Portalbetreiber haften endgültig für alle Nutzerinhalte

Re: Portalbetreiber hafeten endgültig für alle Nutzerinhalte

hab' mal ein "l" reingemacht ;-)

außerdem ist die Aussage so glabal ja nicht richtig!

Die Entscheidung ist für Betreiber von offenen Publikationsplattformen von großer Bedeutung, weil darin ein Unterschied zwischen solchen Plattformen, die redaktionell gestaltet erscheinen, und solchen, die nicht so erscheinen gemacht wird. In Zukunft dürfte die Haftbarkeit von Betreibern solcher Plattformen also von der subjektiven Einstufung der Richter in diese beiden Kategorien abhängen.

D. h. eine Plattform, die so tut, als wären die Nutzerbeiträge eigene "redaktionelle" Beiträge müssen genau aus diesem Grund auch für den Inhalt haften. Eigentlich nachvollziehbar.
 
Re: Portalbetreiber hafeten endgültig für alle Nutzerinhalte

sadnoiss schrieb:
hab' mal ein "l" reingemacht ;-)

außerdem ist die Aussage so glabal ja nicht richtig!

Die Entscheidung ist für Betreiber von offenen Publikationsplattformen von großer Bedeutung, weil darin ein Unterschied zwischen solchen Plattformen, die redaktionell gestaltet erscheinen, und solchen, die nicht so erscheinen gemacht wird. In Zukunft dürfte die Haftbarkeit von Betreibern solcher Plattformen also von der subjektiven Einstufung der Richter in diese beiden Kategorien abhängen.

D. h. eine Plattform, die so tut, als wären die Nutzerbeiträge eigene "redaktionelle" Beiträge müssen genau aus diesem Grund auch für den Inhalt haften. Eigentlich nachvollziehbar.

Ich finde, dass ist sehr dünnes Eis, vor allem, wenn man der Argumentation folgt -> schöens Aussehen etc.. D. h. wenn es beschissen genug aussieht, darf ich also auch die Baupläne für die neue Militärbasis ins Netz stellen?

Zudem gibt es m. E. recht wenig Portale, die hier wirklich klar trennen (können) zwischen Nutzercontent und "redaktionellen" Beiträgen, aber immerhin haben so ein paar Anwälte sicherlich die Chance auf ein bisschen zusätzliches Weihnachtsgeld.
 
escii schrieb:
http://www.netzpolitik.org/2009/bgh-plattform-betreiber-haften-fuer-nutzer-generierte-inhalte/


Marions Kochbuch ist ein bekannter Fall. Dort stehen Texte und Bilder von Ess-Sachen. Die Seite ist so aufbereitet, dass die Bilder bei einer Google-Suche auf vorderen Plätzen erscheinen, wenn man nach Bildern sucht. Wenn also private Leute ihre persönlichen Rezepte bei chefkoch.de einstellen und sie illustrieren wollen, aber keine eigenen Bilder parat haben, dann laufen ihnen die Marions Kochbuch Bilder quasi fast automatisch vor die Füße. Und grabben die.

Marions Kochbuch Seitenbetreiber wissen das. Und nutzen das. Für Abmahnungen und dergleichen. Leckere Einnahmequelle, die so gar keine Kalorien hat. Dafür $$$.

Tja, Geschäftsideen muss man haben.

Ob das auf Dauer Bestand haben wird, ist anzuzweifeln.

Derzeit ist die beste Methode, seine selbstgebackene Pizza auch selber zu fotografieren und dann samt Rezept bei chefkoch.de einzustellen.

Das gilt auch für hier. Wer was selber gemacht hat, ist immer auf der sicheren Seite.
 
Dass die Haftung in urheberrechtlichen Fragen strenger ausfällt als - zum Vergleich - bei Äußerungen von Forenbenutzern, die Persönlichkeitsrechte beschädigen: Tja, da kann man mal sehen. Geld siegt über das Persönlichkeitsrecht bzw. Kröten schlagen Menschenwürde.

Immerhin haben die Richter darauf abgestellt, ob sich das betroffene Portal die Nutzerinhalte "zu eigen gemacht" habe, sodass diese wie redaktionelle Beiträge wirken.

Insofern: Obwohl ich das Urteil für eher falsch halte (und bei einer Klage vor dem BVerfG eher auf eine anderslautende Entscheidung wetten würde), es dürfte dieses Forum nicht betreffen. Wichtig bleibt natürlich die Regel: Bilder und Musikdateien müssen EIGENE Dateien sein, frei von Rechten anderer. Aber da hat sich nichts geändert - das war schon vorher so.
 
Die Auslegung ist übrigens immer ein bisschen anders. Siehe Heiseurteil und andere. Hier zB dürfte es noch schlicht nach Ermahnung und Aussprache abgehen. Marions Kochbuch war ja bekanntlich eine Geldmachidee und daher anders gelagert. Ich finde selbst auch, dass man zwar auch SynthDB Fotos "achten" aber nicht heiligen muss. Dh, wenn man fair ist, schreibt man einfach Quellen dran bei Zitaten und setzt Links, was auch die Bandbreite verkleinert. Sicher braucht auch hier keiner ellenlange Wikipedia-Quotes oder Sachen außem SpON oder Titanic, da reicht nen Link oder EIN eingelinktes Bild, ideal eben mit Quellenangabe. Bei Bildern ist die ja durch Rechtsklick leicht festzustellen. Das Wissen setzen wir ja mal alle voraus.

Ein bisschen Mut sollte man als Betreiber schon haben und ein bisschen Freiheitsmut auch. Superkrasse Sachen oder Anti-Sachen mit klarem "Anti"-Gedanken hingegen würde ich als Forumsbetreiber auch nicht mittragen, zB Dauerbashing oder sowas. Egal von wem. Irgendwann muss immer Schluß sein.

Wenn man sich da einigermaßen dran hält, wird man auch wenig Probleme bekommen und auch wenig "Feinde" haben. Es gibt ja auch immer die Option, sich erstmal per PM oder Mail an Admins zu wenden, wenn es ein Problem gibt und kann einen Thread quarantänisieren. Übrigens ist auch das ein Ding, was bei so Geld/HAndelsstreits ganz gut ist, wenn man diese privat löst. Auch wenn man auch nicht GENERELL sagen kann ,dass die Akteuere selbst schuld sind. Aber nach meiner Erfahrung hier ist das in 90% der Fall: Man einigte sich nicht und will es sogar in die Öffentlichkeit ziehen. Je mehr jemand diesen Drang hat, desto unangenehmer kann das sein.

Egal, bei welchem Thema. Damit kann man auch Leute zerlegen oder schlecht darstellen und nicht selten sich selbst auch. Das wäre die menschliche interne Seite an solchen Dingern. Wer also eine Abmahnmentalität hat und nicht wirklich ein Interesse an "Kein Ärger" hat, der wird sich schnell auch so zu erkennen geben. Da muss man dann versuchen, das beste draus zu machen. Es ist also nicht so einfach und pauschal mit so Urteilen. Man sollte auch nicht vergessen, dass einige Richter auch das Netz mit einer Art von Zeitung verwechseln. Das ist bei Foren auch schon vorgekommen. Das kann schnell zu vollkommener Fehleinschätzung kommen. Das ist dann oft auch anfechtbar und geht nicht selten in die nächste Instanz.
 
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;-)
 
Wär ja mal ne coole Aktion, wenn man Bilder von "Marions" Webseite in einer Massenaktion in tausende Foren posten würde. Ob die dann noch mit dem Klagen hinterherkommen?
 
motone schrieb:
Wär ja mal ne coole Aktion, wenn man Bilder von "Marions" Webseite in einer Massenaktion in tausende Foren posten würde. Ob die dann noch mit dem Klagen hinterherkommen?

Das könnte nach hinten losgehen, wenn es als Schmähaktion ausgelegt wird. Ein Heer von willigen Abmahnanwälten erledigt das per Wurfsendung und hinterher lachen die Marion's Rezzeptisten noch drüber. Es geht ja um Interpretation von Gesetzen, nicht um Kreativität via gesunden Menschenverstand. Leider.
 
ob sich für marions kochrezepte und bilder überhaupt urheberrechte bilden, is auch fraglich.

wer weiß, wo die ihre rezepte her hat. und so'n foto von nem teller machen, kann ja auch jeder.

ich verweise da gern auf das urhebergesetz: "persönlich geistige schöpfung".


bei so nem teller, vielleicht mit spinat und rührei drauf, seh ich jetzt wenig schöpferische gestaltungsfreiheit.


edit: für bilder gilt wohl auch die "kleine münze" und ne sonderregelung . von daher isses egal, was ich davon halte. ;D müssen die richter wissen. oder die leute, die die abmahnung dann zahlen.
 


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