Wie geht das?

mit zerhacken meine ich um besser mischen zu können wenn beim Jam eventuell gewisse Elemente zu laut geraten sind oder die Clap zu viel Schmutz aufweist... um dann schlussendlich zu so einem sauberen Mix zu kommen.
 
Ah ok, in nem Mix sozusagen. Da hilft nur Mehrspuraufnahme, würde ich sagen. Ne Software, die das kann, also einzelne Instrumente freistellen nachträglich, ist mir nicht bekannt.
Für mich hört sich die auch Musik nicht so an, als wäre sie in nem Onetake entstanden. Einzelne Elemente sind bestimmt gejamt, aber dann in der DAW verwurstet.
Mir ist schon ein paar mal aufgefallen bei dieser Musik, das die Sounds selber schon auch rauschen usw. aber am Anfang/Ende halt hart geschnitten sind, teilweise so hart, das man die Cuts knacken hört. Ist aber wahrscheinlich auch so ne Art Stilmittel.
Das der Gesamtmix dann so schön ineinander greift ist sicher extrem viel Übung und auch die Erfahrung, wie das später über PA klingt usw. Er macht das halt auch net erst seit Gestern.
 
Viele der Tracks vom Ricardo kommen mir wie Collagen verschiedenster Sounds vor. Dabei mischt er ganz geschickt elektronisches mit Akustischem und Samples bzw. ganzen Passagen /Ausschnitten.

Finde das wird bei seinen Remixen immer sehr deutlich. Hier mal zum Vergleich:

Ausgangsmaterial:

Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=jWEWlA2yy5g


Ricardo Track:

Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=jW9mR21nJOw


Dass es dann so klingt wie es klingt liegt sicher primär an der Soundauswahl und dem Mix. Dazu kommt, dass er auch ein echt gutes Ohr dafür hat, was funktionieren kann. An der verwendeten Hardware würde ich es nicht festmachen. Die macht vielleicht die letzten 5-10% aus. Wer ein gutes Ohr hat und seine Instrumente kennt kann auch mit einfachem / billigem Zeug tolle Musik machen.

Dazu kommt sicherlich, dass er seit 10-15 Jahren den Luxus besitzt, musikalisch unabhängig zu sein machen zu können was und wie er will. Das halte ich für einen nicht zu unterschätzenden Faktor.
 
Interessanter Beitrag, das Ohr und die Soundauswahl ist wirklich von grosser Bedeutung. Aber eben gerade die Soundauswahl ist ja so ein Ding, wenn man z.B. mit dem Modular System arbeitet ist dies ja ein ganz anderes Vorgehen als mit Samples, die klingen halt einfach wie sie klingen. Ich arbeite zur Zeit fast nur mit Modular. Meistens kommen da Sounds heraus, die über das ganze Spektrum cool sind, da wird es dann schwierig zu entscheiden, wo gecutet wird und wo nicht.
 
Es ist halt von allem etwas, und er nutzt sehr geschickt die Stärken von den verschiedenen Techniken aus um was interresantes daraus zu machen. Dazu kommt, dass er sicherlich ein sehr "förderndes" Umfeld hat - Jazz Musiker, Modular Musiker, etc. dazu viele Musiker aus verschiedenen Kulturkreisen... Kommt halt alles zusammen.
 
Also das is eindeutig ne 808 Kick mit Locut und schmatzender Attack und darunter dann den Bauch der 808 gelegt und einfach in verschiedenen Tunings gespielt. Genauso mach ich das nämlich auch mit der TR-8 :D
 
So arbeiten ne Menge Leute - Tobias Freund, Mike Parker fallen mir hier als erstes ein.
Finde diesen Ansatz auch super organisch. Damit wird das Studio zum Instrument und ein guter Teil der "Denkarbeit" welche potentiell aus einer guten Idee einen langweiligen bzw. leblosen Track macht entfällt.
Muss man sich halt trauen und können alles in einem Rutsch aufzunehmen bzw. die Muse haben ein paar Stunden zu jammen und dann die besten 7 Minuten zu suchen ;-)
 
Wie könnte denn so ein Setup aussehen, wo alles praktisch zur Hand liegt und alles gleichzeitig gespielt werden kann?
Die Mute Tasten sind ja in diesem Zusammenhang eine sehr wichtige Funktion. Bei mir ist es leider so, dass wenn ich diese beim live spielen betätige, es immer so ein knacken gibt welches ich ja nicht in der Aufnahme mit drin haben möchte. Wie werden denn solche Sachen bei live gelöst?
 
Ist natürlich auch ne Lösung, aber nicht sehr praktisch wenn z.B. die Bass Drum dann auf die 1 volle Kraft kommen soll und der Fader im Mixverhältnis nicht ganz oben am Anschlag sein darf.
 
Ist natürlich auch ne Lösung, aber nicht sehr praktisch wenn z.B. die Bass Drum dann auf die 1 volle Kraft kommen soll und der Fader im Mixverhältnis nicht ganz oben am Anschlag sein darf.

Dafür gibt´s den Gain-Regler, dann kann man auch den Fader auf "Anschlag" hochreissen.
...ist aber immer noch nicht optimal, kann ich bestätigen.
 
Ist natürlich auch ne Lösung, aber nicht sehr praktisch wenn z.B. die Bass Drum dann auf die 1 volle Kraft kommen soll und der Fader im Mixverhältnis nicht ganz oben am Anschlag sein darf.

Dafür gibt´s den Gain-Regler, dann kann man auch den Fader auf "Anschlag" hochreissen.
...ist aber immer noch nicht optimal, kann ich bestätigen.

Multitracking würde das Problem auch lösen, damit hat man das beste beider Welten, Jammen und noch die Möglichkeit nachträglich einzugreifen.
 
Ja, zum Beispiel.

Oder aus den Synths einfach direkt in die Inputs der Soundkarte und in-the-box mischen.
 


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