R. I. P. Klaus Schulze (2022)

Oh - gerade zufällig in der FAZ gelesen, sowas ist immer wieder ein Schock, da man fühlt, dass so ganze Zeitabschnitte zu Ende gehen. Und weil man ahnt, dass man eines Tages selbst an dieser Schwelle stehen wird.
Ich sehe die wichtige Zeit von KS als längst vergangen, in den 70ern und bis Mitte der 80er. Danach wurde die "Entwicklung" der elektronischen Musik von anderen weitergetrieben. Für mich war er auch weniger "Komponist" als vielmehr Sound- Schöpfer. Es gab sicher bessere Musiker und Komponisten, aber es gibt nur wenige Pioniere - zu denen gehörte er aber und hier kann man ihn eigentlich kaum überschätzen. Denn es war sicher etwas anderes, sich in den 70ern exklusive und sehr teure Synthie- Systeme zu beschaffen und damit zu experimentieren als heutzutage Fruity- Loops mit mitgelieferten Softsynths und Plugins anzuwerfen und bissi "Bumm Bumm" zu machen. Siehe das Foto hier über meinem Post - toll - und man merkt am Look, wie weit in der Vergangenheit das liegt. KS war da wohl der Prototyp eines "Nerds". Ach da kann man glatt wehmütig werden, die 70er waren eine tolle Zeit, so schöne Geräte...
Sehr gemocht und Monate lang gehört habe ich sein Doppelalbum (auf Vinyl) "Audentity" (von 1983), toller Sound- Trip, sehr zu empfehlen. Das wurde auch schon damals (vor fast 40 Jahren!) in der FAZ sehr positiv aufgenommen.
"fun fact": Die Werbung für den Quasar hatte ich ganz vergessen - bestand da der Witz nicht darin, dass keiner wusste, "analog wozu" ihm da nichts einfiel? Also etwa: "Was ist die größte Synthie- Schrottkiste der Gegenwart" - Antwort KS: "Also analog zum Quasar fiele mir da aktuell nichts ein" - hahaha... Das war fast so gut wie "Dirk Matten holt Ihnen einen runter".

Jetzt höre ich Osiris Pt. 1 - hat das nicht etwas von einem Requiem?

Also, Klaus Sch. - mögest du in Frieden ruhen!
Die Einschläge kommen näher!
 
Oh - gerade zufällig in der FAZ gelesen, sowas ist immer wieder ein Schock, da man fühlt, dass so ganze Zeitabschnitte zu Ende gehen. Und weil man ahnt, dass man eines Tages selbst an dieser Schwelle stehen wird.
Ich sehe die wichtige Zeit von KS als längst vergangen, in den 70ern und bis Mitte der 80er. Danach wurde die "Entwicklung" der elektronischen Musik von anderen weitergetrieben. Für mich war er auch weniger "Komponist" als vielmehr Sound- Schöpfer. Es gab sicher bessere Musiker und Komponisten, aber es gibt nur wenige Pioniere - zu denen gehörte er aber und hier kann man ihn eigentlich kaum überschätzen. Denn es war sicher etwas anderes, sich in den 70ern exklusive und sehr teure Synthie- Systeme zu beschaffen und damit zu experimentieren als heutzutage Fruity- Loops mit mitgelieferten Softsynths und Plugins anzuwerfen und bissi "Bumm Bumm" zu machen. Siehe das Foto hier über meinem Post - toll - und man merkt am Look, wie weit in der Vergangenheit das liegt. KS war da wohl der Prototyp eines "Nerds". Ach da kann man glatt wehmütig werden, die 70er waren eine tolle Zeit, so schöne Geräte...
Sehr gemocht und Monate lang gehört habe ich sein Doppelalbum (auf Vinyl) "Audentity" (von 1983), toller Sound- Trip, sehr zu empfehlen. Das wurde auch schon damals (vor fast 40 Jahren!) in der FAZ sehr positiv aufgenommen.
"fun fact": Die Werbung für den Quasar hatte ich ganz vergessen - bestand da der Witz nicht darin, dass keiner wusste, "analog wozu" ihm da nichts einfiel? Also etwa: "Was ist die größte Synthie- Schrottkiste der Gegenwart" - Antwort KS: "Also analog zum Quasar fiele mir da aktuell nichts ein" - hahaha... Das war fast so gut wie "Dirk Matten holt Ihnen einen runter".

Jetzt höre ich Osiris Pt. 1 - hat das nicht etwas von einem Requiem?

Also, Klaus Sch. - mögest du in Frieden ruhen!
Requiem, nein eher echt zum entspannen, einfach auf den Klängen schweben und sich treiben lassen.
 
Solche Ereignisse führen mir immer vor Augen, wie unglaublich wertvoll und unbezahlbar unsere knappe Lebenszeit ist, und dass man diese viel zu oft verschenkt, an miese Jobs oder falsche Prioritäten im Leben.
 
Solche Ereignisse führen mir immer vor Augen, wie unglaublich wertvoll und unbezahlbar unsere knappe Lebenszeit ist, und dass man diese viel zu oft verschenkt, an miese Jobs oder falsche Prioritäten im Leben.
Nicht selten auch an die falschen Personen. Das kann wiederum aber auch Wachstum für die eigene Person bedeuten. ;-)
 
Genau das macht mir Angst...
Dummerweise hat uns die Natur ein Selbstbewusstsein gegeben, so dass wir
genau darüber reflektieren könn(t)en. Was paradox ist, da der beste Zeitpunkt
für eine Reflexion m. E. NACH dem Ableben wäre, da vollständiger; aber geht ja nicht.

So bleibt nur eine zwangsläufig lückenhafte Reflexion LIGHT zu Lebzeiten und die Angst
vor dem Übergang - nicht dem Tod an sich (Diesen Zustand erLEBT man ja nicht).

Insofern macht es vielleicht doch keinen Sinn sich darüber Gedanken zu machen.
Natur und Evolution haben da bei uns eine Schraube locker gelassen.

Am besten das tun, was auf dem Etikett steht: leben. Musik machen?
Klaus dürfte das jetzt alles egal sein...bzw. nicht mal das.
 
Anfangs schrieb jemand "Godfather of Techno"; in den Artikeln von FAZ und DLF steht das sinngemäß auch.
In der FAZ eigentlich nur in der Überschrift ("Techno- Himmel") - als jemand, der Synties als eigenständige Instrumente mit etabliert hat (neben JMJ, TD und wenigen anderen), und diese Instrumente in Deutschland erst richtig bekannt gemacht hat, kann man das auch durchaus so sehen, er war halt allgemein ein Vorläufer. Was den trancigen Stil betrifft - monotone, vielfach wiederholte Sequenzer- Lines - auch ein bisschen mehr.
Leute wie Tomita oder Vangelis haben ihre Synthie- Musik eher als Kompositionen angelegt, was meiner Meinung nach nicht die starke Seite von KS war. Am Ende wird es jeder ein wenig ander sehen - auch ok.
 
Zuletzt bearbeitet:
Solche Ereignisse führen mir immer vor Augen, wie unglaublich wertvoll und unbezahlbar unsere knappe Lebenszeit ist, und dass man diese viel zu oft verschenkt, an miese Jobs oder falsche Prioritäten im Leben.
Ja genau, besonders dann wenn man schon ganz vorne im Kühlregal bei den ablaufenden Jogurts sitzt
 
Gerade mal recherchiert... ist eine Szene aus einer SAT1- Produktion aus dem Jahre 2001 ("Klassentreffen – Mordfall unter Freunden"). Herrlich... die Jungs hatten sicherlich ihren Spaß.
 
Nach vielen Duzend Soloalben immer wieder mit der einen Platte mit Tangerine Dream von vor über 50 Jahren in Verbindung gebracht zu werden ist eine unglaubliche Ignoranz von denen, die das verfassen.
Eh, hab ich jetzt blöd aus den YT Channel rauskopiert... war also nicht von mir geschrieben. Gebe Dir aber Recht... die Referenz auf TD ist so alleinstehend in dieser Form ignorant.
 
Nach vielen Duzend Soloalben immer wieder mit der einen Platte mit Tangerine Dream von vor über 50 Jahren in Verbindung gebracht zu werden ist eine unglaubliche Ignoranz von denen, die das verfassen.

Nachzulesen in all den Krokodilstränenartikeln, die weiter oben genannt werden -- sowas macht die Recherche einfach, nachzudenken braucht man dann auch nicht mehr, und schon... voilà.

Alle schreiben voneinander ab, das nennt man dann journalistische Sorgfaltspflicht. Das gibt es dann tagein, tagaus in allen Medien zu allen Themen.

Stephen
 
Auf jeden Fall vielen Dank an @Killnoizer... diese herrliche "Showband" ist glatt an mir vorbeigegangen.
 
Nachzulesen in all den Krokodilstränenartikeln, die weiter oben genannt werden -- sowas macht die Recherche einfach, nachzudenken braucht man dann auch nicht mehr, und schon... voilà.

Alle schreiben voneinander ab, das nennt man dann journalistische Sorgfaltspflicht. Das gibt es dann tagein, tagaus in allen Medien zu allen Themen.

Stephen
In diesem Fall (aufs Video bezogen meine ich) juckt mich das jetzt gar nicht mal so... das Lächeln von Klaus Schulze bei ca. 00:55 macht alles wieder wett. Einfach köstlich. Auch diese ernste Miene von Florian Schneider am Bass... könnte mir vorstellen, die haben sich nach dem Dreh kapttgelacht über diesen wunderbaren Blödsinn.

Die Welt braucht mehr davon... die heutigen Musiker inkl. der so genannten DJs nehmen sich heute doch alle viel zu wichtig. Hauptsache genug Klicks auf YouTube & Co.

Kotzt mich nur noch an, ehrlich gesagt...
 
Nach vielen Duzend Soloalben immer wieder mit der einen Platte mit Tangerine Dream von vor über 50 Jahren in Verbindung gebracht zu werden ist eine unglaubliche Ignoranz von denen, die das verfassen.
Das ist doch immer so - Brian Eno ist immer noch "Ex-Roxy-Music", und John Lydon wird immer noch Johnny Rotten genannt, nur weil er mal vor einigen Jahrzehnten für kurze Zeit...
 
Zuletzt bearbeitet:
In diesem Fall (aufs Video bezogen meine ich) juckt mich das jetzt gar nicht mal so... das Lächeln von Klaus Schulze bei ca. 00:55 macht alles wieder wett. Einfach köstlich. Auch diese ernste Miene von Florian Schneider am Bass... könnte mir vorstellen, die haben sich nach dem Dreh kapttgelacht über diesen wunderbaren Blödsinn.

Die Welt braucht mehr davon... die heutigen Musiker inkl. der so genannten DJs nehmen sich heute doch alle viel zu wichtig. Hauptsache genug Klicks auf YouTube & Co.

Kotzt mich nur noch an, ehrlich gesagt...

Danke für den Hinweis, aber darum geht es nicht.

Klaus Schulze hatte mit Tangerine Dream ungefähr soviel zu tun wie Pete Best mit den Beatles -- der war halt mal kurzzeitig dabei, wird aber für den Rest seines Lebens auf dieses eine Gastspiel reduziert und zum Gründungsmitglied hochstilisiert. Und alle schreiben es ab, ebenso den Godfather of Bonkmusik -- diejenigen, die das schreiben, haben von dem Thema, über das sie schreiben, keine Ahnung und kloppen nur Zeilen, damit am Monatsende der Honorarscheck nicht ganz so frustrierend aussieht.

Ist ungefähr so wie Du weißt, wie ein Ball aussieht, deshalb bist Du jetzt Sportjournalist.

Stephen
 
Danke für den Hinweis, aber darum geht es nicht.

Klaus Schulze hatte mit Tangerine Dream ungefähr soviel zu tun wie Pete Best mit den Beatles -- der war halt mal kurzzeitig dabei, wird aber für den Rest seines Lebens auf dieses eine Gastspiel reduziert und zum Gründungsmitglied hochstilisiert. Und alle schreiben es ab, ebenso den Godfather of Bonkmusik -- diejenigen, die das schreiben, haben von dem Thema, über das sie schreiben, keine Ahnung und kloppen nur Zeilen, damit am Monatsende der Honorarscheck nicht ganz so frustrierend aussieht.

Ist ungefähr so wie Du weißt, wie ein Ball aussieht, deshalb bist Du jetzt Sportjournalist.

Stephen
Und das ist nichtmal übertrieben!
Wenn man recherchiert, was einen Fachjournalisten (Terrorismusexperte, Atomenergieexperte, Rockmusikexperte, etc, etc) ausmacht,
ist es oft lediglich ein schlecht geschriebener 10-Sätze-Artikel in irgendeiner örtlichen Zeitung/Gemeindeblättchen.
 


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