Quo vadis 19 Zoll?

Hallo!

Sieht man mal von ein paar Ausnahmen ab (z.B. Eurorack-Systeme), kommen derzeit vorrangig Instrumente mit Tastatur oder im Desktop-Format auf den Markt. Die 19-Zoll-Bauweise scheint in der Minderheit zu sein.

Woran liegt das?

Was haltet Ihr von 19-Zoll-Geräten? Sind sie out? Oder sind sie praktisch?

Sicherlich stellt man sich aktuelle Studios auf Software-Basis vor, die mit wesentlich weniger Hardware auskommen als noch in den 90ern. Daher sollte der Tisch immer noch eine freie Ecke für ein Pultgerät bieten. Aber für Hardware-Freaks wirds da schnell eng.

Meinungen? ;-)

Gruß
O.
 
...Anfang der 90er habe ich angefangen mit Synthesizern und Drummaschinen Musi zu machen, da hatte ich nix in 19"-Bauweise.
Dann habe ich alles auf 19" umgestellt weil ich dachte ist ja kompakt und alles auf engstem Raum gut zu bedienen.
Jupiter-8 ging für 800 Mark und MKS-80 incl. MPG-80 für 4000 Mark, also war der Trend ganz klar in Richtung 19" zu sehen.
Als ich dann alles schön hatte habe ich gemerkt das mir das bedienen eines 19" Gerätes doch recht schwerfällt und so garnicht ergonomisch ist.
Fazit war, ich habe immer weniger Musi gemacht und mitte der 90er ganz aufgehört.

Meine Meinung ist, man kann Geräte an denen man nicht ständig rumfummeln muß ruhig ins Rack verbannen, aber arbeitsintensive Gerätschaften lassen sich doch besser bedienen wenn sie nicht im Rack sind, selbst wenn das Rack auf dem Desktop steht.

Eine mögliche Mischung aus Sitzen und Stehen mit Desktopbedienung finde ich gut, wobei beim Stehen die Füße unter das Gerät passen müssen, sonst Vorbeuge.

Ein neuer Ansatz und eine sehr gute Lösung finde ich, ist diese hier:


http://www.masonmackstudios.com.au/#!20u

...werde mir nach dem Umzug genau so etwas bauen, ausser das unten noch eine HE vertikal reinpassen wird.
 
19" Ohren gibt es für immer noch sehr viele Synths und das jetzt einfach nachgelegt wird, was lange fehlte, nämlich spielbare Synthesizer, wo man die Tasten nicht anbauen muss - das ist doch nur eine Ergänzung. Das ist was für Liveleute, oder besser mit einer bestimmten HAltung zu "sofort spielen" verbunden. Da stirbt nichts aus. Es ist einfach praktischer, wenn man nichts anschließen muss sondern einfach nur Synth einschalten und natürlich Audio verstärken und das war's.

Sehe das Desktopprinzip als weit verbreitet, sehr oft mit Rackohrenoption und das ist einfach was, was zur Zeit passt. Klein ist smart und heute stellt man sich auch weniger auf den Tisch als früher.
Sehe da keinen Trend zu "out" für Racks, nur die Umsetzung für Leute, die kleine Instrumente wollen und viele "Hardware Freaks" mögen Tastenversionen. Schau dir mal an, was so auf diesen Meetings rumsteht und so, eher Jp8 als MKS80 und so weiter. Die Bedienung ist halt fest montiert immer begrenzt sinnvoll. Und nicht selten werden Rackgeräte so in PUltform gebaut und man kann auch die sich passend hinstellen. Kein neuer Trend. Der MW XT ist so, der Radias, die Virenserie, Nord Racks…
 
Hallo! ;-)

Hm, ist es nicht so, dass Korg und Roland z.B. so gut wie keine 19"-Geräte führen? Yamaha ein paar, Moog auch, Clavia wenige. Und sonst? Waldorf? Arturia? Korrigert mich, wenn ich da etwas übersehen habe.

Ich finde auch, dass spontane Bedienung etwas Essentielles für ein Musikinstrument ist. Die Wavestation z.B. klingt zwar toll, aber Editieren tue ich da dran fast nie, da es einfach zu lange dauert.
Demhingegen ist ein Microwave XT einfach was Tolles: Schrauben, ausprobieren und, wenns passt, speichern. Das macht Spaß!
Dennoch ist der Microwave XT ein 19"-Teil und ich finde schon, dass er sich auch im Rack gut bedienen lässt. Auch ist ein JV-2080 im Rack recht gut editierbar. Da sind ältere 80er und 90er schon problematischer.

Was mich halt etwas... hm... stört: In den 90ern gabs regelmäßig Tastatur- und Rack-Versionen eines Instruments. Man hatte einfach die Wahl. Was mache ich mit dem Ding? Wie viel Platz habe ich? Wofür brauche ich es? Und dann konnte man entscheiden, in welcher Bauform man es sich zulegte.
Heute scheint die Ausrichtung zu Pultgeräten dominierend. Aber man kann ja auch nicht mehrere Pultgeräte so aufstellen, dass man sie alle in ergonomisch sinnvoller Weise bedienen kann. Der Tisch ist doch mit Maus, PC-Tastatur, Bildschirm, MIDI-Keyboard und -Controllerbox schon voll. Wo sollen da noch Pultgeräte hin? :|

Gruß
O.
 
Weiss nicht, ist das denn wirklich ein Problem? Es gibt doch immer noch genug. Die Wavestation gab es auch als Rack und hat sich sicher deshalb nicht besser editieren lassen. Ich finde zB die JV Serie weniger als Spaß, wenn man den will braucht man wohl einen JD800, dem man die Structures geklaut hat, auch seltsam. Aber was heute ist - man baut vielleicht auch nur eine Version, weil es einfach zu riskant ist für den Hersteller. Viele sind ja durchaus für beides offen, aber nicht immer kann man das gut kombinieren oder offen halten. Korgs Radias ist aber der beste Beweis für die Idee, beides zu machen, zu kaufen gibt es ihn aber grade nicht mehr, wohl aber R3, Microkorg XL etc. also - es gibt wohl Formfaktoren, die beliebter sind.

Heute hat man ja auch weniger, deshalb ist das mit dem Tisch eher eine Frage der Selbstorganisation, oder?
Siehe Studiomöbelthread in "Studio".

Bei den Workstations ist die Keyboardfassung mit 5 oder mehr Oktaven dominant, in der Analogwelt gibt es jetzt wieder ein paar Tastaturen und in den 90ern arbeitete "man" mit vielen 19" Racks, oft mehrere Schränke voll. Das macht heute oft der Computer und nur noch die besonderen Synths sind Hardware. Die Wahl ist ansich heute recht bunt von 3 kleinen Oktaven bis zum Desktop, was mit Rackohren ein Rackgerät wird, …
Hab damit kein Problem, wenn ich ehrlich bin. Und heute gibts ne Menge Modder, die sowas notfalls umbauen. Siehe Fies-ical Modeling Thread, wie krass das schonmal aussehen kann.

Möchte dich von nichts überzeugen, nur - naja, heute verkauft man halt als Hersteller keine X-tausend Geräte mehr, die nicht so gut verkauften verschwinden dann bald wieder. Siehe eben Radias, dabei war das der mit Knöpfen und der, den es als Rack und Keyboard gab. Und ich muss sagen - Formfaktor beim Microkorg oder R3 ist für mich praktischer, aber ich spreche sicher nicht für alle. Gibt ja auch Leute, die einfach gern 88 oder 76 Tasten haben etc. Das ist dann halt doch in gewisse Genres zerfallen und unterstellt den Nutzern von Workstations kein INteresse am Sound, sonst wären sie nicht so konstruiert wie jetzt - ebenso die aktuellen VAs und normalen Synthesizer oder analogen…
Nur sind das eben auch andere Verkaufszahlen und Leute, die sowas kaufen.

Es gibt ne Menge, was man so sagen könnte. Sagen wir mal ein Rack kann live ziemlich schnell unattraktiv aussehen und im Wege rumstehen oder nicht ideal für eine Performance sein.
Bei Desktop kannst du halt wählen, es gibt doch so viele Teile wo du wählen kannst. Clavia? Da gibt es doch Nord Lead 2 und Nord Rack 2, ebenso beim 3er war das so, den G2 gab es als Rack, aber das war nun echt unspannend für Performance mit keinem Bedienelement. Nur den Nord Wave gibt es nicht als Rack bisher.
Alle Viren sind Konvertierbar, ebenso einige andere VAs …

Und wenn du willst, kannst du auch den Computer ins Rack packen - Muse Receptor und Co.
Rolands VSynth gibts als Rack, den Gaia nicht, aber .. wer wollte diese Art Synth im Rack? Naja, kann ja noch kommen, ohne Knöpfe… Naja, aber wer soll das dann kaufen? Macht doch keinen Spaß.
 


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