Poly 61 fährt nicht hoch

dislo

...
hallo

mein poly 61 stockt beim hochfahren und bleibt stumm.
ich schalte ihn an, alle leds blinken kurz, dann kommt er aber nicht in den modus wo man zwischen programm und parameter editiern umschalten kann.
die led-anzeigen der programm, parameter, poly, chord, hold und arp taster bleiben aus und man kann sie auch nicht aktivieren. die segmentanzeigen, lfo-anzeige und tempoanzeige für den arp gehen aber.
was könnte das ein?
totalschaden?

gruß
dislo
 
Mach die Kiste mal auf und steck die beiden Verbindungskabel zwischen den beiden Platinen richtig fest, das hat meinen damals wieder in Schuss gebracht. Können auch oxidiert sein oder es ist etwas mit der Batterie. Das sind meistens die Hauptschwachstellen.
 
Aufschrauben und schauen, ob der Akku (großes blaues Ding auf Mainboard) ausgelaufen bzw. ausgedampft ist (sieht man an weißem Zeug an und rund um den Akku, oder schlimmstenfalls an korrodierten Leiterbahnen und Bauteilen). Wenn ja, dann schnellstens zum Fachmann damit. Wenn nicht, aber der Originalakku noch drin ist, ebenfalls schnellstens durch Fachmann wechseln (oder zur Not erstmal nur entfernen) lassen. Das Mistding ist ne Zeitbombe!
 
Ich hatte mal einen mit den gleichen Symptomen. Da war die Stromversorgung im Hintern und ein Teil vom Netzteil (ich glaube ein Gleichrichter war das) musste ausgetauscht werden.
 
Code:
dislo schrieb:
die netzteilausgänge zu messen trau ich mir zu.
ich müsste nur die richtigen referenzwerte haben.
hab dieses service-manual gefunde
http://fa.utfs.org/diy/korgpoly61/Korg_ ... Manual.pdf

aber irgendwie seh ich da keine volt-werte beim netzteil...

Richtig, das Manual hat eine VollFlasche kopiert. Ist mehr Daumen als Pi.

Kapitel 8 Check an Adjustment
1. Power Supply
Board KLM—480
+ und - 15V musst du aus der Masse des Trafos messen.
Auch mal ohne Last (Hauptstecker weg) probieren.
Auf der Platinen Abbildung des KLM-480 sieht man die Spannungen.

Du hast einen TB 009 Trafo. Auf welcher Primärspannung steht der Trafo, 220V (Pin 2) oder 240V (Pin 3)?

Ein weiteter Punkt wäre, wenn du alle Platinen abhängst, einschaltest und Stück für Stück Platinen dazuhängst und siehst wo es Probleme gibt. Wichtig Netzteil muss ok sein und unter Last funktionieren. Sonst hast du nicht die Ursache bei einer Platine entdeckt, sondern das Netzteil ist unter der Last zusammen gebrochen.

Sieh auch im Forum nach. Glaub Pepe wars. Hatte Kontaktfehler zwischen den Platinensteckern.
 
hallo

ich habe es jetzt endlich geschafft den p61 nach hause zu holen und mal zu messen.
der tipp mit dem netzteil hat sich als richtig erwiesen.
die negative versorgungsspannung -15V ist weg.

ich messe am trafo-ausgang von schwarz zu grün jeweils 21V und von schwarz zu blau jeweils 11V. normal?

an den pins zu den beiden boards mess ich jeweils:
ground zu +15V : 15V
ground zu -15V : 0V

und nun? alle sicherungen sind ganz. hilft wohl nur zur reparatur zu bringen. oder könnts was ganz einfach zu behebendes am netzteil sein?
 
dislo schrieb:
und nun? alle sicherungen sind ganz. hilft wohl nur zur reparatur zu bringen. oder könnts was ganz einfach zu behebendes am netzteil sein?
Schwer zu sagen. Man könnte blind die zwei Transistoren im -15-Netzteil tauschen und hoffen. Das Regler-IC (M5230L) gibts anscheinend nur noch bei obskuren Hongkonger IC-Händlern. Da hat auch ein professioneller Reparierer Beschaffungs-Schwierigkeiten.

Wahrscheinlich ist es günstiger ein komplett neues -15 +5 +15 Netzteil reinzubauen, als an der alten Schaltung rumzudoktern.


PS: mach den Synth bitte nicht mehr an! Viele ICs mögen es garnicht wenn Ihnen eine Hälfte der Versorgungsspannung fehlt. Man kann nur hoffen, dass Dir nix hopps gegangen ist.
 
Bei einem meiner bisherigen Poly-61 war ein Gleichrichter im Eimer und sorgte für exakt diesen Fehler. Ähnlich bei meiner BX-3, die heftig vor sich hin gebrummt hatte: Gleichrichter kaputt. Nur so als Tipp, bevor hier alles mögliche getauscht wird. ;-)
 
ok, das macht hoffnung.

wo ist der gleichrichter?
// wie sieht der aus? ist das die leuchtende diode neben der einen pinleiste?

edit:
wahrscheinlich gleich die bauteile nach den trafo? die im schaltplan D2 und D3 benamt sind.
welcher von beiden dürfte der übeltäter sein, der für die 5V oder der für die 15V?

Ich muss auch mein messergebnis von vorhin revidieren. ich hatte nicht wie hier empfohlen gegen die masse des trafos gemessen sondern gegen den gnd-pin auf der pin-leiste. wenn ich gegen die masse des trafos messe, sind alle spannung wie sie sollen an der pinleiste zu messen.
kann es trotzdem noch am gleichrichter liegen?
 
Wenn alle Spannungen da sind kann's immer noch das Netzteil sein. Miß dochmal alle Spannungen mit Gleichstromeinstellung am Multimeter und dann auch mal mit Wechselstrom. Wenn einer der Gleichrichter futsch ist oder die Siebelkos platt sind, sollte man das messen können, so einen Fehler sieht man aber eher auf den Oszilloskop.

Die Symptome klingen für mich aber eher nach einem Fehler im Digitalteil.
 
ok
gemessen von der masse des trafos zur pinleiste mit voltcraft vc444 multimeter:

_________dc_________ac
rot______15V________32,4V
orng_____5V_________10,6V
schw____0V_________0V
blau____-15V________0V
 
Da ist mir deutlich zuviel Wechselspannung auf den beiden Gleichspannungszweigen.

Der 5V-Zweig ist ja seperat von den anderen Beiden, sonst wäre es einfacher.
Der -15V scheint ok zu sein, und bei den anderen beiden ist entweder der Gleichrichter (teil)defekt, die dicken Siebelkos sind platt oder irgendwas schwingt da, möglicherweise ebenfalls durch einen gealterten Elko.

Mit einem Oszilloskop ließe sich jetzt gezielter schauen, was da hinüber ist, so aber könnte man einfach erstmal alle Elkos und die beiden Gleichrichter tauschen, wenn die gerne hinüber gehen.

Die Gleichrichter sind die beiden Blöcke D2 und D3 im Schaltplan, ja.

Aber Moment mal: wenn Du vorhin keine -15V bei der Messung gegen den Massepin auf der Pinleiste, stimmt da schon was nicht.
Denn genau dieser Pin ist doch mit dem mittleren Abgriff des Trafos verbunden.
 
dislo schrieb:
ok
gemessen von der masse des trafos zur pinleiste mit voltcraft vc444 multimeter:

_________dc_________ac
rot______15V________32,4V
orng_____5V_________10,6V
schw____0V_________0V
blau____-15V________0V

Da steh ja 0V, an dem Polen, dort das schwarze Kabel vom Multimeter dran und dann auf die Ausgänge +15, +5, -15 messen.

Die Brückengleichrichter wurde eh genannt. Beide Auslöten und mit dem Dioden Prüfer durchtesten (evt. googeln, wie das geht).
Weiters kannst du nach dem auslöten, am Trafo nochmals die beiden Sekundärspulen (AC) messen. Sollten nach dem auslöten dann gleich sein, wenn einer der Gleichrichter defekt wäre.
AC messen an den DC Ausgängen der Gleichrichter macht wenig Sinn. Sicher wenn man richtig ansetzt kann man die Brummspannung der Siebelkos messen.

Vorher wäre es wichtig, das du die zwei Stromverbinder, glaub CN24 u. 25 vom Rest trennst, so wie dies flo vorher erwähnt hat. Schützt die Schaltungen und du hast keinen einfluss. Wäre auch Möglich, dass ein Fehler hinter der Netzteilplatine den Fehler verursacht.

Kannst noch überprüfen ob der Trafo auf 220V läuft?
Wäre nützlich den dann auf 240V umzulöten.
 
dislo schrieb:
ok
gemessen von der masse des trafos zur pinleiste mit voltcraft vc444 multimeter:

_________dc_________ac
rot______15V________32,4V
orng_____5V_________10,6V
schw____0V_________0V
blau____-15V________0V

Doofe Frage: Ich dachte -15V wären weg. Und jetzt sind sie wieder da????
 
ja, hab ich oben schon reineditiert. sie ist anscheinend doch da. hatte mich wohl vermessen. ich mach das nicht so oft :/

die gleichspannungen an den netzteilausgängen sind (auch ohne last gemessen) also alle korrekt vorhanden.
bliebe nur noch die vermutung, dass eine wechselspannung auf den ausgängen liegt, die das board irritiert. (aber müsste sich dieser ac-anteil nicht auch bei der dc-messung bemerkbar machen?).

auch wenn es der worst-case ist, es ist anscheinend gut möglich dass das board hinüber ist.
ein paar ics in der region der CN32A connection (die zum userinterface mit programmauswahl etc. geht) sehen auch echt nicht mehr gut aus.
der fehler hatte sich leicht angekündigt. erst hatte er mühe beim "hochfahren", es hatte oft auffällig lange gedauert, bis er in der arbeitsmodus kam.
dazu kommt dass der vorbesitzer ein paar mods vorgenommen hat, oder auch schon mit diesen mods gekauft hat. aber obs daran liegt? ich konnte ihn ja einige zeit spielen. aber vllt hat der verkäufer ja auch schon gemerkt dass dem synth der atem ausgeht...
 
Gut die Mods wären ja nicht das Problem, sind zwar tw. nicht so schön ausgeführt (Kabel in den IC 23 statt in die Platine löten) aber wenn es geht und dich nicht stört, dann spricht nichts dagegen.

Der Fehlende Bauteil C26 ist die ausgelaufene Speicherbatterie. Die Bauteile dort sind bereits angeriffen (Grünspan). Hier muss man Systematisch die Leiterbahnen und Bauteile überprüfen, bevor man hier weiter macht. Natürlich kannst du die Netzteilschaltung überprüfen und instand setzten, aber bei der anderen Sache, wird der Thread mit deinem Know How noch Jahre weiter gehen. Lass dir einmal bei einem Fachmann (siehe Adressen im Forum) eine Kostenvoranschlag machen.

Weitere Möglichkeit du verkauft die Ersatzteile.
 
die batterie wurde auf eine kleine platine mit batteriehalter verlegt. sieht man oben links.

da hast du vollkommen recht, ich werde ihn wohl zu philsynth bringen. max. 200€ wäre mir eine nachhaltige reparatur wohl wert. wenn es drüber gehen sollte, macht es wohl mehr sinn sich nach einem neuen gebrauchten umzuschauen.
die mods waren schon ganz praktisch. eine wunderbare chord-stab maschine.

danke auf jedenfall für eure schnelle hilfe soweit! :nihao:
 
dislo schrieb:
ich werde ihn wohl zu philsynth bringen. max. 200€ wäre mir eine nachhaltige reparatur wohl wert. wenn es drüber gehen sollte, macht es wohl mehr sinn sich nach einem neuen gebrauchten umzuschauen.
Dann schau dich mal lieber gleich nach einem neuen Gebrauchten um, 200 € für einen Techniker wäre wohl ein ziemlicher Glücksfall. Viel Glück mit dem Poly.
 
obwohl es nicht forum-konform ist, frage ich hier mal.
hätte denn jemand interesse den pflegefall zu kaufen?

@admin: evtl auch in biete verschieben. eine bessere und ausführlichere beschreibung des geräts als diesen thread krieg ich in nem neuen beitrag ja eh nicht hin.
 
dislo schrieb:
hätte denn jemand interesse den pflegefall zu kaufen?
Sagen wir so. Mehr als --- KORRIGIER: 50 Euro würde ich dafür nicht zahlen. Wenn das Ding sich als nicht rentabel reparierbar erweist, dann kann man die sechs SSM2056 rauslöten und für 10 Euro das Stück verkaufen, und hat damit 10 Euro Entschädigung für die Zeit die man reingesteckt hat...
 


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