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Paywalls überall - Die Monetarisierung der Demokratie?

  • #211
Wer seine Nachrichten im Internet offline haben möchte, der speichert einfach die Seite ab, am besten gleich als PDF. Diese Funktion gibt es gefühlt seit Ewigkeiten in den Browsern.

Für Digitales zu bezahlen sollte das normalste der Welt sein, machen ja auch viele hier für Plugins. Das ist harte Arbeit, ein gutes Plugin zu entwickeln und keinesfalls weniger wert als ein Hardwaregerät, auch wenn man es kopieren kann. Ein gutes Buch oder Musik ist ja auch unabhängig davon, ob es in materieller Form vor einem liegt wertvoll. Ich kaufe sogar lieber ein PDF als etwas aus Papier, einfach weil ich es überall lesen kann und nicht mitschleppen muss und das irgendeinen Platz in der knappen Wohnung verbraucht. Ich muss aber auch zugeben, dass ich eine Abneigung gegen Papier habe und mich jedes Mal aufrege, wenn ich irgendwas aus dem Briefkasten holen muss, wo auch locker eine Mail mit PDF Anhang gereicht hätte. Denn am Ende scanne ich dann wichtige Sachen als PDF ein, damit ich nicht in irgendwelchen Aktenordner oder Ablagen lange suchen muss, wenn mal wieder Behördenpingpong gespielt wird.
 
  • #212
@Artur Ria
Nein, das hast du leider nicht ganz richtig erkannt. Das glaube ich keineswegs. Ich werde nur nicht müde, die Missstände auch als solche zu benennen und dort, wo sie dennoch mitgetragen werden, den Finger in die Wunde zu halten, damit irgendwann vielleicht ein Umdenken zum Besseren und dadurch dann langsam auch wieder eine Änderung zum Besseren stattfinden kann. Im Grunde erledige ich somit vielleicht auch ein klein Wenig den Job derjenigen, die sich hinter Paywalls verstecken, und derer Aufgabe es eigentlich ist.
 
  • Hmm
M.i.a.u.: notreallydubstep
  • #213
@PhonicGate

Wie haben wir das 20 Jahre lang ohne hinbekommen? Nur durch Startup-Mentalitäten? Wohl kaum, oder?
 
  • #214
@notreallydubstep

Du darfst gerne etwas konkreter werden bei deiner Meinung. 20 Jahre? Startups? Geht es hier immer noch um Paywalls und die Rolle der Presse oder geht es plötzlich um kleine Startups, die irgendetwas verkaufen, was dann aber eventuell nicht zwangsläufig etwas mit objektiver Wahrheit zu tun hat, allein schon wegen der finanziellen Abhängigkeit?
 
  • #215
@notreallydubstep

Du darfst gerne etwas konkreter werden bei deiner Meinung. 20 Jahre? Startups? Geht es hier immer noch um Paywalls und die Rolle der Presse oder geht es plötzlich um kleine Startups, die irgendetwas verkaufen, was dann aber eventuell nicht zwangsläufig etwas mit objektiver Wahrheit zu tun hat, allein schon wegen der finanziellen Abhängigkeit?

Ich beziehe mich aufs Internet. Da wars in den ersten 20 Jahren, so 1997-2017, letzteres mit Abstrichen, überhaupt kein Problem, Content gratis reinzustellen oder zumindest die Plattform werbefinanziert zu hosten. Hat sich alles irgendwie refinanziert – bis man auf den Trichter kam, man könnte den Leuten jetzt Paywalls vor den Latz knallen. Zumindest Firmen wie Google brauchen das Geld nicht, die sind einfach nur noch gierig.
 
  • Daumen hoch
  • Zustimmung
M.i.a.u.: Miks und PhonicGate
  • #216
Am Ende sägt man den Ast der Demokratie an, auf dem man es sich so bequem eingerichtet hat.

PROPAGANDA IST KOSTENLOS
JOURNALISMUS KOSTET

Wer das nicht begreifen will (das nicht begreifen zu können, ist unglaubwürdig), wird irgendwann mal eines Tages in einer fremden Welt aufwachen.

Die Konsequenz kann daher fast nur lauten: Die Produktion tagesaktueller politischer und gesellschaftlicher Nachrichten über den Rundfunkstaatsvertrag abzurechnen. So als Idee: 50% gehen an die ÖRRAnst und 50% gehen an entspr. private Akteure. Dafür gibts dann Webefreie Nachrichten in breiter Aufstellung.

Grrne opfere ich dafür gerne die Bundesliga, den Tatort oder Hansi Hinterseer (jetzt bitte nicht wörtlich nehmen ^^).
 
  • Hmm
M.i.a.u.: notreallydubstep und PhonicGate
  • #217
Die Konsequenz kann daher fast nur lauten: Die Produktion tagesaktueller politischer und gesellschaftlicher Nachrichten über den Rundfunkstaatsvertrag abzurechnen. So als Idee: 50% gehen an die ÖRRAnst und 50% gehen an entspr. private Akteure. Dafür gibts dann Webefreie Nachrichten in breiter Aufstellung.

Grrne opfere ich dafür gerne die Bundesliga, den Tatort oder Hansi Hinterseer (jetzt bitte nicht wörtlich nehmen ^^).

Die Idee ist so schlecht nicht. Mir wäre aber ein gesetzlich und vom Netzwerk her ausgewogener ÖRR fast lieber. NGOs (ungeachtet ihrer Ausrichtung) haben die Angewohnheit, sich mit der Staatskohle einen fauleren Lenz zu machen und ihre Ideologen für umme weitersenden zu lassen.
 
  • #218
PROPAGANDA IST KOSTENLOS
JOURNALISMUS KOSTET
Nur scheinbar kostenlos, denn eine unfreie Gesellschaft birgt vermutlich die allerhöchsten Kosten überhaupt. Aber das meintest duch sicherlich auch so, davon bin ich überzeugt.

Die Konsequenz kann daher fast nur lauten: Die Produktion tagesaktueller politischer und gesellschaftlicher Nachrichten über den Rundfunkstaatsvertrag abzurechnen. So als Idee: 50% gehen an die ÖRRAnst und 50% gehen an entspr. private Akteure. Dafür gibts dann Webefreie Nachrichten in breiter Aufstellung.
Es wäre interessant, mal über alternative Modelle nachzudenken. Alelrdings stellt sich bei einer solchen Idee, wie du sie hier benennst ja auch die Frage, wer denn alles dabei finanziert werden würde. Da muss man ja auch Acht geben drauf, denn plätzlich finanziert man die Propaganda anderer Länder (was vermutlich sowieso nicht ganz zu verhindern ist).

Grrne opfere ich dafür gerne die Bundesliga, den Tatort oder Hansi Hinterseer (jetzt bitte nicht wörtlich nehmen ^^).

Bundesliga, Volksmusik und bestimmt noch einige andere "Sendungen des Unwissens und Unkönnens". Es kann gerne wieder etwas Anspruch ins TV (stellvertretend für alle Plattformen, die bedient werden).
 
  • HaHa
M.i.a.u.: GeoTeknique
  • #219
Die größte Frechheit der entspr. Verlage ist eigentlich Der Umstand, dass sie oft nur DPA-Meldungen o.Ä. wörtlich übernehmen und keinerlei journalistische Leistung dahintersteht, was ja immer als Totschlagarument der Akteure herangeführt wird um die Pulitzerpreis-verdächtigen Artikel hinter Paywalls zu verstecken.. Wenn dann sogar simple Polizeimeldungen hinter einer Paywall verschwinden, frage ich mich, wie es der Staat zulassen kann, dass öffentliche Infos der Ämter und Behörden kommerzialisiert werden dürfen?! Ich spreche hier nicht von Interpretationen (wie gern im Recht gemacht) sondern um die bloße rohe amtliche unkommentierte Meldung.

Dann soll'n sie's bleiben lassen und auf die Polizeiseite verlinken oder so. Aber ne - man will für Nicht-Leistungen noch abkassieren und droht im Gegenzug sogar noch ganz frech damit, dass das ja quasi die Vorraussetzung für Demokratie ist. Man wird also nicht nur für dumm verkauft sondern auch noch verhöhnt. Mein Mitleid mit den sterbenden Verlagen hält sich daher arg in Grenzen.
Zeitungen, Medien sind einfach nur wirtschaftliche Unternehmen - von Beginn an.
Nicht ganz - es gibt ja auch die politischen Blätter - also die schriftlichen Propagandaorgane der Parteien, wie z.B. das RND als agit-prop-Zentralorgan der SPD. Aber selbst DIE ziehen mittlerweile Paywalls auf und nötigen zu Cookieeinwilligungen und der Abgabe der persönlichen grundgesetzlich zugesicherten (Daten)Schutzrechte - denn die sind in der Vorstellung der SPD wohl nur für Den der sich die Rechte auch 'leisten' kann.

Mich würde ja mal interessieren, ob die Wahrung der Grundrechte sich auch im Regelsatz der Grundversorgung entsprechender Bezieher widerspiegelt.
 
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