PROPHET 3003 - DIY Wavesequencer Synth - Abteilung R & D

lilak

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mein prototyp in Pure Data ist weitgehend fertig. ich mach jetzt hier einen thread auf in dem ich die weitere entwicklung dokumentiere. im endzustand wird das ein hardwäregerät mit analog processing, deshalb hier unter hybride. hier erst mal das aktuelle logo als 80ger LCD display :)

standby for more über die feiertage, über sachkundige kommentare freut sich die ganze forschungsabteilung!

 
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also ich beschreibe mal kurz was ich bis jetzt habe:

je länge ich mich mit dsp beschäftige DSP desto klarer wird mir dass die ganz einfachen sachen die interessantesten sind. deshalb sind ja auch die ganz frühen digitalen synths wie prophet vs, waldorf wave und die frühen sampler wie s950 etc. noch immer interessant. unterm strich sind computer nichts anderes als schnelle erbsenzähler, daran hat sich seit den 80gern nichts geändert.

dann bin ich dahintergkommen dass die besonders klingenden frühen sampler/synth meistens variabler samplerate hatten im gegensatz zu allen modernen soundkarten. das waren also ganz einfache nummern oszillatoren die wie ein plattenspieler die tonhöhe einfach durch die abspielgeschwindigkeit der daten generiert haben.

die "fehler" in den sample daten erzeugen dabei nebenfrequenzen oder aliasing das je nach abspielgeschwindigkeit harmonisch oder disharmonisch sein kann. das wiederum hat wie alle harmonik immer etwas mit einfachen zahlenverhältnissen wie zb. 5:7, 13:8 zu tun ... also wäre ein wavetable synth mit sequenzer interessant bei dem man den sound explizit aus einfachen zahlenverhältnissen generiert.

dabei spielen die hauptrolle folgende elemente die ich in einem interface als zahlenverhältnisse in den griff bekommen will. dann ist das EIN einziger tongenerator, ohne trennung zwischen sequenzer, oszi, delay etc:

- die anzahl der samples in den wave dateien, beim prophet vs zb. 128
- die abspielgeschwindigkeit der wave daten, zb 10 hz x 128 daten
- der faktor mit dem das multipliziert wird um die tonhöhen zu generieren als ganze zahlen. das führt automatisch zu reinen stimmungen oder just intonation.
- die abspielgeschwindigkeit der wavetables also das dynamische mischen der waves.
- die geschwindigkeit des sequenzers der die frequenzen abspielt.
- die wiederholrate eines integrierten delays

dabei haben sich schon ein paar interessante sachen ergeben:

- just intonation ist vollkommenes neuland für die ohren weil wir ja immer alles in 12ton equal temperament kennen
- variable samplerate gibts nicht auf meiner maschine aber man kann das mit audiorate wavetables simulieren. siehe audiobeispiel ganz unten...
- weil wir ja nicht mehr in den 80gern sind kann man statt vintage wave dateien auch samples nehmen und hat dann sowas wie einen polyrhythmischen sampler.
- das braucht minimale dsp power und memory und kann problemlos von einem kleinen microprozessor als hardware laufen
- reine strukturmusik in zahlen ist klasse und kraftwerk hatten in allem recht :)
- von clean ambient bis dirty digital geht alles, je nach waveshaping und komplexität der zahlenverhältnisse.
- das wichtigste: das teil klingt bereits jetzt ohne oversampling tricks richtig gut!
 
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hier ist der prototyp in pure data:

- oben links drei waveoszis die mit den daten aus dem prophet vs gefüttert sind
- darunter links der wavetablegenerator oder multiplexer der sinusförmige ausschnitte aus den waves aneinanderreiht.
- in der mitte der sequencer mit dem man mit ein paar zahlenreihen praktisch jede bekannte und unbekannte sequenz generieren kann. das ist kein stepsequencer!
- unterm sequenzer der just intonation algo, jede tönhöhe generiert neue zahlenverhältnisse.
- darunter das delay mit integriertem datenverlust :) das als feedback loop durch die eqs meines analog mixers läuft. analog processing!
- rechts daneben die master clock als teilfrequenz von 1 hz. damit ist alles in tune gesynched!
- unten rechts output mit envelope

an den wichtigen stellen hat es immer frequenzdivider und -multiplier. damit werden die zahlenverhältnisse eingestellt, alles in integer.



hier sieht man wie der multiplexer die waves aneinanderreiht, die können entweder getrennt oder überlagernd sein.



hier ist ein track der das delay featured, die gleiche sequenz aber delayzeiten von 5/7/11 achtel generiert immer andere tonabfolgen. das ist reine strukturmusik! da hört man auch gut dass bei just intonation praktisch alle frequenzen zusammenpassen dh. man ist nicht mehr auf tonarten fixiert.

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hier noch ein track bei dem ich mal verschieden sounds zusammengeschnitten habe. viele sound spielen die wavetables in audiogeschwindigkeit proportional zur tonhöhe ab, dabei entsteht sowas wie harmonic aliasing analog zu ringmodulation. damit simuliere ich die variable samplerate der alten sampler!



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heute ist mir noch aufgegangen dass eine bisher unberücksichtigte wichtige zahl die samplefrequenz 48000 meiner rme fireface 800 ist ... so dass unterm strich exakte rhythmische zahlenabfolgen am speaker ankommen :) das baue ich heute abend noch ein.

obwohl weil 48000 hz ja auch ganzahlig ist das schon jetzt so passt weil bei mir ja alles von 1 herz frequenz aus runtergerechnet ist. das ist also bereis ein ganzzahliges verhältnis. trotzdem ist es besser das explizit einzubauen, dann kann der synth auf jeder samplefrequenz laufen.
 
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