Wie sich manche sicherlich vorstellen können, habe ich mir schon die Finger wundgetippt, um das mit einer Software hinzukriegen, anstatt die Augen wie früher stundenlang am Samplerdisplay auf eine Probe zu stellen. Hat bislang alles versagt. Ich will damit nicht behaupten, dass es grundsätzlich nicht geht, aber es scheinen schwere Geschütze, der Segen eines Schamanen plus Geheimwissen nötig zu sein. Ich habe leider nur die beiden letzten Voraussetzungen als Erfüllungsgehilfen
Awave liest Akai und Emu, schreibt aber nicht auf Disk. Zwar gibt es Disk2File, mit dem habe ich es aber bislang nur geschafft via SCSI z.B. Original Akaisamples-Festplatteninhalte auf CD-R zu kriegen. Immerhin was.
Extranslator schreibt virtuelle Disks, und kann die auf MO und Zip exportieren. Beides hab ich nicht um es auszuprobieren, nur ein SyQuest Wechseldings. Da Kollegen oft "ich denk mal" drauf sind anstelle von hands-on mit echt ausprobieren und dann richtig wissen, konnte ich diese Versuchsreihe bislang nicht zu Ende bringen.
Chickensys ist ein Extrathema. Der Constructor soll alles machen, auch Programme und Disks schreiben, aber ich bin bei Garth vorsichtig. Er ist teilweise seeehr hilfbereit und hat mir schon mal eine ganz individuelle Version eines Konverters fabriziert, und das innerhalb 24 Stunden trotz Zeitzonenunterschied. Aber er kündigt lange Sachen an, die werden nie richtig fertig.
Nächste Erschwernis ist EXS24 Format. Das ist nicht in jedem Konverterprogramm unterstützt, das macht eventuelle Zwischenkonvertierungen nötig, da es offensichtlich noch immer kein Schweizermessersampler-Konvertierundexportierprogramm gibt.
Kurz und gut: Die meiner Ansicht nach wirklich praxistaugliche Methode heißt: Ran an die Kiste, zurück auf Los und original alles neu machen, wenn man nicht wirklich alle Supertools hat, sich mit denen bestens auskennt, und bereit ist, Erfindungen ohne jede Unterstützung von außen zu realisieren. Bei umfangreichen Multisamples ist das natürlich der totale Alptraum, wir sind heute doch mehr Komfort gewöhnt.
Doch halt: Es gibt Alternativen. Ein Emu IV oder Akai S6000 lässt sich ja mit Formaten füttern, die es auf CDs gibt, wäre also eine extra Anschaffung an Samplematerial, aber da gibt es passable Sachen, die vielleicht dem EXS24 Zeug ähneln und als Ersatz durchgehen. Oder was Modernes wie den Fusion, der da deutlich komfortabler ist und den ganzen Samplekonvert und -importkram am Rechner erledigen lässt und dann via USB ab die Post in ein paar Minuten.