hier dann eher Freeeze auf French House.

Das Doofe, wenn die Protagonisten die Zeiten die sie beschwören nie miterlebt haben.
Armand Van Helden (* 16. Februar 1970 in Boston) - WIKI

Ob Norden, Süden, Westen Osten - am schönsten ist es doch in Boston
 
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So sah 92 keiner bis kaum mehr einer aus, außer Will Smith. ;-) Die Outfits und den musiklischen (Grund-)Style würde ich 8-10 Jahre früher ansiedeln.
Hier dann eher Freeeze auf French House.

Das Doofe, wenn die Protagonisten die Zeiten die sie beschwören nie miterlebt haben.
Schau dir mal Bilder von ihm aus den 90ern an. Ali G hat sich sicherlich davon inspirieren lassen. AvH hat die 90er entscheidend mitgeprägt: phunk phenomena, witch doctor, break nights, …
 
Die Madonna-Remake-Nummer fand ich auch ganz gut gemacht. Aber generell fänd ich es begrüßenswerter, was neues Eigenes im alten Stil zu entwickeln.
 
Oder versuchen, was neues zu machen. Werden die 80er zu eindeutig zitiert, wird oft gejammert. Kommen die Kids mit Trap und Autotune, wird auch gejammert.

Mir persönlich muss nicht alles gefallen, was die Kids machen. Aber besser sie machen für mich schlechte Musik als immer nur das Alte.

Hört mal in Haiytis Album Perroquet oder City Tarif rein. Solche Musik hätte es früher nicht geben können.
 
Mein Vater (Jahrgang '54) erzählte neulich mal beim Autofahren als die Beatles liefen, dass zu seiner Zeit damals dann alle versuchten so zu klingen wie die. Also insofern kann man davon ausgehen, dass es keine exklusive Eigenart der heutigen Zeit ist. Schon immer haben Menschen versucht anderen Menschen nachzueifern oder sie gar sprichwörtlich zu kopieren. Manchmal kam ja auch was Besseres dann dabei raus. Nicht immer ist das Original das Beste.

Naja jedenfalls so ganz grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass die heutige Jugend neuen Einflüssen viel offener gegenüber steht alls die vorherigen Generationen. Man merkt das, wenn man den mal alte Klassiker vorspielt, die sie nicht kennen und dann sehr positiv drauf reagieren. In meiner Generation war's eigentlich verpöhnt, das Zeug der vorherigen Generationen auch nur anzufassen. Im Nachgang wurde dann aber auch mir klar, dass zumindest von der Entwicklung her natürlich ein Bogenschlag zur Vergangenheit geschah. Aber eben in dem was neues aus dem Alten entwickelt wurde und man es nicht mehr direkt miteinender in Verbindung bringt - schon garnicht, wenn man die Originalphase selbst nicht mehr miterlebt hat.

Man soll ja immer positiv denken ;-)
 
Schon immer haben Menschen versucht anderen Menschen nachzueifern oder sie gar sprichwörtlich zu kopieren.
Klar, sonst gäbe es ja keine Weiterentwicklung. Nur war es damals nicht einfach so komplett kopierbar wie heute. Es ist doch ein Unterschied, etwas als Inspiration/Vorlage zu nehmen und daraus etwas Eigenständiges zu machen oder 1:1 zu übernehmen und buchstäblich so zu kopieren, dass man es auch gleich samplen könnte.
Letzteres ist leider viel zu salonfähig geworden, aber gottseidank auch nicht die Regel. (Edit: Ich meine damit die internationalen Klonkrieger unter den "Produzenten", die man meist in den gängigen Genreplaylisten findet).

Verdammt. Schon wieder ins Off Topic gerutscht ;-)
 
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