Prophet 600 User im Raum Köln

[imogen]

Hallo, ich suche Prophet 600 User im Raum Köln, die Interesse und Zeit haben, um sich an ein paar Tests zu beteiligen. Hintergrund: ich arbeite an einer neuen Firmware für das bekannte Teensy+ 2.0 basierte Upgrade von GliGli. Ich habe den Anspruch etwas Konsistentes abzuliefern und dazu auch eine ordentliche Patch Bank. Leider musste ich kürzlich bei mehreren Instrumenten z.T. sehr erhebliche Klangunterschiede (im Grundklang) feststellen. Aktuell tappe ich noch im Dunklen ob das auf verschiedene Revisions zurückzuführen ist oder auf Alterserscheinungen einzelner Komponenten. Ich brauche einfach mehr Daten. Vielleicht hat ja jemand Interesse? Ein GliGli Uprgade ist nicht zwingend notwendig, es geht ja eher um die Hardware. Aber Neugier und Experimentierfreude wären nützlich.

 

[Jenzz]

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Leider musste ich kürzlich bei mehreren Instrumenten z.T. sehr erhebliche Klangunterschiede (im Grundklang) feststellen. Aktuell tappe ich noch im Dunklen ob das auf verschiedene Revisions zurückzuführen ist oder auf Alterserscheinungen einzelner Komponenten.

Moin .-)

Ich habe meinen P600 schon länger nicht mehr, aber kann hierzu etwas sagen: Es gibt offensichtlich unterschiedlich klingende Chargen vom CEM 3372. Damit meine ich nicht die Reaktion auf die CVs, sondern den Klang selbst.

Ich hatte ein Exemplar noch mit der ersten Eprom-Version 6.0.4. Hier war es so, das bei bestimmten, eher 'dumpf' eingestellten Sounds immer so ein leichtes britzeln hörbar war (unabhängig von Amp-EG Einstellungen), wie wenn bei einer Endstufe das Bias zu klein ist.

Das kam mir komisch vor, und als mir nach geraumer Zeit mal ein 6er-Set 3372 bei eBay über den Weg lief habe ich das gekauft und siehe da: Das britzeln ist weg, alles klingt sauber.

Es könnte also sozusagen an den Revisionen der Chips liegen, nicht am P600 selber... Dort gibt es meines Wissens nur die Updates der Eproms auf zuletzt Version 6.0.8, die auch einzelne Sounds als SysEx dumpen kann. Die Hardware ist immer so geblieben.

Ich habe die 100 Factory-Sounds noch als SysEx-Datei hier, (damals von der Notelt-Webseite, die gibt es wohl nicht mehr...) falls das von Interesse ist, gerne PM.

Edit: Der P 600 ging damals (nebst den alten CEMs und einer Ersatzfoilentastatur für das Nummernfeld) an Forumsmitglid @Dunkle Kunst ... Er scheint aber seit 2016 nicht mehr hier aktiv zu sein. Das wäre evtl. eine Möglichkeit gewesen, die Revisionen der Chips bzw. Datecodes zu erfahren...

Jenzz

 

[imogen]

n
Es könnte also sozusagen an den Revisionen der Chips liegen, nicht am P600 selber... Dort gibt es meines Wissens nur die Updates der Eproms auf zuletzt Version 6.0.8, die auch einzelne Sounds als SysEx dumpen kann. Die Hardware ist immer so geblieben.

Ich habe die 100 Factory-Sounds noch als SysEx-Datei hier, (damals von der Notelt-Webseite, die gibt es wohl nicht mehr...) falls das von Interesse ist, gerne PM.

Hi, danke - aktuell helfen mir alle Hinweise! Ist das Thema CEM3372 Revisions das gleiche wie das, was im Service Manual steht (s.u.)? Ich hatte da immer vermutet, dass das einfach die CV-Resonanz-Kurve beeinflusst. Aber vielleicht hat es weitreichendere Folgen.

In jedem Fall ist das, was Du beschreibst nur so ungefähr das was ich höre. Wenn ich den neueren (Nbr. 4767) vergleiche mit meinem früheren Modell (Nbr. 1119) dann hat der Neuere einen gedämpfteren Sound, aber mit einem gewissen feinen Höhenanteil (den ich aber nicht als Britzeln bezeichnen würde) und gleichzeitig mehr Bassanteil. Vielleicht geht da ja wirklich die Resonanz weiter runter.

Die Presets habe ich, danke.

 

[Jenzz]

Hi, danke - aktuell helfen mir alle Hinweise! Ist das Thema CEM3372 Revisions das gleiche wie das, was im Service Manual steht (s.u.)? Ich hatte da immer vermutet, dass das einfach die CV-Resonanz-Kurve beeinflusst. Aber vielleicht hat es weitreichendere Folgen.

Moin

'Feiner Höhenanteil' passt aber, es hing auch sehr vom 'Aufdrehgrad' des Filters ab, ob man es gut hört. Es kann sein, das das tatsächlich was mit dieser Revisions-/Resonanzgeschichte zu tun hat, obwohl ich sagen kann, das die Einstellung der Resonanz keinerlei Änderung des 'Phänomens' hervorrief. Gut hörbar war z.B. bei typischen 'In the Air tonight'-artigen Pads...

Mit den 'alten' CEMs hatten alle Sounds so eine gewisse, permanente 'Rautiefe', die mit den neuen CEMs komplett verschwunden war, alles wunderbar cremig...

Jenzz

 

[Jenzz]

Moin nochmals...

Ich habe mal alle Unterlagen, die ich von damals noch habe, durchgesehen. Demnach gibt es doch so etwas wie unterschiedliche Revisionen, das bezieht sich auf den verwendeten DAC.

Die P600-Exemplare, die einen DAC 700 oder Matsushita DAC 71 verwenden, haben einen Trimmer ('DAC Gain').

Die Exemplare, die einen BurrBrown DAC 71 drin haben, habe diesen Trimmer nicht.

Dann gibt es bei den späten Exemplaren noch einen weiteren Trimmer für Justage der max. möglichen DAC-Ausgangsspannung (U414).


Das alles dürfte dazu führen, das es nicht 100%ig möglich sein wird, den Ansatz 'leiche Daten erzeugen die gleichen Sounds auf allen Exemplaren' zu erfüllen....


Jenzz

 

[imogen]

@Jenzz: danke für die Infos. Ich hättte gedacht, dass der Gain (oder Trimmer) eigentlich auf die 5V gehen sollte. Ich habe einen Trimmer und habe das einmal eingestellt. In einem gewissen Spielraum (+/- 0.2V) macht das keinen großen Unterschied. Nichts erklärt für mich aktuell den Klangunterschied wirklich überzeugend.

Nun, ich habe auf jeden Fall schonmal zwei Exemplare unterschiedlicher Revisions (u.a. mit BB DAC 700 und BB DAC 71, sowie CEM3372 von Juni 83' und November 83'), die verdammt unterschiedlich klingen. Wäre weiterhin an einem Austausch interessiert, der einen Direktvergleich ermöglicht.

Weiterer Punkt zur Beachtung ist womöglich auch GliGli's Hinweis: "My Prophet-600 lacks bass and sounds harsh --> the electrolytic decoupling capacitors on the voices board may be dying. Try replacing them with slightly higher values (as it can't really hurt for decoupling ) [...]". Vorher hätte ich lieber mal weitere Exemplare gehört.

 

[Jenzz]

@Jenzz: danke für die Infos. Ich hättte gedacht, dass der Gain (oder Trimmer) eigentlich auf die 5V gehen sollte. Ich habe einen Trimmer und habe das einmal eingestellt. In einem gewissen Spielraum (+/- 0.2V) macht das keinen großen Unterschied. Nichts erklärt für mich aktuell den Klangunterschied wirklich überzeugend.

Nun, ich habe auf jeden Fall schonmal zwei Exemplare unterschiedlicher Revisions (u.a. mit BB DAC 700 und BB DAC 71, sowie CEM3372 von Juni 83' und November 83'), die verdammt unterschiedlich klingen. Wäre weiterhin an einem Austausch interessiert, der einen Direktvergleich ermöglicht.

Weiterer Punkt zur Beachtung ist womöglich auch GliGli's Hinweis: "My Prophet-600 lacks bass and sounds harsh --> the electrolytic decoupling capacitors on the voices board may be dying. Try replacing them with slightly higher values (as it can't really hurt for decoupling ) [...]". Vorher hätte ich lieber mal weitere Exemplare gehört.

Moin .-)

Wie hast Du die 5V eingestellt, hast Du das Diagnose-Eprom von WineCountry?

Die Koppelkondensatoren hatte ich damals auch erst in Verdacht, ein Austausch hat aber nichts verändert.

Was ich aber damals noch ausprobiert hatte: Wenn die CEM-Ausgänge eine kleine kapazitive Last 'sehen' (100 -150 pf direkt an Pin 14 gegen Masse) ist / war der 'Britzel' deutlich reduziert. Ganz wegzubekommen war es aber auch mit grösseren Kapazitäten nicht...


Jenzz

 

[imogen]

Wie hast Du die 5V eingestellt, hast Du das Diagnose-Eprom von WineCountry?

Ich habe einfach ein Voltmeter genommen: Spannung 4.9V-5.0V am U467 pin 7, bei voll aufgedrehtem Volume von Oszillator A.

 

[Jenzz]

Ja stimmt, so stehts ja auch in Manual.... Ich werde alt

 

[imogen]

Nachtrag hierzu: ich habe inzwischen mal sorgfältig das Scaling (Kennlinien der OSC und Filter Chips) adjustiert und das hat einen großen Unterschied gemacht. D.h. selbst wenn das Tuning hier kompensiert, haben Abweichungen in den Scalings einen deutlichen Einfluss auf den Klang. Ein Teil davon betrifft das Poly-Mod, mit dem ich mich intensiver auseinandergesetzt habe. Da hierbei der Ausgang von VCO B direkt in die Steunerg-CV von VCO A eingemischt wird, haben nicht nur Offsets (der Quelle) sondern eben auch Scaling-Unterschiede (der Ziele) einen Einfluss. Abgesehen davon, hat mein zweiter Prophet-600 einfach eine leicht andere Filter Charakteristik (anderes Resonanz-Verhalten). Aber jetzt klingen meinen beiden zumindest wie Varianten des gleichen Instruments. Vielen Dank für eure Beiträge.